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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#76
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An sich habe ich auch nichts dagegen, wenn der Autor selber spricht, aber in diesem Fall hätte ein anderer Sprecher dem Film gutgetan. Ich persönlich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, nun ausgerechnet die schwimmenden Bauleute an den Anfang und das Ende des Filmes zu stellen. Ich gebe ja zu, dass es nicht leicht ist, so ein Langzeitprojekt filmisch zu begleiten. Das funktioniert im Prinzip nur, wenn man gleichzeitig Aufträge vom Bauherrn oder den ausführenden Unternehmen hat, weil die Zahl der nötigen Drehtage sich nicht durch ein einziges 45-Minuten-Feature refinanzieren lässt. Aber trotzdem komme ich hier zu dem Ergebnis: Der Stil hat mir nicht gefallen. Matthias
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#77
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Ich fand das auch nicht interessant. Bisschen durchgeklickt, aber nichts, was ich mir am Stück ansehen möchte.
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#78
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Wobei ich wirklich grübele, warum wir das so empfinden. Ich meine: Es ist ja schon eine Kunst, einen Film über so ein herausragendes Projekt zu drehen, und dann am Ende einen Film abzuliefern, den offenbar nicht nur ich als "langweilig" bezeichnen muss.
Schnittrhythmus? Einstellungen? Blickwinkel? Perspektiven? Musik? Die Zeitsprünge finde ich ja gut, man muss sowas nicht linear erzählen. Aber warum hat der Film uns nicht gepackt? Natürlich muss man immer im Hinterkopf haben, dass dort alles langsam läuft: Binnenschiffe fahren langsam. Der Trog hebt und senkt sich langsam. Baufortschritte erfolgen langsam. Aber muss dann auch der Projektfilm so langsam sein? Irgendwie hat man solche Filme so in den 80ern und 90ern gedreht, vielleicht auch noch Anfang der 2000er. Aber doch nicht mehr heute, wo uns die Privatsender mit durchgestylten Hochglanz-Dokus verwöhnen, in denen alle paar Sekunden was Neues passiert. Sowas kann man natürlich nicht unbedingt auf einen 45-Minüter über ein Langzeitprojekt in Brandenburg übertragen, aber etwas mehr "Action" wäre schon schön gewesen. Und ich fand oftmals die Farbe auch nicht schön. Und das Flirren an den Kanten bei den Copter-Aufnahmen ist auch nervig. Ich kann mir schon vorstellen, warum das passiert ist, aber das wäre leicht vermeidbar gewesen. Matthias Geändert von Pianist (06.10.2022 um 09:32 Uhr)
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#79
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Wäre schon irgendwie blöd, wenn selbst die Berufer die in Niederfinow eingesparte Zeit an der Lehnitzschleuse wieder vertrödeln würden. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#80
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Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#81
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Ja, natürlich wird es so sein. Im Prinzip kann man ja froh sein, dass der rbb dem Hebewerk überhaupt einen 45-Minuten-Sendeplatz gewidmet hat...
Es muss aber offenbar irgendjemand von Anfang an geplant haben, daraus auch mal ein Fernseh-Feature zu machen, denn ansonsten wären nicht schon zu Beginn so viele lange O-Töne gedreht worden. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob das so eine gute Idee ist, dann in den Bauchbinden jeweils ein Kreuz hinter den Namen der Leute zu setzen, wenn die inzwischen gestorben sind. Zumal sich das täglich ändern kann, und es eher Zufall ist, wenn man überhaupt diese Kenntnis erlangt. Das hat mich zum Beispiel wahnsinnig abgelenkt, weil ich dann eher darüber nachgedacht habe, als weiter dem Gesagten zu folgen. Matthias
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#82
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Ich fand den Beitrag interessant. Ein Beispiel: Von der alten Schleusentreppe hatte ich vorher noch nie etwas gehört und dachte bisher, dass das Schiffshebewerk direkt den Finowkanal abgelöst hat. |
#83
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Auch mir hat der Beitrag sehr gefallen und von der Schleusentreppe wusste ich vorher auch nichts. Obwohl ich mir das Schiffshebewerk, im Abstand von jeweils ca.10 Jahren, bereits 3 x vor Ort angeschaut habe.
