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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #76  
Alt 25.12.2012, 22:42
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hi,
ich hätte da auch noch eine Frage, wie man die Fläche eines Teak Decks nun behandelt, habe ich verstanden, aber wie kann man die "Kanten" zwischen Teak Deck und Aufbau z.b bei einem Stahlboot behandeln? Meine gefühl ist es das dort irgendwann das Sika brüchig wird (unterschiedliche Ausdehnung der Materialien?) oder habe ich da einen denk fehler?
Allen frohe Weihnachten
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  #77  
Alt 26.12.2012, 13:26
seebaer150 seebaer150 ist offline
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Die Haltbarkeit von Gummifugen, egal ob zwischen den Teakleisten oder im Übergang Teak zu Aufbau oder Teakdecksrand zu Stahldeck, ist immer eine brenzlige Angelegenheit. Sie steht und fällt mit der Qualität und Dauerhaltbarkeit der Fugenmasse und mit der einsatzortgemäßen Verarbeitung.

Sikaflex habe ich 1991 zum ersten Mal angewendet und niemals schlechte Erfahrungen gemacht. Für mich ist es das optimale Material.

Was die Verarbeitung angeht, ist es wichtig, der Logik zu folgen. Die Gedankengänge brachten mich zur Doppelkonkav –Fuge. Siehe Bild und amtliche Gebrauchsmusterurkunde

Der Fugenquerschnitt ist in der Mitte nur noch hauchdünn. Man könnte ihn ganz leicht sehr weit dehnen. Das bedeutet aber auch, dass die Haftflanken, die um ein Vielfaches höher sind und kleben wie sonst was, kaum bis gar nicht belastet werden.

Wie soll das also kaputt gehen? Klare Antwort: Gar nicht.

In den Übergängen zu Deckshäusern lässt sich auch eine definierte Fuge gestalten und entsprechend vergießen.

Bei Neubauten kann man das einfach perfekt planen. Bei vorhandenen Konstruktionen muss man eben flexibel die obigen Überlegungen realisieren.

Die rein haftungstechnischen Voraussetzungen laut Hersteller müssen genau eingehalten werden. Keine Verfugung wird halten, wenn sie auf fettigem Untergrund aufgebracht wird.

Für alle Abdichtungen gilt die anhaltende visuelle Überwachung. Undichte Stellen brauchen zum Trocknen nach Regen oder Decksputz immer viel länger. Es sind die Stellen, in die Wasser eingedrungen ist und länger braucht, um wieder zu entweichen.

Viel gefährlicher für den Bestand des Decks als Fehler in der Verfugung, sind Dichtungsfehler bei Beschlägen. Hier dringt Wasser unbemerkter ein.

Der physikalische Hintergrund für diese Dichtfehler liegt einfach in der Verdrängung der Dichtmasse beim Festschrauben.

Ich habe das zum ersten Mal bemerkt, als ich einen Klarsichtkasten in einem Schiffsrumpf mit einer Kunststoffglasscheibe verschließen wollte. Ich trug Dichtmasse auf, zog die Schrauben an und stellte fest, dass die Dichtmasse an vielen Stellen vollkommen verdrängt und die weiße Lackierung unter der Dichtmasse durch das Glas hindurch sichtbar wurde.

Dieser Effekt vollzieht sich immer, wenn nahezu plane Flächen aufeinander gepresst werden und zwar da, wo eben zu Ungunsten der Dichtschicht Erhöhungen aus der planen Fläche reichen. Führen diese Erhebungen wie Gebirgsgrate vom Rand zur Verschraubung, läuft das Wasser an Grat geradewegs entlang zur Verschraubung ins GFK oder ins Holz oder in den vielleicht bestehenden Hohlraum zwischen Stahldeck und Teakstäben oder Sperrholzunterlage. Der Wasserstrom hat Zugang zu den einzelnen Sperrholzschichten, die üblicherweise nach dem Bohren NICHT ( es sieht ja keiner ) versiegelt wurden und … und … und !!!

Deshalb trage ich bei Flächenverklebungen von Sperrholzunterlagen auf Stahldecks immer erst eine Gummischicht mit Zahnspachtel auf und lasse sie aushärten. So entsteht ein Abstandshalter, der direkten Holz-Stahllackierungskontakt und Blankziehdruckstellen verhindert.

