Welche Koalition möchtet ihr gerne sehen?

[Paul Petersik]

Also ich will von weiteren Meinungsumfragen nichts mehr hören und nichts mehr sehen. Mir reichen die vor der Wahl. Entweder waren die nicht richtig oder die Meinung der Wähler hat sich gedreht wie der Doppelpropeller von Dieters Boot. Ich Idiot hab mich von dem hektischen Getue der Meinungsforscher und der Medien, die sich wie die Geier darauf gestürzt haben, auch verrückt machen lassen. Ich glaube, so perfekt sind wir als Wähler noch nie manipuliert worden wie diesmal. Da war das Fernsehduell nur ein Baustein. Da hatte der Medienkanzler schon von vornerein gewonnen und Frau Merkel "war besser als erwartet", aber nicht gut. War sie besser als erwartet, weil man von einer Frau von vorneherein nicht viel erwartet? Oder war sie besser als erwartet, weil man einem "Ossi" nichts zutraut?
Den Kanzler und seine SPD hätten sie auch beinahe totgeschrieben und gemeinungsforscht. Insofern verstehe ich jetzt fast, dass sich nun für unsterblich oder zumindest für unentbehrlich hält.
Und jetzt geht der Zirkus weiter. Es gibt keinen Hinterbänkler, der nicht vor ein Mikrofon oder vor eine TV-Kamera gezerrt wird und dort seinen Mist ablässt. Politleichen melden sich wieder zu Wort und wissen alles besser.
Mir wennst net gehst!

Servus
Paul

Hallo BFF...Wähler

na was heben wir da verzapft? Es ist jedenfalls mehrheitlich links gewählt worden.

Ich lebe ja jetzt in der Schweiz und hier ist es so:

Alle Parteien bilden die Regierung, den Bundesrat. Dadurch werden auch alle Wähler vertreten.
Es dauert zwar etwas, etwas länger bis Änderungen durchkommen. Aber dann sind sie demokratisch, denn die Vorschläge der Regieriung werden der Bevölkerung zur Wahl gestellt. Wenn dann Vorschläge nicht durcjhkommen, muss die Regierung neue Vorschläge verhandeln. Und der "Kanzler" heisst hier.: Bundespräsident und routiert jährlich soweit ich weiss.

Die Regierung der Schweiz (Exekutive) besteht aus den sieben Mitgliedern des Bundesrats, die von der Vereinigten Bundesversammlung für eine vierjährige Amtsdauer gewählt sind (siehe Bundesratswahlen).
Der Bundespräsident ist nur für ein Jahr gewählt und gilt in dieser Zeit als Primus inter pares, das heisst Erster unter Gleichgestellten. Er leitet die Bundesratssitzungen und übernimmt besondere Repräsentationspflichten (Aufgaben des Bundesrats). Im Jahr 2005 hat Herr Bundespräsident Samuel Schmid dieses Amt inne.

Die Schweizer sind zwar langsam , aber beständig. Das Vorgehen entspricht auch meinem Demokratie-Verständnis.Die Zusammensetzung des Bunesrates kann man hier nachlesen:
http://lexikon.freenet.de/Zauberformel



Daher : 5 Parteien entsenden prozentual zu ihren Sitzen ihre besten Leute für die Ministerposten.

Marilena

[Paul Petersik]

Tu felix Helvetia,
ist das Einzige, was mir dazu einfällt, auch wenns nicht ganz passt.
Du hast Recht, einiges geht doch nicht unbedingt schnell, z.B. das Frauenwahlrecht auf Bundesebene hat immerhin bis 1971 auf sich warten lassen.
Mal im Ernst: mit gut 7 Mio Einwohnern lässt sich ein Staat noch anders organisieren als einer mit 82 Mio. Das schmälert aber nicht die großartige Schweizer Demokratie, die den Eidgenossen niemand geschenkt hat, sondern die sie sich hart erkämpft haben.

