Kann eine Jacht mehrere Jahre auf dem Meer treiben?

[derausdemnorden]

Wenn er mitten im Nordpazifik Probleme bekommen hat dann kann er jahrelang
gemeinsam mit einer riesen Müllhalde im Nordpazifischen Wirbel festgesessen
haben. Immer schön im Uhrzeigersinn, jahrelang bis er irgendwann durch Zufall den Wirbel verlassen hat.

Südpazifik glaube ich eher nicht da der Südpazifische Wirbel nicht so
dicht an die Phillipinen reicht. Die Quitscheenten Geschichte wurde ja schon
beschrieben, es gibt noch eine Turnschuh Geschichte. Auch die Schuhe
waren Jahrelang unterwegs bevor 2,6% der verlorengegangenenen Nike an
verschiedene Küsten getrieben wurden.

Also, ich glaube das die Geschichte wahr ist.

[blue line]

Auch könnte der Sturm, der das Schiff beschädigte, vor seinem Ableben stattgefunden haben. Offensichtlich hat er ja an der funke gesessen. Vieleicht ist er beim Versuch, Hilfe zu organisieren "eingeschlafen". So könnte er Monate ohne Sturm im Kreis gefahren sein.
Traurige Geschichte das alles. ..aber vieleicht auch gut für Ihn. Besser als in irgendeinen Krankenhausbett monatelang gewartet.

[coseb52]

Traurige Geschichte das alles. ..aber vieleicht auch gut für Ihn. Besser als in irgendeinen Krankenhausbett monatelang gewartet.

Hallo Micha , dies ist`s was ich mir ebenfalls Wünsche , aber ohne Foto .

gr Rudolf

[Flybridge]

Hallo Rudolf!

[Gerd-RS]

Zitat von knibbel3

http://www.welt.de/vermischtes/artic...h-Rettung.html

Jetzt auch in der Welt.

Gruß
Herbert

Immerhin verzichtet die Welt (in der online-Version, print habe ich nicht gesehen) auf ein Foto des Toten. Deshalb ist der Beitrag dort nach meiner Meinung auch nicht zu beanstanden.

Gruss


Gerd

[Fraenkie]

Also der Mast muss runtergekommen sein als er noch agieren konnte.

Von diesem hat er das Schiff ja befreit, sonst hingen da mehr Stricke rum.....

P.S.: Die Schräglage des Schiffes kommt m.M. daher dass es mit dem Kiel auf Grund liegt. Wasser in der Bilge eines Segelschiffes verteilt sich ja mal tendenziell mittig.....

[ferenc]

Besser als in irgendeinen Krankenhausbett monatelang gewartet.

Ob man das als betroffener ähnlich sieht?

[Ostsee2015]

Zitat von ferenc

Ob man das als betroffener ähnlich sieht?

Genau wirst du das erst wissen, wenn du selber monatelang in einem Krankenhausbett auf den - möglicherweise erlösenden - Tod wartest. Ich tendiere auch zu Blue Lines Ansicht.

[Gerd-RS]

Ich frage mich, warum den bedauernswerten Skipper niemand gefunden und herausgefischt hat als er noch lebte? Er hat doch offensichtlich per Funk um Hilfe gerufen? Epirp? GMDSS? Kurzwelle? Grenzwelle? Alles bei einem Weltumsegler nicht an Bord?

Gruss


Gerd

[Verbraucheranwalt]

Zitat von Gerd-RS

Ich frage mich, warum den bedauernswerten Skipper niemand gefunden und herausgefischt hat als er noch lebte? Er hat doch offensichtlich per Funk um Hilfe gerufen? Epirp? GMDSS? Kurzwelle? Grenzwelle? Alles bei einem Weltumsegler nicht an Bord?

Gruss


Gerd

Könnte mir vorstellen, dass nach Verlust des Mastes und möglicherweise Wassereinbruch das Funkgerät hinüber war. Epirb oder Sat Telefon wird er nicht gehabt haben.

Gruß
Chris

[Gerd-RS]

Ja - wenn die Antennen am Mast befestigt waren, kann es natürlich gut sein, dass niemand mehr seinen Notruf gehört hat, nachdem der Mast verloren ging. Aber wartet man mit dem Notruf so lange, bis es zu spät ist???

Ist natürlich alles Spekulation und nach so langer Zeit vermutlich auch nicht mehr durch eine Untersuchung (wenn es denn eine gründliche Untersuchung gib) festzustellen oder zu rekonstruieren.