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M.f.G. Bo Geändert von menschmeier (07.10.2022 um 05:08 Uhr)
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#84
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Habe den Film und die damit erzählten Geschichten der beteiligten Menschen mit großer Freude und einer gewissen inneren Beteiligung angeschaut. Es könnte durchaus öfter so etwas kommen, gerade auch etwas, was mit unserem Hobby zusammenhängt.
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou) Geändert von Saint-Ex (06.10.2022 um 23:18 Uhr)
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#85
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Ich bin auch kein Fan solcher Verlegenheitslösungen, die meistens darauf hindeuten, dass das Ausgangsmaterial schon nicht besonders spannend ist.
Das Grundproblem ist meiner Meinung nach, dass viele Kameraleute sich zu wenig bewegen. Die haben ein 16fach-Zoom auf ihrer EB-Mühle, stellen sich auf einen Sandhaufen und drehen von dort aus alle möglichen Aufnahmen. Kann man ja machen, reicht aber nicht. An sich müsste man denen eine Festbrennweite geben, um sie zu zwingen, ständig den Standort und die Perspektive zu wechseln. Dann kann man die Bewegungen der Baufahrzeuge schön auflösen und hat dann automatisch genug Material für einen schwungvollen Schnitt. In einem 45-Minuten-Feature sollten sich schnellere und langsamere Phasen abwechseln. Matthias
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#86
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An die alte Schleusentreppe (zugeschweißt?) konnte man noch in den 90ern ranfahren + übernachten.
Laut Maps ist der Weg dorthin noch offen - erlaubt? Grüße, Reinhard |
#87
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Laut Film bei Einsturz- und Lebensgefahr verboten, es soll aber eine der Schleusenstufen gesichert und zugänglich gemacht werden.
Matthias |
#88
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In der ENC-Karte sieht das so aus:
Für das Hinweiszeichen an der Spitze der Landzunge gilt folgendes: Nach § 6.12 der BinSchStrO gilt das Zeichen B.1 auch für ein Kleinfahrzeug - siehe Fußnote. Ohne "genehmigte Nutzung" darf ein Kleinfahrzeug dort also nicht einfahren. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos.
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#89
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oh, oh hoffentlich nur ein Einzelfall und .... nicht beginn einer
Nur 10 Tage nach Eröffnung Neues Brandenburger Schiffshebewerk kaputt Kurz nach der pompösen Eröffnung stand Brandenburgs neues Schiffshebewerk schon wieder still. Ein technischer Defekt war schuld. Am Freitagmittag blieb ein Fahrgastschiff auf halber Höhe im Hebetrog stecken. Die Passagiere mussten herausklettern. Erst nach anderthalb Stunden konnte der Dampfer in den Oder-Vorhafen abgesenkt werden. Bis Montagmorgen dauerte die Reparatur des 520 Millionen Euro teuren Schiffsfahrstuhls. Alle Schiffe mussten auf das alte Hebewerk von 1934 ausweichen. Quelle: https://www.bz-berlin.de/brandenburg...ebewerk-kaputt
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Gib niemals auf - höchstens einen Brief. (Heinz Erhardt) _________________________________ Helmut |
#90
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Kommt leider öfter vor. Hoffentlich nur Kinderkrankheiten, die abgestellt werden.
https://www.rbb24.de/studiofrankfurt/panorama/2022/12/brandenburg-niederfinow-schiffshebewerk-schifffahrt-oder-havel.html
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#91
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Ich habe den Bau intensiv verfolgt. Mein Sohn sollte dort die technische Leitung übernehmen, wenn es in Betrieb ist. Damit er sich auskennt, war er schon in der Bauphase dabei. Irgendwann hat es ihm zu lange gedauert und er hat sich beruflich neu orientiert. Dafür kennt er das alte Hebewerk in und auswendig.
