Meine Trissie für Langfahrt ausstatten

[wolf b.]

Zitat von Tide

Wozu brauchst du Funk? Um den Schleusenwärter anzufunken? Käme bei mir relativ weit hinten.

Für die Schleusen ist er nützlich, aber nicht zwingend notwendig. Es erspart nach meinen Erfahrungen aber Wartezeiten. Auch der Schiff-Schiff Verkehr ist teilweise nicht uninteressant. So standen wir letztes Jahr über eine Stunde vor der Einfahrt des Bala Kanals blöd in einer Schlange mit den Berufsschiffern rum bis mir einer der Berufer über Funk sagte, daß wir kleinen durchfahren könnten, trotz Gegenverkehr.
Auf dem Schwarzen Meer bekommst du über Kanal (hab ich vergessen) den Seewetterbericht von Radio Varna in Bulgarisch und Englisch. Das möchte ich nicht missen. Da kommt immer vorher auf Kanal 16 eine kurze Ansage daß gleich auf Kanal xy eine Durchsage kommt. Der Bericht ist detailliert und gut und vom Delta bis in die Türkei zu empfangen.

[Mar-Thar]

Moin Wolf,

Zitat von wolf b.

Hast du eine Ahnung, ob die interne GPS-Antenne auch bei Schottmontage funktioniert?

Wie gesagt: Ich kenne den auch nur aus der Anleitung. Mein Garmin 176c hat aber auch nur so einen 4cm-Stummel als Antenne, das hat sogar unter Deck einwandfrei funktioniert. Also sofern Du nicht gerade eine Metallabschirmung auf der RÜckseite des Schotts hast, sehe ich eigentlich keine Probleme.

mfg
Martin

[Christo Cologne]

@Wolf:
...möchtest du nicht mal ein Bild von deinem Dampfer einstellen, damit wir eine Vorstellung bekommen worüber wir eigentlich reden?

[Stephan-HB]

Die neuen GPS-Empfänger arbeiten sogar unter Deck.
Ich habe mal ein Bild vom letzten Jahr vor dem Refit rausgesucht

[KaiB]

Nur so als persönliche Anmerkung ohne Anspruch auf Objektivität

Soweit ich begriffen habe, handelt es sich um ein kleines Boot?

Da würde ich auf einen Plotter perse verzichten, nettes Spielzeug aber bei guten Karten plus guten Peilkompass plus Hand-GPS, am besten von der Wasserdichten Sorte überflüssig.
Laptop ist teils schwer in enger Umgebung trocken zu halten. Gerne gammeln auch die Steckverbindungen.
Neben dem trocken halten, wie lädt man? Hast Du einen 12 V Zigarettenanschluß oder einen Konverter/Trafo?
Ich persönlich habe mit dem Konverter nur Ärger gehabt und derlei Dinge (Konverter und Laptop) von Bord verwiesen.
Ein total vergrießgnaddelter Mehrpohlstecker zeugt noch von der Datenvergangenheit...ich habe noch nie (!) einen PC an Bord vermißt, ist aber i.d.T. auch und gerade Geschmackssache.
Es macht zwar Spaß aber man braucht es nicht wirklich.

Als GPS-Backup besorgt man sich -sofern man küstenferne Ecken durchläuft- eine gute Quarzuhr die auf UT1 gestellt werden kann und einen Sextanten sowie die passenden Tabellen.
Tabellen muss man nicht laden und sie sind auch nass entzifferbar

Beim Funk halte ich mich raus, von den modernen Dingern verstehe ich zu wenig.
Hauptsache Du kannst zwischen ATIS und See umschalten, sofern die Donauvariante aktuell wird.
Generell würde ich auf Funk nicht verzichten! Auch wenn man es selten braucht wenn man keins hat ist man in den speziellen Fällen stumm und taub

Und natürlich die Grundregel: was nicht dabei ist geht i.d.R. auch nicht kaputt.

[Christo Cologne]

Im Urlaub haben wir bei Trönse, Svendburgsund geankert und sind das Schloss Valdemort (oder so ähnlich) besichtigen gegangen, weil ich wußte, das dort eine große Scheune voll mit kleinen Booten steht.
Dort war das Boot eines mehrmaligen dänischen Weltumseglers ausgestellt (Name ist mir entfallen) - ein 18 Fuß Doppelender -- (Stormy II, en blot 18 fods Lynæsjolle (5,8 m),) -- .
Das Teil hat mir sehr gut gefallen.
Er hat die Fenster mit Holzblenden verkleinert - eine selbstgebaute Windsteueranlage dran - ein paar Beschläge für Einhand umgerüstet - und sonst eigentlich nix...
Wa aber bestimmt kein Zuckerschlecken mit dem Boot zu reisen.

