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Zitat:
Das hat mit Serienyachten oder Langfahrt nix zu tun. Zitat:
Natürlich kann man Pech haben, wenn man sich völlig abseits von Schifffahrtsrouten bewegt. Das würde man als Hobby-Langfahrer ja aber nicht machen, daher hat das weltweit organisierte Rettungssystem mit EPIRB & Co schon einen erheblichen Sicherheitsgewinn gebracht und das Risiko von Langfahrt ganz wesentlich reduziert - jedenfalls wenn man wie gesagt nicht völlig Abseits vom Schuss ist. Wer einen Notruf absendet, für den wird alles Menschenmögliche getan. Schiffe jedweder Art sind zur Hilfe verpflichtet, wenn sie helfen können. Euch wurde doch auch geholfen, als ihr in Not wart Zitat:
- keine adequaten Signalmittel - Schiff untergegangen und nur noch Rettungsinsel ohne Funk war übrig etc. pp. Es gibt natürlich tausend Möglichkeiten, wie sowas passieren kann. Ändert aber alles nix daran, dass EPIRB & Co das Langfahrerleben erheblich sicherer gemacht haben. nö, das hat damit doch gar nix zu tun. Aber es macht ja auch keinen Sinn, die neuen technischen Möglichkeiten zu verteufeln und nicht zu nutzen.
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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#102
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Das ich jetzt vom Thema etwas abgekommen bin tut mir für die Leser, die damit nichts am Hut haben wollen, leid.
Doch gehört das auch ganz klar mit zu den Vorbereitungen für eine Langfahrt. Das die Regatta Schiffe leicht und schnell, usw gebaut sind, ist mir klar ich komm aus der Rennszene zwar nicht Schiff aber Moped. Nur wenn ich da ein Strich ziehe, sind hier die Ausfälle von den wichtigsten Bestandteilen wie Motor, Bremsen usw ein minimaler Anteil. Bei den Sebos aber der Größte. Das die EPIRB ein Sicherheit bringendes Teil ist stell ich gar nicht in Frage. Das Schiffe dazu verpflichtet sind auch nicht. Aber stellt sich einer mal vor wie groß so eine Atlantikfläche ist und wie klein da ein paar Schiffe sind. Man soll ja nicht glauben, das man in der offenen See auch mit allen technischen Raffinessen so schnell gefunden wird. Ich selber habe schon Stunden nach Booten gesucht, obwohl ich genau ihre Position hatte. Der Havarist bleibt ja nicht auf der Stelle und wartet. Bei mir (übrigens ganz wichtig, wir waren nicht in Not, sondern uns ist freiwillig geholfen wurden) hat es auch Stunden gebraucht, ob wohl der Trawler nur wenige Meilen weg war. Ich möchte noch wissen, was man mit abseits der üblichen Routen meint. Der Segler der vom Wind abhängig ist, kann sich ja bekanntlich gar nicht an eine Route binden, wir sind hier nicht auf der Autobahn. Ich muss gerade an den Wilfried Erdmann denken, der 343 Tage auf See war und nur einem Schiff begegnet ist. Man sieht doch ganz klar hier schon in den Zeilen, dass es einen erheblichen Unterschied zwischen der Theorie und Praxis gibt. Mit der Elektronik ist es genau so. Die Freizeitelektronik ist gar nicht für den Dauergebrauch ausgelegt, die eigentlich der Langfahrten Skipper aber dringend nötig hätte. Selbst in der Berufsschifffahrt, die erheblich besseres Material als die Freizeitschifffahrt hat, ist verpflichtet alles doppelt und dreifach zu haben. Das man sich in Ostsee und Nordsee zu winken kann weiß ich auch, aber auf dem Ozeanen? Ich währe mich entschieden dagegen, dass alles so als leichtes mal eben um die Ecke fahren ausgelegt wird. Wie viele Skipper habe ich schon getroffen, die nur mit dem Kartenplotter unterwegs waren und von der ganz einfachen Karten Arbeit nichts mehr wussten. Ganz klar und deutlich hier ist der Unterschied mehr als erheblich zwischen der wirklichen Praxis auf See und der Theorie im Wohnzimmer. Ihr könnt mir sicher glauben, dass ich hier nicht einfach ins blaue rein schreibe, sondern meine kleine Erfahrung aus fast 