Zitat:
Zitat von www.HotBoat.de
Osmose enststeht, grob gesagt, durch Wassereintag ins GFK.
Durch verschiedene Umstände wie:
Qualität des Epoxy-materials, also Harz & Härter,
Verarbeitung des GFK,
verwendetes Gelcoat und Schichtdicke,
um nur die wichtigsten zu nennen,
kann es vorkommen das Wassermoleküle den Weg durchs Gelcoat,
zum eigentlichen GFK (Glasfaserkunstoff) finden.
Wie das?
Beim Aufbau des GFK werden Glasfasermatten mit Epoxy getränkt,
dabei können winzige oder auch grössere Luftblasen mit eingeschlossen werden.
Hierin fällt beim Aushärten des GFK ein Salz aus, das extrem hygroskopisch
ist. Es zieht wie ein Magnet Wassermoleküle durchs Gelcoat, welches übrigens
NICHT 100%tig Wasserundurchlässig ist (!).
Diese Wassermoleküle sammeln sich in der Luftblase und füllen sie irgendwann
aus, doch das Salz kann immer noch aussenliegende Wassermoleküle
anziehen, die Luftblase, jetzt eher ein Wasserbläschen wird immer grösser....
Von aussen sieht es jetzt aus wie ein Pocke, mehr oder weniger gross,
meist in der Grösse einer halbierten Erbse.
Innerhalb solcher Bläschen können bis zu 4Bar Überdruck herschen.
Das Wasser innerhalb des Bläschen kann sich natürlich durchs GFK durcharbeiten,
es benützt nicht Epoxy-getränkte Glasfasern, oder anliegende Luftbläschen
und verteilt sich zum einen flächig, und, was schlimmer ist, auch nach innen.
Es kann, im extremfall, ein Loch im Rumpf enstehen.
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Zitat:
Zitat von www.HotBoat.de
Wie erkennt man Osmose?
Wenn am Unterwasserschiff erkennbar ist, das
sich das Gelcoat bläschenförmig abgehoben hat.
Die Bläschengroesse kann stark variieren, von Erbsen- bis Haselnussgross.
Öffnet man so ein Bläschen, kommt meist Wasser oder eine übelrichende
Flüssigkeit heraus.
Dann ist es mit Sicherheit Osmose.
Wie beseitigt man Osmose?
1. Kleine Bereiche:
Die befallene Fläsche groszügig bis auf das gesunde Material
abtragen.
Mehrmals mit klarem Wasser und einer Bürste auswaschen,
dazwischen trocknen lassen. KEINE SEIFE, KEINE VERDÜNNUNG VERWENDEN!!
Den ganzen Bereich trocknen lassen, dafür sollte man
minimum 6 Wochen rechnen, es kann auch länger dauern!!!
Wann ist die Fläche trocken?
Eine Stück Platikfolie, ca 15x15cm, mit Klebeband flächig
auf die Stelle kleben, rundum mit Klebeband abgeklebt.
Mit einem Fön die Stelle gut erwärmen, aber nicht zu heiss machen,
das die Folie schaden nimmt. Wenn sich nach dem Abkühlen der Stelle
keine Kondensatbildung auf der Innenseite der Folie zeigt, ist es
trocken genug. (Man kann die Folie auch eine Woche drauf lassen und dann
nachschauen, Vorraussetzung ist das es zwischendurch warm ist)
Sind tiefe Stellen dabei, diese mit Epoxy-Glasfaserspachtel ausspachteln,
ansonsten kann man auch Spachtel für den Unterwasserbereich verwenden,
z. B. Watertite von International.
Die Fläche glatt- und beischleifen fertig. (grob mit 80er, fein mit 150er
Papier)
Wer das Boot länger behalten möchte sollte den ganzen Rumpf von altem
Antifouling befreien (abschleifen mit 80er Papier, Staubmaske tragen!!)
und einige Lagen (5 sind ideal) Gel-shield
(z.B. von International) auftragen als Osmoseschutz.
2. Grossflächige Bereiche, oder ganzer Rumpf.
Hier ist Arbeit angesagt!
Der ganze Rumpf muss vom Gelcoat befreit werden.
Es sollte so tief abgetragen werden, das keine Osmosen Stellen mehr
sichtbar sind. (Meist gehts so eben in die oberste Glasfasermatte)
Hierfür gibt es spezielle Fräsen, die ich nur empfehlen kann,
ist der Rumpf danach doch weitgehendst glatt, so das Spachtelarbeit
entfällt!!! (Tipp: gebrauchte Fräse erwerben, oder leihen bei Fachbetrieb)
Ist der Rumpf vollständig vom Gelcoat befreit, wird er 5 Mal mit klarem Wasser
und Bürste (KEINE SEIFE; KEINE VERDÜNNUNG; KEIN HOCHDRUCKREINIGER)
gewaschen. Nach jeder Wäsche soweit trocknen lassen, das der Rumpf sich trocken anfühlt.
Danach muss der Rumpf austrocknen.
Wobei "trocken" nicht heist das er sich trocken anfühlt!
Das GFK konnte durch die Osmose eine lange Zeit Feuchtigkeit aufnehmen
und muss diese jetzt wieder abgeben können.
Tipp: Schiff auch von innen trockenlegen, Bilgenwasser entfernen, für
gute Belüftung innen und aussen sorgen!
Der Trocknungsvorgang kann 3 Monate (Minimum) aber auch 8 Monate dauern,
dies ist allein abhängig davon wieviel Feuchte der Rumpf aufnehmen konnte.
Ob der Rumpf trocken ist lässt sich auch hier mit Plastikfolie feststellen,
siehe oben.
( Nicht nur eine Stelle prüfen!! Die dicksten Stellen im Rumpf nicht vergessen!!)
Wer sich nicht auf diese Methode verlassen möchte, kann den
Trocknungsgrad auch von einer Fachfirma (z.B. International Osmosecenter) bestimmen lassen. Die haben Messgeräte dafür.
Ist das Boot getrocknet, kann der Rumpf glattgespachtelt und geschliffen werden.
(z.B. mit Watertite v. International)
Von International, Voss-Chemie oder Hempel,
um auch mal andere zu nennen, gibt es Osmose-reparatursysteme. Hierbei werden
verschiedene Komponenten, der Reihe nach mit der Rolle aufgetragen.
Insgesammt bis zu 7 Schichten. Diese Arbeit geht zügig. Pro Schicht kann 1 Tag
gerechnet werden. Zum Schluss wird das Boot umgesetzt und die Stellen
bearbeitet, auf denen das Boot gelegen hat.
Als letzte Schicht wird neues Antifouling aufgetragen.
Das Ganze sollte dann ca. 2 Wochen ausharzen können, bevor das Schiff
wieder zu Wasser gelassen wird.
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Mit sportlichen Grüßen
ᴒɦᴚᴝϩ
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