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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Themen-Optionen |
#26
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Mauz! lernt schwimmen...
Wenn du dein Boot alleine lässt,
dann bind es vorher richtig fest... Und das gilt nicht nur auf dem Wasser! Es gibt Bilder, die möchte man nicht auf Arbeit geschickt bekommen. Und es gibt Tage, über die redet man nicht gern. Heute war so ein Tag. Kurz nach dem Mittag kam eine WhatsApp von meinem Sohn mit Bild 1 und dem kurzen Text "Papa, der Wind hat dein Boot kaputtgemacht." dein Boot kaputtgemacht? dein BOOT? KAPUTT????? Was hatte ich da heute früh hinterlassen? Ein provisorisch verleimtes Sperrholzboot mit Pflastersteinen drin? Auf zwei wackligen Gartenstühlen? Die anderen Fotos habe ich dann abends gemacht. Wie gesagt, es gibt Tage, über die redet man nicht gern... LG, Holger
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#27
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Lach - da fehlt dann nur noch:
TUT DER SKIPPER MIST IN´N TANK, WIRD DER Motor STERBENSKRANK
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Unser Projekt: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=176437 Der Spaß damit: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=208510 Eine Fiberline G14II haben wir auch Noch: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=253589 Gruß Ralf
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#28
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Mauz! lernt schwimmen...
Noch nie ein Bau sein Ende fand,
hast du dabei den Kopf im Sand So Leute, mit den letzten Bildern kann ich euch nun wirklich nicht in die Koje schicken, will ja nicht, dass ihr schlecht träumt Denn natürlich ging es weiter mit dem Bau, Aufgeben kam nicht in Frage War ja irgendwie auch klar. Man erklärt nicht ungestraft irgendein selbstgemischtes Zeug zur ultimativen Wikingerpaste, ohne den alten Odin vorher zu fragen. Ich konnte mir sein Gemecker richtig vorstellen: "Duuu Wicht wagst es, diese Amazon-Geschenkverpackung (woher kennt der solche Wörter?) mit den gesegneten Schiffen meines Volkes zu verrgleichen? Wuuurm, irdischerwelcher! Spüre nun meinen göttlichen Atem! Und sieh endlich zu, dass du das vernünftig machst!!!" Klar, Chef... ...und so sammelte ich reumütig und geläutert das 3D-Puzzle ein und fing an, es wieder zusammenzusetzen. Und dann unter den Carport damit, wo es windgeschützter ist. Einen Tag später waren dann die letzten beiden Flachfische , alle Nähte und auch die Bruchstelle verklebt und von innen mit Glastape verstärkt. Es konnte weitergehen. 2 Tage Verzug. So, Odin, wat sachste nu? Ob er das gehört hat? Falls ja, war er beschäftigt. Es kam jedenfalls keine Windbö Apropos Windbö, ich baute noch eine Aufhängung unter'm Carportdach, in der Mauz! ab jetzt regen- und windgeschützt wohnen sollte Mauz! eine gute Nacht und euch noch 'nen schönen Abend! LG, Holger Und das Krumme auf dem 2. Bild ist 'ne optische Täuschung. Ehrlich
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#29
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Ist ja richtig spaßig, dein Bootsbauprojekt.
