Diskussion zu Grundvoraussetzungen beim Selbstbau

[Shearline]

Ok... Hier mal ein paar Empfehlungen meinerseits:

Sam Devlin: Devlins Boatbuilding: How to build any Boat the Stitch and Glue Way
Paul Fisher: A Manual of Plywood Boat Construction for larger Craft
(beide mit jeweils zahlreichen Konstruktionsdetails)

David Stimson: How to build the Ocean Pointer
(Leistenbauweise)

Dave Gerr: The Elements of Boat Strength
(Dimensionierung von strukturellen Elementen für ziemlich jede Bauweise)

Dave Gerr: The Nature of Boats
(Alles rund um die Technik an Bord; Baumaterialien, Bauarten etc…)

Peter H. Spectre: Planking and Fastening
(Für traditionelle Bauweise)

Roger Kopanycia: Lofting, A Step-by-step Manual
(Für den Linienriss nach Offset Tabellen)

Reuel Parker: The new cold molded Boatbuilding
(Für Formverleimte Bauweise)

George Bühler: Bühler's Backyard Boatbuilding

Bruce Roberts-Goodson: The complete Guide to Metal Boats

[Cheerstoni]

Zum Thema Material:
"Epoxidharze im Bootsbau" von HP-Textiles, gibt einen tollen ersten Überblick in Sachen Epoxy.

Gibts hier zum Download:

http://www.hp-textiles.com/arbeitsanleitungen/aa_Epoxidharze_im_Bootsbau.pdf

lg, Toni

[Heimfried]

Bei mir funktioniert der Link von Toni nicht, ich habe es aber hier gefunden:
http://www.hp-textiles.com/arbeitsan...m_Bootsbau.pdf

[han spiCH]

Mein bescheidener Beitrag: Eines der wenigen brauchbaren deutschen Publikationen für den Selbstbau
"Kleine Boote selbst gebaut" von Hans Donat, im Delius-Klasing-Verlag.
Untertitel: Ein praktisches Handbuch für Anfänger. Beinhaltet Voraussetzungen zum Bau, Baumethoden, Baumaterial, Be- und Verarbeiten, Quellenverzeichnis, Stichwörter.

Nachtrag: ich habe im Delius-Klasing-Verlag nachgeguckt: Vermutlich ist das Büchlein, das unter Kleine Yacht-Bücherei laufen ist, vergriffen. Schade!

[Cheerstoni]

Kannte ich noch nicht - auf Amazon sind noch gebrauchte erhältlich - hab mir eins ergattert ;)

[Mio69]

Danke, Danke,

Datei ist jetzt auf dem aktuellen Stand, aber noch nicht sinnvoll sortiert. Die Literatur aus chromofish's Thread habe ich schon mit eingefügt.

https://docs.google.com/document/d/1...it?usp=sharing

Die Datei ist jetzt zum kommentieren freigegeben (nicht nur Kommentare hier, sondern auch direkt Kommentare im Dokument). Wer direkt daran arbeiten will, soll mir seine E-Mail-Adresse (von der Google Registrierung) oder seinen Google-Benutzer-Namen per PN schicken, dann gebe ich die Datei für ihn frei (ich will ja keinen aussperren).

Lieben Gruß

Mio

[Verbraucheranwalt]

Ich finde das ein gutes Projekt. Es mag zwar nicht so viele Selbstbauer geben aber dafür umso mehr User die selbst ihr Boot in Schuss halten und Spass am basteln haben. Es ist ja durchaus auch für diese interessant wie man richtig mit Epoxy Harz arbeitet, Klampen befestigt, Möbel selber baut usw. Die Überschneidungen sind ja immens.

Ich rege noch an der Liste ein kurzes Inhaltsverzeichnis voran zu stellen.

Z.B.

I. Bau von Metallbooten
1. Konstruktion des Rumpfs
2. Innenausbau
3. Elektronik


II. Bau von Holzbooten
1.
2.
3.

Aber ansonsten weiter so.

Gruß
Chris

[Christo Cologne]

Wenn ich nochmal so bekloppt wäre ein Boot zu bauen...also ich würde mir eine Akku-Kartuschen-Presse als Erstes holen...diese schiiiet-Sika-pumperei mit der manuellen...

[Shearline]

Also das geht ja nun gar nicht. Als verwegener Bootsbauer ist man doch stolz darauf, sein Werk mit Schweiß und Blasen an den Händen erschaffen zu haben.

