Mit der Hellwig Kreta nach Murter?

[Broeseltorte]

Die letzten Tage waren also angebrochen. Eine weitere Ausreizung der Zeit war nicht mehr möglich, da meine Frau am Mittwoch und ich am Donnerstag zur Maloche mussten.

Wir haben es uns nochmal richtig gut gehen lassen. In der Sonne liegen, Spass auf der Tube haben, und das eine und andere Karlo zischen.

Salzwasser und Radlager vertragen sich ja nicht. Mein Trailer ist für die heimische Slippe optimiert, also war es klüger zu kranen. Wie bereits erwähnt:
Mate war nicht verfügbar.
Meine Frau fahrt weder Boot noch Auto mit Trailer.
Ich hatte mit Engelszungen auf sie eingeredet, versucht sie mit überzeugenden und stichhaltigen Argumenten zu bewegen, sogar ihre fahrerische Kompetenz über die meine gestellt und ihr versichert, sie müsse nur einen leeren Anhänger ziehen... es half nichts, sie fährt nicht mit Trailer.

Daher mein Plan:
Ich fahr Auto, Trailer und Frau zum Kran. Fahr dann Auto und Frau zurück zum Boot. Ich fahr das Boot zum Kran, gleichzeitig fährt Frau Auto zum Kran.
Soweit die Theorie. Aber ich hatte ja noch Mates Anker an Bord. Wie ich mich kenne vergess ich bestimmt den zurückzugeben. Wenn das Boot auf dem Trailer sitzt und ich es transportfertig mache...., ne ne, ich bring den gleich zurück.
Also nach der letzten Tube-Runde am Nachmittag am Boot alles vorbereitet. Tankanzeige gecheckt, vorsichtshalber noch den Inhalt des Reservekanisters reingekippt, diverses Zeugs verstaut. Als Tender hab ich immer unsere Tube genutzt, und kam auch immer trocken am Ufer an. Sogar mit dem Transport vom Reservekanister oder Badeutensilien hat das supi geklappt. Warum soll das mit einem 3,2 kg Anker nicht klappen!?
Also Ankerleine aufgeschossen und das Ding in die Tube gepackt. Nema Problema. Ich hab noch auf dem Boot geguckt ob alles soweit passt und machte mich dann auf, den Anker ans Ufer zu paddeln. Aber irgendwas lief diesmal anders als die Male zuvor. Eventuell lag es daran, dass ich mit einem Bein in der Tube stand, während ich mit dem anderen am Gestänge des Sonnenschutzes hängen blieb. Auf jeden Fall wurde es plötzlich nass. Als ich unter Wasser meine Augen öffnete schossen mir ein paar Gedanken durch den Kopf: Hoffentlich verlier ich meine neue Sonnenbrille und mein Cap nicht, die hatte ich nämlich auf. Das das Ding, welches im Augenwinkel in der Tiefe verschwand mein Leihanker war wurde mir erst klar, als ich auftauchte und die Tube "kieloben" schwimmen sah...
Naja, so tief wie bei Sustipanac ist es hier schonmal nicht, gute 3 Meter. Leider musste ich feststellen, dass sich die letzten 18 Jahre des Rauchens doch stärker auf mein Lungenvolumen ausgewirkt haben als ich wahrhaben wollte. Ich kam zwar runter bis zum Grund, aber die paar Quadratzentimeter Grund, die ich in der verbleibenden Zeit bis zum panischen Auftauchen absuchen konnte halfen nichts.
Wozu hat man Kinder?! Die Jungs herbeigeordert und mit der Aktion "Finde und hol den Anker" betraut. Da als Belohnung ein Eis winkte, wurde nach einer halben Stunde die Position des Verlorenen ausgemacht und dieser gerettet.
Jetzt liegt er wieder sicher und geschützt unter der Klappe vor der Fewo...

Bei der Aktion, die einzelnen "Dinge" ( Auto, Boot, Trailer, Frau) zum Kran zu kriegen kam ich mir vor wie der Typ aus dem Rätsel (Mann muss Fuchs, Gans und Futter ans andere Ufer bringen, darf aber immer nur eine Sache im Boot mitnehmen....). Aber es hat funktioniert und so machte ich mich ein letztes Mal auf die Reise zum Kran...



...

[Käptn Iglo]

Super Bericht,
hat viel Spaß gemacht, diesen zu lesen!
VG
Ole

[vinc]

Servus Daniel.

Schönen Gruß von meiner besseren Hälfte!
Die war so vertieft in Deinen super Bericht, das ihr die
Würstel angebrannt sind.