60000 gefahrene Seemeilen wieder gebe und ich klar sagen muss es ist ganz anders als man es sich vorstellt. Nicht mal eben ein oder zwei Tage nasse Hosen haben, sondern mal am Schiffsboden liegen und sich wieder im Gebet üben. Tut mir leid, dass ich mich jetzt so drastisch ausgedrückt habe, aber ich denke, dass einige von Euch auch mal die Wahrheit wissen sollen. Ich verspreche auch, dass ich mich über diese Thema nicht mehr äußere. Gruß die Pauls Wenn mich noch einer fragt, was ich denn als gefährliche Punkte bei den neuen Freizeitschiffen aufzählen würde ohne jetzt ins Detail zu gehen. Spatenruder, genietet Masten, Borddurchbrüche, die aus einem anderen Material bestehen wie der Rumpf (bei Stahl und Alu) und das die Durchbrüche unter der Wasserlinie mit einem Schlauch beginnen, keine wasserdichten Niedergänge nur lose reingestellte Bretter, keine ausreichend stabile Klampen, meist zu kleine Lenzeinrichtungen, keine wirklich wasserdichte Schotten, für die See absolut untaugliche Aufbauten von Geräteträgern, lose durch das Schiff verlegte Kabel, neue elektronisch gesteuerte Motoren, die nur noch mit Computer repariert werden, unzureichende Filtertechnik für die Dieselreinigung hauptsächlich für Langfahrten, zu dünne See Reling, unzureichendes Ankergeschirr, loses Luken Deckel und Steuerstühle, nicht ausreichend verankerte Möbel und Türen. Um mal die wichtigsten Punkte die mir gerade so ein gefallen sind zu nennen. Geändert von die Pauls (12.02.2014 um 22:35 Uhr)
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Hei Pauls,
ich will mal sagen - du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen zuviel vom Thema abzuweichen, oder zu penetrant deine Einstellung zu vertreten oder so. Eure Beiträge werden hier sehr sehr gerne gelesen - wir sind hier eher stolz darauf das so Leute wie ihr hier schreiben. Ihr gebt der ganzen Langfahr-Disskussion einen tollen Auftrieb. Also - bitte weiter so! Das ideale Langfahrtboot ist für mich genau das Boot mit dem genau derjenige seine geplante Reise mit dem für ihn ausreichenden Sicherheits-level beginnt. 99% der Langfahrten scheitern daran, das sie eben nicht begonnen werden. Und das finde ich schade.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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Harald,
auch von mir eine Ermunterung zum weiteren schreiben! Die Diskussion lebt ja davon, dass man auch mal abweichende Standpunkte vertritt und Eure Erfahrung ist ja nun völlig unbestritten! Christo, Zitat:
Um aber wieder zurück zum Thema zu kommen, sowas hier finde ich auch klasse (eine Diesel Duck): http://www.boatshop24.com/de/marine-...otorboot/64364
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#105
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Zitat:
Heute wird einem erklärt was man alles wie vorbereiten muß - unbedingt muß! Man muß mindestens 3 Jahre Auszeit haben, nach dem Bootskauf noch mindestens 100.000 Euro auf der Kante haben, der Segelpartner muß redundant ausgebildet sein, die Landwohnung muß erhalten und betreut sein, die Krankenversicherung aufgemotzt, ... Es muß ein Pactor-Modem an Bord, ein EPIRB sowieso, besser mehrere EPIRBs. Es muß die Sextantennavigation beherrscht werden, Plotter und LAptops an Bord und natürlich sämtliche aktuelle Seekarten in Papierformat - in seewasserfesten Plastikhüllen verpackt. Und dann natürlich Kurzwellenfunk - und Satelliten-Telefon. Und Wetterfunk. Es wäre äußerst ungewöhnlich wenn das Boot unter 40+ Fuß hat, und Standardausstattung geht ja mal gar nicht. Und-So-Weiter... An diesem ganzen Vorbereitungs-Terror, bei dem man fast täglich vorgeführt bekommt was man noch alles vorbereiten müßte, und was man alles nicht kann und nicht hat und nicht darf, daran scheitern die meisten. Oder? Deswegen Glückwunsch demjenigen der genau das für sich geregelt bekommt.
