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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #26  
Alt 14.05.2004, 16:00
seamaster seamaster ist offline
Commander
 
Registriert seit: 04.02.2002
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Wie Du es beschreibst, ist keine ausreichende Verbindung zwischen Gelcoat und Lamiant vorhanden. Deshalb kann der einzige richtige Weg nur sein, das Gelcoat zu entfernen. Strahlen wird als die beste Methode angesehen. Flexen würde ich nicht, da damit fast unvermeidbar ist, auch das unterliegende Lamiant zu beschädigen. Außerdem ist der entsehende Staub (etwa 1 qm) nicht vertretbar. Es gibt auch bei von der Linden (Vertieb von WEST-System) einen sog. Gelcoat-Peeler im Verleih. Dieser ist im Prinzip ein Elektohobel ohne Fuß mit Absaugung. Angeblich soll es möglich sein, an einem Wochenende mit 2 Mann das Gesamte Gelcoat eines Bootes herunterzuholen. Eventuell kannst Du in Deinem Fall das Gelcoat auch mit einem Elektrospachtel runterholen.

Nun kommt aber das wichtigste: bevor irgendetwas aufgetragen wird, muss festgestellt werden, ob der Rumpf trocken ist und ob das Lamiant beschädigt ist. Hier hilft nur, einen "Experten" zu holen, der dies misst und im Lamiant herumstochert, um die Festigkeit zu überprüfen. Das Geld für den Sachverständigen ist sicherlich gut investiert, auch wenn es einige Schlaumeier gibt, die meinen, die Feuchtigkeit per Handauflegen feststellen zu können und die die Festigkeit mit der Bemerkung "das sieht doch sehr solide aus" sicherstellen.

Ich gehe davon aus, dass sich das Gelcoat nicht erst im letzen Jahr abgelöst hat, sondern diese Schwäche schon immer vorliegt. Wahscheinlich wurde das Gelcoat an einem Freitag nachmittag aufgetragen und die erste Lamiantlage an einem Montag auf das dann vollständig ausgehärtete Gelcoat -> keine Haftung. Deshalb scheint mir eher unwahrscheinlcih, dass der Rumpf trocken ist und die Festigkeit des Lamainats nicht gelitten hat (ein fechtes Llaminat - ob nun mit oder ohne Osmosebläschen - hat nur einen Bruchteil der Festigkeit eines trockenen).

Wenn das Lamiant an Festigkeit verloren hat, muss Glasfasermatten + Polyester oder Glasgewebe + Epoxi aufgebracht werden.

Das abgetragene Gelcoat wird ersetzt durch eine Epoxi-"Lackierung" der erforderlichen Stärke (die einzelnen Schichten nass-in-nass aufbringen, ansonsten nass anschleifen). Gelshield, VC-Tar, usw. sind für eine Osmose-Vorbeugung gedacht, nicht aber für eine Sanierung nach Entfernen des Gelcoats. Vor Aufbringen des Antifoulings würde ich noch eine Grundierung (z.B. Interprotect) aufbringen.

In jedem Fall: viel Erfolg!
Seamaster
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  #27  
Alt 14.05.2004, 16:20
Gast
 
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Moin,
Feuchtigkeits Messung im Laminat ist gut und expertenrat immer gut. evtl hat auch ein Bauleiter etc aus Deinem Bekanntenkrei ein prof Messgerät dann kannst Du Dir ein besseres Bild machen vom Rumpf.

Zur Beruhigung.
Die Chancen das Dein Rumpf fit ist schätze ich sehr hoch ein.
Weil haben unsere Messungen bei solchen Rümpfen immer positiv abgeschnitten was den trockenheitsgrad angeht. ( Und damit Festigkeitsgrad des Rumpfes )
Zumal wenn Dein Voreigner VC Tar aufgetragen hat hatte der Rumpf wenigstens ab dann wieder eine Sperrschicht.
Die meisten Rümpfe bestehen sowieso meist ( aus den Baujahren) aus der Laminat Schicht mit einer aussenliegenden ungerichteten Matte die keine Kraftschlüssige Wirkung wie Roving hat ( Roving = Kreuzgewebtes Material ungerichtet ist chaotisch angeordnete Matte ) Was den Rumpf betrifft . Sie dient nur dazu das Roving gleichmäßig abzudecken . ( Wer will schon webemuster aufm Rumpf

Alles halb so schlimm
Aber da ich auch leider nicht über die Fähigkeit verfüge Hellzusehen ( was schade würde ich nur noch Lotto spielen ) ziehe einen richtigen Fachmann hinzu und stelle Dich ebenfalls darauf ein das Boot sobald wie möglich abzuschleifen und den Sommer über in der Halle trocknen zu lassen.
( Habt Ihr FrostWinter bei euch dann geht auch der Winter allerdings startet die nächste Saison dann erst sehr sehr spät weil Harz sollte seine temperaturen beim laminieren und härten haben !