Gefällt mir. Ich bin schon ganz hibbelig aufs Ende. Hältst uns ja ganz schön auf Spannung. Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die..... Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF)
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#30
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Zitat:
Das unterscheidet ihn von der Schäftung (scarf joint), dem Puzzle-Joint usw. Das draufgeklebte Brettchen ist zwar aus Stabilitätsgründen angezeigt, aber daher kommt nicht die Bezeichnung. Da der "Brettchenbereich" am Stoß aber eine deutlich höhere Steifigkeit hat, zeichnet sich das Brettchen ab, wenn die Planke gebogen wird (leichte Delle nach innen). Um das Problem zu entschärfen, hat man zunächst die Stützbrettchen zu den Seiten hin abgeschliffen, so dass ihre Dicke auf fast 0 hinauslief und der Übergang weicher wurde. Und dann wurde von Payson die Variante eingeführt, das Brettchen wegzulassen und den Stoß von beiden Seiten mit Fiberglasgewebe zu verstärken, was (je nach Ausführung) auch in die Sperrholzoberfläche eingelassen werden kann, damit die Oberfläche plan bleibt. Auch das heißt, wie ich in Foren lese, eigentlich "Payson butt joint", wird meist wohl aber als "Payson joint" abgekürzt. (Vielleicht hat ja jemand von euch den korrekten Ausdruck für das "Brettchen", mir fehlt er gerade. Edit: laut Eichler im klassischen Holzbootbau "Stoßblatt" oder "Laschblatt", nach George Buehler, ebenfalls auf klassische Ausführung bezogen, auf amerikanisch "Butt Block".)
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Gruß, Günter Geändert von Heimfried (05.01.2017 um 21:07 Uhr)
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#31
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Moin Günter
Lasche oder wie wir beim geplanktem Boot gesagt haben "Lasching" trifft das m.E. am besten,wo bei das so ohne jeden Verschuss der Plattenstöße wohl auch nur eine Montagehilfe darstellt. Als vorsichtiger Selbstbauer habe ich seinerzeit auch die Plattenstöße meines Stahlknickspanters um einiges gegeneinander verschießen lassen weil ich damals für die 8,7m Boot nur 3m Platten verwendet habe und bei den Längsverbänden innen darauf geachtet das die Plattenstösse und die da und dort notwendigen Stösse der Stringer ncht übereinander kommen. Man kann das bei der Bootstapeziermethode natürlich alles ausser Acht lassen,weil der Holzkern nur die Form(positiv)des Bootes darstellt und das Aussenlaminat wohl für ausreichend Festigkeit sorgt wenn es eine gewisse Stärke und den entsprechenden Aufbau hat,aber ich denke das könnte leichter ausfallen(das Laminat)wenn man die alten Holzbootsbauregeln mit berücksichtigen würde,viele Selbstbauer der Zusammennähundtapezierfraktion verfahren ja auch so und betrachten das Aussenlaminat mehr als Gammelschutz für das Holz als als tragendes Element. gruss hein
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#32
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Mauz! lernt schwimmen...
Des Tischlers schönste Lockenpracht
sind Locken, die ein Hobel macht Als Nächstes war Schleifen angesagt. Das Eckige musste rund, sonst ist das nicht schick! Hier sieht man einen Nachteil dieses dünnen Industriesperrholzes: Das Deckfurnier ist so dünn, dass man es ruck-zuck runtergeschliffen hat. Da weiß man dann auch, woher der Preisunterschied zu richtigem Bootsbausperrholz kommt. Wer also rundum sichtbares Holz möchte, sollte mehr Geld ausgeben. Bevor es an's Laminieren ging, wollte ich noch die Außenweger (wer denkt sich solche Wörter aus???) fertigen. Das sind die Dinger, wo die ollen Piraten früher ihre Flinten drauf abgelegt haben, um dem königlich britischen Flottenadmiral die Dienstmütze vom Kopf zu schießen. Daher heißen die im Englischen Gunwale. Günter, los, sag, dass ich Recht habe!!! Und die Wikinger haben während der Fahrt ihre Schilde dran aufgehängt, damit Renate sie nicht etwa als Küchentisch missbraucht Odin, stimmts? Der hört mal wieder nicht zu Ich hab zwar weder Schild noch Flinte, aber notwendig sind die Teile für Form und Stabilität natürlich trotzdem. Und sie bilden die Auflage für das Oberdeck. Daher sollten die Leisten nicht zu dünn ausfallen. Also ritsche ratsche mit der Säge die