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@ Harald Paul: Schreib auf jeden Fall weiter.
Alle profitieren von deinem Wissen und dem der anderen Forumsteilnehmer. Ich kann dir versichern dieser Thread fürs Booteforum sehr sachlich und freundlich geführt ist Gerade die Schwachpunkte bei Serienwerften bzw. die Auswahlkriterien für ein Boot interessieren mich sehr. Viele stehen ja vor der Wahl z.B. http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeige...055?ref=search (PaidLink) Bj 2002 oder sowas http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeige...512?ref=search (PaidLink) zu kaufen (wirklich nur als Beispiel - beide Boote sind sicherlich gut). Bis jetzt dachte ich immer die knapp 30 Jahre jüngere Bavaria wäre die bessere Wahl da wahrscheinlich mehr Platz, weniger Wartungsaufwand, schneller aber durch diesen Thread bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Und auch die jetzigen Bootseigner profitieren von diesem Thread und sei es nur dadurch, dass sie ihn zum Anlass nehmen alle Borddurchlässe penibel zu kontrollieren Wenn es Deine Internetleitung hergibt dann schau dir mal seine Videos an: http://www.youtube.com/user/Sailor897 Man sieht vieles ist machbar Gruß Chris |
#107
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Zitat:
Hier von ist manches (sic) einfach zu ändern und manches aufwendiger, denke ich mal. Was mich besonders interessieren würde: Gibt es eigentlich noch Motoren neuerer Bauart die nicht elektronisch gesteuert werden? Oder muss man dann zwingend auf alte Diesel ausweichen, wo evtl.(!) auch die allgemeinen Wartung altersbedingt aufwendiger werden könnte. Monel- Nieten in Alumasten sind für Edelstahlbeschläge mit Isolierung zum Mast hin ein brauchbarer Kompromis. Durchbolzen fällt i.d.R. flach, da moderne Alu-Masten teils auch als Kabel- und Fallenschächte dienen. Gewinde in Alu halten nicht genug aus. Gegenschrauben von innen naturgemäß sehr schwierig. Komplette Manschetten gehen in den seltensten Fällen da immer entweder die Großkeep auf ganzer Länge frei sein muss oder je nach anderem Takeltyp (z.B. Gaffeln mit Koralle) bestimmte Längenabschnitte des Mastes rundum frei sein müssen, was schon wieder eine ganz andere Rigggeometrie bedeutet. Ohne Kompromisse geht da leider nichts aber die Statik der Masten leidet durch Nietlöcher nicht so stark (wenn man es vernünftig macht), besser wird sie natürlich auch nicht Brüche sind oft "Userfehler" in der Trimmung, Wanten- und Stagspannnung. Die Knicke liegen aber nicht zwingend immer in der Nähe von, auf den ersten Blick, offensichtlichen Schwachpunkten. Und des gibt noch ein Unzahl diverser Riggarten was Verstagung, Salinge, Trimm-Möglichkeiten etc. anbelangt, die jede für sich ein eigene mechanische Variante benötigen. Alternativ könnte man noch einige Beschläge aus Alu aufschweissen, muss sich dann aber immer noch mit dem galvanischen Problem an den Übergängen zum Metall der Terminals usw. arrangieren. Holzmasten sind relativ schwer und sehr Pflegeintensiv und neigen bei unsachgemäßer Pflege zum Rott. Die heute verwendeten Rollenmechaniken wären auch schwerer unter zu bringen als in Alu. Stahlmasten sind zu schwer, unflexibel und rosten. Borddurchbrüche habe ich in meinem Fall soweit wie möglich (unter Wasser) auf drei reduziert. Bei Stahl könnte ich mit vorstellen das die Innen-Konservierung zum Stahl des Rumpfes passenden Rumpfdurchgang- Stahles schwierig ist. Da treibt man evtl. den Teufel mit Beelzebub aus. Aber im