Mio, ergänze die Literaturliste:

Ingo Shearline "Boatbuilding for Softies"
(featuring "Doping Tools")

[Petermännchen]

Je nach Kenntnisstand würde ich Bücher für die Ausbildung aufnehmen.
Also zum Beispiel Grundwissen Holztechnik.

Gruesse

Peter

[Shearline]

Zitat von Petermännchen

Je nach Kenntnisstand würde ich Bücher für die Ausbildung aufnehmen.

Bei Toplicht gäb's da diese Lehrhefte: http://www.toplicht.de/de/shop/buch-...ootsbau-boerms

Hab aber keine Ahnung, was die können.

[Blitzeblau]

Hall Mio,

Ich finde den Bericht "Boote selbst bauen nach der Stitch and Glue Methode" von Frank und Katharina Esser sehr gelungen: http://www.zembra.de/s_and_g.pdf

Er beinhaltet neben praktischen Tipps sehr kompakt viele Aspekte beim Ablauf eines Bauvorhabens, die vor allem auch für Neulinge als Einstieg in diese Bauweise von Interesse sind. Gerade, wenn sie mit den englischen Begriffen nicht so gut klarkommen...






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[Divinux]

Abend ihr selbstlos Lehrenden,

habe mich zwar schon mit Mio privat unterhalten, möchte aber nochmal an dieser Stelle meinen Dank aussprechen, das Unterfangen hier wird sehr hilfreich sein, auch wenn es so scheint dass es keine Nachfrage gäbe. Das Forum hier ist für viele dank des Namens und der Google Position die erste Anlaufstelle. Und da hier eine gegliederte Einführung in das Thema fehlt, kann man nun entweder das Forum verlassen und anderweitig mühselig Informationen zusammensuchen(die Sorte Neuling bekommt ihr nicht zu Gesicht, die sind nur unter den Nullpostern in der Userdatenbank verewigt), oder eben fröhlich drauf los bauen ohne auch nur einen Hauch von Wissen zu haben(das ist die Sorte Neuling die hier so viele Leser aufregt, dass wir nun diese Diskussion hier führen). Beiden wäre geholfen, wenn ein Kenner sie erstmal an die Hand nimmt und das Grundwissen strukturiert vermittelt. Dann bekommt ihr nämlich auch Fragen zurück, die zumindest schonmal falsch sind. Also nochmal, bitte weiter so!

Dann nochmal speziellen Dank an Edi und Ingo, die Ermutigung zum Bau ist schön zu lesen, und steht im starken Kontrast zum sonstigen Gefühl das Anfänger(fälschlicherweise) vermittelt kriegen, dass man quasi keine Chance hat etwas schwimmendes zu bauen wenn man nicht in die elitäre Kaste der Bootsbauer hineingeboren wurde. Auch ein Normalsterblicher kann Spaß auf dem Wasser haben, und sogar im eigens gebauten Boot! Wäre toll wenn man den Gedanken durchscheinen lassen könnte. Dave Gerr nennt es "boat noodling" in seinem "The nature of boats". Bisher mein absolutes Lieblingsbuch zum Thema. Werde ich noch genug drüber schwärmen als ob ich dafür bezahlt werde.

Nun aber zurück an die Arbeit. Mio, wie sieht der aktuelle Plan nochmal aus, belassen wir's bei der Linkliste oder stülpen wir da noch einen gegliederten Text drüber der einen einführt und durch die Materie leitet? Falls das noch steht, gibt's da schon erste Entwürfe? Ich habe noch keine so richtige Vorstellung wie man das gliedern könnte(Dass ich keine Ahnung vom Schiffsbau habe ist da auch nicht gerade förderlich).

Eine alphabetische Liste wird nach oben skaliert zu unübersichtlich(muss aber trotzdem sein zum mal-eben-schnell-was-nachgucken). Ihr wollt ja nach Größe und Material unterscheiden, was Sinn macht, aber schonmal zu einer zweidimensionalen Tabelle führt. Dann müsste man noch zumindest die Antriebsarten unterscheiden. Dreidimensionale Tabelle. Schwierig auch nur darzustellen, noch bevor ein viertes Merkmal dazu kommt.

Auch die Problemstellung die "Tippe" hier formuliert ist interessant- wo fängt man an, wo hört man auf, gehört's nun zum Selbstbau oder zur Restauration? Und ich füge hinzu: Was muss ein Bootsbauer wissen, was ein Kapitän weiß, und umgekehrt? Auch da überschneidet sich die Materie natürlich.

Meine wahnwitzige Lösung dafür klingt erstmal schlimmer als sie ist: Wir nehmen alles auf was ein potenzieller Bootsbesitzer für eine Kaufentscheidung wissen muss.

