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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#26
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Zitat:
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Gruß Hans Folge dem Fluß und finde das Meer |
#27
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SCHADE - und wieder wird ein interessantes Thema aufgebläht und zerredet und man streitet rum und es ist zum KOTZEN
KINDERGARTEN
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Gruß an alle Kalle Reise- und Törnberichte unter Segel und Motor www.czierpka.de www.tremonia-2.de www.timmerbruch.de
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#28
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hast Recht, ich werde mich ab jetzt nicht mehr um bestimmte Beiträge kümmern. Sorry gruesse Hanse
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#29
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Genau so ist es, wenn sich alle dann nur noch ankotzen, macht es einfach keinen Spaß mehr, zu lesen.
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Viele Grüße Tilo In meinem Alter vernünftig? Das lassen wir mal lieber. Keine Zeit dafür....
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#30
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Um mal wieder zum Thema zu kommen:
Das man nicht immer und überall wenn man möchte die Notbremse ziehen kann und einfach auf Gegenkurs abläuft, ist ja wohl jedem hier klar. Zumindest denen, die schon mal solche Situationen erlebt haben. In den meisten Fällen reicht es ja auch aus, den Winkel zur anlaufenden Welle zu verändern und die Geschwindigkeit anzupassen. Das blöde ist halt nur, bei der für mein Boot am günstigsten Geschwindigkeit, komme ich nur noch mit ca. 3 Kn voran. Im Blauwasser ist das wohl ziemlich egal, da man eh lang unterwegs ist und es auf ein paar Stunden mehr oder weniger nicht ankommt. Hat man aber das Ziel vor Augen, ist man schon versucht immer wieder ein paar Umdrehungen zuzulegen, um eben nicht 5 statt 3 Std. dem Gerühre ausgesetzt zu sein. Dadurch knallt man eben immer mal wieder zu heftig rein. Komplett abrehen wird man wirklich erst in sehr extremen Situationen. Oft geht es auf unseren kleinräumigen Revieren ja sowieso nicht, da der Platz fehlt um einfach lange abzulaufen. Die Steuerfähigkeit beim Ablaufen hat eigentlich nur bedingt etwas mit Wellenhöhe und Rumpfform zu tun. Sobald das Wasser das Ruder von hinten schneller als aus Fahrtrichtung anströmt, läßt es sich nicht mehr steuern. Mit Wellen hat das eigentlich nichts zu tun.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________
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#31
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Ich habe ja von Moppeds eher keine Ahnung aber zwei Sachen sind mir doch aufgefallen.
Einmal ist es mit einem kleinem Gleiter möglich in Gleitfahrt mit der Welle -im Tal- mit zu reisen, sozusagen im ruhigen Bereich zwischen den Wellen. Das Problem ist dann der Moment wenn man den Kurs ändern muss oder aus der Gleitfahrt rauskommt, die Welle einen einholt und das Boot unkontrollierbar werden kann (!) . Also auch nicht unbedingt ein probates Manöver aber war interessant es kennen zu lernen. Die andere war schon beschrieben, das kreuzen gegenan. Verwandschaft ist mal bei einem mehrtägigen Trip in der Karibik bei Mistwetter paralell mit einem großen Verdränger (ich meine Grand Banks) ausgelaufen. Die ganze Strecke wurde vom Segler mühsam gekreuzt, dennoch kamen beide in etwa zeitgleich am Zielort an. Erklärung des Moppedmannes war das er auch gekreuzt sei, er könne genau gegenan kaum laufen. Beim kreuzen dagegen könne zumindest eine annehmbare Geschwindigket erreicht werden ohne allzu schlimmes Gestampfe.
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Gruß Kai
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#32
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Wer bei solchen Wellen wie hier beschrieben"gegenan"fährt,hat (bald)
nicht mehr alle Tassen im Schrank. Gruß Arno
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#33
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Binnen mit einem Hausboot ...