Teile aus den 5m-Fichtenleisten ausgesägt. Naja, nicht ritsche-ratsche, wenn die Kreissäge solche Geräusche macht, dann tut sie alles, nur nicht sägen. Nein, ich werde jetzt nicht das Geräusch aufschreiben, das eine Kreissäge macht, die sägt! Mein Deck sollte schräg werden, also musste natürlich auch die Leiste schräg, und zwar vorne anders schräg als achtern, sonst wäre es ja zu einfach. Also frisch den alten Hobel rausgeholt, die Messer gewetzt und - nein, auch dieses Geräusch werde ich jetzt nicht aufschreiben.... Ein kleiner Tipp: An der Farbe der Locken kann man erkennen, ob man sich in den Daumen gehobelt hat. Meine waren blond, also alles in Ordnung. Warum ich die Außenweger jetzt schon gebaut hab? Ich wollte sie etwas vorbiegen, dazu hab ich sie einfach wie einen Flitzebogen mit einer Leiste zwischen die Carportpfosten gespannt. Klappt gut Jetzt war alles bereit zum Laminieren LG, Holger Ach ja, dieses Schräge angleichen nennt man hierzulande im Bootsbauer-Fachjapanisch "Straken!". Hab ich aber auch erst später erfahren. Nur falls ihr mal ein Wort braucht, das sich auf "Laken" reimt. Könnte ja sein...
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#33
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Zitat:
Allerdings lese ich sehr viel, auch in amerikanischen Foren, und schlage oft Dinge nach. Und hier meine ich, ohne nachzuschlöagen, dass "Gunwale" wohl eher auf wirkliche Schiffskanonen zurückgeht. Aber das ist bessere Spekulation aus vielerlei Versatzstückchen. Edit: Die Diskussionen in amerikanischen Foren, in denen sich ja auch Engländer, Australier, Kanadier und Leute aus vielen Teilen der Welt tummeln, zeigen übrigens ganz deutlich, das amerikanische Bezeichnungen recht oft von den (britisch-) englischen abweichen. Oft ist das sogar regional geprägt, weil man ein Ding in PNW (pacific north west) anders nennt als z. B. in Maine oder in Florida. Deshalb benutze ich, wenn ich ein Wort aus den amerik. Bootsforen kenne, oft "amerikanisch" statt "englisch", weil das Wort eventuell einem Engländer gar nicht geläufig ist. Edit 2: aus dem Online-Wörterbuch Merriam-Webster: gunwale ist bekannt seit dem 15. jahrhundert Und: Did You Know? A ballista (a large missile-thrower in the form of a crossbow) that defended Windsor Castle in the 14th century was named in Latin Domina Gunilda, or “Lady Gunilda.” Gunilda is an Old Norse name and is a compound of gunnr and hildr, both words meaning “battle.” The English may have learned the name from early Norsemen who knew its etymological significance, or its use by the English may have been a coincidence. However, the use of this name for the Windsor ballista was not an isolated incident. Gonnylyde was the name of a cannon in a 14th century song. Our word gun, which also traces back to the 14th century, is probably a shortening of Gunilda.
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Gruß, Günter Geändert von Heimfried (06.01.2017 um 15:06 Uhr)
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#34
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Moin Holger
Das Wort Strak ist geschichtlich eher durch einige mittelaterliche Bootsbauer mit Sprachfehler entstanden und so wurde aus "guten Tag"(Begrüssung)"guten Strak",wo bei nicht mehr kausal nach zu verfolgen ist ob das auf Sprach-oder Hörfehler zurückzuführen ist. Allgemein wird aber seit einigen hundert Jahren mit einem guten Strak der harmonische Verlauf von z.B.Wasserlinien,Spantkrümmungen,Spantflächenkurve n,Senten oder auch der gebogenen Flächen einer Aussenhaut bezeichnet. Entsprechen werden dann Umbauten(Verlängerung,Verkürzung,Veränderungen am Lateralplan)in die vorhandenen Linien und Konturen eingestrakt oder ein Stell von Spanten,Mallen oder Decksbalken durchgestrakt.Der geübte "lange Blick"und die Straklatte(n) sind hier die wichtigsten Werkzeuge. |
#35
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Zitat:
diese Herkunftserklärung glaube ich ja nun eher nicht (falls du sie überhaupt ernst gemeint hast). Meine Wörterbücher geben alle "niederdeutsch" als sprachlichen Ursprung an und den Wortzusammenhang mit "streichen", "strecken", was wohl aus althochdeutsch "strac": gerade, straff kommen könnte.