Okay okay, tief durchatmen, ist wirklich nicht mit Mehrarbeit verbunden. Die Gedanken dahinter sind folgende:

Mir fällt auf, dass viele Konzepte häufig in Büchern wiederholt werden. "The nature of boats"(wundervolles Buch!), aber auch "Manual of Seamanship" von T.Cunliffe, und "How to design a boat" von Teale sprechen ausführlich über Rumpfformen, Auftriebskraft, Rumpfgeschwindigkeit etc. Unterschiedliche Bücher und Zielgruppen, gleiche Information. Das ist natürlich auch der Fall mit anderen Büchern und Konzepten, da müssen wir uns nicht nochmal die Arbeit machen. Nur mit dem Finger draufzeigen.

Zweitens, analysiere ich mich(den Anfänger) da etwas selbst- Bei mir lagen die Gedanken "Boote sind toll! Ich möchte eins haben!" und "Ich sollte eins selber bauen!" sehr nahe beieinander. Natürlich kaufen und bauen Menschen Boote aus verschiedensten Gründen, die einen als Statusobjekt, die anderen weil sie einen Scheunenfund geerbt haben, für andere(wie für mich) ist "der Weg das Ziel" und es geht eher um das Schaffen mit den eigenen Händen oder die Kunst an sich als um das Produkt. Gemeinsam haben aber denke ich alle, dass sie von Seefahrt allgemein genauso wenig Ahnung haben wie vom Bootsbau. Außen vor bleibt nur der erfahrene Seemann, der sich nun für den Bau seines ersten Bootes entscheidet. Der hat aber hoffentlich genug Begriffe aufgeschnappt und gezielt planen und recherchieren können. Der ist auf unsere Fingerzeige sowieso nicht angewiesen.

Wenn ich die Struktur nun als simulierte Kaufberatung oder nach Preis sortiere(kommt das gleiche bei raus), kann ich die in vielen Büchern aufgegriffenen Konzepte ansprechen(ohne sie wiederholen zu müssen), und der Post(den die Amis so treffend guide nennen würden) schreibt sich praktisch von allein.

Nehmen wir also einen fiktiven Menschen der sich denkt "Okay, auf dem Wasser sein ist ja schon nett, ein Boot muss her! Am besten noch ein eigen gebautes! Is' bestimmt billiger!"

Hier gilt es erstmal die Anforderungen festzustellen, wie ihr das üblicherweise so macht. Einsatzgebiet, Größe der Mannschaft, Dauer der Einsätze. Hier gibt's schon die ersten Buchtipps. "The nature of boats", "The complete idiot's guide to boating and sailing" und andere geben da gute Hilfestellung bei der Planung. An dieser Stelle steht dann auch wie viel Treibstoff man so braucht, und erleichtert einem die Entscheidung zwischen Antrieben. ;)

Wenn das getan ist, hat man schon mal eine gute Grundlage für die Planung der Bootsgröße. Hier schreibt der gute Herr Gerr von "Gewicht der Mannschaft plus Zuladung * 7.5 ist gleich der benötigten Verdrängung +/-10%". An gleicher Stelle verdeutlicht er auch die Relation zwischen Bootsgrößen. Tatsächlich ist dem Thema ein ganzes Kapitel gewidmet, und erklärt verständlich, warum eine Verdopplung der Bootsgröße zu einer Vervierfachung der Oberfläche und einer Verachtfachung des Volumens führt, und nennt hier auch Preise(Ich nehme an Kauf, nicht Bau) von 8.000-12.000$(1991) für ein 6m Boot, und 350.000$ für ein 16.8m Boot. Und sagt dass eine Vergrößerung um 20% den Preis verdoppelt.

An dieser Stelle könnte man dann über Material und Bauart entscheiden. Für mich ist da die Entscheidung durch Vorerfahrungen gefallen, für andere werden Erfahrenere Kollegen sicher hilfreicher sein. Sicherlich wurde die Frage hier schon abermals beantwortet.

Dann ist da noch die Frage der Finanzen. Soweit ich das einschätzen kann, geht die Preisentwicklung unabhängig von der Größe erstmal so:

Baumstamm>reparaturbedürftiges Projekt>Boot "von der Stange">Boot Eigenbau

Und dann schaut unser fiktiver Kollege, ob seine Mittel für seine eigenen Anforderungen ausreichen.

