Frage zu Yacht

[IngoNRW]

Zitat von Kapitän77

@IngoNRW
Das glaube ich dir aufs Wort.
Wie schnell läuft denn so eine Pershing? Aber steht ja dabei, 35 Knoten. "Vorbeidonnern" kann die dann aber auch nicht mehr, wenn man selber schon fast 60 drauf hat.
Und ist sowas von der Qualität her wirklich so ziemlich das Beste, was man bekommen kann?

Diese Pershing 50 ist eine wunderschöne Yacht, aber hat auf den ersten Blick nur zwei Nachteile (aber das ist vermutlich sehr individuell zu betrachten):

Sie hat keine Flybridge und kann daher nicht "offen" gefahren werden.
Und sie ist über 15 Meter lang (wenn auch nur ganz knapp) und dürfte daher auf deutschen Flüssen (oder nur auf dem Rhein?) nicht mehr ohne spezielles Patent gefahren werden.

Ok, das ist natürlich auch nicht das ideale Revier für so ein Gerät, aber man weiß ja nie, wozu man mal Lust bekommt.

Apropos Flüsse:
Darf man auf Flüssen ohne Tempolimit eigentlich auch mit so großen Teilen Vollgas fahren? Die schlagen ja doch ganz andere Wellen.

Pershing ist schon ausgereift. Denke mit den Oberflächenantrieben sind da gut 45 Knoten drin. Man kann das Cockpit natürlich öffnen-je nach Ausführung Schiebedach. Was für eine Fly Jacht spricht, ist der Lebensraum und das Gefühl hoch oben zu sitzen. Dafür verbrauchen die auch mehr und sind windanfälliger, besonders beim rangieren lästig.
Mit dem Rhein, das stimmt. aber will man da mit so einer Jacht hin? Theoretisch darfst Du auf den Flüssen Vollgas, aber praktisch beschweren sich die Berufsschiffe dann über den Wellengang, und die Polizei hat einen Grund mal zu kontrollieren. Besonders in der Übergangsphase zum gleiten gibt das eine riesen Welle.

[Mork]

Jetzt wird's aber reichlich albern...

Hast Du eine grobe Vorstellung davon wie lange es dauert bzw. was es kostet, ein Gefährt dieser Größenordnung
von der Adria auf einen deutschen Fluss zu bringen?

Und dann auch eine, wofür so ein Ding gebaut ist?
Mit so einer schwimmenden 4Zi.Whg auf 'nem Fluss sein wäre wie einen 911 GT 2 nur immer auf der gleichen Land-
straße auf und ab zu gurken.

Für 'nen Fluss kauf' Dir was kleines, feines, spritziges, wendiges, da haste Spaß dran.
Mit so 'nem Eumel isses doch nur fad.

Ach ja: Pershings hat's auch in anderen Größen und Formen...

As to "vorbeidonnern": Du wirst Dich wundern wie schnell 10 km/h auf See wahrgenommen werden und erst recht
darüber, welch' tiefe Schneisen so ein Dampfer bei 35knots in das Meer fräst und welch' imposante Wasserberge er
direkt daneben anhäuft.
Wenn Du da hineinfällst ist "donnern" noch eines der harmlosesten Attribute.

[Mork]

...und wenn er's Geld reichlich hat und das noch dazu unglücklicherweise in vergleichsweise
kurzer Zeit vernichten muss, dann sollte er aufhören Kompromisse schließen zu wollen.

Da gibt's dann nur noch das hier - oder auch anderes von dieser Werft, das zB.

[hilgoli]

ich denke dass so ein Fall viel häufiger vorkommt als man denkt.

Ein vermögender Privatier oder gerne auch Neureicher kommt auf die Idee dass eine Yacht am Mittelmeer ein netter und repräsentativer Zeitvertrieb sein könnte und legt sich das passende Spielzeug zu. Ihr glaubt doch nicht im Ernst dass der dann mit eine 2052er Bayliner o.ä. anfängt.

In Kroatien sind die Häfen voll mit großen Yachten von Direkteinsteigern die oft aus den neuen EU Staaten kommen......