Gut, dass er nicht gewartet hat. Ich glaube er ist schon 10 Jahre wieder da weg.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock |
#92
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Zitat:
War noch in der Schmalfilm-AG.
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Gruß, Jörg! |
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Zitat:
Und während der Aufnahme gibt es heute natürlich tolle Möglichkeiten, die Kamera wackelfrei zu bewegen, von Gimbal bis Copter, so dass die Erkenntnisse aus der Schmalfilmzeit getrost dem Vergessen anheim fallen können. Matthias
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#94
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Diesen Youtube Stil mit bewegter Kamera ganz nah am Objekt find ich richtig gruslig unschön. Nicht mein Ding. Negativstes Beispiel war ein James Bond (ich glaube: ein Quatum Trost), wo eine Verfolgungszene auf einem Ziegeldach pure Hektik verbreitete, ohne daß irgendwas zu erkennen war. Es blieb: "was machen die da?"
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Gruß, Jörg! |
#95
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Ich verlagere manchmal unmerklich das Gewicht vom einen zum anderen Bein, so dass sich eine ganz leichte Seitwärtsbewegung ergibt. In Verbindung mit einer stabilisierten Optik sieht das fast wie eine langsame Gimbal-Bewegung aus. Es geht ja nicht um hektische Bewegungen, sondern ganz leichte.
Aber beim Hebewerks-Film ging es mir um Standortwechsel zwischen den Aufnahmen. Matthias
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#96
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Sperrung des neuen Schiffshebewerks dauert länger
"Zwar wurde bislang kein erheblicher Schaden am neuen Hebewerk festgestellt". Jedoch soll vorsorglich eine Gelenkwelle ausgetauscht werden, die noch in dieser Woche geliefert werden soll", teilte das Wasserstraßen-Neubauamt am Donnerstag zu den Gründen mit. Danach müssten Einstellarbeiten und Testfahrten folgen. Ursprünglich war die Sperrung des neuen Hebewerks bis zum 15. Januar vorgesehen, nun wurde sie bis 22. Januar verlängert. Der Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes, Rolf Dietrich, sagte laut Mitteilung am Donnerstag: "Störungen in der Anfangsphase des Betriebes sind bei solchen solitären Anlagen vollkommen normal und auch weiter nicht auszuschließen, zumal die Anlage erstmals unter Winterbedingungen betrieben wird." Laut Behörde wurden vom 1. bis 11. Januar 2023 in Niederfinow 62 Güterfahrzeuge und zwei Sportboote geschleust. Dies sei für diese Jahreszeit beachtlich, hieß es. Überwiegend seien Getreide aber auch Kohle, Baustoffe und Roheisen transportiert worden. Im verkehrsreichen Monat Juli 2022 wurden 246 Güterfahrzeuge, 320 Fahrgastschiffe und 1.142 Sportboote geschleust. Do 12.01.23 | 13:31 Uhr Quelle:https://www.rbb24.de/studiofrankfurt...stoerfall.html
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Mal wieder etwas zum Schiffshebewerk Niederfinow