Grunde sind alle Metallvarianten mittels Anoden sicherbar, wenn auch nicht perfekt. Schläuche und auch doppelte Schlauchschellen sind ein Risiko. Über die WL gezogene aufgeschweißte Stahlrohre bei Stahlbooten sind -denke ich zumindest- nicht auf allen Spantformen und Einbautiefen einbaubar ohne störend in den Raum zu ragen. Verstrebt sollten sie auch sein um ein abknicken zu verhindern. Bogenförmig an der Außenhaut orientiert verlegt sind sie wiederrum innen nicht mehr ohne weiteres zu inspizieren und konservieren dürfte in allen Fällen schwierig sein. Wie man es auch dreht, Rumpfdurchbrüche bleibem m. E. immer ein kleineres oder größeres Übel. Konische Leckproppen, diverser Durchmesser, sollte man immer (!) dabei haben. Bei den beiden "überflüssigen" Durchbrüchen, die ich bei mir entfernt habe (GFK -Eimer) , waren übrigens die Schläuche absolut intakt, gleiches galt für die Doppel-Schellen. Kaputt korrodiert und jeweils Schieber gebrochen (!) waren die beiden Seehähne die am unteren Ende des Schlauches saßen. Die Durchbrüche selber waren ebenfalls in bester Verfassung. Wie erwähnt, wie mans macht macht mans verkehrt, irgendwas ist halt immer Bei den Risiken des Spatenruders kannst Du den Saildrive, der heute oft und gerne verbaut wird, mit in die Risikoliste nehmen. Ein großes Loch im Boden wo ein ölhaltiges Getriebe (nur durch Simmerringe geschützt) vierkant nach unten ins Wasser ragt. Also wenn schon Motor dann besser Wellenanlage. Getriebe innen im trockenen, das Loch im Boot reduziert sich auf die Stopfbuchsenanlage. Im schlimmsten Fall ist eine Welle auch im Wasser teils oder ganz ziehbar, kommt immer auch auf die Demontierbarkeit des Ruders an. Ein Saildrive ist da -fast immer- auf den Kran angewiesen, wenn es auch diese Tricks mit Ölwechsel im Wasser gibt. Aber Reparaturen im Bach sind so ziemlich alle ausgeschlossen. Vieles wird wohl "immer" ein Kompromis sein oder die Suche nach dem kleineren Übel.
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Gruß Kai Geändert von KaiB (13.02.2014 um 10:48 Uhr)
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Da musste ich jetzt erst mal googlen um zu sehen was das überhaupt ist...
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Gruß Kai
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#110
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Moin,
na ja, ob die Atlantik-Überquerer nur 1% derer sein sollen, die ernsthaft vorhatten, so was mal zu machen aber nie losgefahren sind? Heute fahren wohl um die 700/a über den Teich, wenn da alle fahren würden, also runde 70000, würden die Häfen sehr viel zu klein werden. Ich schätze da eher, das die Hälfte nicht wirklich losfährt. Und die Gründe (Geld, Zeit, Technik usw) sind des Öfteren auch nur gut, um nicht zu überlegen und offenbaren, was einen nun wirklich abhält. Wir haben einige Male rausgefunden, das es häufig etwas mangelnde Risikobereitschaft war. Da wurde entweder das Risiko doch sehr überschätzt oder die Ansprüche an die Sicherheit waren reichlich überzogen. Obwohl sich fast alle morgens in den Berufsverkehr stürzen. Ich will das aber nicht wirklich ändern. Jeder so, wie er es für sich selber möchte. (Wir hatten übrigens auch ne Waschmaschine an Bord.) Grüße Hanse
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#111
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Für mich ist die wichtigste Voraussetzung bei einer Langfahrt-Yacht, dass ich nach einem Überbordgehen auch alleine wieder an Bord komme.
