Heftige Schiffskollision auf der Elbe bei Hamburg

[billi]

Zitat von Gitano

Doch. Das ist sein Boot. Er war auf der Überführungsfahrt Richtung Berlin.

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Wenn ich es richtig gelesen habe war es nicht sein Boot.
sein Boot steht in Berlin und wird jetzt von den Kindern übernommen.
Es war das Boot des Überlebenden und er war nur als "erfahrener" Skipper dabei.

[Gitano]

Zitat von billi

Wenn ich es richtig gelesen habe war es nicht sein Boot.
sein Boot steht in Berlin und wird jetzt von den Kindern übernommen.
Es war das Boot des Überlebenden und er war nur als "erfahrener" Skipper dabei.

Nö. Der neue Eigner ist nach wie vor vermisst. Er hat das Boot von einem ehemaligen Vereinskollegen erworben und ist mit einem erfahrenen Kollegen Richtung Berlin aufgebrochen. Der hat das Unglück überlebt.

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[Pepper]

Bezüglich des Unfalls kommt es ab kommenden Montag zum Gerichtsverfahren gegen den Schiffsführer des Schubverbandes:

https://www.abendblatt.de/hamburg/ar...der-Elbe1.html
(ich hoffe, der Artikel versteckt sich nicht hinter einer Paywall)

[billi]

Zitat von Skipper1964

(ich hoffe, der Artikel versteckt sich nicht hinter einer Paywall)

doch

[Pepper]

Zitat von billi

doch

Kurzzusammenfassung:

Dem 46-jährigen Schiffsführer wird vorgeworfen, überholt und es dabei pflichtwidrig unterlassen haben, mindestens fünf rasch aufeinanderfolgende Pfeiftöne abzugeben, um den Führer des Sportboots auf das Manöver aufmerksam zu machen.

Der fast 100 Meter langem Schubverband überrollte das Sportboot und drückte es unter Wasser.

Eine Person fiel ins Wasser und konnte gerettet werden, die andere Person wurde erst ein Jahr später entdeckt.

Über Stunden hatten 180 Feuerwehrleute, THW- und DLRG-Helfer mit allen verfügbaren Mitteln die Elbe bei Ochsenwerder abgesucht. 13 Rettungsboote der niedersächsischen und Hamburger Feuerwehr waren auf dem Wasser unterwegs, ein Kilometer Deich wurde ausgeleuchtet, auf einer Länge von vier Kilometern wurden die Elbe und die angrenzenden Böschungen nach dem Vermissten überprüft.

[Pepper]

Der Prozess gegen den tschechischen Kapitän wurde erstmal unterbrochen weil festgestellt wurde, dass die Dolmetscherin fachlich nicht richtig übersetzen konnte.
Nach einiger Suche nach einen Ersatzdolmetscher wurde bei der Wasserschutzpolizei ein Mitarbeiter (Deutsch-Tscheche) gefunden, der nun erstmal vereidigt wird. Ob heute noch ein Urteil fällt, ist unklar ...

[Markus Nbg]

Zitat von Skipper1964

Kurzzusammenfassung:

Dem 46-jährigen Schiffsführer wird vorgeworfen, überholt und es dabei pflichtwidrig unterlassen haben, mindestens fünf rasch aufeinanderfolgende Pfeiftöne abzugeben, um den Führer des Sportboots auf das Manöver aufmerksam zu machen.

Der fast 100 Meter langem Schubverband überrollte das Sportboot und drückte es unter Wasser.

Dann ist also eingetroffen was Siggi durch seine eigene Erfahrung vermutet hatte.

.... also auch bei Nachtfahrten öffters nach hinten schauen, ist das was ich aus dem Unglück gelernt habe.

[Pepper]

Freispruch!

Der Führer des Schubverbandes ist in allen Anklagepunkten freigesprochen worden.

Bin etwas erstaunt - er soll ausgesagt haben, dass er das Sportboot auf dem Wasser und auf dem Radar gesehen und beobachtet hat.
Irgendeine greifbare Schuldfeststellung wurde laut Abendblatt nicht getroffen.
Das Verhalten der Sportboot-Besatzung wird aber als sehr abenteuerlich beschrieben.

Ich werde heute Abend den PayWall-Artikel vom Abendblatt verlinken.

EDIT: https://www.abendblatt.de/hamburg/ar...box=1552925331

[Ostfriesen]

Das weiß der NDR dazu.

[billi]

Was für Hobby kapitäne... wenn man das vorgehen vor der Abfahrt liest ist das ergebniss nicht verwunderlich...

[Saint-Ex]

Zitat von Grobi-413

Schlimme Ereignisse ....



Sicher hat in die Freude am neuen Boot dazu getrieben schnell in den eigenen Hafen zu wollen. Vorzeigen das schöne neue Boot. Warum uns sowas Leichtsinnig werden lässt, wer weiß....



Mein herzliches Beileid an die Hinterbliebenen.

Wieso hier eigentlich gleich an so niedrige Triebe wie “Geltungsbedürfnis“ erinnern?

Könnte doch auch sein, dass es einen - warum auch immer - engen Zeitplan gab?

Nicht alle Bootsfahrer sind finanziell schon so abgesichert, dass sie über ihre Zeit unendlich verfügen können, sondern auch noch anderweitige Verpflichtungen erfüllen müssen.

Dass ein sogenannter Nautischer Offizier, also offenbar ein Profi, für die Überfahrt angeheuert wurde, spricht ja nun auch nicht unbedingt gegen gute Seemannschaft. Profis sind in der Regel auch durchaus trainiert, bei Nacht auf der Elbe zu fahren.

Ich empfinde die Formulierung dieses Verdachts “Vorzeigen das schöne neue Boot. Warum uns sowas Leichtsinnig werden lässt“ als unwürdig und fehl am Platz.

Lg, Saint-Ex


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[Saint-Ex]

Zitat von Ostfriesen

Das weiß der NDR dazu.

Tja, “Profi“ bedeutet offensichtlich trotzdem nicht immer “professionell“ .....

Echt tragisch...

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[Pepper]

In den Medien wird ausführlich darüber berichtet, welche Fehler und Verfehlungen bezüglich des Sportbootes vorlagen. Das mag ja alles so stimmen und ein völlig unseemännisches Verhalten sein - hat aber mit dem Eintritt des Unglücks meiner Deutung nach nichts zu tun.
Der Schubverbands-Führer hat ausgesagt, er habe das Sportboot gesehen und auch auf dem Radar gehabt. Er habe darauf geachtet, einen Abstand von 30 Metern beizubehalten. „Es war kein Kollisionskurs zu erkennen“.
Und doch kommt es zur Kollision - und dass dafür vom Gericht keine Ursache und keine Schuld festgestellt wurde, finde ich bedenklich.

Wie oben schon erwähnt: Auch wenn man sich richtig verhält, immer einen Blick nach hinten haben und mit dem Unmöglichen rechnen ...