EDIT: gurgel ist schlau: Sven Billesbølles heißt der Segler, STORMY II sein Boot. Hat auch mehrere Bücher geschrieben.

[ramsey]

Zitat von Chris

Schloss Valdemort (oder so ähnlich)

Valdemars Slot?
Gruß
Jürgen

[wolf b.]

Zitat von KaiB

Und natürlich die Grundregel: was nicht dabei ist geht i.d.R. auch nicht kaputt.

Genau mein Motto. Liegt nicht im Weg rum, kann nicht kaputt gehen und muß man nicht drauf aufpassen.
Meine Essentials bisher sind Kompass, Funk und Tiefenmesser. Handpeilkompass, Fernglas, Hand GPS, Karten und vor allem Wörterbücher zähle ich natürlich auch dazu, sind aber schon vorhanden.

[Mar-Thar]

Moin,

Zitat von wolf b.

Meine Essentials bisher sind Kompass, Funk und Tiefenmesser. Handpeilkompass, Fernglas, Hand GPS, Karten und vor allem Wörterbücher zähle ich natürlich auch dazu, sind aber schon vorhanden.

Ich stelle gerade fest, meine immerhin auch schon über 30 Jahre alte "6,98m-Luxus-Yacht" ist mit Gaskocher, Druckwasseranlage, 90l Wassertanks, Absorberkühlschrank, 220V-Landanschluß und Solarpanels vergleichsweise luxuriös ausgestattet, wenn ich Deine Liste so sehe (Dafür vermisse ich allerdings ein Klo und ganz besonders vernünftige Stehhöhe im Boot)

mfg
Martin

[wolf b.]

Ja, das Klo von der Blubber werde ich auch vermissen.
Da werde ich mir wohl das Portapotti mitnehmen müssen.

Die anderen Sachen vermisse ich nicht. Bin nicht umsonst von dem komfortablen Motorboot mit allem drum und dran auf minimalistisch umgestiegen.

Hat alles seine Vor- und Nachteile.

[KaiB]

Gibt es hier einen Thread wo Dein Eimerchen -nicht der Lokus, das Boot- etwas näher beschrieben ist/wird?
Denn irgendwie bin ich da nicht auf dem laufenden.

[wolf b.]

schau mal hier:
http://www.boote-forum.de/showthread...hlight=trissie
http://www.boote-forum.de/showthread...highlight=jofa

[KaiB]

Danke Wolf, dass war an mir vorbeigegegangen.

Aber nun bin ich erst recht der Ansicht das Deine minimalistische Ausrüstung Priorität genießt.
Wenn da noch Proviant, Klamotten, Bücher etc. drauf sind wirst Du sicher alles begrüßen was Du nicht dabei haben wirst. Ich selber merke immer wieder schnell an Bord mit wieviel Plunder man sich zu Hause umgibt, den man kaum oder selten nutzt.
Und der einem an Bord gar nicht fehlt.

Vermutlich wird die kurze Liste reichen und nach der ersten Etappe/Zeit an Bord wird sich auch herausstellen ob tatsächlich noch was fehlt.

[Tide]

Ich könnte mir vorstellen, daß Du das Cockpit verkleinern willst. Wenn Dir da eine See einsteigt würde es sehr lange dauern, bis das Wasser wieder abgelaufen ist. Außerdem gewinnst du Stauraum, was in der Größenklasse immer willkommen ist. Ich denke mal du hast kein Brückendeck und der Niedergang hat keine Steckschotten sondern eine einteilige Tür?
Übrigens bei einem Tiefgang von 45/100cm würde ich mir das Echolot schenken.

[wolf b.]

Zitat von Tide

Ich denke mal du hast kein Brückendeck und der Niedergang hat keine Steckschotten sondern eine einteilige Tür?
Übrigens bei einem Tiefgang von 45/100cm würde ich mir das Echolot schenken.

Wenn du mit Brüvkendeck ein begehbares Kajütendach bis ganz außen meinst, liegst du zweimal falsch.
Da ich, sollte es die Donau werden, auch außerhalb der betonnten Strecke fahren möchte und du vielleicht 2cm Durchsicht im Wasser hast, halte ich das Echolot für unabdingbar. Ich hab keine Lust, alle naslang im Schlamm stecken zu bleiben oder mich allzusehr beim Wahl der Route einzuschränken.