Eine Aussparung, Badeplattform, oder was auch immer am Heck.
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Gruß Stefan
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#112
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Ist wohl eher bei Solofahrern wichtig.
Ich habe mir fest installierte Fangleinen angebracht.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
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Vielen Dank für Eure Ermunterungen.
Das ich etwas geradlinig, vielleicht sogar forsch und roh bin, schiebe ich auf die sogenannte Seesprache und das Überleben in der Wildnis, in der es innerhalb weniger Momente zu entscheiden gilt ob hopp oder topp. Hier gibt es nur ein klares ja oder nein und natürlich die Übernahme der Verantwortung für den eigeschlagenen Weg. Was in der heutigen Zivilisation nicht mehr so üblich ist, da schiebt man schon gerne die Verantwortung auf einen anderen. Hört sich vielleicht wieder etwas harsch an, aber es funktioniert unter besonderen Umständen eben nicht anders. Wir haben alle miteinander erkannt, dass es nicht nur um Grönland pfeifen kann, sondern auf den ganzen Weltmeeren. Deswegen habe ich immer einen Leitsatz für meine Expeditionen. "Auf das Beste hoffen, aber auf das Schlimmste vorbereitet sein". Durch diesen Satz bin ich gezwungen worden hinter die Kulissen zu schauen und eben nicht alles zu glauben, was mir manch Verkäufer ins Ohr flüstert. Denn der ist nämlich nicht draußen, wenn es um die Gebetsübungen am Boden des Schiffes geht. Sich hier im Forum über alle Details aus zulassen, würde mit Sicherheit weit über das Maß aller Dinge gehen. Auch würden so zu viele Meinungen zusammen kommen, dass einer, der wirklich daraus eine Info haben möchte am Ende kein Boot haben möchte sondern ein Fahrrad. Das Problem an allem liegt eigentlich gar nicht am Produkt sondern an dem zu seltenem Gebrauch und der dafür fehlenden Routine. Beispiel. Ein Bootsfahrer erzählt mir, dass er schon über 30 Jahre Boot fährt. Er arbeitet ganz normal im Betrieb XY und seine Freizeit verbringt er eben auf dem schwimmenden Exil. Von den 30 Jahren ist er aber eigentlich kaum ein Drittel der angegebenen Zeit, tatsächlich auf dem Boot. Die Saison von Anfang Mai bis Anfang Oktober also 5 Monate. Jedes Wochenende geniest der Gute sein Schiff sind so um 20 Wochenenden. Jetzt bezieh ich schon den ganzen Freitag mit ein also drei Tage sind 60 Tage Bootsaufenthalt. Dazu rechne ich noch 30 Tage Urlaub, dann kommt der Gute auf satte drei Monte Schiff im Jahr. In 30 Jahren sind das halt nur 7 Jahre 6 Monate. Ich will keinem damit zu nahe treten nur verdeutlichen, dass man eigentlich in dieser Zeit auf die ganzen Jahre bezogen dadurch zu wenig Routine bekommt und die Erfahrung zwangsläufig auch hinter her hingt. Man ist also vom fachkundigen Verkäufer wesentlich mehr abhängig als zum Beispiel beim Autokauf. Man sitzt fast jeden Tag in dem Karren, da macht einer einem so schnell nichts vor, wenn man schon 30 Jahre Auto fährt. Man ist also mehr abhängig von einem anderen, doch gibt es Situationen gerade auf See, die eigentlich ein sehr hohes Maß an Vertrauen in sein Boot stellen. Deswegen auch mein Satz. "Man fährt nicht mit dem Schiff über die See, sondern mit dem Kopf. Übertragen, wenn ich weiß, dass mein Kutter das ab kann, dann lassen es wir mal kommen. Ein jeder von Euch weiß, das die Seetüchtigkeit auch von einem sehr hohen Maß der Crew abhängig ist, vielleicht in einigen Situationen mehr als die