Da fällt mir noch etwas ein. Die halbe Welt (ich gehörte dazu) glaubt, dass alle Schweizer italienisch, französisch und deutsch sprechen. Ich wurde erst eines Besseren belehrt, als ich die Besatzung einer schweizer Yacht auf deutsch angesprochen habe und nicht verstanden wurde. Wir haben uns dann ganz gut in englisch unterhalten. Gibt es auch eine gemeinsame Amtssprache?

Servus Marilena

Paul

Hi Peter,

ich schlage nur eine Regierung ohne Opposition vor.
Alle sollten für eine generelle Staatsreform die grauen Zellen aktivieren.
Die Chance aus dem Chaos Neues zu entwickeln ist immer meine Vision.

Aber mich fragt ja keiner.
Mari lena, die nicht in der Schweiz wählen darf.

[Paul Petersik]

Hi Marilena,
alles klar. Ich habe noch eine Frage an mein letztes Posting drangeflickt. Vielleicht kannst Du mir etwas dazu sagen.

Servus
Paul

[de_robbert]

Zitat von alaska

Meiner Meinung nach kann keine der angebotenen Möglichkeiten
Deutschland wirklich nach vorne bringen.
Egal wer zusammen kommt, gibt es weitere Jahre des Stillstandes.

Also ich hab mich bis jetzt ja eher bedeckt gehalten aber ich finde es mittlerweile einfach nur noch nervig, dass jeder Deutsche Deutschland, bzw. die Politik schlechtreden muss.
Ich habe jetzt alaskas Kommentar herausgenommen. Damit will ich nicht ihn persönlich angreifen, sondern es soll eher exemplarisch für viele hier abgegebenen Beiträge stehen.
Dass ich bis jetzt nichts gesagt habe liegt mit unter auch daran, dass ich nicht so vermessen bin einen Kommentar abzugeben, der einfach nur verallgemeinert und in keinster Weise die Realität widerspiegelt. Ich weiß für mich persönlich, dass ich nicht alle Zusammenhänge, Probleme und Möglichkeiten der Politik kenne. Ein Land zu regieren ist eine Mammutaufgabe, allein schon wenn man den Zeitaufwand der Politiker betrachtet. (Wer will schon 16h am Tag arbeiten?)
Von außen betrachtet, sieht man vielleicht auch mehr deshalb:

Deutschland zählt zu den Top-Reformern in der Welt


LINK GEKÜRZT, C-C muss verdammt schwer sein

Hi Peter,

Amtssprachen des Bundes sind Deutsch, Französisch, Italienisch (in ihren Standardformen); Rätoromanisch ist Amtssprache im Verkehr mit Angehörigen dieser Sprache.

Weiteres dazu:
http://www.zeit-fragen.ch/ARCHIV/ZF_119c/T06.HTM

Grüezi wohl
sMäri

[Paul Petersik]

Hallo Robert,
niemand redet Deutschland schlecht. Wenn die Menschen ein ungutes Gefühl bei dem haben, was sich bei uns abspielt, dann hat das sicher seine Gründe. Wenn die von Dir genannten Politiker mit 16-Stundentag sich nicht selbst gegenseitiges Versagen, Unfähigkeit, Schuld am Niedergang der Republik, unverantwortliche Schuldenmacherei und was weiß ich alles vor laufenden Kameras um die Ohren schlagen würden, hätten die Bürger möglicherweise auch eine bessere Stimmung.
Woher glaubst Du, kommen die Stimmen für die PDS? Von lauter satten Optimisten? Wenn ich momentan bei einigen Siemenstöchtern, bei IBM, bei VW, bei Mercedes und bei einigen anderen Großbetrieben arbeiten würde, wäre mir möglicherweise auch nicht nach Jubeln.

Vielleicht ist auch alles in bester Ordnung, so wie Du das siehst und die Politiker haben uns nur tüchtig angelogen.

Servus
Paul

PS. Du kannst ja mal hier im Forum untern den Selbständigen eine Umfrage machen, wieviele Stunden die arbeiten.