[Christo Cologne]

Ich würde mir ordentliche Relingskleider nähen. Eine Sprayhood wenn's geht auch.

[wolf b.]

Sprayhood will ich auf jeden Fall. Eventuell erweiterbar zu einer Kuchenbude oder einem Dach.

[Christo Cologne]

Zitat von wolf b.

Sprayhood will ich auf jeden Fall. Eventuell erweiterbar zu einer Kuchenbude oder einem Dach.

...zumindest eine gut passende Plane über den Baum.
Aber nicht zu weit nach vorne geschnitten, sodaß du noch auf's Vorschiff kommst ohne Bandscheibenvorfall.

[ToDi]

Zitat von KaiB

Als GPS-Backup besorgt man sich -sofern man küstenferne Ecken durchläuft- eine gute Quarzuhr die auf UT1 gestellt werden kann und einen Sextanten sowie die passenden Tabellen.
Tabellen muss man nicht laden und sie sind auch nass entzifferbar

Ein Sextant kostet mindestens so viel wie 10 GPS-Geräte, wenn er halbwegs was taugen soll. Zugleich sollte man mit den Tafeln und der Positionsbestimmung mit dem Sextant auch so vertraut sein, dass man in hektischen Situationen keinen Fehler macht.

Dann mE lieber ein Reserve-GPS mit ein paar Packungen Batterien schön sicher in ne Tupperdose gepackt, das dürfte besser sein.

Zitat von wolf b.

Wenn du mit Brüvkendeck ein begehbares Kajütendach bis ganz außen meinst,

Ein Brückendeck ist ein hochgezogener Niedergang im Cockpit, d.h. die Niedergangsöffnung geht nicht bis auf den Cockpitboden, sondern nur bis etwa in Höhe der Sitzbänke. Dadurch kann nicht das ganze Wasser, das im Cockpit steht, ins Schiff fließen

[wolf b.]

Klar, bin ja bescheuert.
Ja, Brückendeck ist selbstverständlich vorhanden. Und die Schott ist geteilt, so daß sich das noch erhöhen ließe.
edit: bzw. läßt, da ja das untere Steckschott leicht überstiegen werden kann.

[lisa11]

Zitat von ToDi

Ein Sextant kostet mindestens so viel wie 10 GPS-Geräte, wenn er halbwegs was taugen soll. Zugleich sollte man mit den Tafeln und der Positionsbestimmung mit dem Sextant auch so vertraut sein, dass man in hektischen Situationen keinen Fehler macht.

Dann mE lieber nen Reservesextant mit ein paar Packungen Batterien schön sicher in ne Tupperdose gepackt, das dürfte besser sein.

Das GPS ist doch ausfallsicher. Nur die Genauigkeit nimmt bei Schäden an einzelnen Satelliten ab. Ohne Seegang kann man mit entsprechender Fachkenntnis mit einem Sextanten die Position auf 2 sm bestimmen. Selbst wenn die Hälfte des GPS ausfällt, wäre es immer noch viel genauer. Auf See können wegen der freien Sicht ohnehin immer zusätzliche Satelliten angepeilt werden. Der Sextant wäre somit ein schönes Spielzeug - mehr aber auch nicht. Ein Laie wird bei Seegang die Position nicht genauer als auf 20 sm bestimmen können.

[ToDi]

Ach so: Aldi Süd hat am 16.10. ein GPS Gerät für 69,99 € im Angebot mit der Option, das per USB an den Comuter anzuschließen. Sollte man eventuell mal im Auge behalten

[Tide]

Zitat von wolf b.

Wenn du mit Brüvkendeck ein begehbares Kajütendach bis ganz außen meinst, liegst du zweimal falsch

Nö du meinst einen Backdecker, ich dieses:

Auf Yachten eine mehr oder minder breite Abschottung des Cockpits gegen den Kajütniedergang, meist als Sitzbank verwendet. Das Brückendeck verhindert, daß Wasser aus dem Cockpit in die offene Kajüte schwappt.

[Tide]

Oups, das wär ja schon geklärt!
Den Sextanten würde ich auch eher zu Hause lassen es sei denn, dir ist langweilig.
Ansonsten einen kleinen Plastiksextant, Taschenrechner und Langzeitalmanach mit Tafeln bzw vorher die entspr. Seiten ausdrucken. Aber auf der Donau kannst du auch rechts ranfahren und nach dem Weg fragen :grin:

[ToDi]

Zitat von Tide

Oups, das wär ja schon geklärt!

Ein Bild sagt aber mehr als 1000 Worte