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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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#76
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Tja, gerade in WDR 2 Nachrichten gehört,
NRW wird die ca. 60 Mio. Subventionen zurückfordern Diese sind geflossen damit Nokia mind. 2800 Arbeitsplätze in Bochum schafft, tatsächlich waren es aber nur 2300 Arbeitsplätze Somit wird man doch wohl mal bei Nokia drüber nachdenken müssen zumal der Europäische Gerichtshof Subventionsbetrug entsprechend würdigt
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"Es ist nicht deine Schuld das die Welt ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld wenn sie so bleibt" cc. FARIN URLAUB
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#77
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Zitat:
Zunächst mal gab es die Subventionen von 60 Mio. zwischen 1995 und 1999. Die Subventionen waren zum Erhalt von mindestens 2800 Arbeitsplätzen, nicht um diese zu schaffen. Es handelte sich also von vornherein "nur" um eine "lebenserhaltende Maßnahme" vorübergehenden Charakters. Diese 2800 Arbeitsplätze mußten vereinbarungsgemäß bis zum September 2006 bestehen, die 2300 stammt aus den Meldungen von Januar 2008 und sollen die Zahl der von der Schließung betroffenen Nokiamitarbeiter in Bochum wiedergeben. Unklar ist, ob Nokia alle Mitarbeiter in Bochum freisetzt, angeblich soll die Entwicklung woanders weiter beschäftigt werden. Und dann wäre noch zu klären, ob die betroffenen 2300 Arbeitsplätze nicht erst innerhalb der letzten 16 Monaten erreicht worden sind, es wäre nämlich durchaus möglich, daß zum Stichtag im September 2006 tatsächlich die vereinbarten 2800 Arbeitsplätze bestanden haben, seit dem aber frei gewordene Stellen nicht mehr besetzt wurden und die Entwicklung gar nicht betroffen ist, so daß erst zu diesem Zeitpunkt eine Zahl von 2300 betroffenen AN relevant wurde. Michael
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There are 10 kinds of people in the world.Those who understand binary and those who don't! |
#78
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@Michael:
Genauso ist es und keiner von uns wird diese Zahlen belegen können. Ich glaube, dass auch die Prüfung durch das Land, kein rechtsicheres Ergebnis erbringen wird; dafür gibt es wahrscheinlich zu viele Schlupflöcher in den Verpflichtungserklärungen. Konzerne in dieser Größenordnung haben erstklassige Rechtsabteilungen und "ziehen" die zuständigen Vergabeausschüsse regelmäßig über den Tisch. Nokia wird gehen, davon bin ich überzeugt. Aber andere Konzerne haben gemerkt, das diese Art von Raubritterkapitalismus nicht mehr leise zu bewerkstelligen sein wird und Imageverluste auch in Deutschland drohen. Und evtl. fallen die Abfindungen und Sozialpläne jetzt üppiger aus, als ursprünglich von Nokia kalkuliert - hoffentlich....
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Gruß Karsten "Wenn die Klugen ewig nachgeben, gewinnen irgendwann die Dummen."
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#79
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Zitat:
Man sollte auch daran denken, daß eine sich entwickelnde rumänische Wirtschaft für Deutschland einen nicht zu verachtenden markt darstellen wird. Da schrieb jemand von der Größe der Karos auf der Landkarte Europas - das ist schon sehr zutreffend. Das hilft den betroffenen Einzelschicksalen in Bochum und Umgebung natürlich (wie immer in solchen Fällen) wenig. Grüße Matthias (mein Nokia ist made in Finnland).
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#80
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da war doch 'mal 'was in Flensburg
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#81
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Keine Ahnung, hab' nichts mitbekommen, zumindest nicht bewußt.