[IngoNRW]

Und im Sommer mal auf dem Rhein ist auch gar nicht so abwegig. Das machen sogar sehr viele. Ab Ijmuiden fährt Zeevester Liniendienst bis Palma. Die sind auch immer recht gut gebucht. Kostet ca. 10.000EU für einen Transport. Verglichen mit den Liegeplatzkosten auf Malle ein Schnapp. Man darf das nicht mit normalen Einkommen vergleichen. Es gibt genug Leute für die die 10.000 EU kein Problem sind. Gerade Südholland ist im Sommer auch ein sehr schönes Revier für grosse Jachten. Wer schon mal in Port Zeelande war, kann das bestätigen.

[Dayskipper]

Ich finde es schon erschreckend, wie groß der Sozialneid in Deutschland tatsächlich ist

Ich habe beruflich fast ausschließlich mit reichen, oder sagen wir vermögenden Leuten zu tun. Die kaufen sich eben gleich die Topkategorie und nicht erst das Einsteigermodell...

In der Zeit wo Andere mit der Freundin, oder Familie im Schlauchboot ihre ersten Gehversuche auf dem Wasser machen, da arbeiten die meisten (später) Reichen Tag und Nacht und wie schon beschrieben, fahren sich die großen Pötte viel leichter als die Kleinen.

Dass ein Mann, der sich seinen Lebenstraum erfüllen möchte, zu dem er bisher keine Zeit hatte, hier als Spinner oder Schwätzer abgestempelt wird, ist schon ein starkes Stück...
Die selbsternannten Bootsfachleute hier, die glauben die Welt der Vermögenden durch die Geißens, oder vergleichbare sinnfreie Serien in RTL 2 beurteilen zu können, sollten doch besser ab und an die Tastatur ruhen lassen....

Sorry, aber das musste ich mal los werden...

P.S. ich bin nicht reich trotzdem gönne ich jedem alles, der auf legale Weise zu Wohlstand gekommen ist, und freue mich für ihn

[etspace]

Natürlich geht das, so ein großes Boot mit Bugstrahlruder und 2 Motoren kann doch wirklich jeder dressierte Affe fahren, wesentlich einfacher als ein 6-7 Meter Sportboot mit einem Motor.
Ich mag auch keinen Sozialneid, aber hier hält er sich doch wirklich noch in Grenzen, da habe ich schon viel Schlimmeres erlebt.

[Dayskipper]

Zitat von etspace

da habe ich schon viel Schlimmeres erlebt.

...na, dann bin ich ja beruhigt

[Käptn Fred]

Zitat von Dayskipper

Ich finde es schon erschreckend, wie groß der Sozialneid in Deutschland tatsächlich ist

Es geht wirklich nicht um das, aber wenn einer noch 0 Ahnung hat von Booten, 0 Ahnung vom Bootfahren und 0 Ahnung von Revieren, dann bin ich überzeugt, dass auch ein Vermögender glücklicher wird, sich mittels Chartern (wo es ja auch standesgemäße Angebote gibt) zuerst mal einen Überblick zu verschaffen was es überhaupt so gibt und gefallen könnte und ich meine damit nicht nur Boot A oder B, sondern auch grundsätzlich verschiedene Bootstypen, verschiedene Reviere, ...

Zudem, als Anfänger braucht er ja eh noch viel Übung und Einweisung und die gäbe es beim Chartern automatisch dazu.

Verlieren tut er damit ja weder Zeit noch Geld, ausser vielleicht, das Hauptmotiv ist nicht Boot fahren, sondern vor allem mit dem Boot gesehen zu werden. Dann macht es sich natürlich schon besser, wenn man sagen kann, dass Ding ist mein und nicht nur gemietet
Bei den echten Kennern kann man damit aber auch nicht punkten.

