Berufsschifffahrt und Hobbykapitäne - Seite 2 - boote-forum.de

jannie · #26 20.02.2008, 16:22

Moin,
tolle Bilder. Vom Wasser aus habt ihr sicher noch beeindruckender ausgesehen. Den Tip mit dem Hubschrauber kann man weitergeben. In den USA kamen uns manchmal auch schöne Brocken entgegen. Da wars ganz nützlich, sich per VHF zu einigen, wo man die passiert.
Gruesse
Hanse

Konteradmiral · #27 20.02.2008, 16:33

Danke für die Bilder !

Frage an Karl Heinz :

Ist es nicht aber so , daß 6er Päckchen auf dem Rhein von Duisburg bergab an erlaubt sind?

Ich meine ich hätte bei Emmerich mal welche gesehen ?

nordic · #28 20.02.2008, 16:40

Hallo Hans!
Das ist schon richtig. Es ging hier nur um die Gebirgsstrecke von Bad Salzig bis Bingen. Vor Ausbau des Binger Loches waren dort zu Berg und zu Tal nur zwei Leichter erlaubt. Durch verschiedene von uns durchgeführte Testfahrten, wurde im Laufe der Zeit zuerst die Bergfahrt und später auch die Talfahrt mit vier Leichtern erlaubt. Bei sechs Leichtern blieb es bei den Testfahrten, da eine gefahrlose Passage nicht möglich war, obwohl bestimmte Strecken für den anderen Schiffsverkehr gesperrt waren.

wolf b. · #29 20.02.2008, 17:01

Mit der Josephine zusammen schleusten wir 7 mal. Gleich beim zweiten mal fehlten die Schwimmpoller und wir mußten während die Bergschleusung schon anfing, die Seite wechseln.

Da meinte doch glatt der Skipper der Josephine zu mir, er könne nicht garantieren, daß er die 3 m nicht abtreibt und uns beschädigt.

Er mache in Schleusen nie fest.

Weil es so schön ist, noch ein paar Bilder von mir.

Konteradmiral · #30 20.02.2008, 17:02

hallo Karl Heinz,

dann hatte ich Dich richtig verstanden!

Ich habe im Sommer 2003 eine Tagestour mit einem KD Schiff auf der Bergstrecke mitgemacht.

Der Rhein hatte sehr wenig Wasser. deshalb fuhr auch der Dampfer "Goethe "nicht.
Man konnte die ganzen Leyen sehen die da rechts und links der Fahrrinne aus dem Wasser ragten. Da war nicht viel Platz für so einen großen Verband.

"Ende September 2003 war ich mit einer Dampfzug Sonderfahrt noch in Boppard. Da ist ja noch keine Bergstrecke. Aber ich poste mal ein paar Bilder, wie schmal die Fahrrinne da bei Niedrigwasser war :

Die badenden Kinder stehen in der Mitte des Rheins !

Konteradmiral · #31 20.02.2008, 17:05

Das Fahrwasser war höchstens noch ein Drittel der gesamten Flußbreite :

Thomas Hamburg · #32 20.02.2008, 19:52

Und so sieht es aus wenn die Berufsschifffahrt vom rechten Weg äh Kurs abkommt.

http://www.boote-forum.de/showthread...t=binnenschiff

Fortune · #33 20.02.2008, 21:38

Zitat:

Zitat von Pille112

...ja kennt ihr denn alle die Vorfahrtsregeln nicht???

Ganz klar - Stahl vor Kunststoff

so funktioniert es auf der Elbe!

jaauuuu, das sollte jeder mal ganz schnell lernen wenn es eng wird

wer das üben will dem schlage ich mal vor hinter den landungsbrücken hinter der "rickmer rickmers" durchzufahren ("für sportboot frei")....

hab ich einmal gemacht. die barkassen fahrer sind echt großzügig, denn die lassen euch bestimmt 20 cm platz zur 5 m spundwand und fahren selbst gut 15 kmh. ich bin auch ohne schrammen rausgekommen, aber das war schon etwas grenzwertig.

Petermännchen · #34 20.02.2008, 21:46

Zitat:

Zitat von nordic

Habe beim Bildersortieren gerade noch ein interessantes Bild gefunden.
Es zeigt uns bei einer Testfahrt mit 6 Leichtern talwärts an der Loreley. Man sieht gut den enormen Platzbedarf und wie der Verband "driftet".