Meine Aussage bezüglich der Alternative bezog sich auch mehr auf Qualität, als auf Unternehmensphilosophie (die bei amerikanischen Unternehmen für Europäer ohnehin suspekt ist ). Michael
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#82
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Moin,
ohne nun wirklich alles intensiv gelesen zu haben (halt nur Quer). Mich wundert es, wie leicht doch die Massen für 14 tage aufgebracht werden können. Um was geht es denn? Nokia hat beschlossen sein Werk in D zu schließen und ein neues in Rumänien zu eröffnen. Was könnten die Gründe dafür sein? Der Markt in D und Westeuropa ist gesättigt, eine Produktion für Ersatzbeschaffung der Konsumenten lohnt nicht. Zulieferer gibt es im Umfeld keine nennenswerten, Die Lohnkosten sind hoch, das Finanzamt macht Ärger, die Auflagen sind zu kompliziert. Was macht JEDES vernünftig denkende Unternehmen? Man fragt mal was so geht, wenn die Antwort negativ ist guckt man wo was geht und betrachtet seine Märkte. Es geht nix, der Zukunftsmarkt ist der ehemalige Ostblock bis hin nach Fernost, also rücke ich näher an meinen Markt - wer täte das nicht? Die Schlammschlacht in den Medien? Zu vergessen, Rüttgers & Co blicken auf die Wahl, da muß man nach dem Unglück mit Koch irgendwas finden um positiv in die Schlagzeilen zu kommen. Nokia auf Rückzahlung verklagen - die Manager sitzen in Helsinki und lachen sich gerade schlapp. Imageschaden? Vergesst es, der Kunde weiß in vier Wochen nimmer was da war. Werk erhalten? So wie Siemens/BenQ? mehr wird eh nicht rauskommen können - wenn überhaupt. Vielleicht fangen wir mal an zu begreifen was eigentlich los ist in der Welt! Produktion wird sich in Zentraleuropa nur noch lohnen wo Nischen bedient werden oder wo die Leistung vor Ort besser und billiger ist weil Transportkosten oder Servicekosten zu hoch werden. Dass nun angeblich 25% der Inverstoren aus China und Indien zurückkehren - mag sein - aber um welche Betriebe handelt es sich? Solche die an Qualität und Transport scheitern. Warum scheitern die? Weil sie weder Menthalität noch ihr Portfolio richtig eingeschätzt haben. Lasst die Großindustrie ziehen, konzentriert euch auf das was Ihr könnt! Dazu unbedingt notwendig ist allerdings Bildung, Ausbildung, und Qualifikation - das wird vergessen, unter den Tisch gekehrt - stattdessen werden Renter mit Helmpflicht in der U-Bahn bedroht. Nur mal zum Nachdenken und überlegen - auch wenn es den gerade Betroffenen nicht wirklich nutzt.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller)
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#83
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Genau die gleiche Art und Weise, die Motorola in Flensburg praktiziert hat und noch tätigt. Nur ist (wird) dort der Weggang in zwei Stufen vollzogen - ansonsten dasselbe Spiel. Siehe hier (Stand August 2007): http://www1.ndr.de/wirtschaft/motorola24.html Man beachte die Summen!!! für eine Stadt wie Flensburg!
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#84
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Stimmt - das WAR MAL.
Motorola ist weg trotz millionenschwerer Angebote von Diettrich Austermann. Die in Kiel sind eh ein wenig neben dran - leben halt auf der Hallig Kiel/Lübeck.
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#85
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Mmh, OK.
Motorola boykottieren wegen Schließung der Logistik, Nokia boykottieren wegen Schließung des Standortes, Siemens kann man nicht mehr boykottieren, die haben sich selbst abgeschossen, Ericsson ist jetzt Sony, die man auch boykottiert, weil sie gar nicht erst hier waren, sondern nur ihre verseuchten CDs geschickt haben. Der Rest ist eh' nur unter ferner liefen.... Also telefonieren die Deutschen jetzt wieder mit Dosen von Zamek und Schnürchen von Trigema? Ich werde weiterhin meine Geräte nach 1. Funktion, 2. persönlichem Nutzen und 3. Qualität auswählen, irgendwas für oder gegen die Geschäftspolitik eines Unternehmens findet man überall, heute ist es Nokia, letztes Jahr Motorola, nächstes Jahr Sony. Michael
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#86
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....oder die Politik(er) davon überzeugen die Subventionsmaschine langsamer laufen muss.....
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#87
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Michael, es gibt auch HTC handys
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MFG Alain -------------------------------------- Fisch gehört ins Wasser ,Wein auf den Tisch und Geld in den Sparstrumpf ....
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#88
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Du hast FAST recht, Michael, aber die Tatsache, dass es in anderen Fällen (AEG/Elektrolux, Motorola...) versäumt wurde, die Produkte dieser Firmen zu boykottieren, bedeutet ja noch lange nicht, dass man diesen Fehler auch weiterhin begehen muss !
Wer weiss, ob Nokia an die Schließung eines hochprofitablen Werkes in Bochum auch nur denken würde, wenn seinerzeit Motorola ordentlich eins auf die Nase (bzw. die Verkaufszahlen) bekommen hätte ?!! Seit über 10 Jahre telefoniere ich mobil, und das (mit einer kurzen Ausnahme) mit Nokia - Mein nächstes wird wahrscheinlich ein Sony ! Der Käufer hat nur einen einzigen Trumpf im Ärmel : nicht kaufen...
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#89
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Also 6.000 neue Jobs in Europa. Ist doch auch was.
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Wisst ihr eigentlich wo demnächst...