Nachdem hier zum Thema "Fahren bei Sturm" hauptsächlich über
Welle und Strom berichtet wurde, will ich etwas zum Thema "Wind" beitragen. Hanse (und andere) mögen mir verzeihen, daß ich mit den innig-geliebten schwimmenden Wohnwagen in diesen Trööt einsteige. Jedoch meine ich, ein "Geraderücken" der Unterschiede zwischen seegängigen Motoryachten und Hausbooten kann hier nicht schaden. Mittlerweile sind einige optisch auf den ersten Blick ja kaum mehr zu unterscheiden (von den Permanent-Fendern abgesehen ). Fahren bei "Frischer Briese" mit einem Hausboot Mit meiner Familie bin ich immer Sommer gerne mal mit Hausbooten unterwegs. So auch dieses Jahr in MV, u.a. auf der Müritz. Nachdem wir mittlerweile eine Woche unterwegs waren und Zeit hatten, das Boot kennenzulernen, fuhren wir von Röbel in Richtung Rechlin. Für den Tag war Wind aus westlichen Richtungen mit 25 bis 30 km/h vorhergesagt. Das enstpricht einer Windstärke von 4 bis 5 bft. Für Charterer ohne Sportbootführerschein ist das Befahren der Müritz dann schon untersagt (lt. Chartervertrag). Als Segler versprechen 4 - 5 bft. (i.d.R.) gute Bedingungen für einen schönen Törn. Mit unserem Hausboot (11m lang, 4m breit, 10 t schwer, 50 PS) habe ich gleich nach dem Rausfahren ein paar Kringel gedreht. Dabei wollte ich ausprobieren, wie das Boot sich bei Wind verhält. Siehe da - nur mit Schwung war die Nase durch den Wind zu drehen. Erkenntnis: Bei in den vorigen Beiträgen genannten Bedingungen wäre das von uns gefahrene Boot nur noch bedingt manövrierfähig. Durch die große Angriffsfläche für den Wind und den wenig ausgeprägten Kiel wird das Boot vom Wind aus der Fahrtrichtung gedrückt. Am meisten macht sich dieses Verhalten bei Seitenwind bemerkbar. Um einen Südkurs zu fahren, mußten wir die Nase vom Boot etwas in die Windrichtung stellen (vorhalten). Zum Auszusteuern von Windböen ar teileise ein Vorhalten von bis zu 45° erforderlich. Ein Vorhalten von 45° bedeutet, daß ca. 50 % der Antriebsleistung dafür eingesetzt werden, um das Boot auf Kurs zu halten. Nochmal, wir hatten Wind von ca. 4 bis 5 bft. Die Beaufort-Skala ist so angelegt, daß die Erhöhung um ein bft eine Verdopplung der Windlast bedeutet. Wir haben uns an diesem Tag soweit als möglich an der westlichen Betonnung der Müritz gehalten. Somit hatten wir relativ wenig Welle, da bei Westwind die Höhe der Welle von West nach Ost ansteigt. Weiterhin wird durch die Bäume am Ufer der Wind etwas abgelenkt. Erst nach ca. dem 30-fachen der Baumhöhe weht der gleiche Wind wie weiter draußen. Bei mehr Wind wäre ich mit dem Boot gar nicht aus dem Hafen von Röbel rausgefahren und hätte mir dort die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Ohne Erfahrung mit dem Boot hätte ich dort erst gar nicht abgelegt. Nicht mit einem Hausboot. Anmerkung: Das Boot war opt. und technisch in einem sehr guten Zustand, wir hatten darauf viel Spaß und eine gute Zeit. Gruß Ralph
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#34
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#35
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Genau das ist der Punkt, warum hier scheinbar ein paar Mißverständnisse aufkamen.
Selbstverständlich hängt es immer vom jeweiligen Boot und etwas auch von der Besatzung ab, wo ich wie manöveriere. Wo der eine sagt: Hier drehe ich schnell um, damit ich die Wellen achterlicher kriege, ist dies für den anderen scheinbar oder auch tatsächlich unmöglich. Aber darum geht es doch in solchen Trööts auch gar nicht. Wenn hier einer schreibt: Ich handle so oder so, heißt das ja nicht automatisch, dass es die anderen genauso machen sollen. Diese Entscheidung muß immer noch jeder für sich treffen und gegebenenfalls ausprobieren. Trotzdem freue ich mich auch über Tipps, deren Umsetzung für mich nicht in Frage kommt.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________
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#36
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Hallo Ralph,
hattet Ihr denn auch das für schwimmende Wohnmobile übliche platte Unterwasserschiff? Das ist sicher der GAU in Verbindung mit viel Aufbaufläche. Leider ist aber auch ein tiefes Unterwasserschiff nicht immer eine gute Manöverversicherung wenn auch viel besser als ein flaches. So ist es mir in Schleimünde mal -ums verrecken und AK- nicht gelungen gegen starken Wind beim drehen die Nase durch den Wind zu bekommen. Langkiel und rel. viel Aufbaufläche. Da ist nun auch nicht viel Platz aber dennoch ist derlei ganz günstig um zu merken wo das jeweilige Boot beginnt auf das Wetter und nicht auf den Chef an Deck zu hören.
