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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#76
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Samstag konnte ich nicht zum Skipper, wegen Eisregen. Dafür war ich mit meinem Mann am Sonntag bei ihm. Während er von außen den Rumpf mit einer Gasflamme entlackte, kratzte ich in der Achterkabine weiter die Bilge mit Heißluft ab. Bald bin ich damit durch. Dann fange ich dessen vorderen Bereich an. Hier muss ich erst einmal die Bodenbretter herausnehmen. Zudem erstreckt sich die Bilge dort auch unter einen Schrank auf der Backbordseite und einer winkligen Spiegelkommode auf der Steuerbordseite. Dazu werde ich bestimmt wieder einige untere Bestandteile ausbauen müssen, um an die innere Boden-Beplankung zu kommen. Aber das macht nichts. Am Freitag fahre ich alleine dort hin und habe so endlich mal in meinem Auto Platz, um die ausgebauten Teile, zur Überarbeitung mit nach Hause nehmen zu können. Je nach Wetter bleibe ich vielleicht auch noch Samstag dort. Dann käme ich ein großes Stück weiter. Entweder in der Bugkabine, die Bilge von innen, oder ich mache von außen den Rumpf weiter blank. Zu tun gibt es jedenfalls noch genug in dieser Hinsicht. Übrigens ist das Boot inzwischen vollkommen wasserdicht abgedeckt. So dass diese Maßnahmen absolut Sinn machen. So können die Hölzer, trotz Luftfeuchtigkeit, langsam austrocknen. Die Innen- und Außenanstriche kommen dann erst ganz gegen Ende des Sommers drauf, wenn das Rumpfholz vollkommen trocken ist. Der nächste große Punkt wird die Instandsetzung der Bordelektronik sein. Aber so weit sind wir jetzt noch nicht.
LG, Manuela. |
#77
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Gestern, (Freitag) wurde ich mit der Bilge achten unter dem Bett fertig. Es fehlt nur noch ein ca. 50 cm breiter Streifen davor, den man in Stehhöhe betreten kann, ehe man ins Bett steigt. Im diesem Bereich befindet sich auf der Steuerbordseite eine Kommode und auf der Backbordseite ein Kleiderschrank. (Nur soviel zur Anatomie eines Tümmlers).
Heute zerlegte ich die Bugkabine, die aus zwei Einzelbetten in unterschiedlicher Höhe und einem Kleiderschrank besteht. Alle demontierbaren Teile, waagerecht wie senkrecht, sowie die 8 mm dünnen Verkleidungen zu den Bordwänden hin kamen raus. So stehen jetzt nur noch zwei halbhohe Spanten im unteren Bereich im Weg. Diese bleiben selbstverständlich auch da und werden nur lokal repariert, wo sie rott sind. Mit dieser gesamten Aktion ist nun der Weg frei, um die Bilge im Bug freizukratzen. Erste punktuelle Maßnahmen ergaben, was wir schon vermuteten und in Kauf genommen hatten: Es gibt in diesem Bereich einige Hölzer, die nur feucht aber intakt sind und nur austrocknen müssen. Leider fanden wir allerdings auch solche, die absolut triefend nass und faul waren, und sich einfach mit dem Hammer bröselig abschlagen ließen (Stringer an der Bordbeplankung). Und an diesen Stellen, auf denen der/die Spanten treffen, sind diese natürlich auch innerhalb von ein paar Zentimetern faul und müssen ausgebessert werden. Dazu muss aber nicht der ganze Spant ausgetauscht werden, der noch zu 90% vollkommen in Ordnung ist. Lediglich fertigt man von der faulen Schrägen eine Schablone an und legt fest, wie weit sie in Richtung der guten Substanz des Spantes senkrecht anschließen soll. Dort wird dann ins gesunde Holz ein präziser senkrechter Schnitt gemacht. Der Rest zur Bordwand fliegt raus. Denn wir haben ja die Schablone zum Nachbau des Austauschstückes. Das wiederum wird so pass genau gefertigt und auch eingebaut, dass es, abgesehen von den Maserungsstreifen, niemanden auffallen würde, dass da jemals eine Stelle ausgetauscht worden wäre. Die unterschiedlichen Maserungsstreifen nehme ich bei meinem eigenen Boot in Kauf! Bei der Louise oder einem Kundenboot käme so etwas nicht in Frage. Da würden wir die Spanten anschließend mit einer Platte Bootsbausperrholz mit einer einheitlichen Maserung durchweg neu beschichten. So, dass war es dann wieder. Bis zum nächsten Mal. LG, Manuela. |
#78
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Hallo Manuela,
danke für den Bericht, könntest du evtl. noch Bilder nachreichen? Nur mit Worten muss man sich das alles vorstellen, Bilder sind da um einiges aussagekräftiger. Gruß René
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Alles hat ein Ende, nur die..... Der Weg ist das Ziel - NEIN - Die gute Stimmung beim Genuss des Weges ist das Ziel! (geklaut hier im BF)
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#79
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Die Achterkabine sieht nun so aus:
Beim nächsten mal markiere ich mal die Bereiche, die ausgetauscht werden müssen. |
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Die Bugkabine hat auch Schäden:
Vor allem da, wo lange Zeit Wasser auf dem Kimmstringer gestanden hat. Dort sind dann auch die Spanten beschädigt worden. Ich glaube, ich werde, wenn die einzelnen Reparaturen abgeschlossen sind, noch einmal die Bilder der jeweiligen Beschädigung voranstellen. |
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Ist das Kabelgewurschtel original? Sieht ja grausam aus. Das würde ich im Leben nie so machen. Dafür würde mir mein damaliger Lehrmeister gehörig was pfeifen.
