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Ok, gut zu wissen... das Kind ist ja schon zur Hälfte in den Brunnen gefallen - bei den dünnen Leisten von letzter Woche ist es aber kein Problem, die sind ja gleichzeitig auch noch lamelliert und die Schäftungen somit wieder entlastet. Bei den dicken Leisten überlege ich mir jetzt mal noch schnell, ob ich nicht noch irgendwie anders nachträglich verstärken kann. Die Schäftungen befinden sich kurz vor dem mittleren Spanten, und wenn die Platten mal dran sind, dann sind sie auch ausreichend stabilisiert.
Bis dahin sollte ich vielleicht eine Nut fräsen und ein Stück Holz einsetzen oder einfach ein paar Schrauben reindrehen (oder Bolzen?)? Hmmm. Die Schäftungen jetzt nochmal sauber aufsägen wäre relativ schwierig (und nervig), da die Leisten ja bereits verbogen sind. |
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Zitat:
diese Aussage ist nicht ganz richtig! Es gibt Epoxidharze, die bis 250°C und höher stabil sind! Allerdings: das sind nicht die typischen und allseits verwendeten "Allround"- und Laminierharze, und sie benötigen entsprechende Temperungen. Was bei "vanderalm" schief gegangen ist, lässt sich so erklären: - das eingesetzte Epoxydharz hatt u.U. noch gar nicht seine Endhärte erreicht - bevor diese Endhärung erreicht wird (je nach System benötigt es bis zu 14 Tage bei durchgehend ~20°C, oder eine nach Herstellerangabe durchgeführte "Temperung"), ist Eppoxydharz sehr anfällig gegenüber Feuchtigkeit -insbesondere in Verbindung mit Hitze! Gruß Michael
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Für LEICHT-, YACHT- & BOOTSBAU, RESTAURATION & UNTERHALT: Harze / Fasern / Lacke / Antifoulings Technik - Beratung - Material https://www.timeout.de/ service@timeout.de |
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Tag 10
So, Zeit für ein Update. Leider bin ich über beide Ohren ausgebucht und muss erstmal Bootstage stückeln, also immer nur für ein paar Stunden morgens oder nachts. Nichtsdestotrotz soll das Flittchen bald auf dem Wasser landen, denn bei mir kündigt sich ein großer Umzug an, ich kann also überhaupt vorerst nur noch dieses Jahr meinen Spaß damit haben...
Die aufgegangene Schäftung habe ich neu verklebt (danke nochmal an Bert für den Kleber) und die Leiste eingepasst. Heute Vormittag konnte ich nun endlich mit der Hobelarbeit beginnen, das ging ganz schön ins Kreuz - angenehme Arbeitshöhe ist was anderes. Hat alles nach anfänglicher Eingewöhnungsphase (Hobel kannte ich bisher nur von Fotos) aber ganz gut geklappt. Habe immer wieder ein kleines flexibles Brettchen hin gehalten um zu prüfen, ob es schon sauber anliegt - und dann ggf. weiter abgetragen. Da kam ganz ordentlich was runter. Zum Schluss mit der Rotex und 60er Korn "verschlichtet" Morgen Nachmittag geht's dann los mit den Platten, davon sind inzwischen auch alle verklebt. Es wird langsam aufregend! Die Bilder sind, denke ich, selbsterklärend |
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Moin,
es zwar immer toll, wenn man tadellose Baufotos vorweisen kann aber eigentlich ist es doch für alle Interessanter, wenn mal was schief läuft und man dann eine Lösung finden muss. Naja, bei mir lief was schief Als die Platten geliefert wurden, habe ich mich sofort übereilig dran gemacht, sie zu verkleben - leider ohne allzu viel nachzudenken. Ich habe einfach eine Folie auf dem Boden ausgebreitet und die Platten direkt darauf verklebt, erst grundiert und dann mit mit Microfiber angedicktem Harz. Das Dumme war aber a) dass der Boden nicht gerade plan war und die Verbindung alles andere als geschlossen bündig wurde (zum Glück aber nicht so schlimm, dass sie nicht halten würde) und b) ich so bescheuert war, zuerst bei den Seitenplatten anzufangen, also dort, wo man die Fehler am meisten sieht. Ich hab das gestern mal angeschliffen und es sah wie zu erwarten beschissen aus. ich könnte mich echt in den Arsch beißen. Letzten Endes ist mir folgende Lösung eingefallen: Ich habe an der miesen (sichtbaren) Stelle eine Nut von 0,5mm Tiefe und 2cm Breite gefräst und dann aus einem Abschnitt von der gleichen Platte einen Streifen Furnier gefräst, den ich dann in die Nut eingesetzt habe. Natürlich ein bisschen doof, weil die Maserung nicht identisch ist aber ich denke immer noch besser als der Mist davor... Bei den Bodenplatten habe ich unter die Schäftung eine Brett gelegt, die Klebestelle ist glatt wie ein Babypopo. Naja, Lehrgeld... So, ich gehe jetzt schnell noch in die Werkstatt und klebe die erste Platte, danach geht's erstmal aufs Wasser, heute ist tatsächlich gutes Wetter!