Das ist natürlich alles unglaublich aufwendig, führt aber logischerweise zu anhaltendem Erfolg und Werterhalt beim Bau von Teakdecks. Ich denke, meine Ocean Roadster Moduling setzt da die Maßstäbe in Sachen Qualität und Verlässlichkeit, zumal aber auch alles beim Bau dokumentiert wird.

Fast zeitgleich renovierte ich das Gamballa-Stabdeck einer Vilm. Bei der Demontage der Reling fand ich um die Schraubenlöcher herum konusförmige Versenkungen, gefüllt mit Dichtmasse. Nachdem die Beschläge werftseitig erstmals montiert worden waren, wurden sie erneut demontiert und die Schraubenlöcher gesenkt. Die anschließend eingebrachte Dichtmasse bildete also eine kreisförmige Dichtung mit konusförmigem Querschnitt. Genial !!!

Seit dem verfahre ich ebenso und lackiere sogar alle Lackschichten in die Konussenkungen hinein. Danach hat Wasser keine Möglichkeit mehr, ins Holz oder GFK zu gelangen.

Wenn diese Technik nicht angewendet wird, ist die Gefahr, dass Schäden in Anschraubbereichen von Trimmklappen entstehen, riesengroß. Der Hammer bei nachträglicher Osmoseschutzbehandlung von Unterwasserschiffen aber ist, dass die Trimmklappen oft gar nicht demontiert werden vorher. Kann sich jetzt jeder vorstellen, was da dann passiert.
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Geändert von seebaer150 (26.12.2012 um 13:57 Uhr)
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  #78  
Alt 28.12.2012, 00:22
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Hallo Joachim,
es ist immer super dass Leute wie du oder unser Walter die user bei uns aufklären und ihr Wissen weitergeben obwohl ihr selbständig seit / wart.Es sind sehr wertvolle Tipps und kein Halbwissen.

Dafür möchte ich mich bei dir bedanken
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Gruß Andreas
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  #79  
Alt 28.12.2012, 17:58
seebaer150 seebaer150 ist offline
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Danke für die Blumen. Natürlich ist es auch eine super Werbung für uns, wenn wir auf diese ehrliche Weise ins Gespräch kommen. Das Miteinander basiert eben auf Vertrauen, das man sich erst einmal auf breiter Front in langen Jahren erarbeiten muss. Schließlich wechselt bei der Bearbeitung von Yachten oft verdammt viel Geld den Besitzer, das wirkungsvoll investiert sein will.

Somit ist unser Forum eine echte Chance für mich, Vertrauen in meinen Sachverstand und Leistungen zu erarbeiten. Deshalb muss ich mich jetzt mal ganz doll bei EUCH allen bedanken, den Forumsbetreibern und denen, die mir mit den passenden Fragen schöne Vorlagen geben. Dass ich im Gegenzug auch mein Know How teile, ist da wohl mehr als selbstverständlich.
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  #80  
Alt 28.12.2012, 18:21
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Zitat:
Zitat von seebaer150 Beitrag anzeigen
Dass ich im Gegenzug auch mein Know How teile, ist da wohl mehr als selbstverständlich.
Ja Joachim, das ist das was unser Forum so interessant macht,es wird einem schnell und in den meisten Fällen fachlich sehr gut geholfen, selbst die User die "Quatsch" erzählen meinen es eigentlich nur gut mit ihren Tipps
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Gruß Andreas
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  #81  
Alt 30.12.2012, 12:32
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Moin Joachim
Das mit der Zweiflankenhaftung und der Doppelkonkavnaht ist ja vom klebetechnischen Standpunkt aus betrachtet sehr gut nachvollziehbar,aber in der Praxis habe ich es als schon sehr "fummelig"erfahren das seinerzeit dringend angeratene Fugenband in meine 5x5mm Stabdecksfugen zu kleben,eine Rundschnur vor dem Verfugen auf dem Grund der Fuge zu platzieren ohne,dass die ausgerechnet bei der Arbeit mit der"Sikomatschespritze"wider hochkommt stell ich mir noch "fummeliger"vor.
gruss hein Ps:wenn nicht schon bekannt,ich bin auch ein Fan naturbelassener Teakdecks mir fehlt nur eine fleißige Deckshasnd die mal schrubbt und so hat dieses Jahr mein Deck etwas GRÜN angesetzt auch weil ich gestern erst das Boot abgedeckt habe(schiet Winter)

Geändert von hein mk (30.12.2012 um 12:40 Uhr)
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  #82  
Alt 30.12.2012, 14:49
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Hallo Hein,

wenn das mit der Deckspflege so einfach funktionieren soll, wie ich es geschildert habe, darf man einfach nicht patzen und muss am Ball bleiben oder eben in Abwesenheit unter der Persenning.