Gruß René
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Es gibt aber auch vollkommen neuwertige Bereiche: Überall da, wo kein Wasser dran kam.
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Allerdings hat auch jahrelang Wasser in den Sicken der Stringer gestanden. Einen konte ich so ohne weiteres mit dem Stecheisen heraushebeln, wo er verrottet war. Da muss ein neues Stück eingeschäftet werden. Das ist günstigerweise genau da, wo obendrüber der Spant erneuert werden muss.
Genaues weiss ich aber erst, wenn aller Lack entfernt und das Holz wieder einigermassen trocken und regeneriert ist. Holz hat ja eine gewisse Selbstheilungskraft und gewinnt seine ursprünglichen Eigenschaft zurück, solange noch keine Materialzersetzung begonnen hat. |
#84
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Zitat:
das ist ganz original xylon Werk. Ich bin mir am überlegen, ob ich das nicht alles neu machen soll - andererseits will ich aber auch fertig werden und wirklich Ahnung hab ich davon nicht. |
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Ähm, Spanten stumpf stoßen? Ich dachte, die sollten sauber geschäftet werden, um Kräfte (auch Zugkräfte und Scherkräfte) übertragen zu können...
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Die Spanten der xylon Tümmler sind ab Werk folgendermassen aufgebaut:
Innen befinden sich massive nebeneinanderliegende Holzleisten aus Fichte/Tanne und links und rechts sind Sperrholzplaqtten aufgeleimt. Dann werden daraus die Spanten ( Schottwände - die Boote haben ausschliesslich Schottwände ) geschnitten. Die beplankten Sperrholzplatten sind aneinandergestossen. Da die Kräfte von der Füllung übertragen werden, gab es da nie Probleme. Bei Neubauten würden wir die Beplankungen allerdings auch geschäftet verleimen. Hier soll aber wie original wieder hergestellt werden. Gruss Jo |
#87
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Dann schau die bitte die Leitungen genau an ob irgendwo die Isolierung aufgescheuert sein könnte. Falls das sein sollte, solltest du dir die Arbeit machen und die Leitungen erneuern. In anständige Lehrrohre verlegen oder anderweitig fixieren, damit sie nicht mehr schamfilen können.
Bei 12 V Systemen fließen höhere Ströme und daher kann es an Kontaktstellen eher zu Verschmorungen kommen, die am Ende in Feuer enden. Da das Boot so lange unter Wasser gestanden hat, wäre ich da vorsichtig. Gruß René
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#88
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Hallo Manuela,
das ist also Deine neue Baustelle. Scheint aber übersichtlich und auch von der Zeit gut machbar zu sein. Stell doch mal Bilder vom kompl. Boot ein. |
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Bilder vom ganzen Schiff von ungefähr 2011
Geändert von Skipper105 (07.02.2016 um 21:35 Uhr) |
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Schönes Boot, Manuela...☺
Wünsche gutes gelingen! Und viele Bilder für uns. Grüssle an euch beide Alex 😊
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Ja, so sah er mal in stolzen Zeiten aus!
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Heute ist davon nicht mehr viel übrig geblieben!
Ich selbst kann (noch ) keine Bilder einstellen, weil ich nicht weiß, wie das geht. Mein mann hat das für mich getan. Ich habe morgen und übermorgen frei genommen, um am Skipper weiter zu kommen. Hoffentlich spielt das Wetter etwas mit. Das Boot ist zwar vollkommen abgedeckt, aber gerade im vorderen Bereich liegt eine dicke Blau LKW-Plane. Denn genau dort wollen wir am Freitag das Vordeck entfernen/heraussägen. Dazu werde ich am Donnerstag alles entfernen, was irgendwie hinderlich ist. LG, Manuela |
#93
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Guten Morgen Manuela
Wenn die Fotos aus dem Jahr 2011 wirklich von "stolzen Zeiten" stammen, dann kann ich mir den jetzigen Zustand gut vorstellen.... Für mich dokumentieren die Fotos von 2011 ein, zugegebenermassen einst sehr schönes Boot, in einem ziemlich abgerockten Zustand. Wohlbemerkt ich bin sehr grosser Fan von Booten wie deines eines ist und denke dass es wieder wie ein Phönix aus der Asche steigt.....