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Gruß, Günter
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#36
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Straken gibt es auch in Freeship und meint das auf die Kanten (Kurven) bezogene Verhalten in Y- und Z-Richtung.
Angegeben wird eine graphische Darstellung dieses 2 dimensionalen Vektors (im Raum), deren punktueller Wert die Änderung in Y-/Z-Richtung (Tangente) beschreibt. Ein guter Strak bedeutet, dass über die Länge betrachtet keine Unstetigkeit (Kante, Ecke etc.) in diesem Bild auftreten darf, weder in Y- noch in Z-Richtung. In den beiden Bildern ist sowohl der Strak des Dollboards sowie der der mittleren Stoßkante (mir fehlt leider der Ausdruck) zu sehen. Das Dollboard strakt gar nicht, die mittlere Kante dagegen ist schon ganz ok. Der physikalische Zweck liegt darin, dass das verdrängte Wasser, über die Bootslänge betrachtet, möglichst wenig Beschleunigungswechsel erleben soll und dadurch möglichst wenig Turbulenzen entstehen, was wieder Auswirkung auf die Fahrgeschwindigkeit hat. Edit1: Oder anders ausgedrückt: Um einen maximalen Raum durchs Wasser zu ziehen soll das verdrängende Wasser einen möglichst kurzen Weg zurücklegen.
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Viel Geld wird ausgegeben, welches man nicht hat, für Dinge, die man nicht braucht, um Leute zu beeindrucken, die man nicht ausstehen kann! Geändert von Tippe (06.01.2017 um 14:06 Uhr)
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#37
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Zitat:
LG, Holger |
#38
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Mit F10 und F9 kannst du den Strakfaktor einstellen! Darstellender Verstärkungsfaktor!
Die roten Markierungen sind die besagten Unstetigkeiten! Das soll aber nicht deine Emotionen über dein Mauz einschränken.
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Viel Geld wird ausgegeben, welches man nicht hat, für Dinge, die man nicht braucht, um Leute zu beeindrucken, die man nicht ausstehen kann!
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#39
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Zitat:
Na ich als Niederdeutscher muss das ja wohl wissen was da richtig ist ,habe die Boots-und Schiffbauerterminologie schlussendlich ja mit der Muttermilch(verdünnt mit Astra-Bier) und dem Sound der Niethämmer von Blohm&Voss und Howalds eingesogen. Aber deine Erklärung ist dann wohl doch die bessere,wo bei streich-eln ja auch das ist was der klassische Holzbootsbauer macht wenn er mit der Handfläche die Güte einer mit Putzhobel,Ziehklinge und Schleifbrett bearbeiteten Aussenhaut überprüft. gruss hein
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#40
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Danke, nein, tut es nicht Wäre ja auch schlimm, wenn der allererste Entwurf der Superrenner wäre. Nein, alles fängt mit Ecken und Kanten an, genau so muss das
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#41
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Mauz! lernt schwimmen...