Die Genehmigung zur Regelfahrt wurde nicht erteilt. (Abmessungen 186 m x 36 m) Wir haben übrigends davor auch die Testfahrten mit 4 Leichtern gemacht, die dann als Regelfahrt erlaubt wurde. Früher konnte die Gebirgsstrecke immer nur mit 2 Leichtern befahren werden.

Ich würd es auch gern sehen

,

wo sieht man das driften? Am Versatz der Horizontalen vorn und mittig?

Gruß

peter

nordic · #35 20.02.2008, 22:57

Dadurch das die Hauptruderwirkung ja ganz hinten ist, (wir haben zusätzlich ein passives Bugruder) liegt der Verband eben in engen Kurven fast quer zur Fahrrinne. Auf dem gezeigten Bild hätte sowohl vor als hinter uns kein anderer durchgepasst. Obwohl wir "nur" 36 m breit sind, benötigen wir fast 150 m Fahrwasserbreite.

Schiffahrt · #36 22.02.2008, 13:16

Wie viele Jahre liegt diese Testfahrt zurück? War sicher noch zur Braunkohlezeiten, Oder?

Gruss

nordic · #37 22.02.2008, 15:35

Genau weiß ich es gar nicht mehr.

Ich denke so zwischen Mitte und Ende der 70 er Jahre.

KäptnBlaubär · #38 22.02.2008, 16:49

Auf Staatskosten um die Welt. ~100 nm vor K Horn

jannie · #39 22.02.2008, 17:14

Zitat:

Zitat von KäptnBlaubär

Auf Staatskosten um die Welt. ~100 nm vor K Horn

Moin,
klingt so nach BW-Reisen: wir buchen, Sie fluchen.
Nur gut, das in der Gegend die Hobby-Kapitäne eher selten sind

Wie schnell war der Dampfer denn da unterwegs?
Gruesse
Hanse

Nils · #40 22.02.2008, 17:19

Kombination Berufsschiffahrt und Sportboot....da habe ich auch noch was im Fundus.

Bild 1: 1982 - in der Südsee mit der MS "Taufau"

Bild 2: 1996 - Blick vom Schornstein der MS "Columbus Canada" auf 14 Rennsegelyachten von 32 bis 80 Fuß, welche von Australien und Neuseeland nach Honolulu verschifft wurden.

Bild 3: das Ruderblatt der Rennyacht "Sayonara"

KäptnBlaubär · #41 22.02.2008, 17:54

Zitat:

Zitat von jannie

Moin,
klingt so nach BW-Reisen: wir buchen, Sie fluchen.
Nur gut, das in der Gegend die Hobby-Kapitäne eher selten sind

Wie schnell war der Dampfer denn da unterwegs?
Gruesse
Hanse

Na so knapp 25 kn war die Marschgeschwindigkeit. Beim Fototermin waren es wohl eher über 30 kn. Wir haten einen "Termin" einzuhalten, und von achtern drückte ein Gewitter hinterher.
Einen Hobby-Segler, so sah der auch aus, trafen wir am Kap. Der freute sich über ein paar Dosen Kupplungsscheiben.

jannie · #42 22.02.2008, 18:31

Moin,
da hab ich auch noch was friedliches: Unser Dampfer wird verladen (Ft. Lauderdale, 2006) War schon merkwürdig: kleiner Holländer steht auf grossem Holländer.
gruesse
Hanse

nordic · #43 22.02.2008, 20:33

Hier noch ein Bild, das beweist, dass auch Profikapitäne sich mal vertun. Der Dampfer hat nur kurz vor uns aufgedreht,und wenn wir nicht voll zurück gegeben hätten, gäbe es ihn wohl nicht mehr.

reppiks · #44 22.02.2008, 21:15

Zitat:

Zitat von nordic

...wenn wir nicht voll zurück gegeben hätten, gäbe es ihn wohl nicht mehr.

Hey, das klingt interessant: man hört ja sonst immer, dass die Berufsschifffahrt auf kurze Distanzen weder ausweichen noch abbremsen kann. Hast du da mal mehr Details zu der Situation? Würde mich mal interessieren.