[Pusteblume]

Ich glaube nicht, daß es der Sozialneid ist, wenn sich Leute wunder oder ärgern, daß ein paar zu Geld gekommene den Dicken Max markieren wollen.
Wo bleibt denn der Sozialneid bei den leuten, die z.B. gleich mehrere 12er haben, oder die sich eine J-Class aufbauen o.Ä.? Nein, da freut man sich dran, und gönnt es.
Mir scheint hier eher der Wunsch der Besserbemittelten zu sein, gefälligst beneidet und bewundert zu werden. Klar, wenn jemand was sehr solides schafft, habe ich einen großen Respekt und Achtung. Wilfried Beeck, z.B, der mit der e-commerce-Plattform "Intershop" neue Wege im Handel gefunden hat, und eine stattliche Flotte von Meteryachten besitzt - ich kenne da keinen, der es ihm nicht gönnt.
Aber jemand, der zwar ne große Schüssel fahren will, aber sich nicht zu fragen traut - och nö, verarschen kann ich mich alleine.

[Kuseng]

Also ich würde dem Käptn und seinem Kumpel mit der Knete schon mal empfehlen ein paar der besseren Boot Shows rund um den Globus zu bsuchen. Da hätten Sie dann bestimmt Spass dabei und wären hinterher schlauer was das Objekt der Begierde angeht.

Bei mir z.B. Hat sich im Laufe der Zeit ein spezielles persönliches Anforderungsprofil herauskristallisiert.

Dieses habe ich bei meinem aktuellen Boot grossteils umsetzen können. Schon nach einem Jahr stelle ich jetzt fest das ich schon wieder zuwenig Platz habe Auch einige andere Sachen könnten zusätzlich da sein.

Das dazugehörige "ideale Boot" dazu hab ich auch schon ausgemacht. Wäre dann aber eine 55er ( für mich natürlich ohne Fly )

Die muss jetz aber wirklich noch ein bisschen warten bis ich auch mal Zeit hab um auch angemessen Zeit darauf zuverbringen.

So was bekommt man dann auch gut gebraucht schon Für 300 k Für eine Kaufpreisdifferenz von sagen wir 500 K gegen neu kann man auch sehr viel reparieren

[timboot]

Ist es nicht müßig darüber zu diskutieren, ob ein Anfänger auf nem 15m Charter-, Gebraucht- oder Neuboot seine Erfahrung sammelt? Lernen muss er so oder so.

Wenn ernsthaftes Interesse am Wassersport gegeben ist und die Yacht nicht nur Statussymbol ist sondern die Freizeit permanent verschönert ist es doch nur eine Frage des Budgets, welches ich zur Verfügung habe und zwar was die Einmalinvestition angeht und natürlich die Folgekosten.

Ab einem gewissen Alter und Einkommen kommt sicher noch der Aspekt "darauf will ich nicht verzichten- Technik etc.- und darauf will Frau- Bequemlichkeit, Pantry-Ausstattung , Zuschnitt der Kabinen etc.- nicht verzichten", hinzu und dann ist man sehr schnell bei einem maßgeschneiderten Neuboot.

[Kuseng]

So isses. Meine Frau und ich sind aber immer noch kompromissbereit (anderes Wort für nicht genug Taler) genug um und dann auf dem Gebrauchtmarkt ein möglichst annäherndes Objekt auszusuchen.

Ich gebe zu diese Kompromissbereitschaft würde sich mit steigenden finanziellen Mitteln reduzieren.

[She's_a_Lady]

Zitat von Mork

...und wenn er's Geld reichlich hat und das noch dazu unglücklicherweise in vergleichsweise
kurzer Zeit vernichten muss, dann sollte er aufhören Kompromisse schließen zu wollen.

Da gibt's dann nur noch das hier - oder auch anderes von dieser Werft, das zB.

Da ist die zur Verfügung stehende Mio aber eher als die p.A. benötigten Betriebskosten zu betrachten.

[Mork]

Zitat von She's_a_Lady

Da ist die zur Verfügung stehende Mio aber eher als die p.A. benötigten Betriebskosten zu betrachten.

Und das auch nur, wenn er nicht allzu schnell allzu weit fährt...

[3pluse]

Mein Ratschlag: Nächste Saison erst einmal 2-3 Modelle chartern. Dann entscheiden!

[Kapitän77]

Nächste Saison erst einmal 2-3 Modelle chartern. Dann entscheiden!

Darauf wird es wohl hinauslaufen.

Nochmals vielen Dank an alle guten Ratgeber!