Ne, ...ich erzähl nix. Fragt doch mal die Tante Gugel nach: "Rumänien Ford EU"
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#91
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Zitat:
Das stimmt im großen ganzen, doch mit der Entwicklung und Fertigung von High Tech-Nischen Produkten und den Dienstleistungen, die diese hoch automatisierten Produktionen flankieren, kann man nicht 80 Mio Menschen am Fressen halten. Nach meinem Eindruck laufen wir in Mitteleuropa auf eine Massenarbeitslosigkeit ungeahnten Ausmaßes zu. Zudem werden nicht alle mit Hirnen geboren, die sie zu technischen Spitzenleistungen befähigen. Im übrigen können und werden Ingenieruleistungen bereits aus Indien und China abgerufen. Glaubt ihr, dass wir die Know-how-Vorsprünge noch lange halten können werden ? Und dann ? Ich befürchte ganz böse Umwälzungen innerhalb der nächsten 10 Jahre, die sich nicht vorbeugend bewältigen lassen. Kein schöner Land in dieser Zeit. Justin
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Rat ist wie Schnee, je weicher er fällt, desto länger bleibt er liegen und desto tiefer sinkt er ins Hirn (Samuel Taylor Coleridge)
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#92
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Wer ist das denn
Kenne ich nicht, zumindest sagt mir im Moment HTC nichts Michael
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Zitat:
Wie schon gesagt, zwischen 1995 und 199 hat Nokia in Bochum 60 Mio. bekommen, um 2800 Arbeitsplätze bis September 2006 aufrecht zu erhalten. Man wußte folglich bereits 1995, was im Oktober 2006 passieren wird! Naja, Politikergehirne scheinen aber keine Speicherdauer von 11 Jahren zu haben, um die Wahlen rum reicht's ja nicht mal für 11 Tage Michael
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#95
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Zitat:
Nur neue Märkte für deutsche Produkte? Jungs, ihr seid doch nicht auch so blöd, oder Michael
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#96
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Ich hab ja mehr ein simples Gemüt, darum:
Ich kauf kein Nokia mehr, und ich hoffe, sehr vieles machen es genau so. Vielleicht tut das Nokia dann richtig weh, wär schön. Das ist dann auch Markt und somit in Ordnung. Viele Grüße der Miky
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Grüße Miky Wer? Ich?
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#97
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Zitat:
Wir werden in den nächsten Jahren damit rechnen müssen, daß viele Firmen in ein billigeres Produktionsland umziehen werden. Bei aller Euphorie im Land über schwindende Arbeitslosenzahlen,ausgeglichenem Staatshaushalt, Wirtschaftswachstum 1.5- 2.5 %, sind die meisten verunsichert. Höhere Energiekosten für Haus, Wohnung, Auto, Nachzahlungen der Mietnebenkosten, erhöhte Vorauszahlungen u.s.w. In meinem Betrieb kommen Kunden, die auf eine Versorgung mit einem Hilfsmittel verzichten,damit Schädigungen in Kauf nehmen, nur weil sie Angst vor den zukünftigen Zahlungen haben. Damit sind wir wieder beim Thema. Auto bestellt wer zahlt? Haus o. Eigentumswohnung gekauft? Boot gekauft? Alles Fragen welche die Angestellten von Nokia lösen müssen. Wobei Lösungen können gefunden werden, aber in 4 Monaten? Für meinen Teil war die Ankündigung für die Mitarbeiter zu kurz! Gruß Bernd |
#98
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Zitat:
Nochmal, Nokia ist ab 1995 dafür bezahlt worden, die Arbeitsplätze bis September 2006 aufrecht zu erhalten. Nun halten sie sie bis Mitte 2008 aufrecht, macht 13 Jahre! Oder was haben die Mitarbeiter und Politiker geglaubt, was nach Ende des Subventionsvertrages und Erfüllung der Vereinbarung passiert Michael
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#99
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Zitat:
Als Selbstständiger baute ich eine Firma auf, stellte ein, habe meinen Umsatz gehalten und gesteigert, eine Familie, z.b. einen Angestellten,bei dem ich weiss, das die Tochter Jura studiert, das eine Angestellte Probleme mit dem Enkelkind hat u.s.w Wir sind eine Familie! Ich brauche keine Subventionen, habe noch kein Volontär beschäftigt und ausgenutzt . Ich habe eine Verantwortung gegenüber meinen Angestellten und dessen Familie. Wir sind ein Kleinbetrieb und hatte die Möglichkeit in Litauen produzieren zu lassen. Meine Mitarbeiter waren mir wichtiger! Ich habe ein Haus, zwei Autos, ein Boot, Bluthochdruck, kaputtes Knie. Ich stehe morgens auf, arbeite!
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#100
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Das ist ja alles sehr löblich, aber wenn Deine Firma kein Familienunternehmen sondern eine AG wäre, hättest Du die Wahl gar nicht gehabt, Du hättest in Litauen produzieren lassen müssen, wenn es nur ein paar Euro mehr Gewinn gebracht hätte.
Nicht, daß ich das gut finde, aber ich verschließe vor solchen Sachzwängen auch nicht die Augen. Abgesehen davon sitzt bei Dir der Entscheider beim Mittagessen neben den Betroffenen, die Entscheider bei Nokia haben die Betroffenen noch nie gesehen. Zitat:
Ist aber auch egal, wir unterliegen alle bestimmten Umgebungsbedingungen und müssen uns diesen anpassen oder wir gehen unter. Und bei einer AG ist fehlende Gewinnsteigerung schlimmer als Imageverlust. Vor allem sind die Konsequenzen langfristiger. Klingt komisch, is' aber so Michael
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There are 10 kinds of people in the world.Those who understand binary and those who don't! Geändert von El.Almirante (18.01.2008 um 22:05 Uhr) |
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