[Miky]

Jamaika - bekloppt, sowas. Das passt nie.

Nur die große Koalition kanns wuppen.

Viele grüße


Miky von der SPD

[wolf b.]

Zitat von Miky

Jamaika - bekloppt, sowas.

zu deiner Beruhigung.
Jamaika? Schwarz-Gelb-Grün?
An was denke ich da als erstes Grün-Rot-Gelb. Mein erstes ergoogelte Bild hat alle Farben

viele Grüße
Wolf von den Grünen

[Robby]

Ach liebe Leute, ihr wisst doch genau wie ich, da ist niemand in Sicht ist der uns nach vorne bringen "will" . In erster Linie denken doch alle zuerst einmal an sich selbst, d.h. "selbst die Taschen voll machen" und dann.........
Alles grosse Sprücheklopfer und wenn´s darauf ankommt ??

[alaska]

Zitat von de_robbert

Also ich hab mich bis jetzt ja eher bedeckt gehalten aber ich finde es mittlerweile einfach nur noch nervig, dass jeder Deutsche Deutschland, bzw. die Politik schlechtreden muss.
......
Ein Land zu regieren ist eine Mammutaufgabe, allein schon wenn man den Zeitaufwand der Politiker betrachtet. (Wer will schon 16h am Tag arbeiten?)
Von außen betrachtet, sieht man vielleicht auch mehr deshalb:

Ich habe Deutschland nicht schlecht geredet und sehe durchaus auch
Vorteile.
Tatsache ist aber, daß gemachte Reformen nicht effektiv greifen.
Der Export boomt, ja Deutschland ist Exportweltmeister und hat die Aufgaben der Globalisierung so gut wie wohl kaum ein anderes Land begriffen und umgesetzt.
Leider haben die Bürger immer mehr Angst um ihren
Arbeitsplatz und die soziale Absicherung, dabei bleibt der Binnenmarkt
auf der Strecke.
Ohne jetzt Namen zu nennen, aber da baut ein Top-Manager einer
angesehenen Bank 2000 Arbeitplätze ab um Kosten zu senken und
erhöht im selben Jahr seine eigenen Bezüge um mehrere Millionen.
Dafür müssen Normalsterbliche 48 Stunden täglich ackern!

Wer will schon 16 Stunden am Tag arbeiten?
Viele hier die am Forum teilnehmen, mich eingeschlossen, arbeiten
ähnlich viel oder mehr.
16-Stunden Tag ist im Jahr 2005 nichts aussergewöhnliches mehr.

Vor den aktuellen Wahlen war ich eigentlich der Meinung, daß es die
teilnehmenden drei großen Parteien begriffen haben um was es geht und
ihre Hausaufgaben endlich machen wollen.
Es geht aber offensichtlich wieder nur wie bisher um "Machtgelüste"
und andere niedrige Beweggründe.
Darum bin ich bereits jetzt der Meinung, daß egal wer sich jetzt
zusammen tut, nicht viel nach vorne geht.
Ich wäre froh, würde ich zumindest in diesem Punkt kein Recht behalten!

[dieter]

Zitat von alaska

Darum bin ich bereits jetzt der Meinung, daß egal wer sich jetzt
zusammen tut, nicht viel nach vorne geht.
Ich wäre froh, würde ich zumindest in diesem Punkt kein Recht behalten!

..so leid es mir tut.... das denke ich auch...

ich bin täglich draußen bei kleinen und kleinsten Geschäften für Handwerk und Einzelhandel..... viele meiner Kunden gibt es einfach nicht mehr .... viele meiner Kunden würden gerne .. aber es gibt kein Budget mehr..... die haben zwei, drei Jahre ihre letzten Gelder ins Geschäft gesteckt um zu überleben.... und jetzt..?

Heute hat eine Inhaberin einer Jeansboutique in bester Lage um 17.00 h zu mir gesagt :

".... seit heute 9.00 habe ich genau 79 EUR eingenommen.... "..... das sagt alles...