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tag 11
Die Seitenplatten sind dran!
Auf dem 3. Bild sieht man das eingesetzte Furnierstück - es steht noch leicht über, ich werde es erst beim grundieren des Rumpfes plan schleifen. Die Platten gingen relativ leicht dran. Luis hat mir bei der ersten geholfen, bei der zweiten hat's auch alleine geklappt. Zuerst habe ich die Platten grob fixiert, dann oben gelöst und Kleber aufgebracht, dann vollständig oben mit Zwingen fixiert und immer dazwischen eine Schraube reingedreht. Danach unten Klebermischung verteilt und diesmal nur mit den Zwingen fixiert, da ich an der Sichtkante keine Schraubenlöcher haben möchte. Jetzt erstmal arbeiten, weiter geht es dann mit ein bisschen Hobelarbeiten und bündigsägen der Seitenteile, danach kommen die Bodenplatten. Glen-L beschreibt in diversen Manuals einen sog. "Transition Joint" - kennt sich jemand von Euch damit aus? Es geht darum, wie die Bodenplatten im Bugbereich eingepasst werden. Ich hab schon recht viele Bilder gegoogelt aber kapier's immer noch nicht. Wie würdet ihr hier vorgehen? |
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Hallo Matthias
Ich bin begeistert von deinem Fortschritt. Beiliegend ein Bild vom Transition Joint aus "Boatbuilding with Plywood" von Glen L. Witt (Neben meine zweite Biebel des Bootsbau). Die Erklärung aus dem Lauftext: Normalerweise überlappt die Bodenbeplankung die Seitenbeplankung (die Seitenplanke wird ja zuerst angebracht). Im Bugbereich müsste man aber die Sperrholzplatte in einem extrem Flachen Winkel anschleifen, sodass der Stirnholzbereich sehr breit und exponiert wird. Desshalb findet in der nähe vom Bug ein Übergang wie auf dem Bild statt, damit danach die Seitenbeplankung die Bodenbeplankung überlappt.
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Viele Grüsse, Oliver There is no reward in next life for not building a boat in this one! - Ken Bassett www.saint-monday.ch |
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Danke, aber genau diese Abbildungen habe ich auch mit den Plänen bekommen.
Der Haken: so steil die wie Platten aufeinandertreffen ist es eigentlich Jacke wie Hose, wer hier wen überlappt. Ich denke, die Platten müssen wohl eher auf Stoß verbunden werden, aber das ist ja wiederum nicht gerade die stabilste Bauweise. Ich poste mal später eine Skizze, vielleicht lässt sich das dann besser nachvollziehen. |
#84
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mal auf die Schnelle:
Mein Gekrakel stellt den Querschnitt ca. 20-30cm hinter der Bugspitze dar. Ich habe mal 4 mögliche Varianten gezeichnet, bitte achtet nicht auf die Biegungen, die ich gezeichnet habe (die sollten im Prinzip immer gleich sein). Wenn ich es richtig verstehe, ist B) die von Glen-L beschriebene Vorgehensweise - bitte widersprecht, wenn ich mich irre. Bei C) und D) müssten die Platten recht flach angeschliffen werden. Ich fände eigentlich A) am schlausten, da hier die Leiste für beide Platten einen guten Rückhalt bietet. Was denkt ihr? Hab ich was vergessen? |
#85
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keiner eine Idee? Dann muss ich wohl selbst entscheiden...
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Ich würde D nehmen, also die Seitenplatten mit den Stringern bündig hobeln, der Schräge entsprechend und die Bodenplatte halt überstehen lassen, später bündig fräsen und gegebenenfalls mit dem Hobel nacharbeiten
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Hier darf keine werbung stehen !! |
#87
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http://www.glen-l.com/phpBB2/viewtop...0702&start=165
Hier hat jemand das im orig Glen-L forum schön aufgearbeitet. Gruß, Matze |
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Ich habe jede Menge neue Bilder, aber gibt es hier nicht eine schnellere Möglichkeit, die hier hochzuladen?