Gruß und am Ende wird alles gut




der Klotzfisch
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  #28  
Alt 14.05.2004, 16:21
Benutzerbild von dr.banzai
dr.banzai dr.banzai ist offline
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Der Gelplane-Peeler funktioniert ganz prima, ist aber eine wahnsinnige Sauerei. Es hält sich aber in Grenzen wenn man einen Industrie-Staubsauger anschließt. Eine komplette GFK-Schutzausrüstung ist unbedingt erforderlich (Maske, Anzug, Brille usw.). Ein 7m Boot wie das meine kann man an einem Wochenende "schälen", der Vorteil dieser Geräte liegt darin das man eine exakt definierte Schicht abnehmen kann und das eine glatte Oberfläche zurückbleibt. Also nicht aufgerauht. Wenn also die erste Lage Laminat feucht ist, unter dem Gelcoat, kann man die dann auch noch schälen. Wenn die feuchten Lagen raus sind spart man sich auch diese lange Trocknungszeit. Dann muß aber neu aufgebaut werden.

Gruss, Uwe

P.S. Die Arbeit macht breite Schultern, das Gerät wiegt 4,2 Kg., zu bedienen mit ausgestreckten Armen. Ich hab Abends echt gewußt was ich tagsüber gemacht habe.
__________________
Sicher ist, das nichts sicher ist.
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  #29  
Alt 14.05.2004, 17:56
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gerd5 gerd5 ist offline
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ich hab meinen Rupf auch gehobelt, ist ne Schweine Arbeit, ohne Industriestaubsauger kannst Du die Arbeit nicht machen. Feuchtigkeit Messgerät hab ich bei einen Bodenleger ausgeliehen.
Wünsch Dir viel Glück
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Grüße Gerhard
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  #30  
Alt 14.05.2004, 21:05
Otto Otto ist offline
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Ich würde das Schiff in einen Trocken--Raum bringen, dort wird es bei 40 Grad 24 oder 48 Std. getrocknet. Da bist du auf der sicheren Seite.
Was das kostet weiß ich nicht.
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  #31  
Alt 14.05.2004, 21:55
Günter Günter ist offline
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Hallo,
Zitat:
Zitat von uklein
Zufällig ist aber ein Strahlbetrieb hier auf dem Hof wo ich mein Boot untergestellt habe. Ich könnte das Teil also auch strahlen lassen, nur womit? Sand dringt doch in jede Ritze ein.
habe mal gehört, dass man zum Strahlen von Kunstoffbooten nur Spezialisten nehmen sollte, die genau wissen, wann man aufhören muß!
Ein Metallstrahler strahlt Dir evtl. Dein Laminat gleich mit weg.

Gruß

Günter
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  #32  
Alt 14.05.2004, 22:02
Otto Otto ist offline
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Soviel ich weiß, nimmt man Stahlkügelchen.



Zitat:
Zitat von Günter
Hallo,
Zitat:
Zitat von uklein
Zufällig ist aber ein Strahlbetrieb hier auf dem Hof wo ich mein Boot untergestellt habe. Ich könnte das Teil also auch strahlen lassen, nur womit? Sand dringt doch in jede Ritze ein.
habe mal gehört, dass man zum Strahlen von Kunstoffbooten nur Spezialisten nehmen sollte, die genau wissen, wann man aufhören muß!
Ein Metallstrahler strahlt Dir evtl. Dein Laminat gleich mit weg.

Gruß

Günter
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  #33  
Alt 14.05.2004, 22:04
Otto Otto ist offline
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Siehe hier http://www.yachtlackierung.de/strahlen.php
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  #34  
Alt 20.05.2004, 23:35
uklein uklein ist offline
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Heute habe ich ein Seeventil nebst Rumpfdurchgang in einem stark betroffenen Bereich demontiert und somit einen Blick auf das Laminat werfen können. Ergebnis: Es ist wirklich nur das Gelcoat betroffen, das Laminat selbst ist im gesamten Querschnitt (20mm !!) absolut homogen und intakt. Insofern scheint mir die hier u.a. geäußerte Vermutung, nur das Gelcoat sei geschädigt, zuzutreffen!
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  #35  
Alt 02.05.2006, 13:37
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BS24 BS24 ist offline
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Zitat:
Zitat von TomM
Na ja, Dein schiff ist alt, daher ist, wie sowieso bei diesem Alter, eine Osmosegefahr ausgeschlossen, Osmose kommt in den ersten max. 10 Jahren oder nie mehr.
Hallo,

ich habe diese "alte" Posting von TomM gerade noch einmal gelesen.

Hat dies noch "Bestand" oder sind da inzwischen andere Erkenntnisse aktuell?
__________________
Viele Grüße,
Christian
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