Laminat feucht im Bereich AB-Befestigung; was tun?

[horstj]

Zitat von Shearline

Auf dem Foto sieht es so aus, als wär da gerade mal eine Lage d'rauf.
Strukturelle Bedeutung hätte es damit kaum.

Wichtig ist der Holzkern.
Und der sieht ja besser aus, als ursprünglich zu befürchten war

Hallole,
das widerspricht dem Konstruktionsprinzip von Sandwichkonstruktionen . Die Stabilität wird durch einen nicht komprimierbaren Kern in Verbindung mit einer nicht reißenden bzw. sich verschiebenden Außenlage erreicht. Daher Sperrholz plus Glasfaserlage.
Wenn jetzt der Kern weich ist, die Glasfaserlage angeritzt oder sich vom Kern löst/auf dem Kern verschieben lässt ist die gesamte Stabilität weg.
Konkret: eine Glasfaserlage mit Harz kann man leicht durchbrechen. Ein Sperrholzstück auch. Auf einem Sperrholzstück mit einer Lage Glas auf jeder Seite, die mit Harz aufgeklebt wurde, kann man aber Rumhüpfen.

[TychoGold]

Hallo Harry,

zum Glück stellen sich Leute in einem Auto-Forum nicht so an. Da gibt es ja noch mehr Modelle.

Das Boot ist alt, es ist ein Verschleißteil, die Werft juckt das nicht, wenn hier Tatsachen geschrieben werden. Und wenn es sie juckt, soll es doch.

Ich hatte auch ein Boot gekauft, wo die Abdichtung eventuell nicht optimal war. Das Holz fühlt sich kalt an wenn man den Finger reinsteckt, aber nicht nass. Maximal feucht ist daher leider ein dehnbarer Begriff.

Das kann bedeuten, dass es tropft. Auf deinen Fotos sieht es ähnlich aus wie bei mir und da ich hinten mit der Fächerscheibe das Laminat aufgemacht hatte, kann ich dir sagen, dass es bei mir nicht maximal feucht war, obwohl deine Bilder das gleiche zeigen wie bei mir.

Risse im Gelcoat können auch kommen, wenn der Motor zu groß war und daran zerrt. Die PS-Angaben waren früher 2-Takter-Angaben. 4-Takter mit gleicher Leistung sind schwerer, darauf Acht geben aber nur die wenigsten Leute.

Ich denke ohne aufmachen oder eine fundierte Diagnose bringt es dir nichts, dass man hier rumrät. Am Ende startest du noch Aktionen, die du dir sparen kannst, das wäre ärgerlich.

Grüße
Tycho

[Harry27]

Hallo Tycho

Die Aussage "maximal feucht" bezog sich weniger auf den subjektiven "Fingertest", als vielmehr auf die Messergebnisse meines Feuchtemessgerätes, dass eben den Maximalwert des Gerätes anzeigte und zwar über die ganze Breite des Brettes.

Ich trockne nun seit 5 Tagen mittels Heizlüfter quasi rund um die Uhr. In der Bilge entstehen dadurch Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad. Über die zwar kleinen, aber über die Ganze Holzstärke von 40 mm beidseits verlaufenden Borddurchführungen wird ganz sicher Wasser verdunsten. Wie lange das dauert und ob es überhaupt sinnvoll ist, weiß ich nicht. Ich habe mir einfach mal vorgenommen 10 Tage diese Prozedur konsequent durchzuführen. Was verliere ich dabei außer 50 Euro an Stromkosten denen ggf. 3000 Euro für eine Spiegelsanierung bei anhaltender Feuchte dagegen stehen. Ich bin gespannt, ob es funktioniert und werde berichten.
Der subjektive "Fingertest" spricht dafür, dass es bereits trockener geworden ist, eindeutig messbar ist es noch nicht.

Viele Grüße von Harry

[horstj]

Hallole,
hoffentlich klappts. Da Feuchte im Holz quer zur Faser fast nicht entweicht dauert die Trocknung sicher etwas. Auch ist die Rißgefahr in und zwischen den Sperrholzschichten relativ hoch. Konvektionstrocknung, also entsprechend Deinem Heizlüfter sozusagen, erfolgt sonst bei 70-110 Grad mit einer Luftströmung immer längst der Faser.

[Harry27]

Hallo Horstj

Was Du schreibst ist interessant und einleuchtend.
Ich erreiche maximale Temmperaturen von 50 Grad in der Bilge aber höher wäre mir auch zu gefährlich. Immerhin läuft da die Benzinleitung durch und im Bugtank sind derzeit gut 60 l Sprit. Wenn sich das entzündet, ist die Frage benatwortet, ob das Boot noch "zu retten" ist.

Grüße von Harry

[TychoGold]

Zitat von Harry27

Wenn sich das entzündet, ist die Frage benatwortet

Harry, ich verstehe nicht. Du willst doch, dass es trocken wird. So passt das doch .

Grüße
Tycho

[wolle-petri-heil]

Wenn die Flammen überschlagen zum Spiegel ist er trocken.

[wolle-petri-heil]

Leih dir lieber ein Trocknungsgerät aus. Da wird es auch trockener und nicht nur wärmer...

[Harry27]

Zitat von wolle-petri-heil

Wenn die Flammen überschlagen zum Spiegel ist er trocken.

Ja das ist das neue "Brandtrocknungsverfahren".

Ein Trocknungsgerät passt nicht wirklich in das rel. kleine Boot. Ich bleibe zuversichtlich, dass der Heizlüfter ausreichend effektiv sein wird. Die E-Werke freuen sich auf jeden Fall über den Einsatz eines 1000 Watt Geräts.

Grüße von Harry

[Harry27]

Servus zusammen

Ich wollte nur kurz rückmelden dass mein Trocknungsversuch über 3 Wochen (Stromverbrauch ca. 400 KWh) keine nenneswerte Verringerung der Spiegelholzfeuchte gebracht hat, was die Skeptiker hier bestätigt.

Es ist eben leider so, dass die Feuchtigkeit nicht quer, sondern nur längs zu den einzelnen Sperrholzlagen entweichen kann und das dauert ewig.

Ich habe heute die Borddurchdringungen wieder verschlossen und lasse alles erstmal so wie es ist, da die Stabilität noch ausreichend ist, zumindest meiner Einschätzung nach. Das Holz ist feucht aber nicht verrottet und das wahrscheinlich schon viele Jahre.

Ich wette, dass dieses Problem ganz viele Boote haben werden ohne dass es jemand merkt bzw. weiß. Ich kann hierzu keine "Studie" machen aber ich hätte echt Lust mal ein paar dutzend Boote durchzumessen und zwar nicht nur Boote meines Herstellers, weil ich das Problem der Eindringens von Wasser in den Spiegel als prinizpeill bei allen Booten gegeben sehe.

Grüße von Harry

[ralfschmidt]

da hast du sicherlich recht, das Problem haben viele Boote
man merkt es erst wenn sich der Spiegel merklich verbiegt