P.S.
...und da warst Du wieder arbeiten.

[Broeseltorte]

Zitat von vinc

Servus Daniel.

Schönen Gruß von meiner besseren Hälfte!
Die war so vertieft in Deinen super Bericht, das ihr die
Würstel angebrannt sind.


P.S.
...und da warst Du wieder arbeiten.

Des duad ma iadz leid das e da d´Brotzeit versaut han...

Oba do...



...do...



...und do...



...bisd DU na e da oabad gwen, ätsch...

Schönen Gruß zurück!!!

Ein Abschnitt kommt aber noch, Kranen und Heimfahrt, ausser es interessiert keinen mehr...

[Alex306]

das ist doch eine rein rhetoische Frage

Wir warten auf den letzten Teil

Mein bessere Hälfte ist auch gespannt

Gruß

Alex

[RING18]

Weiterschreiben bitte. Liest sich klasse, ich freu mich schon auf Deinen nächsten Urlaub

[TATNK]

Klasse Bericht. Weiter schreiben.

[Klopferle]

Hallo Daniel,
da sehe ich viele Gemeinsamkeiten zwischen uns. Meine Frau fährt auch kein Auto mit Trailer hinten dran, hatte das gleiche Problem wie du zick mal hin und her fahren bis das Boot aus dem Wasser war. In einer Bucht den Anker versenkt weil sich der Schäkel löste, konnte aber alles persönlich lösen, da meine Kidis nicht so tief Tauchen können wie ich. VOR allem kommt man schnell nach unten mit dem 6kg Anker in der Hand um die Schraube vom Schäkel zu suchen. Hatte im Spass immer gesagt ich bräuchte einen Bleigürtel um tiefer Tauchen zu können, das Problem lässt sich nun einfacher lösen. ANKER

[v4d3r]

also an den Threadstarter...ich habe selber nur ein 4,20m Boot, allerdings mit 70PS AB und war damit dieses Jahr auf Rab (siehe Album auf meiner Profilseite). Vom Wellengang/Wetter war das überhaupt kein Problem, allerdings muss man schon ein bisschen mehr drauf achten als größere Boote und nicht zu weit weg fahren von der Küste. Nach KRK, Mali bla bla wie auch immer die Inseln heißen, würde ich mich nicht trauen.
Ich hatte im Juli aber auch nur Bombenwetter und kein Bora.

Es sind mehrere mit kleinen Booten unterwegs, Fletcher's etc...

Gruß,
Max

[Broeseltorte]

Zitat von RING18

Weiterschreiben bitte. Liest sich klasse, ich freu mich schon auf Deinen nächsten Urlaub

Falls sich noch mehr ler auf meinen nächsten Urlaub freuen, ich schick euch gerne meine Kontonummer per PN, dann dauerts nicht mehr solange bis zum nächsten Urlaub...

Jetzt hab ich grad wieder nen Hals!!!

Hab die letzte Etappe geschrieben, und als ich "Antworten" gedrückt hab kam die Meldung, ich sei nicht angemeldet und musste mich neu anmelden...
Alles Geschriebene weg

gruzefixsagramentagnogldabluadsscheixxdregsglumpel endigszefix

Zurück zum Thema...

Ich war also auf der letzten Fahrt in Richtung Marina Murter, um die Kleine aus dem Wasser zu holen. Als ich vorher den Trailer am Kran ablieferte, drängte mich der Mitarbeiter bereits zur Eile. Es war bereits Viertel nach Drei, und um Vier wollte er Feierabend machen. Deshalb, Hebel auf den Tisch respektive auf Grund der Verbausituation im Boot aufs Armaturenbrett… Nochmal 10 Minuten Spass mit Wellenhopsen, und dann Tuckerfahrt zum Kran. Das Kranen verlief dann relativ unspektakulär (für jemanden, der das schon öfters gemacht hat). Es war halt ein Urlaub mit vielen neuen Erfahrungen, erstes Mal Urlaub mit Boot, erstes Mal Salzwasser, erstes Mal Meer, erstes Mal Anker verdaddelt, erstes Mal Kran…
Meine Kleine stellte den Kranenden vor eine Herausforderung, eben weil sie so klein ist musste er die Gurte drei mal umsetzen, bis sie einigermaßen gerade hing. Leider gibt’s von der Aktion keine Bilder. Ich und meine Frau waren so sehr mit Gucken und Leinen halten beschäftigt, dass keine Fotos gemacht wurden. Ja, meine Al…lerliebste war mittlerweile auch eingetroffen. Zu Hause liegt das Boot ja nie lange im Wasser, ein ungewohntes Bild tat sich daher auf als meine Nicki so vor sich hinschwebte: ein grüner Rumpf.
Sie saß dann ziemlich schnell auf dem Trailer und war auch fix vergurtet, ab zurück nach Betina. Auf dem Weg dorthin gabs noch nen Abstecher an ne Waschanlage. Da wurden die angesammelten Münzen in den Automaten gesteckt. Jackpot, Gewinn war heißes Wasser, welches unter Hochdruck aus einer Düse kam. Eignete sich hervorragend, um die grüne Pampe vom Rumpf zu waschen. Nach einer kurzen Rangierorgie waren wir wieder auf der Strasse. Trailer und Boot parkte ich am Strassenrand vor der Fewo, dann wurde noch mal alles gecheckt und transportfertig gemacht. Diebstahlsicherung für die Nacht inklusive…