Ja...die Fußgängerzonen sind voll von Leuten - gerade bei diesen schönen Wetter... aber keiner hat eine Tüte in der Hand, keiner kauft, alle gucken nur....
und ohne Perspektive, ohne den berühmten Lichtschimmer am Horizont. wird sich da jetzt nichts ändern.... der psychologische Effekt ist ausgebliebten, der das Zahnrad zumindest angestupst hätte..... im Gegenteil....

o.k. ok.... ich werde ja schon wieder optimistisch....

[alaska]

Zitat von dieter

o.k. ok.... ich werde ja schon wieder optimistisch....

Ich habe auch noch etwas Optimismus.
Die Politik steckt ja nur die Rahmenbedingungen ab, für Arbeitsplätze muss die Wirtschaft sorgen.
Aber gerade diese Rahmenbedingungen sind es einfach nicht stimmen.

Viele hofften auf diesen kleinen Funken, der nach der Wahl ein kleines
Feuer hätte entfachen können.
...warten wir es ab.....

[Bernd1972]

Irgendwie frage ich mich, wie weit wir nur noch manipuliert werden. Deutschland hat sich während der weltwirtschaftlich wirren Zeit der letzten Jahre wirtschaftlich sehr stabil gezeigt. Jetzt geht es weiter aufwärts - für die Konzerne!

Gleichzeitig wird gezielt mit der Existenzängsten der breiten Mehrheit gespielt um Arbeit in Deutschland billiger zu machen. Dabei nimmt man bewusst in Kauf, den Binnenmarkt zu opfern.

Die Wegwerfmentalität ist auch bei den Konzernen angekommen, Arbeitnehmer sind nur noch produktive Kapazität und ein kostspieliger Bilanzposten. Verantwortung? Fehlanzeige!

Die grosse Krise ist nach Wirtschaftsdaten eigentlich gar nicht so gegeben.

Aber man verkauft uns halt, was gerade zweckdienlich scheint.

Jamaika-Koalition?
Allein der Name ist schon Schwindel. Und es wird hier mit Assoziationen gespielt, die der Realität nicht ferner sein können. Jamaika steht in den Wahrnehmungen/Klischees für liberale Verhältnisse,Kreativität, harmonisches Zusammenleben eine vielfältigen Bevölkerung. "Of many one People" - Aus vielen ein Volk steht im Staatswappen Jamaikas. Ob eine solche multikulturelle Liberalität in Deutschland unter Angies "Führung" denkbar ist sei jedem selbst zur Beurteilung freigestellt.
Ich denke, wer im Wahlkampf so mit stumpfen Resentiments und Angst vor "Überfremdung" spielt wie die CDU/CSU, wer Begriffen wie "Leitkultur" nötig hat, um seine Position zu stärken kann nicht für ein vorurteilsfreies konstruktives Zusammenleben mit anderen Kulturen und Völkern stehen, weder im Innern noch aussenpolitisch.

Das Merkel als Kanzlerin nicht gerade erste Wahl ist liegt auf der Hand.
Es spricht für sich selbst, das sie aus den eigenen Reihen vor einem Fernsehduel mit Schröder gewarnt wurde, weil sie ihm nicht gewachsen sei.
Weil sie aber dann nicht ganz so grottenpeinlich war wie befürchtet, wurde Merkel hier von den Medien als hervorragender zweiter Sieger gefeiert, während Schröder nur Vorletzter wurde. Merkel for Kanzler!
In dem Fernsehduel bezog sie zu keiner Frage selbst Stellung, wie auch im gesamten Wahlkampf nichts allzu konkretes von ihr kam. Statt dessen baut man auf die gerade wieder beginnende wirtschaftliche Wachstumsphase und hofft auf einen Plazeboeffekt hinsichtlich des Verbrauchervertrauens für den Binnenmarkt.
Gleichzeitig will sie der Wirtschaft solche Geschenke machen wie dem Absägen des Kündigingsschutzes und hart erkämpften Arbeitnehmerrechten.