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Gruß Kai
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#37
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Versuch der Ehrenrettung ...
Zitat:
Hinweise vom Boot selber. Bei diesem Törn sind beim Eintauchen in eine Welle mehrere Schapps aufgesprungen, eines davon mit Tellern. Anschließend war "Rudergängerwechsel" angesagt und unten waren die Scherben wegzuräumen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir "Motorboot" mit Stützsegel, da ich zügig um ein Kap rum wollte. Weiter draußen wurde die Welle länger und entspannter . Dieses Bild habe ich hochgeladen, weil es einen Umstand verdeutlicht: Oft gibt es nicht nur ein Wellenbild mit gleichmäßigen Wellen aus einer Richtung. Was hier so spritzt, ist noch nicht die nächste Welle, sondern eine kleine Welle zwischendurch. Die Überlagerung verschiedener Wellensysteme macht dann die Musik. Bei der Überlagerung zweier Wellen auf dem jew. Wellenberg können so beachtliche Kreuzseen entstehen. Weitere Störungen (Reflektionen durch Steilküste, Untiefen, etc.) sorgen in Küstennähe dann auch mal für ein chaotisches Wellenbild, welches meines Erachtens manche Theorie ins Wanken bringt. Gruß Ralph
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#38
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Zitat:
Ein letzter Versuch kann sein: - Besatzung auf dem Vorschiff klein machen und ducken (wer vorne keine Leine zu bedienen hat, kommt nach Achtern) - im letzten Augenblick zus. Bugstrahlruder nutzen (wenn vorh.) - statt 90° lieber 270° mit Ausnutzung des Radeffekts drehen Schon wieder viele "Wenn's" Gruß Ralph |
#39
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Hab auf dem Bodensee schon manch schlechtes Wetter auf größeren Motorbooten abgeritten, war dann eines Tages mit einer Segelyacht bei Windstärke 6-7 auf der Ostsee untewegs und war froh, dass ich nicht auf einem Motorboot war. Ohne ausreichende Bootslänge hätte ich die kurzen steilen und hohen Wellen nicht fahren wollen. Hab mir überlegt, was ich in dieser Situation wohl gemacht hätte. Vermutlich hätte ich die Wellen in langsamster Fahrt gegenan mit etwa 20 - 30 Grad angeschnitten und gehofft, dass mir keine Welle auf die Frontscheibe knallt.
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Gruß Wolfgang |
#40
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Nach meiner Erfahrung, nützt der Bugprop. bei Seegang garnichts mehr. Zieht ständig Luft.
Selbst im Hafen ist die Wirkung schon bei leichter Welle nur sehr mangelhaft.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________
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#41
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Habe das Gefühl das die Höhe der Wellen manchmal überschätzt wird.