Bevor wir uns am Abend zu einem letzten Spaziergang durch Betina aufmachten, war bereits alles aus der Wohnung gepackt und teilweise schon in der Familienkutsche verstaut.
Bei Fisch und Meeresfrüchten genossen wir unseren letzten Abend, und es gab auch noch das versprochene Eis für die Kurzen. Sie hatten ja erfolgreich den Leihanker gerettet.

Um acht Uhr morgens machten wir uns mit etwas Verdruss auf Richtung Heimat. Verdruss deshalb, weil die schöne Zeit nun bald nur noch eine Erinnerung sein wird.
Generell war sehr wenig los auf den Autobahnen. Eventuell nutzte das der ein oder andere Mitarbeiter an der Mautstation vor Slowenien aus, um sich ein Spässchen zu erlauben. Man weiss es nicht. Jedenfalls kam es an 2 Mauthäuschen zu einer Verzögerung, an einem der beiden stand natürlich auch ich in der Schlange. An einem Häuschen lief eine Frau verzweifelt mit nem 20€-Schein durch die Gegend um diesen wechseln zu lassen, am anderen ein Mann mit 10-und 20-Cent-Münzen, der brauchte ein 50-Cent-Stück. An den Kassen wurden die Euros nicht angenommen, wenn dann nur passend… Man weis doch vorher, wie hoch die Gebühr sein wird, das kann man doch vorbereiten.
Ich fuhr also mit der abgezählten Autobahngebühr an die Schranke und war in Rekordzeit durch…! Am Rande, die beiden hatten deutsche Kennzeichen…
Ansonsten verlief die Heimfahrt ohne grössere Zwischenfälle, OK, mal seltsame Geräusche beim Anfahren am Parkplatz aus Richtung Trailer und ein gebrochenes Rohr an der Lichtleiste, aber nix dramatisches. Ich hab bei jeder Pause (und die waren nicht selten, da ich im Auto nicht Rauche..) die Naben des Anhängers auf Wärmeentwicklung geprüft, alles unauffällig. Und das gebrochene Rohr, zur Heimfahrt wurde das mit Spanngurten gesichert. Inzwischen hab ich die Lichtleiste repariert und mit einem zusätzlichen Gurt gesichert. Der verhindert dass die Leiste bei Fahrt zu Schwingen anfängt und so das Rohr mit der Zeit aufgibt. Bei den Fahrten zur heimischen Slippe ist das nie aufgefallen auf den paar Kilometern, Urlaubsfahrt ist halt doch etwas weiter… Aber Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Die neuen Lager liegen auch schon in der Garage, werden demnächst eingebaut.
Nach insgesamt 10 Stunden Fahrt hatten wir wieder heimischen Boden unter den Füssen.
Meine Angetraute musste am nächsten Tag schon wieder zum Brötchen verdienen, also war Papi mit der Urlaubswäsche dran. Der Tag entwickelte sich zu einem Pendelverkehr zwischen Waschmaschine, Wäschespinne und Boot, das wollte ja auch noch etwas Zuwendung und eine Handwäsche war bitter nötig.
Der Alltag hatte uns wieder, aber die Erfahrungen und Erlebnisse aus der Zeit am und auf dem Meer wecken immer wieder schöne Erinnerungen.


Vielen Dank an Alle, die hier so fleißig mitgelesen haben und mir mit Ihren Erfahrungen und Tipps den ersten Bootsurlaub erleichtert haben.

Kroatien sieht mich auf jeden Fall wieder, und auf jeden Fall ist dann auch wieder ein Boot dabei!!!