Schröder hat sich in seiner Selbstdarstellung in der Elefantenrunde allerdings auch nicht mit Ruhm bekleckert und sein Ansehen in Deutschland damit nachhaltig beschädigt. Dennoch wäre er als Kanzler zumindest aussenpolitisch die bessere Wahl, den im Ausland steht er für verantwortungsbewussten Reformwillen, Stabilität und ein selbstbewusst handelndes Deutschland, während Merkel sich beim Irakkrieg schon mal vorsorglich bei Bush anbiedern musste.

Wenn die Grünen sich jetzt entschliessen würden die CDU und Merkel auch trotz ihrer Pro-Atomstrom - Haltung und fremdenfeindlichen Einstellung zu stützen, wäre das nach meinem Empfinden ein Verrat an ihren Wählern. Ich würde den Grünen jedenfalls dann kein Kreuzchen mehr schenken.

Wie es aussieht, hat Deutschland jetzt auch dank großzügigen manipulativen Mitwirkens der Medien wirklich eine mittlere Staatskrise.
Bin gespannt, was uns die Medien jetzt als nächstes als Allheilmittel verkaufen wollen!
Gruß
Bernd aus Bielefeld

P.S.: Nur weil Du paranoid bist, heisst es nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind!

[avivendi]

...und nun AEG:

Zitat von t-online

AEG-Aufsichtsrat will Stammwerk schließen


Rote Ampel vor der AEG-Zentrale (Foto: dpa)
Für das Stammwerk des Haushaltsgeräteherstellers AEG in Nürnberg gibt Berichten zufolge es kaum noch Hoffnung. Der Aufsichtsrat der zum schwedischen Electrolux-Konzern gehörenden AEG werde die Schließung der Fabrik mit 1750 Mitarbeitern empfehlen, erfuhr das "Handelsblatt" aus Unternehmenskreisen.


Ein Stück deutscher Unternehmensgeschichte
Es gebe kaum noch eine Chance für das ehemalige Stammwerk der Traditionsmarke AEG, die Electrolux vor elf Jahren komplett übernommen hatte, hieß es in den Kreisen. In dem Nürnberger Werk werden Geschirrspül- und Waschmaschinen hergestellt. Mit der Schließung des Werks ginge auch ein Stück deutscher Unternehmensgeschichte zu Ende, existiert die Marke AEG doch bereits seit mehr als Hundert Jahren. 1887 durch den Industriellen Emil Rathenau unter dem Namen Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft gegründet, sind die drei Buchstaben heute in der ganzen Welt bekannt. Auch die Schwestermarke AEG Elektrowerkzeuge, die in Stuttgart produziert, ist heute Teil eines internationalen Konzerns.



Selbst Lohnverzicht und Mehrarbeit keine Rettung
Der AEG-Aufsichtsrat wird bei seiner Sitzung in Brüssel auch ein von den Gewerkschaften in Auftrag gegebenes Gutachten diskutieren. Die Beschäftigten wollen auf Lohn verzichten und flexibler arbeiten. Allerdings sah Electrolux-Chef Hans Straberg nicht einmal freiwillige Lohnsenkungen als Rettungsmöglichkeit für die 1750 Arbeitsplätze in Nürnberg an. Für Montag hat die Gewerkschaft eine Betriebsratsversammlung angekündigt. Die endgültige Entscheidung über das Schicksal des Nürnberger Werkes wird von der Electrolux-Zentrale in Stockholm getroffen.

