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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#26
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Schutzanoden
Hallo Wepi
Das Problem ist einfach gelöst. Ich habe meine Antwort neu formuliert und die ursprüngliche Antwort gelöscht. Du warst aber so schnell dass du zwischenzitlich zu meiner ursprüngliche Antwort bereits wiederum geantwortet hast. Nix Miracel sondern eine einfache Überschneidung. Ändern war mir zu aufwändig, da hab ich neu geschrieben und das Alte gelöscht. Gruß Hermann |
#27
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Schade, ich hatte schon auf bisher bei mir unentdeckte Fähigkeiten gehofft.
Gruß Wepi |
#28
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@ yeki put:
Hallo Hermann, inzwischen habe ich die Rechnung zu meinem Stevenrohr herausgesucht. Es handelt sich um folgendes Material: Hohlstahl, rost- und säurebeständig, Sandvik 5R10, entspr. Werkstoff-Nr. 1.4301 warmgefertigt, abgeschreckt, gebeizt Das Rohr (1400mm, 80/63mm) ist auf ca. 50cm Länge außen mit je 2 Nähten und am Ende mit einer Rundnaht im Kiel eingeschweißt. Welche Elektroden der Schweißer für die Längsnähte verwendet hat, ist leider nicht mehr zu ermitteln. Die runde Naht am Ende wurde mit Spezialelektroden zum Schweißen von VA- an normalen Stahl ausgeführt und auch gebeizt, die Längsnähte wurden vermutlich nicht gebeizt. An Land (unbeheizte Halle) ist bisher auch nach etlichen Jahren dort kein Rost an den Nahtstellen erkennbar, obwohl eigentlich kein wirksamer Rostschutzanstrich aufgetragen ist.. Das Unterwasserschiff soll demnächst komplett gesandstrahlt und mit neuem Anstrich versehen werden. Ich hoffe, dass diese Angaben es erleichtern, Prognosen über die Gefahr durch galvanische Korrosion (Fahrtgebiet nur Binnen, also kein Seewasser) abzugeben. Gruß Wepi |
#29
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Moin
1.4301 ist ein rostfreier Stahl vom Typ V2A 18/9 und ist im Seewasser leider nicht so beständig aber binnen und mit einem Schutzansrich nicht problematischer als Stahl. Alles kann man in seinem Bootsfahrerleben nicht immer und sofort zu 100Prozent richtig machen,mit einem Stahlboot kann man gut da mit leben,dass das Eine oder Andere im Laufe der Jahrzehnte mal ausgewechselt werden muss bei Vollholzbooten war das nicht anders und die GFK-schipper können die Strukturschwächungen ihrer alten Boote oft erst erkennen wenn es fast schon zu spät ist,gerade im Bereich der offenen oder halboffenen Motorboote aus GFK ist es teilweise haarsträubend wie viele vergammelte überlaminierte Holzstrukturen und wassergesättigtes Schaumzeugs sich unter einer Laminatschicht verbergen kann. gruss hein |
#30
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Zitat:
Gruß Wepi |
#31
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Hallo Wepi, hoffentlich bekommst du hier noch eine Antwort; das Thema interessiert sogar mich als eher nicht so betroffenen Plasteboot-Eigner. Interessant finde ich es allein deshalb, weil hier auf engstem Raum fünf verschiedene Metalle leitend miteinander verbunden sein werden, m. E. :
V4A-Welle +0,1 V V2A-Stevenrohr -0,05 V Bronze-Prop -0,15 V Stahl- Rumpf -0,4 V Zink-Anode -0,8 V Reicht es etwa schon, nur eine Anode auf die Welle zu setzen, um sowohl Stevenrohr, Prop und Rumpf zu schützen? Oder muss dem Stevenrohr außerdem Zink angeboten werden, damit es den Rumpf in Ruhe lässt? Sehr spannend hier, Experten, viel mehr als in den Laber- und Mobbing-Trööts. Also macht mal.