Vieleicht bin ich ja ein "Angsthase"aber bei echten 1,20 m Wellen(Ostsee) wird es schon ungemütlich.Mein Mo-boot hat Kat.B(außerhalb v.Küstengewässer) Gruß Arno Geändert von Arno (20.12.2009 um 19:27 Uhr)
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#42
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Da hast Du was wahres ausgesprochen
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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#43
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Möchte nicht allzu sehr abschweifen daher nur eben eine
OT Antwort an Ralph. Drehen -MOsegler/Langkiel- bei mir auf engem Raum geht nur, bzw. am besten, mit permanent Hartruder BB, abwechselnd "im Stand" Ak voraus, sobald sich außer Drehung ein Schub voraus einstellt, AK achteraus um das Heck mittels Radeffekt nach SB zu ziehen, dann wieder Pull voraus etc. pepe. Ab einer bestimmten Windstärke schafft der Eimer aber die Drehung nur noch mäßig bei zunehmender Abdrift, dann muss man sich an engen Stellen was neues ausdenken. Vorteil ist man kann mit dem Bug leicht aus dem Wind, quasi stehend mit kleinen Umdrehungen und Gegenruder seitlich wegstaffeln, etwa an einen Steg oder Pier in enge Lücken wo ich längsseits reinmöchte. Bugstrahl habe ich nicht. (Habe aber auch nix dagegen, wenn einer eins hat). OT zu
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Gruß Kai
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#44
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Toller Trööt
Danke für den Trööt (auch wenn ich mir zwischendurch die Putzfrau zum Aufräumen wünsche )!
Toller Trööt, weil dieses Thema, soweit ich gesucht habe, kaum abgedeckt wird in der Literatur. Ich habe viele Bücher von Dag Pike, und selbst der behandelt das ausführlich nur für schnelle Gleiter. Unser Albin 25 mit 42 PS und rund 3t "Einsatzverdrängung" haben wir heuer in den Frühjahrswettern in HR zum ersten Mal ausprobiert. Wir sind bei wohl 6 bis 7 bf aus SW nördlich von Sv. Klementi (vor Hvar) Richtung Vis gefahren. Da draußen hat es - für meine Kenntnisse, Fähigkeiten und Verhältnisse - gekocht. Um nach Vis zu gelangen, hätten wir einigermaßen Kurs nach W halten müssen. 3 bis 5m Wellen aus SW haben das aber nicht ermöglicht. Also schräg zur Welle war nicht, zumindest habe ich mich nicht getraut. Genau gegenan war zwar ungemütlich aber machbar. Alle paar Wellen hatte ich eine auf dem Vorschiff, aber das war - im Nachhinein - nicht arg. Vor Ort und gerade das "neue" Boot kennenlernend war ich mir nicht so sicher. Die "Abfahrt" von mancher Welle ins Tal war spektakulär, aber nach einigen sehr heftigen war auch klar: Wir bohren uns weder ins Wellental, noch in die nächste Welle, noch surfen wir so, dass wir die Kontrolle verlieren. Irgendwann habe ich entschieden umzukehren, weil ein W-Kurs nicht zu fahren war und Vis daher nicht näher kommen würde. Das Wenden war wohl schlecht gemacht. Jedenfalls steht in meiner umfangreichen Literatur vom Konstrukteur zu unserm Boot, dass Kentern praktisch unmöglich ist. Ich sehe das jetzt auch so. Wir haben uns so auf die Seite gelegt, dass ich den Eindruck hatte, mein Ohr liegt an der Wasseroberfläche. Ist natürlich Quatsch, aber da ist einiges rumgeflogen, mit dem ich nicht gerechnet hätte, inklusive einer Bodenplatte. Das ganze war vorbei noch bevor es richtig begonnen hatte. Ich war schlampig gefahren, es war nicht gut genug klar Schiff, und ich hab es nicht besser gewusst. Jedenfalls hatten wir schlussendlich Wind und See von Achtern, und das war noch ungemütlicher: Das Boot war zwar immer zu steuern aber es war die ganze Zeit wie mit Sommerreifen auf der Schneefahrbahn. Bei der Durchfahrt zwischen den kleinen Inseln N von Sv. Kl. habe ich gemerkt: raus gegen den Wind ist das kein Problem, rein wie auf Eiern und in einer ein paar hundert Metern breiten Fahrrinne tauchen plötzlich so Gedanken auf wie "Motorschaden" und "Legerwall" und ich habe gelernt, in einer vergleichbaren Situation nicht mehr die Passage zwischen diesen Inselchen zu nehmen sondern den ungemütlicheren Umweg "außen rum", wenn man plötzlich nur mehr 100 oder 