[Bernd1972]

@Axel:
Hattest Du vor kurzem die Story von dem deutschen Sanitärarmaturenhersteller mitbekommen, der von einer amerikanischen "Beteiligungsgesellschaft" geschluckt wurde?
Gute Gewinne, satt schwarze Zahlen, trotzdem aus für die deutsche Produktion! Die haben nur den renommierten Namen behalten, die Produktion geht komplett nach China, weil dort noch für ´ne Schale Reis am Tag gearbeitet wird. Soll halt erstmal Gewinnmargen über 20% bringen solange der gute Name noch besteht.
Die Mitarbeiter, die den guten Ruf des Unternehmens mitbegründet haben wurden "weggeworfen".
Soziale Kompetenz im Zeitalter der Globalisierung. (Würg!!!)

Da freut man sich schon darauf, wenn Merkel erklärt, dass Deutschland für ausländische Investoren attraktiver werden muss!

[zwazl]

Zitat von Bernd1972

@Axel:
Hattest Du vor kurzem die Story von dem deutschen Sanitärarmaturenhersteller mitbekommen, der von einer amerikanischen "Beteiligungsgesellschaft" geschluckt wurde?
Gute Gewinne, satt schwarze Zahlen, trotzdem aus für die deutsche Produktion! Die haben nur den renommierten Namen behalten, die Produktion geht komplett nach China, weil dort noch für ´ne Schale Reis am Tag gearbeitet wird. Soll halt erstmal Gewinnmargen über 20% bringen solange der gute Name noch besteht.
Die Mitarbeiter, die den guten Ruf des Unternehmens mitbegründet haben wurden "weggeworfen".
Soziale Kompetenz im Zeitalter der Globalisierung. (Würg!!!)

Da freut man sich schon darauf, wenn Merkel erklärt, dass Deutschland für ausländische Investoren attraktiver werden muss!

Kenne die Fa nicht auf die du anspielst, kann aber nur sagen, dass eine gesunde Fa. nicht so einfach "geschluckt" wird.
Könnte es sein dass auch in vorliegendem Fall, ein ziemlich altmodisches, unbewegliches, ja arrogantes Management die Fa kaputt gemacht hat?

[avivendi]

aber es scheint ja fakt zu sein, dass firmen nun wirklich mehr als schamlos mit dem kapital "mensch" umgehen.
während die belegschaft lohnverzicht anbietet, stopfen sich die manager die taschen voll. und das völlig ungeniert. die politiker machens ihnen ja vor. dabei ist auch völlig wurscht, ob die firma gerade in die pleite geht, oder verlagert wird, ob die firma AEG, siemens oder auch deutschland heisst.
nur: unter solchen bedingungen kann die regierung auf den kopf stellen. die manager werden einen teufel tun und HIER leute einstellen, wo sie doch am markt in china wesentlich billiger sind. die lachen sich doch über diese hanswurschte hier kaputt.
wir können hier reden soviel wir wollen: ohne moos nix los. wenn kein geld in die kasse kommt, können wir an regierung haben, wen wir wollen (oder auch nicht) da kommt nichts raus, ausser neue sparpläne, die schon vor dreissig jahren zu keiner verbesserung geführt haben.
solange sich die industrie aus deutschland verabschiedet und keine notwendigkeit sieht, einzustellen, geht hier nichts voran.
oder spritpreise: nie wurde so gnadenlos hingelangt, wie jetzt: von gestern auf heute 11 cent.... wie soll da was voran gehen?
aber wen interessiert schon dieser winzelige binnenmarkt deutschland im vergleich zu so einem riesen asiatischen mark? keinen!
ich denke, man kann sich damit abfinden, das unser land nicht mehr auf die füsse kommen wird.
überdachen und einen abenteuerspielplatz draus machen.....

[Bernd1972]

@zwazl
Der besagte Betrieb war ein durchaus größeres mittelständisches Unternehmen aus NRW mit etwa 300-400 Mitarbeitern, seit Jahrzehnten in Familienbesitz. Eine nicht abschließend geklärte Nachfolge und ein unwiderstehliches Angebot besiegelten die nicht mehr vorhandene Zukunft der Arbeitsplätze ind diesem Betrieb.