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Gruß Wilfried |
#32
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Moin
Noch mal,die beteiligten Flächen der edleren Stähle sind im Verhältnis der gesammten Unterwasserfläche des Stahlrumpfes als sehr klein anzusehen. Da Süßwasser(binnen) ein eher schwaches Elektrolyt ist muss man sich da keine GROOOSSEN Sorgen machen wg.der Elektrolyse weil alleine die gegenüberstellung der Spannungspotentiale ohne Angabe des Elektrolyts und der Flächenverhältnisse nicht ausreichend aussagekräftig ist. Stand der Technik ist es im Süßwasser Magnesiumanoden an Stahlrümpfe anzubringen,im Seewasser führen die aber zu einer Überreaktion,was schlimme Folgen für den Unterwasseranstrich hat,deshalb bei mir leicht wechselbare Anoden und in einem anderen Beitrag des Threads der Hinweiss,dass meine Zink-Wellenmutteranode in vier jahren im Elbwasser(HH) nur wenige Gramm verloren hat was wohl auch daran liegt,dass sich die Magnesiumanoden geopfert haben. gruss hein |
#33
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Hallo,
es wird zwar in vielen Tabellenbüchern etc. immer das Flächenverhältnis angeführt, in Wirklichkeit ist die Reichweite der Kontaktkorrosion aber so gering, dass das Flächenverhältnis in den allermeisten Fällen keine Rolle spielt. Hermann (Yeki Put) hat mit allem Recht, was er hier geschrieben hat. Die effektive Reichweite liegt je nach Fall bei 1-3 Zentimetern. Wenn in diesem Bereich besonders auf Schutz durch Anstrich o.ä. geachtet wird, besteht keine Gefahr. Im Anhang mal ein Fachartikel, auch mit Daten zum jährlichen Materialabtrag. Gruß, Markus
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#34
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Herzlichen Dank, Markus. Das nenne ich wirklich eine handfeste und praxisnahe Information. Sie trägt, wie schon Hermanns Ausführungen, sehr zu meiner Beruhigung bei. Ich werde daher wahrscheinlich nur im Kielbereich in der Nähe des Edelstahlstevenrohrs Opferanoden anbringen und zwar mit sorgfältig direkt angeschweißten V2A-Schrauben, wobei das Gewinde durch provisorisch aufgeschraubte Muttern vor Schweißspritzern geschützt wird. So verbrennt mir auch nicht der Lack im Boot.
Gruß Wepi |
#35
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Dann nimm doch bitte lieber Sechskantschrauben, die Du mit dem Kopf an das Blech anschweißt. Und zwar rundum dicht, damit in den kleinen Hohlraum, der zwischen Kopf und Blech bleibt, keine Feuchtigkeit eindringen kann. Da würde ich Dir aber empfehlen, es per WIG mit einem Niro Zusatz zu schweißen. Eine Mutter würde ich dabei nicht aufdrehen, da sich beim Schweißen die Hitze so sehr in der Schraube staut, dass Du die Mutter später eventuell nicht mehr runterkriegst. Per WIG gibt es keine Spritzer und die Schweißnaht wird "besser" (feiner, glatter, dichter). Anschließend abbürsten oder beizen und min. 1cm in jeder Richtung der Naht anpinseln.
So oder so gefällt mir die anfangs erwähnte Methode von Hermann besser. Das mit der Schraube am Blech ist irgendwie ein Pfusch... der aber sicher auch funktioniert, wenn gut ausgeführt. Gruß, Markus |
#36
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Zitat:
Die Gefahr, dass zum Schutz beim Schweißen provisorisch aufgeschraubte Muttern sich nicht mehr lösen lassen, schätze ich zwar nicht so hoch ein, aber da werde ich noch mit dem Schweißer sprechen. Wenn mit WIG keinerlei Spritzer zu erwarten sind, lasse ich sie natürlich weg. Wenn ein Schutz nötig sein sollte, könnten auch mit reichlichem Spiel auf die Schrauben geschobene kleine Rohrstücke, die nur am Schraubenende durch ein bis zwei Gänge aufgeschraubte Muttern gehalten würden, diesen Schutz übernehmen. Vielleicht finde ich dazu auch geeignete Porzellan- oder Keramikröhrchen. Auch ein Umwickeln mit feuer- und hitzebeständigem Material aus dem Kaminbau (früher Asbestschnur) käme vielleicht in Frage. Gruß Wepi |
#37
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Zitat:
Normaler Weise genügt Schweisstrennspray und/oder umwickeln mit Alufolie gruss hein
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#38
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Hallo Zusamen,
ich habe vor ca. 25 Jahren V2A Maschinenschrauben direkt auf den Stahlrumpf geschweißt. Dann die Schweißränder blank gebürstet und mit Epoxy isoliert. Ich kann nur sagen, sie sind bis HEUTE dran und zwar OHNE Probleme. Wenn die neuen Anoden angeschraubt sind, dann prüfe ich immer mit dem Schweißgerät ob sie ausreichend Kontakt haben. Die Masse klemme ich dabei an eine Zunge einer Anode und "blitze" mit der Stabelektrode bei 200A kurz über den Zinkkörper. Vielleicht "quick and dirty", aber es funktioniert.
