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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel. |
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#51
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Die Erprobungsfahrt ... Teil 3
Der Fehler am Motor war flott gefunden, kein Bruch des Bowdenzugs, sondern
eine abspringende Feder am Chokegestänge hatte bei Vollgas das komplette Gasgestänge blockiert. Das war schnell repariert. Der Grund für den Ruck fand sich auch, beim angekippten Motor sah ich zwei neue Scharten am vorher unbeschädigten Propeller , Grundberührung im Fahrwasser war aber auszuschließen, nur, was war denn das? Diese komische Platte mit der "Geradeauskorrekturfinne" war komplett weggebrochen und liegt nun auf dem Grund der Mosel. Irgendwie hatte sie sich wohl verdreht und ist so in den Drehkreis des Propellers geraten. Ausser der Schraube die das Bauteil hielt und ein rudimentäres Stück Flansch, war alles weg. Dann startete ich den Jockel, der jetzt wunderbar lief, aber eben seine Start- schwierigkeiten hat. Ob diese letztlich an dem Motor, den Zündkerzen oder meiner unzureichenden Erfahrung in der Bedienung von Choke, Gemischan- fettung und Gasstellung beim Starten liegt, bekomme ich auch noch heraus... Die Anker wurden eingesammelt und wir fuhren in Flachwasserstellung ins tiefere Fahrwasser, so dass ich den Hauptmotor wieder runterkippen konnte, (den Jockel ließ ich aus Vorsicht direkt mal laufen, denn auch dieser Motor braucht ja mal ein paar Betriebsstunden), aber dennoch sprang der Motor nicht an. Ok, ok, fahren wir zurück und holen das Boot eben wieder raus. Jetzt darf der Jockel sich beweisen. Der Motor bringt das Boot auf Rumpfgeschwindigkeit, (mehr war ja nicht zu erwarten ), manövrierte das Boot sehr schön und stoppte es auch gut auf. Ich war vom Verlauf des heutigen Tages zwar noch etwas angenervt, aber ich meinte Beate sollte mal ein Foto vom Betrieb mit dem Notmotor machen und lächelte trotz allem glücklich in die Kamera, echte Schlepphilfe haben wir ja nicht benötigt! Kurz vor der Hafeneinfahrt drehte ich Rana erneut in die Strömung, der nun laufende Jockel gab mir Sicherheit und der Ehrgeiz erwachte. Nochmal gepumpt, häh? Wieso ist der Pumpball so weich, nee der pumpt nix! Ich könnte mich in den Hintern beißen, ich kenne meinen Tank doch schließlich und weiß, dass der Stecker gerne Mal am Tank abrutscht. Bei der Alberich kein Problem, da gucke ich direkt auf den Tank und der Motor läuft mit gefüllter Vergaserkammer ohnehin fast 2 Minuten, eine Hand nach vorne und schon ist das korrigiert. Hier steht der Tank in einem Fach, man sieht nichts und dran gedacht habe ich Armleuchter nicht. Genial, ein echter Anfängerfehler... Also, Stecker drauf, gepumpt, gestartet und ab ging die Rana. Jetzt benahm sich der Motor wie gewünscht, nahm Gas an bis zu Vollgas, kein Schüttel, kein Ver- schlucken, kein Verhaken des Gestänges. Er dreht sauber bis 5.800 U/min. Alles Schick! Wir fuhren zu Berg..., wir fuhren zu Tal... Dann ankerten wir nochmal am gleichen Platz wie zuvor und schwammen ein wenig und pausierten... Nun hatte ich den den großen Draggen bugwärts aus- gebracht und den Minidraggen als Heckanker der lediglich das Schwoien ver- hindern sollte und auch tat! Am Nachmittag dann noch ein flotte Runde, auf der wir auch unseren Schlauchi- fahrer wiedertrafen und uns nochmals bei ihm bedankten. Als wir von ihm weg- fuhren, zeigt Rana was sie für ein Boot ist, Lenkung voll eingeschlagen und Voll- gas, noch im Halbkreis wechselt sie ins Gleiten! Das ist wirklich toll! Dann nahmen wir Kurs auf die Slipstelle und fuhren hinter einer Horde Boote her. U.a. auch einer Baja und einer mächtigen blau-weißen SeaRay mit rund 11m. Nicht nur, dass das Boot für die Mosel ungeeignet ist, nein der Skipper bewegte es genau an der Grenze der Gleitfahrt mit mächtiger Wellenentwicklung. Daher wurde es auch von einigen, hüpfenden Jetskis begleitet, die ihren Spaß hatten. Für die Uferbefestigung und auch das Kanutenpaar war es weniger witzig. Ich schaute, ob das (Leih-) Kanu versenkt würde.... erst kam es weit raus, dann fiel es in das Wellental und wir konnten weder Kanu noch Kanuten überhaupt noch sehen... Völlig rücksichtslos. In der Hafeneinfahrt fielen alle Boote dann sehr langsam in Verdrängerfahrt bei entsprechender Wellenbildung. Ein ohne Fahrt dort liegendes Kajütboot nahm über das Heck sogar Wasser, trotz sehr hohem Freibord. Alberich wäre in gleicher Situation auf Grund gegangen. Aber für mich die Chance was zum Wellenverhalten herauszufinden , ich steuerte auf diese sich auftürmenden Kreuzwellen zu und fuhr zügig hindurch, ooch was ist das schön! Jetzt freue ich mich auf mehr Wellen, denn das kann die Rana wirklich ab!