Bundesrechnungshof: Verkehrsministerium missachtete HaushaltsrechtNeues Schiffshebewerk dreimal so teuer wie das alte Bauwerk Das alte Schiffshebewerk – mittlerweile ein geschichtsträchtiges Bauwerk, das neben dem jetzt errichteten neuen Hebewerk steht – wurde 1934 nach 7 Jahren Bauzeit in Betrieb genommen. Die Kosten beliefen sich damals auf 27,5 Millionen Reichsmark – nach heutigen "Preisen" wären das ungefähr 135 Millionen Euro. Doch so preiswert war der Neubau nicht zu haben: 2008 in Auftrag gegeben, sollte er ursprünglich mal 208,6 Millionen Euro kosten. Am Ende waren es dann jedoch 391,6 Millionen Euro. Und statt der geplanten 5 Jahre waren es dann gut 14 Jahre Bauzeit. Befürchtung einer Bauruine Die beteiligten Unternehmen hatten ursprünglich noch weit mehr als 391,6 Millionen Euro gefordert. Das Bundesverkehrsministerium geht deshalb davon aus, dass das Ergebnis der Verhandlungen mit den Bauunternehmen "zweckmäßig und wirtschaftlich" sei. Andernfalls wäre es mit "großer Wahrscheinlichkeit zu weiteren Klagen und Gegenklagen", zu "jahrelangen Prozessen" gekommen. Die Entscheider im Ministerium hielten jedoch ein "vollständiges Scheitern des Bauprojektes" nach langen Jahren des Streits mit den Auftragnehmern für ein nicht hinnehmbares konkretes Szenario. Den Ausweg sah man in einem "außergerichtlichen Vergleich". Fazit der Prüfer: Vergleich hätte so nicht geschlossen werden dürfen Am Ende schloss der Bund im März 2022 dann "einen Vergleich zur endgültigen Fertigstellung des Schiffhebewerks mit einer pauschalierten Endabrechnungssumme von 391,6 Mio. Euro". In dieser Summe sind die 107 Millionen Euro enthalten, von denen der BRH sagt, dass nie geprüft wurde, ob der Anspruch berechtigt sei. "Der Bundesrechnungshof bleibt bei seiner Einschätzung, dass das BMDV den Vergleich nicht schließen durfte. Die Voraussetzungen für den Abschluss eines Vergleiches konnte das BMDV nicht nachweisen. Sowohl das Neubauamt als auch der juristische Berater hatten festgestellt, dass die Nachträge weder der Sache noch der Höhe nach gerechtfertigt waren. Deshalb hatte auch der juristische Berater davon abgeraten, einen Vergleich zu schließen." Und weiter: "Das BMDV verkennt noch immer, dass es den Vergleich so nicht hätte abschließen dürfen." Außerdem müsse das Ministerium "prüfen, ob es sich von dem Vergleich lösen kann". Noch deutlicher kann man es nicht ausdrücken, dass hier mehr als 107 Millionen Euro den "Kanal" runtergespült wurden. Quelle und Auszüge aus: https://www.rbb24.de/panorama/beitra...ow-neubau.html
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Gibt nichts besseres als den öffentlichen Auftraggeber, dem sind ab der Submission die Hände gebunden, weil 0 Pragmatismus möglich, bevor die einen professionellen Juristen beauftragen können brauchen Sie erstmal einen Nachtragshaushalt und die hauseigenen Dackel haben keinen Biss.
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Alles wird gut
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Gruß Richard Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen Geändert von coffeemuc (19.04.2023 um 16:33 Uhr) Grund: Quelle hinzugefügt
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Dann bin ich dazu übergegangen 1:1 die Ausschreibung zu übernehmen. Schon bekam ich den Zuschlag. Die nötigen Änderungen habe ich dann mit Nachträgen gemacht. Sobald man den Auftrag in der Tasche hat, ist man der King. Am besten waren Ausschreibungen, die technisch nicht durchführbar waren. Da hab ich dann sehr billig angeboten, weil ja vorher schon klar war, dass es Nachträge gibt. Als ich die Ämter mal angesprochen habe, ob man das nicht mal verbessern könne, weil es ja auch mein Steuergeld ist was da verbrannt wird, habe ich nie mehr einen Auftrag bekommen. Ich hatte fast den Eindruck, dass Planungsbüros absichtlich Scheisse bauen und dann hinterher mit dem Auftragnehmer Halbe/Halbe zu machen.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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