Gruss


Gerd

[vegeta]

Zitat von Akki

Kann eine Jacht mutmaßlich ein oder mehrere Jahre auf dem Wasser treiben, ohne irgendwo zu stranden oder sonst irgendwie erkannt zu werden?

Kann es schon, denke ich. Vielleicht nicht mehrere Jahre, aber an sich, wenn es nicht im Sturm untergeht, wird es lange ungesichtet bleiben.

[Takelhemd]

Hm, vielleicht hatte er nen Schlaganfall oder mehrere...
Der linke Arm sieht wie unbrauchbar aus, in dieser Stellung.
Naja, ich bin kein Doc, aber ehrlich gesagt einwenig neidisch.
Immerhin konnte er jahrelang den Traum leben, den ich schon lange hege.
Und es gibt wirklich wesentlich schlimmere Arten, abzutreten.
Ich stelle mir manchmal vor, auf hoher See einfach den 'Stöpsel' zu ziehen, wenn ich mich soweit fühle.
Die Berichterstattung gewisser Medien gefällt mir auch nicht, vorallem der Angehörigen wegen, sofern er noch wen hatte...
Heute stand es auch bei uns im gratisblatt, ohne das hätte ich erst heute davon erfahren.
Farewell, Fritz, nachträglich und möge es den Seglerhimmel geben.
Vollständige Aufklärung wirds wohl nie geben, was ich eigentlich schade finde, er hätte es verdient.
Meine ganz persönliche Meinung dazu, bitte nicht werten...
Lg, Alex

[Flybridge]

Die Polizei von den Phllipinen hat mehrer Fotos von dem Toten veröffentlicht. Wer sich ergötzen möchte, darf Google fragen.

Dr. Behnecke, der etwas andere Forensiker aus Köln, meinte, er könnte am Funktisch gestorben sein, dann setzte die Leichenstarre ein und bei großer Hitze könnte die Leiche gleich ausgetrocknet sein.

Auf einem der Bilder sieht man, dass sein linker Arm wohl längere Zeit auf dem Navitisch hin und her schubberte.

Wie auch immer. Der Tod ist immer richtig Scheiße. Besonders, wenn es einen so früh ereilt hat. 59 ist doch heute kein Alter mehr.

Und letztlich wäre das auch ein Grund, mit zunehmenden Alter nicht mehr auf große Fahrt zu gehen. Womöglich noch Einhand; so wie hier.

Du bist mitten auf dem Ozean und bekommst einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. In D wirst du mit optimalen Rettungsmitteln gerettet und hast dann noch ein paar Beschwerde freie Jahr vor dir. Aber mitten im Nirgendwo?

Dann war es das.

[RobG_NL]

Passiert ofters, sehe http://www.sailingworld.com/hugo-bos...d-in-patagonia

[wolle-petri-heil]

Es wäre zu wünschen, daß er plötzlich gestorben ist.
Dann hat er vermutlich nicht viel mitbekommen.
Nicht auszudenken wenn er einen Infarkt oder Schlaganfall erlitten hätte und sich nicht hätte bewegen können.
Da hätte er dort gesessen und auf Hilfe gewartet.
Schlimme Vorstellung.

[marsvin]

Zitat von Gerd-RS

Ja - wenn die Antennen am Mast befestigt waren, kann es natürlich gut sein, dass niemand mehr seinen Notruf gehört hat, nachdem der Mast verloren ging. Aber wartet man mit dem Notruf so lange, bis es zu spät ist???


Gruss


Gerd

Bevor der Mast von oben kam, gab es vermutlich keinen Grund, einen Notruf abzusetzen, in einen Sturm zu geraten ist für einen Blauwassersegler ja kein Notfall, sonder eher Normalität. Je nachdem, wie seine Funkausrüstung beschffen war, gab es danach evtl. keine Möglichkeit mehr, zu funken. Masten gehen meistens bei einer Durchkenterung verloren, das würde auch das Chaos unter Deck erklären, den Mast ist er offensichtlich noch los geworden, normalerweise müsste der sonst noch am Schiff treiben, irgend ein Want oder Stag hält immer. Danach muss er dann verstorben sein, ohne noch ein Notrigg auftakeln zu können,
Siggi

[matsches]

Hier ein Bericht von GMX

http://www.gmx.net/magazine/wissen/m...unden-31382634

[derausdemnorden]

Ich denke das ein Logbuch oder Bordtagebuch an Bord gefunden wird.
Wer eine solche Reise macht schreibt soetwas, das ist normal.
Also wird man bald wissen wann und wo die (gesteuerte) Reise endete.