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gregor
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#52
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Die Erprobungsfahrt ... Teil 4 - Ende und Fazit:
Im Hafen beim Rangieren starb er nach dem Schalten wieder einige Male ab,
die Leerlaufdrehzahl von 600/Umin ist wohl um 100-200 U/min zu niedrig, wird aber schnell erledigt sein... Durch Sonne, nervendes Rumgeklettere und den ganzen Problemchen völlig strapaziert kam es zum nächsten Anfängerfehler beim ausslippen. Ich plazierte den Trailer im Wasser, wir kurbelten die Rana hoch, sicherten mit einem Gurt die Bugöse und ich wollte den Trailer herausziehen. Aber kaum kam der Trailer an dieser komischen glitschigen Kante der Rampe an, ging nichts mehr. Die Reifen drehten durch und erneutes Anfahren ging nicht. Zwei Mann sollten auf die Motorhaube, um den Druck auf die Vorderachse zu erhöhen. Ich dachte wehleidig an meine Kupplung, die seit rund 120.000km einen weg hat (erfolgloser Slipversuch auf sandigem Untergrund beim pictonischen Treffen in Berlin 2009 ), da fiel es mir siedendheiß ein: Ich hatte doch eben auch die Handbremse vom Trailer fest gezogen um auf gaaaaanz sicher zu gehen, aber diese nicht mehr gelöst.... Ich rief: "Warte, ich helfe euch!", stieg aus, löste die Handbremse und zog die Rana ganz locker aus dem Wasser. Auf einem schattigen Plätzchen demontierten wir Jockel & Co, verstauten die Ausrüstung sicher und machten die Gurte fest. Fazit: Zunächst ärgert es mich, für diesen langen Bericht so wenig Fotos zu haben, aber dies ist den permanenten "Ablenkungen" geschuldet und der dann der Freude über das tolle Boot! Alles in allem ein schöner Tag, letztlich hat alles geklappt und die Ausrüstung nach Anfangsschwierigkeiten doch komplett funktioniert. Das nach Ölwechsel und Tonnenversuch nach 20 Jahren keinerlei Problemchen mehr auftreten war wohl ein Wunschtraum, aber es ist nichts ernstes. Ich hoffe auch, dass zukünftig für mich das Bootfahren mit weniger Blessuren endet. Heute gibt es keine 20cm an meine Körper, die keine Abschürfungen, Prellungen, Kratzer oder Schnitt- verletzungen aufweisen. Am blödesten ist die tiefe Schnittverletzung am Fuß aus dieser "Schwimmbucht", ich hoffe aber durch Mercuchrome und herauspulen des grün-braunen Schmodders eine Sepsis verhindert zu haben. Die Rana: Ist ein rankes aber stäbiges Boot, legt sich stark auf die Seite, wenn man über das Gangbord zum Bug klettert, liegt dabei aber stabil. In Wellen fühlt sie sich in Verdrängerfahrt und Gleitfahrt wohl, der scharfe Bug schneidet in die Welle schön rein ohne diese durch übermäßig Auftrieb als Sprungschanze zu nutzen. (Das ist natürlich alles relativ zur Bootsgröße und Bauart gesehn. ) Gleichzeitig hat sie aber ab einer gewissen Wellenhöhe genug Auftrieb um nicht in die nächste Welle ein zu stechen. Wellen lassen sich auch problemlos quer durchfahren, ausser einem leichten Pendeln um die Längsachse sehr komfortabel. Der (Wetter-) Windschutz ist genial und die Möglichkeit beim Fahren zu stehen unbezahlbar. (Nein das kann man in der Alberich nicht und auch bei der Pearl kam ich stehend weder an Lenkrad noch an die Schaltung. Die Dichtigkeit kann ich nicht abschließend beurteilen. Insgesamt wohl so 2 Liter Wasser in der Bilge, rotbraun. Die Motorverschraubung und die Sumlogwelle sind aber dicht, d.h. absolut trocken. Dies sind die einzigen Durchbrüche unter der Wasserlinie, daher stellt sich die Frage, ob diese Wasser nicht schon beim slippen im Boot war und sich durch den nun höheren Bug langsam den Weg nach suchte... Aber die Lenzpumpen (1 x elektrisch, 1 x manuell) werden mich diesbezüglich sehr entspannt der Zukunft entgegenblicken lassen und ich werde bald wissen, ob es Regenwasser, Spritzwasser oder eine echte Undichtigkeit ist. Die Motoren: Den Jockel muss ich noch etwas kennenlernen und auch die Zündkerzen wechseln, sonst läuft er gut, und ist als Notmotor gut geeignet. Ob es sinnvoll ist den Motor beim Heizen und unruhigen Wasser am Hilfsspiegel zu führen, glaube ich weniger. In einem ruhigen Revier kann man ihn montieren, auf dem Rhein würde ich einen Kollegen mit 2tem Boot bevorzugen, sonst könnte man ihn ggf. beim Springen ver- lieren. Aus Vorsicht hatte ich ihn ja schon sep. gesichert. Der Hauptmotor mein UR-TEC mit FFE-System (= Full-Flavour-Emission) , braucht jetzt noch eine etwas höhere Leerlaufdrehzahl, und