Liegt das Kapital bei null Euro und einer Axt, dann kann ich "Boat-building and Boating" von D.C.Beard empfehlen. Ist wohl eher auf Kinder ausgerichtet, liefert aber gut verständliche Pläne von "Baumstamaran" bis Motorboot die man auch auf einer Insel bauen könnte. Hat mir sehr dabei geholfen, ein erstes Modell für ein simples Rigg zu bauen. Das Buch selbst wurde 1911 geschrieben, ist jetzt in der Public Domain und damit kostenlos im Internetarchiv erhältlich.

Ist dann doch etwas mehr Geld verfügbar, Brian Gilbert restauriert in "Fix it and sail (PaidLink)"(2006) eine 22 fuß Venture für 3787.67$ innerhalb von 392 Stunden. Kommt raus bei knapp 50 Tagen bei 8 Stunden am Tag.

Die Preise für gebrauchte und neue "Fließbandboote" sind ja auf Herstellerseiten und Gebrauchtbörsen zu finden, und Preise für Eigenbauten kann man dann aus den im Trockendock vorhandenen(!) Bauthreads ziehen.

Ich garantiere euch, wenn der fiktive Anfänger jetzt noch mitliest, hat er sich bereits gegen einen Neubau entschieden, und falls nicht, hat er zumindest genug Vorwissen um ordentliche Fragen zu stellen, und wir können dann tatsächlich mal eine Unterhaltung über Selbstbau führen. An dieser Stelle kann man dann all die hilfreichen Bücher die speziell Bauarten/Werkstoffe behandeln listen. "Bootsbau mit Kunststoffen" von Plaschke ist sehr detailliert, "Motorkreuzer u. schnelle Sportboote" von Baader gibt's hier im Forum und all die guten Sachen die ihr schon fleißig listet.

Dahinter die im Trockendock vorhandenen Anleitungen für "kleinere" Details anfügen.

Und dann ist man denke ich schon fertig und hat relativ einfach den zukünftigen Kapitän informiert, den selbsternannten Bauer sanft auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, dem absoluten Neuling einen guten roten Strang zum festhalten gegeben, und dabei noch einen Thread gewonnen der nun sowohl im Selbstbauer Unterforum, aber auch in Restauration und wo es sonst noch so Anfänger zu belehren gibt, verlinkt werden kann. Wenn man die Eingangsvoraussetzungen von Bert als Skelett nimmt und es mit Text/Links füllt kommt etwas sehr ähnliches raus.

Was haltet ihr davon? Ist vielleicht nicht so erschlagend wie eine heruntergeratterte Liste. Auf der anderen Seite haben wir nun eine Wand voll Text die man erstmal lesen muss um die Buchtipps zu filtern. Vielleicht mit bunten Bildchen die Aufmerksamkeit halten. Pflückt die Grundidee auseinander und sofern keiner was dagegen hat auch den Inhalt. Vielleicht hat ja jemand eine bessere fiktive Situation an der man sich orientieren könnte. Bin ja immernoch fest überzeugt dass wenn man einen alten Hasen lang genug provozieren würde, würde sich der Artikel auch von alleine schreiben Den fiktiven Ignoramus anschreien ist tatsächlich eine Taktik die ich schon mehrmals gesehen hab.

Wie dem auch sei, wird spät. Wenn ich so baue wie ich schreibe dann sollte ich wohl wirklich nicht anfangen.

Bin gespannt auf eure Ideen,
gute Nacht!

p.S.: Um etwas sarkastisch darauf zu antworten, dass "man ja sowieso nichts erwarten könne" wenn ein Anfänger alles serviert haben möchte- es gibt sogar Institutionen, die Zehntausende von Euros dafür nehmen, Wissen über Jahre hinweg in kleine Semesterhäppchen verpackt zu servieren! Am Ende stellen die einem ein Zertifikat aus, auf dem dann so etwas wie "Bachelor of Engineering" oder "Master of Arts" steht, und unsere Gesellschaft zahlt einem dann(vielleicht) mehr Geld wenn man seine Zeit verkauft. Verstehe ich auch nicht sowas. Aber vielleicht kann man ja irgendwo deren bewährte Lehrpläne einsehen und dann den Post anhand dessen strukturieren.

[jroch]

Hallo Ihr lieben Selbstbauer
Ihr habt schon so viel geschrieben und gesagt dass es kaum noch
etwas hinzuzufügen gibt.
Ein Buch ist mE noch erwähnenswert;
"Yacht Design und Konstruktion" von Larsson/Eliasson.
Ist eine deutsche Ausgbe eines amerikanischen Standardwerkes, bei DK erschienen. Ist vergriffen; ich habe meine Ausgabe bei ZVAB.com gefunden.
Gruss von der vereisten Müritz
Paul