Neue Prüfungsrichtlinien SBF See

[vestus]

Welcher Sinn?

Der Prüfling macht an 23 oder was weiss ich wieviel Stellen sein richtiges Kreuz und anschliessend kommt jemand mit Messingknöpfen am marineblauen Zweireiher und gratuliert ihm zur bestandenden Prüfung: "Sie haben es drauf".

Ob derjenige aber 1973 das letzte mal Wasser gesehen hat interessiert keine Sau.

Du hast Deine Meinung, ich meine. Und meine ist: die SBF`s, egal ob See oder Binnen, sind eine Lachnummer, die deren Inhaber nur in trügerischer Sicherheit wiegen. Es soll Basiswissen vermittelt werden, letztendlich wird es in dieser Form wieder nur auswendig gelernt.

Die Verbände haben es in der Hand gehabt die Ausbildung praxisorientierter zu gestalten, leider wurde das mal wieder versäumt.

Wer was lernen will zieht es sich selber durch Fahren oder Mitfahren rein, die anderen haben wenigstens den Schein.

[Wassersport Akademie]

Ich glaube, die Diskussion oben beruht auf einem schlichten Missverständnis:

- Wer den SBF See bereits hat und den SBF Binnen haben will, kann sich die Praxis-Prüfung komplett auf den Binnen (Motor) anrechnen lassen und ist damit von der praktischen Prüfung befreit.

- Wer den SBF Binnen bereits hat und den SBF See haben will, kann sich alle bereits geprüften Teile (alle, außer "Pflicht-Manövern", wie Anlegen, Rettungsmanöver, Fahren nach Kompass, Peilen und Anlegen) anrechnen lassen, muss also nur eine "kleine praktische Prüfung" machen.

Kurz gesagt: Es ist - trotz aller Novellierung und Bastelei an den Prüfungen - immer noch nicht gelungen, gleichwertige Prüfungen zu realisieren oder sie so grundlegend zu unterscheiden, wie sie eigentlich sind. Immer noch ist man besser beraten, zuerst den See-Schein und DANACH den Binnen-Schein zu machen, wenn es um die Frage nach dem "(Lern-)Aufwand" geht...

Zitat von vestus

Du hast Deine Meinung, ich meine. Und meine ist: die SBF`s, egal ob See oder Binnen, sind eine Lachnummer, die deren Inhaber nur in trügerischer Sicherheit wiegen. Es soll Basiswissen vermittelt werden, letztendlich wird es in dieser Form wieder nur auswendig gelernt.

Die Verbände haben es in der Hand gehabt die Ausbildung praxisorientierter zu gestalten, leider wurde das mal wieder versäumt.

So ist es. Leider!

Einer der m.E. wichtigsten Vorschläge - namentlich die nachzuweisenden "Pflichtstunden" in der Ausbildung, mit deren Hilfe man tatsächlich WISSEN hätte vermitteln können - ist listigerweise dem Kommerz zum Opfer gefallen: Hier hatten die Vercharterer die bessere Lobby... Den Autoführerschein besteht schließlich auch (fast) jeder.

So bleibt alles, wie es war: Die Leute gehen in die Bootsfahrschule, löhnen ihre 150 - 500 Euronen, sitzen dann ein, zwei Wochenenden oder vielleicht auch eine Woche im Abendkurs á 3-4 Stunden, gehen nach Hause, laden sich die Prüfungsfragen runter und lernen sie auswendig... business as usual.

Selbst der Versuch, die Kartenaufgaben auf der großen Übungskarte zu realisieren, ist, höflich ausgedrückt, nur halbherzig gelungen: Man wollte die Bootsfahrschulen erziehen, dass sie ihren Schülern endlich mal echte Seekarten zeigen. In der Prüfung wird es hingegen wieder nur die altbekannten Karten-Schnipsel geben.

Das bedeutet: Bootsfahrschulen, die früher schon artig waren, werden jetzt keine Änderungen machen ... die anderen allerdings auch nicht: Zwar sind Nachdrucke der Kartenschnipsel verboten; das Kaufen der Prüfungsbögen ist es allerdings nicht. Und da sind die Schnipsel drin. ... Ein Schelm, wer Arges dabei denkt, nicht wahr?!

SINN macht das nicht! Weder vor der (lange diskutierten und oft geänderten) Novellierung, noch danach.

Schlimmer noch: Durch die Novellierung wird der Anschein erweckt, es handle sich um fundamentale Änderungen, die mehr Sicherheit bringen sollen. Tatsächlich sind jedoch (fast) alle Änderungen EINZIG dem Kommerz geschuldet.

Beispielhaft: Ganz ehrlich, was der typische Inhaber eines SBF See mit dem in der Prüfung abgefragten Navigationswissen anfangen soll, konnte mir bis heute auch noch niemand erklären: Für die Praxis ist es (lebensgefährlich!) zu wenig; und für die theoretische Prüfung - i.S.v. "Guck mal, da ist noch jede Menge Wissen, das du lernen solltest!" - maßlos zu viel. Stattdessen wird der Anschein erweckt, mit diesem Wissen könne man über die Nordsee oder gar die Weltmeere eiern.

Einzig, wirklich einzig, die Bootsfahrschulen profitieren davon: Nun haben die Leute endgültig das Gefühl, nicht einmal mehr simpelste Geometrie und Mathematik zu beherrschen und damit noch mehr Motivation, ihr Geld in eine Bootsfahrschule zu bringen.


... So, nun habe ich mich für die nächsten 10 Minuten genug aufgeregt.
Machen wir das Beste daraus.


Andre

[Gerdi]

Zwar sind Nachdrucke der Kartenschnipsel verboten; das Kaufen der Prüfungsbögen ist es allerdings nicht. Und da sind die Schnipsel drin. ...

Wie bereitet man sich denn am besten auf den Naviteil mit den Karten für die Prüfung vor? Ich habe im Internet bislang nur die Multiple-Choice-Fragen gesehen ...

[Wassersport Akademie]

Karte kaufen (D49Ü - "Mündungen Jade, Weser und Elbe"); kostet 17 Euro

- gibt's beim BSH und bei (manchen) gut sortierten Buchhandlungen.
(Unsere Uni-Buchhandlung beschafft sie aber auch nur über das BSH)

Amazon hat sie noch nicht, Delius Klasing auch nicht ... Falls du Probleme hast, melde dich, dann organisieren wir das schon irgendwie...

Ach ja ... Was die Vorbereitung betrifft: Willkommen im Modul "Kartenaufgaben" des Powerkurses SBF See!

[Gerdi]

Hallo Wassersport-Akademie
auf euren Seiten steht, dass man sich für die Prüfungen einen Trainingsplan herunterladen soll, den es auf euren Seiten aber nicht gibt. Ist der irgendwo auf den Seiten versteckt, oder fehlt der einfach noch?