200 m von der Klippe weg ist, wo 60 m hoch die Gischt spritzt. Insgesamt hab ich daraus gelernt: - So lernt man das. Man muss es tun. - Ich hätte dennoch gerne mehr gewusst darüber, wie man solche Wetter fährt. - Es ist was dran: Die Grenzen des Bootes liegen jenseits der Grenzen der Crew. - An jenem Abend hat der Rotwein besonders gut geschmeckt und wir habe uns wie James Onedin gefühlt. - Mit meinem "alten" sehr gut rauwassertauglichen 21' Gleiter mit V8 wäre ich an jenem Tag nicht mal aus der Marina rausgefahren, daher ist die Albin ein echter Spaß-, Lust-, Erfahrungs-, Möglichkeiten- und sonstiger Gewinn. - Im Frühjahr gibts wieder Herrenrunde in HR, da möchte ich dann schon mehr wissen. Daher danke für den Trööt.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#45
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Moin,
zur Wellenhöhe: sicher hat man eine Neigung, die gerne mal zu übersschätzen. Ist übrigens auch verdammt schwierig. Zumal die nie alle gleich hoch sind. Der DWD gibt die Höhe immer als Mittelwert von 1/3 der höheren Wellen an, da hat man was zum Vergleichen und üben. Blöderweise gibt es aber immer noch Einzelwellen, die bis zu zweimal höher sind, als dieser Mittelwert, und das alle einige Male in der Stunde. Die Biester machen den eigentlichen Ärger, weil man sich da, wenn es eh schon schlimm ist, so schlecht drauf vorbereiten kann. Das sind die, wo man den Horizont schon in 50m Entfernung hat und es im Wellental windstill wird. Davor wegzudrehen geht nur noch, wenn man eh schon nicht gegenan, sondern mit 30 -40 Grad schräg fährt und weiss, wie schnell der Dampfer rum kommt. Ich habe das auch nur drei viermal gemacht und war dabei ganz froh, das Lena mehr kw hat, als notwendig und einen kleinen Wendekreis. Und das es reicht, wenn man den Mist irgendwie schräg von hinten hat. Und klar, das ist sehr abhängig vom Boot und von dem Abstand der Wellen. Die ganze Motivation für das Manöver ist doch nur die Differenzgeschwindigkeit zwischen Boot und Welle und die ändert sich bei uns von 25 kn (gegenan) auf14 kn (mitlaufend). Am meisten Schiss habe ich aber immer noch vor den extrem tiefen Tälern, weil man die viel schlechter sehen kann. Und ganz lustig ist das Nachts. Vermeiden, wo es irgend geht. Ist uns nur einmal passiert, da stand ne stramme Windsee schräg von achtern und die "Restdünung" von Hurrican Charlie. Die war höher als die Windsee und stand fast genau senkrecht drauf. Und die hatte ich nicht auf dem Zettel! Nie wieder. Der Krängungswinkel ist auch ziemlich schwer zu schätzen, besonders wenn die Lageänderungen relativ ruppig eintreten. Da hilft nur ein kleiner, gedämpfter Krängungsmesser. Der hat bei uns die dreizig Grad kaum mal überschritten (es gab sicher Sitruationen, wo ich da nicht hingeguckt habe). Aber nicht vergessen, das ist mit den Stabilisatoren im Wasser. Nur bei 25 Grad sind wir immer heilfroh, wenn kein Besuch mitfährt, weil die dann denken, gleich kentern wir. Das Gefühl hatte ich Anfangs selber. Und das Geschirr dankt angemessenen Unterbringung mit ordentlich Küchenhandtüchern dazwischen. Wir machen vor jedem Auslaufen seeklar, das geht inzwischen per Routine und betrifft nicht nur Pött und Pann. Auch aus Erfahrung gelernt. Ebenso wie viele Manöver, die man gut mal probieren kann, wenn es "nur" 5 -6 hat, oder je nach Boot auch nur 3 -4. Und Schleimünde ist ein feiner Platz, wenn stramm Wind gegen den Strom steht. Allerdings nur, wenn kein Verkehr ist (und das ist selten). Zum Wenden unter normalen Umständen hat man ja meistens etwas Zeit und findet eigentlich immer ein paar Wellen, die nicht so hoch sind (manchmal auch erstaunlich niedrig). Mit Lenas Windempfindlichkeit haben wir draussen nie Ärger gehabt, nur binnen bei Schleuseneinfahrten usw. Wellentäler runter sind wir nie ins surfen gekommen, auch nicht bei den hohen Wellen. Die waren dann zu kurz und die hohen auf dem tlantik nicht steil genug. Da war die Geschwindigkeitszunahme max. zwei kn. Die beiden Bilder stammen vom Atlantik,geratene Wellenhöhe 2, 5 m und beim zweiten, wo wir im Tal sind, der Horizont ist der Wellenkamm etwa fünf Meter (aber 100 m lang). Beides schräg nachlaufend NO-Passat mit fünf bis 7 Bft. gruesse Hanse Geändert von jannie (21.12.2009 um 00:16 Uhr)