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Beste Grüsse aus der Schweiz Tom https://www.boote-forum.de/album.php?albumid=7315 |
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Hallo Tom,
ja es wird ein Phönix! Wäre übrigens auch ein toller/treffender Name für dieses Boot. Denn er war schon am sterben. Das wurde uns über die letzten drei Tage um so klarer. Am Donnerstag entfernte ich sämtliche Teile aus der Bugkabine, am Freitag alle Teile aus der Sitzecke, sodass jetzt nur noch der Frischwassertank zur Hälfte die Bilgen darunter bedeckt. Dabei stieß ich wieder auf nasse bzw. rotte Stringer, die auch nach oben hin die Spanten infiziert haben. Die Idee, dass er Ende dieses Jahres noch in Wasser gehen sollte ist aufgegeben! Er muss erst mal den Sommer über in aller Ruhe unter der Plane austrocknen. Währenddessen habe ich dann auch die Zeit, die vielen Reparaturen zu durchzuführen. |
#95
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Hallo René,
ganz wohl ist mir bei der Elektronik-Geschichte auch nicht. Eigentlich wollten wir alles Gekabel unversehrt lassen, um später durchmessen zu können. Aber erstens liegt einiges in Weg, das ich am liebsten kappen würde und zweitens ergibt das ein oder andere auch keinen Sinn. Jedenfalls für meinen weiteren Einsatz. Daher bin ich etwas verunsichert, was ich einfach wegknipsen kann und was nicht. Aber alle Befestigungen und auch Lüstklemmenschrauben sind verrostet. |
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Also rostige Lüsterklemmen sind der beste Weg um Feuer zu legen. Da macht das ziehen von ein paar neuen Strippen echt Sinn.
Gruß René
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Dazu bräuchte ich aber noch einen Elektriker- Lehrgang. Habe davon keine Ahnung!
220 V zu Hause und dann 12 V auf dem Boot. Teilweise doch 220 V - Anschlüsse. Da muss ich mich ausklinken und mein Mann wieder in die Brechen springen! |
#98
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Am Donnerstag habe ich erst die Gummistrossleisten entfernt. Anschhliessend die 14 Lippklampen entfernt und dann den Süllbord stückweise mit der Stichsäge eingeschnitten, damit ich die Stücke nur noch mit dem Hammer heraushauen musste. Dabei gingen einige Sägeblätter "hobs", weil ich gezwungener maßen immer wieder mehrere Schrauben traf.
Mein Mann, der mich natürlich berät, war der Meinung, dass es an dem Süllbord zu viele marode Stellen gäbe, die mehr Aufwand bedürfen, sie lokal zu reparieren, als sie in einem einzigen sauberen Schwung neu aufzuziehen. Besonders an den Wasserauslässen/Speygatten o.ä. der beiden Seiten war der Rott sehr auffällig. Deshalb schlug ich alles ab. So etwas bekomme ich nicht mehr. Lediglich die Auslässe am Heck bleiben. |
#99
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Am Freitag zerlegte ich die Bugkabine und Sitzecke im Mittelschiff. Als ich die Beplankung darunter sah, war mir klar, das dieses Boot nicht mehr dieses Jahr ins Wasser geht. Zu viele Stringer und inneren Teile des Kimstringers sind zu sehr beschädigt. Und dabei ist noch der Wassertank inliegend. Ich habe noch keine Ahnung davon, wie es unter ihm aussieht. Hoffentlich nicht wieder eine Hiobsbotschaft! Aber ich rechne damit. Weil da seit 40 Jahren niemand mehr dran war, um etwas zu verbessern.
Lg Manuela. |
#100
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Hallo René,
du machst mir Spaß! Ein paar neue Strippen einziehen... Wo fängt das an, wo hört das auf, wenn mann die Installation durchprüfen will? Alles heraus rupfen und auf individuellen Bedarf neu verdrahten, wäre mit Sicherheit die beste Lösung, aber auch die teuerste. Ich habe so viele Kabel , die mir im Weg sind, dass ich sie am liebsten kappen würde. Bislang führten sie nur zu Beleuchtungen. Rot und Schwarz. Vor 45 Jahren. Gelten die Kabelfarben auch heute noch? Ahnungslose Manu, LG. |
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