Die Schnur sitzt schlürfend in der Fuge, weil die Fuge ja auch leicht konisch nachgesägt wird. Das Einbringen geht rasend schnell mit Hilfe einer passenden Holzlatte - viel schneller als bei Tesaband - macht auch keine Probleme an den runden Butten und ist mir noch an keiner Stelle beim Verfugen hochgekommen. Vollkommen unproblematisch.
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  #83  
Alt 30.12.2012, 16:10
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Zitat:
Zitat von seebaer150 Beitrag anzeigen
Hallo Hein,

wenn das mit der Deckspflege so einfach funktionieren soll, wie ich es geschildert habe, darf man einfach nicht patzen und muss am Ball bleiben oder eben in Abwesenheit unter der Persenning.

Die Schnur sitzt schlürfend in der Fuge, weil die Fuge ja auch leicht konisch nachgesägt wird. Das Einbringen geht rasend schnell mit Hilfe einer passenden Holzlatte - viel schneller als bei Tesaband - macht auch keine Probleme an den runden Butten und ist mir noch an keiner Stelle beim Verfugen hochgekommen. Vollkommen unproblematisch.
Moin
OK,ist wohl auch eine Frage wie die Fuge ausgeführt ist,ich habe seinerzeit mit einem Falzfräservorrichtung(HM-Nuter mit Anschlsagvorrichtung)die 5x5mmFalze an meine Decksstäbe(11x45mm)angearbeitet,so brauchte ich beim einbiegen und aufkleben der Stäbe nicht noch mit Abstandshaltern hantieren.
Nächstes mal mokt wi dat alns n büschen anners.
gruss hein
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  #84  
Alt 30.12.2012, 16:16
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Nein nein, ich brauche die ganze Leistenstärke als Fugentiefe. Der zweite Grund für das Obere sehr deutliche Konkav liegt in der Griffigkeit der tiefen Rille quer zur Leiste ( besonders barfüßig auf Segelbooten ) UUUUUnnnnnd ich will nicht, dass die Fugenmasse nach fünf Jahren über das Teak hinausreicht. Dann bekommen wir nämlich den Effekt, dass der überstehende Fugengummi durch die Begehung des Decks mechanisch von den Flanken gerissen wird. Hast Du mal darüber nachgedacht?
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  #85  
Alt 30.12.2012, 22:35
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Moin Joachim
Habe ich alles vestanden und bin beim belegen meiner Plichtbänke auch entsprechend vorgegangen und habe mit Abstandshaltern gearbeitet nur auf das einlegen einer Schnur oder Fugengrundband habe ich verzichtet und die Fuge probehalber mal mit dem Teakfugenzeugs von Tikal verfüllt.
Das wird sicher ein toller Spass das Zeug wider raus zu pulen wenn es nicht funktioniert,aber nach drei Jahren kann man noch keine verlässliche Aussage machen.Das mit den gefälzten Teakstäben war vor zwanzig Jahren der Stand der Stabdeckstechnik und auch Anbieter wie Sommerfeld&Thiele haben die entsprechend angeboten,heute wo gutes Teakholz rar und teuer ist rechnet sich das auf viele Quadrahtmeter Deck auch besser wenn man nichts für einen Falz der technisch auch noch nachteilig ist(für die Fuge)verschwendet.Barfuss an Deck ist bei mir im Segelbetriebszustand weitgehend verboten,wg der Verletzungsgefahr der Füsse die besteht obwohl man versucht hat alle Decksbeschläge ohne scharfe Kanten oder eckige Vorsprünge zu gestalten
gruss hein
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  #86  
Alt 01.02.2014, 13:31
Bonky Bonky ist offline
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Standard Alcydemulsion

Hallo zusammen,

mich würde interessieren hat jetzt von Euch einer mal die Alcydharzemulsion (Olassy) probiert? Wie ist Eure Erfahrung?

Grüße

Geändert von Bonky (01.02.2014 um 13:54 Uhr)
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  #87  
Alt 01.02.2014, 15:43
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Hallo zusammen,

mich würde interessieren hat jetzt von Euch einer mal die Alcydharzemulsion (Olassy) probiert? Wie ist Eure Erfahrung?

Grüße
An dieser Information wäre ich auch interessiert

Herbert
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