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#46
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Ostsee:
ich bin überzeugt, das kaum jemand oder zumindest die meisten nicht eine 5 m Welle schon gefahren sind, vielleicht im Blauwasser Bereich aber bestimmt nicht auf der Ostsee. auch mit 10.60 m ist es oft sehr unterschiedlich, wie ich bei höheren Wellen, ich meine so um 1.20 - 2.00 m, viel höhere sind eigentlich nur ab 8 bf zu sehen, die sache angehe. Leider hat die Ostsee meistens keine regelmäßige Welle, z.T. Kreuzwellen usw. Je nach Wind und Wellenlänge fahre ich auch die Welle schräg an, die Geschwindigkeit wird so angepasst, dass mir nicht alles im Schiff um die Ohren fliegt und der Rumpf noch einigermaßen weich eintaucht. Wenns ganz schlimm wird, wird die Nase weiter nach oben getrimmt und die Geschwindigkeit gedrosselt, macht aber eben überhaupt keinen Spaß, ist aber sehr sicher. Mit laufender Welle gibts vom surfen bis zum einbuddeln alles, d.h., dass ich z.T. Vollgas geben muss um vom Wellenkamm wieder runter zu kommen, auch hier wird immer die Geschwindigkeit nach dem erträglichem geregelt. In beiden Fällen kann kreuzen zu erheblicher Erleichterung führen, wie geagt, muss mann eben halt mal ausprobieren.
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AVERNA - Dirk Jeder kann was gut, ich kann gut am Meer sitzen GRÖMITZ Die Perle der Ostsee
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#47
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@Dirk
da sind wir einer Meinung! Und hier kommt noch ein anderer Aspekt in den Focus. Das ist die Motorleistung. Wenn ein Verdränger- Kapitän sagt, ich habe extra einen großen Motor einbauen lassen, damit ich gegen Wellen und Tide gegenan dampfen kann, lächle ich nur, wg. Rumpfgeschwindigkeit und Hack. Jedoch wenn er es damit begründet, dass er bei schwerer See mehr Reserven hat, stimme ich ihm zu. Denn bleibt man in einem Wellental "stecken" , ist es von Vorteil, auf eine große Motorleistung zurück greifen zu können. Nämlich um so schnell wie möglich wieder Fahrt aufnehmen zu können. Und egal welchen Bootstyp man fährt, muß meines Erachtens ständig eine Hand am Gashebel liegen. Gerade bei einem nicht gleichmäßigem Wellenbild. Auch bewundere ich immer wieder Spitzgatter, z.B. Saga 27 o.ähnliche. Diese Boote torkeln zwar auf den Wellen wie Korken auf dem Wasser. Aber die kommen an! Zu der Qualität der Wettervorhersagen: Ich habe es in meiner jetzt 33- jährigen Laufbahn als "Kommandant" von eigenen Segel-und Motorbooten, hin und wieder erlebt, das die Vorhersagen für die Katz waren. Herausragendes Beispiel, welches ich nie vergessen werde: W 5-6 abnehmend. Eigentliches gute Vorhersage um von Pellworm nach Cuxhaven zu segeln evtl auch mit Mobo. Pech für mich war dass es genau andersrum ging und zwar als ich glücklich über die Barre war, also auf offenem Wasser. Gemeldet hat das damalige FS Elbe 1: W 7 Boen 8 Und nun? Irgendwie hatte ich es im "U...n" Besegelung auf Pellworm schon auf Sturm eingestellt. Problem war nur dass ich gut eine halbe h zu früh wg. Tide in der Ansteuerung Norderelbe war. Mußte also beidrehen. Ging aber besser als gedacht die Warterei. Das beidrehen oder beiliegen sollte man auch mit einem Mobo mal ausprobieren. Hab ich mal leider mal zwangsweise ausprobieren müssen, wg Motor wollte nicht mehr. Bei bft 5 kurz vor Helgoland. Die Nimbus 27C lag hervoragend im Wellensystem. Ich muß es nur jetzt einmal mit dem jetzigen Mobo in der Ostsee probieren. Die Fehl-Vorhersage habe ich auch in letzteren Jahren auf der Ostsee erlebt. Wobei aber die Tendenz des DWD m.E jetzt mehr dahin geht, eher etwas mehr anzusagen. Noch zur Gleiter-Fraktion: Gleiten und Gleiten ist nicht dasselbe mit ner Coronett 32 kann ich sicherlich bei entsprechender See nicht mit 25 kts dahin gallopieren. Aber im Bereich Halbgleitfahrt um/bei 15 kts ist sicherlich einiges möglich. Vor allen Dingen weil die Nase hochkommt. So meine Meinung und wohl auch von Dirk.