Der Paddler findet's gar nicht toll,
saugt wie ein Schwamm das Boot sich voll Nicht, dass ich jetzt eine heiße Diskussion zur Herkunft von Fachbegriffen losgetreten habe mit meiner Alberei. Macht ruhig weiter, ich lese das gern. Aber nicht zanken, sonst kommt Onkel Odin Es ging also an's Laminieren. Wie schon von Hein richtig bemerkt, dient das nicht nur dem Versiegeln, dann könnte man auch einfach lackieren, sondern in erster Linie der Stabilität und Lastverteilung, ähnlich wie die Stahlbewehrung im Beton. Ich hatte an der breitesten Stelle 122cm Außenhaut, die üblichen 1m-Bahnen waren daher zu schmal. Aber genau für solche Fälle gibt es auch 150cm breite Bahnen und so eine hatte ich mir bestellt. Das Rumgestückel wollte ich nicht. Die obere Kante klebte ich ab, der Außenweger sollte Holz auf Holz mit Titebond verklebt werden. Ich setzte also mein "Siegfried-und-Roy-Verschwörergesicht" auf und fing an, das große weiße Tuch auf Mauz zu drapieren und darauf rumzustreichen, als würde ich gleich eine Jungfrau daraus hervorzaubern. Bestimmt hab ich dabei auch Zaubersprüche vor mich hin gemurmelt, aber Tonaufnahmen gibt es keine Was soll ich sagen, eine Jungfrau kam nicht raus, aber die Falten waren irgendwann weg, Geduld zahlt sich halt aus. Dann Epoxy angemischt, und immer schön gleichmäßig und ohne viel Druck mit dem Spachtel die erste Lage rauf, von innen nach außen, von oben nach unten. Das Ganze vier mal, nass in nass, bei meiner Harz-Härter-Kombination war das ca. alle 6 Stunden, nachts mehr, weil's da kälter war. Dann stand es vor mir und glänzte im Sonnenschein und ich war wieder einen Schritt weiter. LG, Holger
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#42
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Mauz! lernt schwimmen...
Hast du Leisten um das Schiff,
brauchst du keinen Tragegriff. Lange konnte ich mich nicht an meinem Spiegelbild in der Außenhaut erfreuen, denn jetzt kamen die Außenweger ran und dafür musste ich das Boot natürlich umdrehen. Die hatten ja jetzt schon Flitzebogenform und so war das Anpassen nicht mehr so problematisch. Sonst wäre das bei den Leisten echt anstrengend geworden. In den Baublogs sieht man immer wahre Schraubzwingenigel, wenn die Leute ihre Gunwales verkleben. Was macht ihr mit den Schraubzwingen, wenn ihr gerade keine Boote baut? Wäsche dran aufhängen? Ich hatte jedenfalls vier, und das reicht mir normalerweise. Dann sah ich diese aufgesägen PVC-Rohrstückchen, und dachte, boah, cool, baust du dir auch.... Braucht jemand aufgeschnittene graue PVC-Ringe? Ich hätte da ein paar abzugeben. Ehrlich, ich weiß ja nicht, was die Leute für Leisten nehmen, vom Gummibaum? Meine sind aus Fichtenholz, 2,5cm stark und an der langen Innenseite 4cm hoch. Und dabei nach innen und nach oben gebogen. Ich soll das vernünftig machen, hat Odin gesagt. Nix mit Plasikröhrchen!. Also musste ich das mit Schrauben machen. War natürlich etwas aufrissig. Löcher vorbohren, stückweise Leim auftragen, mit Zwingen fixieren, festschrauben, Zwinge ab, dann das nächste Stück und immer so weiter. Und hinterher natürlich alle Schrauben wieder ab und die Löcher verspachteln. Manches braucht halt seine Zeit... An dieser Stelle sollte ich euch vielleicht mal zeigen, wie ich mir das Endergebnis vorstellte. Denn als nächstes kam dann ja schon das Thema Farbe auf die Tagesordnung und natürlich Oberdeck. Aber das nicht mehr heute... Tragegriffe gibt's natürlich trotzdem Schönen Abend euch allen. LG, Holger
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#43
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Moin Holger
Warum andere Bootsbauer ihre Boote zeitweise wie Schraubzwingenigel aussehen lassen hast du durch die Schraubenaktion ja jezt erfahren.Manchmal ist es auch besser Balkweger Stringer oder ein Dollbord aus mehreren Lamellen zu verleimen das bringt weniger Spannung auf die Leimverbindung,mehr Formtreue auch bei Feuchtewechsel und macht etwas unabhängiger von Wuchsfehlern wie drehwuchs oder kleinen Ästen. Den Balkweger für mein Boot,an dem dann auch die Deckshausseiten und Cockpitseitensüllteile geklebt und geschraubt wurden habe ich Z.B.aus drei lagen 20x40mm astreiner Douglasie (Oregon Pine) auf einer 5m langen Arbeitsfläche verleimt(EP-Harz),da kommt man mit vier schraubzwingen natürlich nicht aus.So um die 50-60 Schraubzwingen verschiedenster Größen besaß ich seinerzeit,braucht man aber auch wenn man mehrere gebogene teile wie Decksbalken gleichzeitig lamelliert. gruß hein
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#44
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Schee siehts aus
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If you want to build a boat, don't think about it, just start it. If you think about it, you won't do it. - Luke Powell Baubericht Morbic 12 von Francois Vivier
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#45
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Mauz! lernt schwimmen...