[Flybridge]

Tote schreiben kein Logbuch mehr.

[billi]

Zitat von derausdemnorden

Ich denke das ein Logbuch oder Bordtagebuch an Bord gefunden wird.
Wer eine solche Reise macht schreibt soetwas, das ist normal.
Also wird man bald wissen wann und wo die (gesteuerte) Reise endete.

Zitat von Flybridge

Tote schreiben kein Logbuch mehr.

genau das meint er ja mit seinem Eintrag. Der Tod dürfte am Folgetag des letzten Eintrags erfolgt sein. Somit kann man den Todeszeitpunkt über das Logbuch eingrenzen.

[clevertherm]

Moin!

Auf der Facebook-Seite der Phillipinischen Polizei sieht man neben der Leiche auch ein Foto vom Boot wie es fast waagrecht im Wasser schwimmt. Das "schräge" Foto wird wohl nach einer später erfolgten Strandung geschossen worden sein.
Insofern gehen ich davon aus, dass das Boot lange Zeit "normal und trocken" unterwegs war.

viele Grüße
Arnt

[derausdemnorden]

Zitat von billi

genau das meint er ja mit seinem Eintrag. Der Tod dürfte am Folgetag des letzten Eintrags erfolgt sein. Somit kann man den Todeszeitpunkt über das Logbuch eingrenzen.

Richtig.
Und man hat dann evtl. auch die Position.
Position + Termin ermöglichen Rückschlüsse auf das Wetter.
Und schon weiß man etwas mehr.

Natürlich nur wenn er, wie für einen korrekten Deutschen üblich, sein Büchlein geführt hat.

[bootsfreunde.com]

Zitat von Gerd-RS

Ich frage mich, warum den bedauernswerten Skipper niemand gefunden und herausgefischt hat als er noch lebte? Er hat doch offensichtlich per Funk um Hilfe gerufen? Epirp? GMDSS? Kurzwelle? Grenzwelle? Alles bei einem Weltumsegler nicht an Bord?

Gruss


Gerd

Hallo Gerd,

bis dato weiß das keiner wirklich. Im Bericht geht man nur davon aus, weil er am Funktisch gesessen hat. Ist natürlich naheliegend, aber letztlich eine reine Vermutung.

Genauso wie die Vermutung, dass er schon lange umhergetrieben ist. Gemäß u. s. Mediziner tritt die Mumifizierung in wenigen Tagen unter diesen Bedingungen ein.

Bin mal gespannt, was die Ermittlungen ans Tageslicht fördern. Hoffe, er hatte einen schnellen und schmerzlosen Tod, wie z. B. Herzversagen.

Finde es schon krass, dass man nicht mal den Kopf der Person schwärzt, wenn man doch schon weiß, wer es ist. Ist doch kein Fahndungsaufruf.

Aus web.de:

Wie lange befand sich Manfred B. auf dem Boot?

Auch das ist unklar. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet soll sich Manfred B. vor einem Jahr noch bei einem Freund per Facebook gemeldet haben. Im Oktober soll er von Martinique losgesegelt sein – das Ziel: unbekannt. Auch das wird derzeit durch die Polizei geprüft.
Wie kam es zur Mumifikation?

Hierbei spielt das Klima eine wichtige Rolle: "Der Körper besteht zu einem Großteil aus Wasser. Wenn permanente Trockenheit herrscht, verdunstet die Flüssigkeit im Körper. Durch die Austrocknung wird die natürliche bakterielle Verwesung aufgehalten", erklärt Prof. Dr. Frank Wehner in der "Bild"-Zeitung. Nachdem auf dem Pazifik genau diese Bedingungen vorherrschen kann dieser Vorgang laut dem Experten bereits wenige Tage nach dem Tod eingesetzt haben. Wie lange die Mumie auf hoher See trieb, wird derzeit ermittelt.

[wormdorm]

Jetzt hat auch der Stern das Foto des toten Seglers gepostet.

http://www.stern.de/panorama/weltges...l-6722832.html

Weil hier wiederholt die Frage nach den Ursachen/Gründen für den Tod auftaucht,
stelle ich mir die Frage, ob es ein legitimes Interesse der Öffentlichkeit gibt, z. B.
den letzten Logbucheintrag zu erfahren??