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mfg Günter Geht die Sonne auf im Westen, mußt Du Deinen Kompass testen! |
#39
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Schutzanoden
Hallo Wepi
War ein paar Tage unterwegs, leider ohne Schnee. Dies ist der Grund warum du nichts gehört hast. Mittlerweile geben doch viele meiner ersten Stellungnahme recht. Das für das Stevenrohr verwendete Material liegt in der Spannungsreihe recht günstig. Bring die Anoden so knapp als möglich am Übergang von Schwarz auf Weiß an. Wenn du die Möglichkeit hast lass die Rostfreien Bolzen aufschießen. Schweißer wissen wovon ich rede. Da du dann ja die Anoden so knapp am rostfreien Material hast, werden die Elektronen doch zu Anoden zum rostfrei wandern und nicht vom weiter entfernten Stahlrumpf. Gilt nur für Stellen die nicht lackiert sind. Lackier aber das Stevenrohr so gut als möglich damit die elektr. leitende Fläche so klein als möglich wird. Wenn du die Möglichkeit hast am Ende des Rohres eine Ringanode, geteilt und geklemmt, elektrisch leitend anzubringen bist du 1000% aus dem Schneider. Am Ende wird alles gut und du wirst sehen dass du nichts siehst. Gruß Hermann
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#40
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Zitat:
Nicht nur quick and dirty die Methode sondern auch recht brutal(selbst wenn die Massepole der Bordackus abgeklemmt sind) Da ein Schweissgerät ja so bis 42V Spannung und eine Strom von (hängt von der Einstellung ab) Min 40 Amp zur Verfügung stellt wird das wohl schon durchschlagen,die Spannungen und Ströme die bei der Elektrolyse zwischen den Anoden und dem Rumpf auftreten sind da aber um einiges niedriger und desahalb würde ich Allen raten die nicht so handhabungssicher mit dem Schweissgerät sind,doch lieber einen 9V Durchgangsprüfer zu verwenden u.U. mit improvisierter Messleitungsverlängerung. gruss hein |
#41
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Hallo Hein,
Deine Bedenken kann ich nicht teilen, weil ja die Spannung des Schweißgerätes sofort gegen "Null" geht, wenn der eingestellte max. Strom überschritten wird. Die Messung einer sicheren Verbindung zwischen Anode und Stahlrumpf sollte schon mit etwas höherem Strom vorgenommen werden, damit man sicher sein kann, dass die Verbindung auch stabil ist. Sollte eine Schraubverbindung keinen zuverlässigen Kurzschluss zwischen Bootsrumpf und Zinkanode herstellen, dann entsteht ein deutlich sichtbarer Blitz an der betreffenden Verschraubung. Ich kann außerdem nicht nachvollziehen, welchen Einfluss meine "Messmethode" mit den Batterien zu tun hat. Mein Schiff ist (Berufs-und Hobbybedingt) voll mit Elektronik, ohne dass es hier in der Vergangenheit Probleme gegeben hätte. Ich verwende die Zinkanoden übrigens über mehrere Jahre. Ich schraube sie jedes Jahr ab, lege sie für 1-2 Minuten in HCL, spüle sie mit Wasser nach und montiere sie erneut. Das mache ich so lange, bis sie zu ca. 40% abgebaut sind. Auf meinem Boot habe ich aber auch streng darauf geachtet, dass (fast) keine unterschiedlichen Metalle untereinander Verbindung haben.
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mfg Günter Geht die Sonne auf im Westen, mußt Du Deinen Kompass testen! |
#42
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Zitat:
etwas verspätet eine Nachfrage dazu. Ich kann mir unter "Aufschießen" der Bolzen oder Schrauben nichts vorstellen. Ist das ein spezielles Schweißverfahren? Dass man Bolzen in Beton etc. schießen kann, weiß ich. Aber das kann es ja wohl hier nicht sein. Gruß Wepi |
#43
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Bolzen schießen
Hallo Wepi
Ja, das ist ein spezielles Verfahren zu dem auch ein eigenes Gerät benötigt wird. Betriebe die im Stahlbau und auch im Kesselbau arbeiten haben solche Geräte, da sie meist unzählige Bolzen zur Befestigung von anderen Elementen aufschweißen müssen. Google mal nach "Bolzenschweißgerät", Bilder. Dann kannst du dir sicher was vorstellen. Bolzen gibt es in fast allen Dimensionen und auch in "rostfrei" Ich hoffe das hilft weiter. Hermann
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