Es gibt beim Bau gewisse Zeiten,
die sind gefüllt mit Kleinigkeiten So, wo waren wir? Ach ja, Farbe und Deck. Dachte ich. Aber ganz so schön war es wieder mal nicht. Die Innenwand bekam noch eine zweifache Epoxy-Versiegelung, Auftriebskörper mussten noch rein. Der untere Teil der hinteren Schottwand fehlte noch, Ruderkasten und die Schläuche für die Steuerseile waren auch noch nicht drin. Das Loch in der vorderen Schottwand war noch scharfkantig und ungeschliffen, also die ganzen Kleinigkeiten, die vorher fertig sein müssen... Fehlt noch was? Als Raum für die Auftriebskörper hatte ich den Bereich über dem Vordersteve und die Spitze auserkoren. Achtern die letzten 30cm, wo das Ruderblatt reinklappt. Wenn wir auf Arbeit Geräte geliefert bekommen, sind die oft mit diesen Formteilen aus geschlossenzelligen PU verpackt. Ein super Zeug , um Auftriebskörper zu bauen! Lässt sich super schneiden, krümelt nicht und vor allem, kostet nix. Man muss halt nur rechtzeitig anfangen zu sammeln und bereit sein, den Spott der Kollegen zu ertragen, wenn man im Verpackungsmüll rumkramt. Das Ganze mit Glasmatte abgedeckt und laminiert, fertig. Den Ruderkasten wollte ich ursprünglich auch aus dem Zeug bauen und in den Auftriebskörperblock integrieren. Irgendwie hatte ich aber keine Idee, wie ich den mit Heckspiegel und Oberdeck vernünftig dicht verbinden soll, daher baute ich den später aus Sperrholz und das Schaumteil flog raus. Ach ja, das Oberdeck. An den Seiten war die Verbindung klar, für die oberen Auflagen musste ich mir auch noch was ausdenken, also wieder in den Holzresten gewühlt. Oh, Sperrholzleisten aus Hartholz, wo hab ich die denn her??? Ich bin mir nicht absolut sicher, aber ich glaube, die stammten von einer Bootsschuppenauflösung in einem längst vergangenen Zeitalter. Daraus haben wir früher Segellatten gemacht. Auf beiden Seiten eine Holzleiste dagegen, und man hat eine stabile Auflage für das Deck und mit der Stirnholzkante sogar einen optisch ansehnlichen Abschluss... Am Bug wollte ich einen Griff, also musste auch der entsprechende Gegenhalt für die Schraube da sein. Hätte ich fast vergessen. Fast... Aber jetzt: Farbe und Deck! LG, Holger
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#46
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Mauz! lernt schwimmen...