Danke
Christoph

nordic · #45 22.02.2008, 21:25

Nun ,wir hatten auf der Fahrt 3 beladene und 3 leere Leichter mit insgesamt ca. 4.000 to.Ladung. Das ergibt ungefähr einen Stoppweg von 3 - 400m. Ausweichen ist mit einem solchen Verband schlecht möglich, da bei zu schneller Hartruderlage in den meisten Fällen der Verband auseinanderbricht, da entweder die Drähte brechen, oder die Poller aus dem Deck gerissen werden. Voll zurück ist die einzige Möglichkeit, aber auch dabei können schon mal Geländer oder Halterungen abreißen, da es enorme Vibrationen gibt wenn 4.500 Ps gegen die Masse, die mit ca. 25 Km/h in Bewegung ist ,anarbeiten.

Petermännchen · #46 22.02.2008, 21:40

Zitat:

Zitat von Petermännchen

Ich würd es auch gern sehen

,

wo sieht man das driften? Am Versatz der Horizontalen vorn und mittig?

Gruß

peter

Scheinbar war meine Frage wirklich doof. Entschuldigung dafür!!
Trotzdem mag ich diesen Trööt

Gruß

Peter

Christo Cologne · #47 22.02.2008, 21:57

Zitat:

Zitat von nordic

Nun ,wir hatten auf der Fahrt 3 beladene und 3 leere Leichter mit insgesamt ca. 4.000 to.Ladung. Das ergibt ungefähr einen Stoppweg von 3 - 400m. Ausweichen ist mit einem solchen Verband schlecht möglich, da bei zu schneller Hartruderlage in den meisten Fällen der Verband auseinanderbricht, da entweder die Drähte brechen, oder die Poller aus dem Deck gerissen werden. Voll zurück ist die einzige Möglichkeit, aber auch dabei können schon mal Geländer oder Halterungen abreißen, da es enorme Vibrationen gibt wenn 4.500 Ps gegen die Masse, die mit ca. 25 Km/h in Bewegung ist ,anarbeiten.

Irgendwie sind das Dimensionen die ich mir echt nicht vorstellen kann.

reppiks · #48 22.02.2008, 22:03

Zitat:

Zitat von nordic

...der Verband auseinanderbricht, da entweder die Drähte brechen, oder die Poller aus dem Deck gerissen werden. ... Geländer oder Halterungen abreißen, da es enorme Vibrationen ...

... allein die Vorstellung *grgrggr*

Danke Karl-Heinz (mehr davon - macht süchtig),
Christoph

Esmeralda · #49 22.02.2008, 22:28

So einen Spacken hatte ich auch mal

.

Schleuse Lemmer in den Kanal, er lag hinter uns in der Schleuse. Bei der Ausfahrt bin ich so gaaanz langsam rausgetuckert, erstens war da noch ein Segler mit drin und zum anderen fahre ich im Gegensatz zu Männern bei Manövern ziemlich langsam. Er pöbelte die ganze Zeit über Funk und bei der ersten Möglichkeit überholte er, obwohl wir da eigentlich gleich schnell waren. Aber ich hab ihn gelassen. Unter bösen "Frau am Ruder"-Pöbeleien fuhr er vorbei - nein es war natürlich kein Holländer (da fahren die Frauen meistens), es war ein Deutscher.

Und zwei Stunden später - wer lag vor mir quer im Kanal????? Na wer wohl? Ich hab über Funk gaaaaaanz höflich angefragt, wann er da mal schnellstens verschwinden möchte - erst hat er nicht geantwortet und dann was von Ruderausfall rausgequetscht.

Naja, wir konnten den Kahn gerade noch halten, er trieb dann wieder in Längsrichtung und wir sind irgendwie dran vorbei - war bei den engen holländischen Kanälen ganz schön widerlich.

Ach ja, Fotos hab ich natürlich nicht davon - keine Zeit gehabt....

Anneke

nordic · #50 22.02.2008, 23:29

Das war die größte Ladungsmenge, die wir je nach Wesseling bei Köln gebracht haben. 12.500 to. netto Ladung Phosphat. Da war unser Stoppweg zu Berg kürzer.

Mit 4,00m Tiefgang, lagen wir dort nur noch so bei 5,5 Km/h. An manchen Stellen noch deutlich weniger.

Zum Stoppen langte es nur die Drehzahl etwas zu reduzieren.

War mit nur 4 Leichtern. 6 Leichter fuhren wir nur bis 3,50m Tiefgang.