Hab grad echt keine Lust, für jedes Bild ne Minute zu warten... |
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Tag 12
Letztenendes habe ich es dann wie von Glen-L vorgeschlagen gemacht. Das Sägen auf Pass war recht frickelig, aber ich habe die Multimaster lieben gelernt. Dummerweise habe ich zu wenig Kleber angerührt, so dass alles dann ziemlich in Stress ausgeartet ist, denn draußen waren 30 Grad und das Zeug ist ziemlich schnell heiß geworden...
Im letzten Bild sieht man wie ich geschludert habe aber am Bug will ich ohnehin noch Furnier auflegen oder einen Rammschutz aus Chrom/Edelstahlblech. Weil ich dem Kleber nicht getraut habe, habe ich auf der Innenseite noch eine Hohlkehle gespachtelt und mit einem Streifen Glasfaser verstärkt (war leider für ein Foto zu dunkel...)
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Bei der zweiten Hälfte war es etwas mühsamer, den nötigen Druck aufzubringen...
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Oh, ganz vergessen: Die Bodenleisten hatte ich nochmal gedämpft und gebogen. Dabei habe ich die eine leider angeknackst, zum Glück aber nicht gebrochen.
Dazu noch ein vergessenes Foto von den gefrästen Nuten für den Wasserablauf.
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#92
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Tag 13
So, seit gestern ist es richtig zu
Zuerst habe ich die überstehenden Plattenstücke grob abgesägt, dann plan gehobelt und dann mit der Rotex und 60er Korn verschliffen. Danach alle Kanten abgerundet und dann komplett mit 120er Korn nachgeschliffen, an den Seiten dann noch mit 180er. Im Plan steht nirgends, wo sich ungefähr die Wasserlinie befindet, deshalb habe ich einfach mal ins blaue mit Klebeband abgeklebt und den Unterwasserteil dann mit 300g/m2-Gelege ausgelegt. Erst grundiert, dann das Gelege getränkt, das ging ganz gut, nur vorne am Bug und und an den Heck-Ecken wollte die Faser nicht so recht, aber das wusste ich schon vorher. Nachdem das Harz etwas angezogen hatte, habe ich mit einem Stück Holz als Lineal entlang des Klebestreifens das Gelege abgeschnitten (für die Sichtteile kommt dünneres Gewebe zum Einsatz). Danach habe ich direkt eine zweite Schicht Harz gewagt, mit der ich dann auch die Seiten grundiert habe. Letztes Foto: mein eingesetztes Furnierstück. Man sieht es leider doch recht stark, finde ich jetzt aber nicht soo schlimm
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#93
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Wenn du deine Schraubenlöcher erst verspachtelt hättest dann wäre da jetzt auch keine Luft unter dem Gelege.
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Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky) |
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Hi Holger,
hab mich schon gefragt, ob dieser Kommentar kommt... Was hier nach Luft aussieht, ist in wirklichkeit Spachtelmasse
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Zitat:
bitte unbedingt aufschleifen und verspachteln! Es wäre sonst schade um deine tolle Arbeit. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
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Zitat:
Uups hat sich überschnitten! LG Peter
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Was denkt ihr: reicht die eine Lage 300g Biaxialgelege im Unterwasserbereich? Ich habe aus irgendeidem Grund die doppelte Menge gekauft, vielleicht wollte ich es sogar doppelt legen, das weiß ich selbst nicht mehr.
Anstelle von Antifouling kommt ja jetzt noch eine Epoxi-Kupferpulvermischung drauf, die auch schon extrem Hart ist... Geändert von vanderalm (29.08.2011 um 14:32 Uhr) |
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ich persönlich würde noch eine Lage draufpacken! evtl. 45° versetzt.
LG Peter
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Problematisch wird es einen sauberen Übergang zum restlichen rumpf zu spachteln!
Wenn noch eine Lage, dann wie gesagt 45° und NICHT 90°, ist ja Biaxialgewebe
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Hier darf keine werbung stehen !! |
#100
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Ja das Problem sehe ich auch, vor allem weil da eigentlich nicht gespachtelt werden kann, da die Seiten ja transparent bleiben sollen. Evtl könnte ich die 2. Matte 1-2cm früher enden lassen, so dass keine so harte Kante entsteht.
Aber um 45° drehen? Hmm, ich weiß nicht, ehrlich gesagt wird das glaube ich eher eine schnipselsauerei - auch wenn es strukturell natürlich sinnvoll ist... |
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