vor allem Betriebs- stunden, in ~ 20 Stunden dürfte er aber ebenso zuverlässig laufen, wie ein Neumotor. Sprit verbrennen wirkt da rekonvaleszent. Geschwindigkeiten nach GPS bei gemeldeten 5.800 U/min waren in Talfahrt bei Gegenwind 52,5 km/h, in Bergfahrt bei Rückenwind 48,2 km/h, im Schnitt also ~50 km/h, was plausibel zum Boot passt und auch der Erfahrtung von Mutti entspricht, der mit seiner etwa gleichgroßen Beekmann auch "immer 50 km/h" fuhr. Der Verbrauch lag bei insgesamt gefahrenen 54 km (GPS) bzw. 49 km (Sumlog) bei 0,55-0,60l/km, auch dies ist für die Kombi ein recht gesunder und plausibler Wert. Mitgenommen haben wir 20,0Liter + 25,0 Liter, die Restmenge liegt gesamt irgendwo zwischen ~ 12 - 16 Liter, dies ist geschätzt und werde ich zukünftig nochmal etwas genauer ermitteln, aber die Werte passen einigermaßen. Viel Spaß auf dem Wasser werden wir in Zukunft auf jeden Fall haben...
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gregor Geändert von Dicke Lippe (13.07.2015 um 14:40 Uhr)
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Endlich die Suche ist beendet (und die Manatis ist wieder sicher bei mir)
Herzlichen Glückwunsch......... Handbreit Benzin im Tank,Handbreit Wasser unterm Sporn auf dass die Blauen Augen halten usw. Ich freu mich schonauf gemeinsame Ausfahrten. Gruß Harry + Crew
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Gruß Harry Mutti ist immer und überall Wir sitzen alle im selben Boot, nur die einen angeln, die anderen rudern!!
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Danke Mutti, ein paar blaue Augen benötige ich noch mit den passenden Maßen,
aber du hilfst mir sicherlich am Abend nach der gemeinsamen Ausfahrt ein paar zu spleißen! P.s.: In dem Tauffilm ist jetzt auch unter "Mehr anzeigen" oder auch als Untertitel der Text der Taufrede eingepflegt!
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gregor
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Hallo Gregor,
wünsche Dir viel Spaß und allzeit gute Fahrt mit Deinem neuen Boot Die Farbkombination, die Rumpf Form...Das alles erinnert mich extrem an meine ehemalige Vieser Passat Viele Grüße, Oliver
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Ja, ich fand den Bericht auch toll und spannend. Hab dauernd drauf gewartet, dass Du am Boot eine Leiche ausgräbst. War wie im Kriminalroman.
Freu mich für Dich. Gruss Jo |
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Danke!
Nur die Holzarbeiten fänden vor deinen Augen garantiert keine Gnade.... , aber sie sind zumindest funktionell einwandfrei.
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gregor
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Ab ins Winterlager
Die Rana soll nicht schneebedeckt hinterm Haus überwintern, also habe ich für sie und die Ayita ein
hübsches Winterquartier gefunden. Zuerst wird aber noch mit dem neuen Maskottchen gepost: Dann alles aufladen und sichern... (nein, eine gewisse Affinität zum Wasser hätten wir unterwegs kaum leugnen können ) und wo soll sie hin? Ist das denn auch einbruchsicher? Und frostfrei? Halle, 20m lang, 8,5m breit, 2,5m dicke Mauern, 30 cm dicke Stahltüren, ganzjährig ~8-10 °C und auch recht sicher. Ja, im Bunkerpark Wölflingen steht sie nun und da ist auch noch Platz... Wir hatten sogar einen (nicht ganz stilechten) persönlichen Einweiser Rana nahm die Ayita Huckepack... .. und kam in ihr Eckchen. Da darf sie bis zur nächsten Saison ruhen und kann dank Licht und Strom bestimmt auch noch etwas aufgehübscht werden.
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gregor
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#59
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Danke Gregor,
feines Bötchen und wirklich tolle Berichte! Hat mir sehr gefallen Dein Boots-Kauf-Abenteuer! Wünsche Dir & Beate viel Spaß und schöne Ausflüge mit der Rana! Winningen kenne ich auch von einem Schlauchi Treffen in APR-Mai 2006 Beste Bootsgrüße aus Bayern!
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Gruß Dieter Boating is not just a pastime, its a way of life!
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#60
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Danke Dieter!
2006 war ich schon mit der Dicken Lippe dabei. (Mit 5 PS aber ohne Fotos). Dann wieder 2007 in Bettingen:
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gregor |
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