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Gruß Thomas Ehre sei Gott in der Höhe. Er hat das Meer so weit gemacht, damit nicht jeder Lumpenhund, mit dem die Erde so reichlich gesegnet, dem ehrlichen Seemann da draussen begegnet. (abgewandelte Inschrift ehem. Marine Kaserne Glückstadt)
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#48
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Zu den Bildern von Hanse #45:
Wellen auf Fotos realistisch darzustellen ist fast unmöglich. Selbst auf Video wirken auch große Wellen meist viel harmloser als sie es sind. Es fehlt in der Regel der Vergleichsmaßstab für den Betrachter. Erst Aufnahmen der Wellen mit einem Boot können andeuten, was wirklich los war. Und wenns richtig knallt, wer hat dann noch den Nerv, andere zu knipsen?
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Gruß Ewald
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#49
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Wir sind dieses Jahr auf dem Weg zum Nordseetreffen mit einem 27ft Gleiter fast gekentert.
Im Elbe-Jade-Weser-Bereich ist nichts mit Wellen ansteuern, denn die kommen aus allen Richtungen. Da hilft nur noch das ansteuern des nächsten Hafen und die Hoffnung nicht aufgeben, dass man dort auch ankommt. Am Besten gar nicht raus, bei solchen Verhältnissen!
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Gruß Birgit
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#50
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RIB bei Wellen und Wind
Hi,
wenn ich das hier so lese, scheine ich es als RIB-Fahrer der sich gelegentlich auch auf dem Meer 'rumtreibt doch etwas einfacher zu haben. Solange Wellen nicht brechen, komme ich ganz gut klar. Gefährlich wird's, wenn man sich - durch das Sicherheitsgefühl das ein RIB vermittelt - zu höherem Tempo verleiten läßt. Da habe ich schonmal bange Momente durchlebt, als die Gummiwurst über einen Wellenkamm schoß, der Wind drunter packte und der Kahn eine gefühlte Ewigkeit fast senkrecht stand. Ansonsten gilt auch auf dem RIB, pausenlos mit Gashebel und Trimmtaste spielen, dann ist auch manchmal, abhängig von der Wellenlänge gemäßigte Gleitfahrt möglich und man kann das Ding auch mal fliegen lassen. Nur: bloß nicht sitzend fahren, das geht in die Bandscheiben. Ich habe so eine Steh-/Anlehnkonsole, Fußschlaufen - vom Surfbrett - und Beckengurt - aus dem Flieger- sind auch nicht schlecht. Zum Thema Klabautermann: Stimmen habe ich zwar auch noch nicht gehört, aber Halluzinationen schon erlebt. Zuletzt in der Nacht, als ich mit dem Schlauchi auf dem Heimweg von London bei ablaufendem Wasser und 5-6 Bft. mit entsprechender Welle aus Ost aus der Themsemündung kam; da habe ich nach ein paar Stunden Knüppelei plötzlich Molen, Betonmauern, und sonstwas gesehen.....waren aber nur besonders hohe Wellen.
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Gruß vom Baldeney- oder Gardasee Ingo 45° 33.9806' N 10° 33.0363' E
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