Willst du draußen Boote bau'n,
musst du erst auf's Wetter schau'n Eine Weisheit von Dr. Binsen, ich weiß. Aber mir fiel gerade nichts besseres zum Thema ein. Ich bin etwas verwirrt. Ich hätte schwören können, ich habe zuerst lackiert und dann angefangen, mich um die Deckspaneele zu kümmern. Bei meinen Fotos ist es aber andersrum. Oder hin und her. Ich glaube, es lag am Wind. Deckspaneele bauen + Wind = doof, weil Flugwetter für Sperrholzplatten, Lackieren + kein Wind = doof, weil Landewetter für Insekten. Wie auch immer, ich schreib das so auf, wie es ablief. Also erst Deck... Wer von Anfang an mitgelesen hat (also alle), erinnert sich bestimmt, dass ich für das Deck nur eine Platte vorgesehen hatte. Jetzt, wo ich das Boot so vor mir sah, hatte ich meine Zweifel, ob das überhaupt passt. Also schnappte ich mir erst mal den Zollstock (Gliedermaßstab, jaja ). Ich weiß, wer viel misst, misst Mist, aber am Ende hatte ich eine Aufteilung aus drei Segmenten pro Seite und dem Achterdeck. Juhuuu, wieder einen Baum gerettet! In einem anderen Zeitalter brauchte man großes Stück Pappe, um einen Trabant zu falten (nicht von mir, alter Häschenwitz aus der "Haddu Möhren"-Ära), heute macht man damit Schablonen für Bootsdecks. Damit das passt. Wenn man nicht vergessen hat, das Boot vorher auszurichten. Es kann nämlich immer noch längs verdreht sein. Und das war es auch, aber nicht dramatisch. Ich also zwei gerade Latten, eine vorn und eine hinten quer über's Boot gelegt, Bug festgebunden und dann solange an Mauz' Hinterteil rumgedreht, bis beide parallel waren. Dann mit Gurtband am Bock (Gartentisch) fixiert und jetzt bloß nicht mehr anfassen! Zur Sicherheit hatte ich mir noch eine Schlagschnur von der Spitze der vorderen Schottwand zur Mitte der hinteren gespannt. Diese musste genau in Peilung zur Bugleiste sein. Falls nicht, hätte ich das Boot weggeschmissen und neu gebaut... Hätte ich nicht. Aber es passte So, jetzt ran an die Pappe, damit kannte ich mich aus, das hatten wir ja schon mal, nur kleiner, und dann wieder die beliebte Laubsägearbeit, beide Bugpaneele und das Achterdeck. Ach so, die schon erwähnte Ruderblattaufnahme aus Holz baute ich auch noch... Schreiben ist wie Boot bauen: Man nimmt sich zwei Sachen vor und schafft dann eine davon Dann heute nur Deck, Farbe gibt's morgen, versprochen. Falls Wind ist... Schönen Abend, LG, Holger
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#47
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Mauz! lernt schwimmen...
Rutscht du aus auf nassem Deck,
fährt das Boot alleine weg Ich hatte euch Farbe versprochen, und zwar im Innenraum. Ich kann zwar wie Siegfried und Roy gucken , aber durch das aufgeklebte Deck den Innenraum streichen, in der Stunde hatte ich in der Zauberschule gefehlt. Entschuldigt selbstverständlich. Davor war allerdings erst mal Anschleifen angesagt. Dann Epoxy Primer als Grundierung. In den Stauräumen wollte ich es dabei auch belassen. Bei der Entscheidung für die Innenfarbe hatte ich mich lange schwergetan. Dass ich rutschfeste 2K-Decksfarbe nehmen würde, stand ziemlich schnell fest, bei einem offenen Kajak ohne Spritzdecke tropft von den Tropfringen des oberen Paddelblatts eigentlich immer Wasser runter und landet im Boot. Und als Hauptdarsteller in lustigen Youtube-Videos wollte ich nun wirklich nicht enden. Aber welche Farbe? Rot, gelb und grün schieden aus, die Farben sieht man überall. Blau hatte ich schon bei Blitzeblau und ich wollte für Mauz was Besonderes, was man sonst nicht so oft sieht. Am Ende war es einfach die Farbe der bestellten Paddel, die den Ausschlag gab. Das Leben kann so einfach sein! Jetzt war alles bereit für's Oberdeck. Vorher wieder Ausrichten und Festbinden, bevor das schräge Deck die nötige Verwindungssteifigkeit bringt. Fast hätte ich vergessen, die Innenseite der Paneele vor dem Verkleben mit Epoxy zu versiegeln. Dann kam zum Verkleben wieder meine Wikingerpaste zum Einsatz. Hab ich jetzt echt das Wort gesagt??? Odin? Schläft. Puuh, Glück gehabt... Auf dem Außenweger tackerte ich die Paneele fest, oben zog ich das Ganze mit drei Zurrgurten zusammen. Mauz! gefesselt, leider gibt's kein Foto davon. Das Gleiche danach mit den beiden äußeren Achterpaneelen. Wo ich die Paste, deren Name nicht genannt werden darf, schon mal angerührt hatte, klebte ich auch noch die Ruderblattaufnahme ein. So langsam nahm Mauz Gestalt an LG, Holger
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#48
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Mauz! lernt schwimmen...