@Axel
Tja, das mit der sozialen Marktwirtschaft, kapital bedeutet Verantwortung und so war wohl mal zu Ludwig Erhard´s Zeiten. Heute ist Knallharter Neoliberalismus angesagt: GELD DARF ALLES!

Quo Vadis, Deutschland? Wo soll das hinführen, wenn man jede Mitverantwortung für das Gemeiinwohl negiert?

[alaska]

Wie heisst das Unwort 2004?

HUMANKAPITAL !

Zu AEG-
seit Electrolux AEG Nürnberg vor 11 Jahren übernommen hat, wurde in das Werk fast nichts mehr investiert.
-Zuvor gehörte AEG viele Jahre zu Daimler Benz, wo es wenig erfolgreich war-
Wer in der Nähe ist soll es sich mal anschauen.....
Vor wenigen Wochen wurde damit begonnen, AEG zu "zerschlagen."
Der Vertrieb wurde eine eigenständige GmbH, der Service ist seit Jahren
ausgelagert, usw....
Seit Frühjahr wurde in der Geräteproduktion ein neues Logo benutzt,
es steht seither nicht mehr nur AEG sondern AEG-Electrolux drauf.

Für mich ist seit Monaten klar, dass dieser Schritt kommen wird....

[riwerndrei]

Hallo Jochen,
die Grünen haben nur auf Landesebene, d.h. nur bei Landtagswahlen
versch. Namen. Bei der Bundestagswahl ist die Bezeichnung
überall "die Grünen"

Ich bin für die Koalition schwarz, gelb, grün.
Das ist zwar für die Grünen und auch für die FDP ein Kanossagang,
aber Politik ist immer verbunden mit Kompromisse und nach Mehrheiten
suchen.
Hier setzt sich dann die stärkste Partei meistens durch, aber auch
Themen der anderen Partner werden berücksichtigt.
Das wäre eine stärkere Gruppe wie die grosse Koalition. da sich hier
zwei gleiche Machtblöcke gegenüberstehen und sich gegenseitig
blockieren. Alls was dann schiefgeht wird dem anderen zugeschoben.
Frau Scheel von den Grünen sagte, das es durchaus möglich ist,
Steuerreform, Gesundheit usw. wären ähnlich, Atomausstieg, Ökologie,
sind aber nicht verhandelbar.

[Bernd1972]

Hallo Richard,
Eine Koalition Schwarz-Gelb-Grün ist sicher nicht schlimmer als das jetzt andauernde Theater, aber ich denke, wenn die Grünen mit der CDU koalieren, werden sie bei der nächsten Wahl ernste Probleme mit der 5%-Hürde bekommen, ein Großteil der grünen Wählerschaft würde diesen Weg wohl nicht verzeihen.
Der sicherste Weg für die CDU eine größere Akzeptanz für eine wie auch immer geartete Regierungsbildung zu schaffen wäre wohl, ihre Führungspersonen,insbesondere Frau Merkel, zu überdenken.
Es gibt genug Leute, die dieser Frau echt nicht auf den Pelz gucken können und als führende Repräsentantin Deutschlands, auch insbesondere im Ausland, kann und möche ich persönlich mir die Merkel einfach nicht vorstellen.
Wenn sie schon aus eigenen Reihen vor der Wahl vor direkter Konfrontation mit Schröder gewarnt wurde weil sie ihm nicht gewachsen sei, ist das für mich kein gutes Zeugnis, das ihr da ausgestellt wurde.
Gruß
Bernd aus Bielefeld

[TomM]

Und mal ganz abgesehen davon,

keiner hat die Wahl gewonnen, denn dann gäbe es das Gezanke nicht. Wenn sich Frau Dr. Merkel Ihres Führungsanspruches so sicher ist, dann soll sie versuchen sich wählen zu lassen. Da braucht's dann keine SPD.

[Volker]

Ich stelle mich für die nächsten 2 Jahre als Kanzler einer All-Parteien-Regierung zur Verfügung!

Dann hab' ich wenigstens genug Geld für meine Weltumsegelung!

Gruss

Volker