Fährst des Nachts du auf ein Riff,
brauchst du ein stabiles Schiff. Korallenriffe sind gefährlich, sagt man. Ich habe auf der Warnow zwar noch keins gesehen, aber man weiß ja nicht, was uns der Klimawandel noch bescheren wird. Also galt es vorzusorgen. In den Videos von Vincent-Bootsbau hatte ich dafür das passende Rezept gefunden: Graphit und Quarzsand mit Epoxy vermischt. Beides kann man günstig in der Bucht schießen. Wer in der Schule aufgepasst hat, weiß, dass Graphit unter hohem Druck zu Diamant wird. Also, ich weiß nicht, ich habe gedrückt und gedrückt... Aus einer Diamantbeschichtung wurde also nichts, dann also doch die klassische Variante. Wasserpass abgeklebt, Uterwasserschiff angeschliffen und mit Aceton abgewischt, der Vordersteven bekam noch eine Lage Tape um die Kante. Danach legt ich Mauz! das "Schwarz" an (Insider für Game-of-Thrones-Fans) . Wo wir schon mal über Klimawandel und so reden: Im Baumarkt gibt es immer jede Menge Anrührgefäße, Lackierwannen und sowas zu kaufen. Auf der anderen Seite schmeißt man alle Plastikverpackungen wie Joghurtbecher, Waschmittelflaschen usw. weg. Wenn man sich überlegt, dass heutzutage nur ein Bruchteil des Verpackungsmülls tatsächlich recycelt wird und der Rest in den Müllverbrennungsanlagen landet, um diese auszulasten , dann macht es durchaus Sinn, die Verpackungen aufzuheben und anderweitig zu nutzen. Mein Sohn ist eine wahre Joghurtvernichtungsmaschine, daher habe ich immer einen Stapel Joghurbecher/-eimer im Schuppen. Die Schalen, in denen im Supermarkt die Möhren verkauft werden, eignen sich super als Lackierwanne, wenn man Folie reinlegt, sogar mehrfach. Die Liste lässt sich fortsetzen... Aber zurück zu Mauz!. Das Unterwasserschiff wurde zwei mal komplett schwarz eingkleidet und am Ende hatte ich eine schöne feste rifftaugliche Schicht. Damit waren die Arbeiten am Unterwasserschiff abgeschlossen. Häkchen dran.... Jetzt musste nur noch das Oberdeck fertig werden. Und die Außenhaut. Und die Steuerung. Es waren nur noch zwei Wochen bis zum Urlaub.... LG, Holger
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#49
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Ich bin mir ziemlich sicher das ich andere Materialien gewählt hätte ( Holz ), aber es macht Spaß Dir beim arbeiten und schreiben zuzusehen
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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#50
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Zitat:
LG, Holger
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