Hälfte. Stellt sich jetzt die Frage, wie bekomme ich möglichst gute Infos damit ich beurteilen kann, was gut für mich und mein Schiff ist. Lange Zeit grübele ich schon darüber, welche Möglichkeiten ich hätte meine Erfahrungen, die ich in dem semiprofessionellen Umgang mit Schiffen in den Jahren als rastloser Dauerbewohner sei es in den Binnenrevieren oder auf See habe, weiter an Interessierte ab zugeben. Die Angelegenheit nimmt nämlich unendlich viel Zeit in Anspruch, will man einem jedem einzelnen zur Seite stehen. Auch bin ich nicht immer für jeden durch unsere nicht ganz normale Lebensweise erreichbar. Die einzige Möglichkeit die ich derzeit sehe, das ich meine neue ins Leben gerufene Berichtserstattung "Pauls Berichte" auf dieser Expedition "Donau - Alaska" die unter der Rubrik Verkauf auf meiner Webseite zu finden ist, um diese Thematik erweitere. Mein Gedanke wäre unter dem Titel "Tipps und Tricks" mal einige Sachen zu erläutern, die die Ausrüstung, wie welches Werkzeug oder Schmiermittel, seefeste Verpackung meines Proviants, welcher Anker oder Treibanker, der Umgang mit dem Fisch und seine Zubereitung, wie kann ich mit wenigen Blicken beurteilen welches Schiff für mich in welchem Seegebiet gut sein könnte, wie geht das eigentlich mit der Zweisamkeit, wenn man so lange auf engem Raum ist, was braucht man wirklich um dauerhaft auf einem Schiff zu leben, Heizung, Müllproblematik, Wasseraufbereitung, Motorenkunde, usw, usw. Es sollen einfach Eindrücke vermittelt werden, die ein jeder für sich selbst nutzen kann aber nicht muss. Ich werden so ausgewogen wie möglich die einzelnen Themen behandeln, damit sie leicht verständlich, einem jeden eine kleine Hilfe sein könnte. Macht Euch mal Gedanken und lasst es mich wissen, ob so etwas für einige nützlich wäre. Gruß die Pauls Geändert von die Pauls (14.02.2014 um 00:03 Uhr)
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#114
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Zitat:
Als ehemals Langzeitfahrer samt Weltumseglung begrüße ich euren Vorschlag sehr - insbesondere: Weil durch die oftmals verwirrenden Informationen auf den diversen Plattformen im Internet manchmal auch eine Art Wissens-Vakuum-Irrtum entsteht... ...was manchen Skipper wohl mehr als ratlos vor der heimischen Tastatur zurückließ. Daher sind eure Erfahrungen mehr als nützlich! Also, liebe Pauls, auch wenn hier im Forum manchmal etwas Gegenwind (Beaufort 7+) herrscht - aber die Mehrheit wird wohl meiner Meinung sein und sagen: DANKE im Voraus! Groetjes... Helmut
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MS Kabouter |
#115
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Bei der ganzen Diskussion habe ich immer hier das Video im Kopf
http://www.youtube.com/watch?v=rvxhQO4pw2E Vielleicht daher mein Glaube das Serienyachten mehr aushalten als man denkt. Oder ist eine Dehler 31 einfach das optimale Boot für Langzeitfahrt Gruß Chris |
#116
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss |
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Ich wäre sofort euer Leser.
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#118
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Deren 60 Fuß Katamaran kann, wenn man sich die Bilder anschaut, maximal 100 m² Solarpanele haben (steht leider nirgends genau). An guten Tagen sind das ganz grob 10kW für ein paar Stunden. Damit kommt man nicht all zu weit. Laut der Seite reicht es aber nicht nur für die unendliche Reichweite, sondern zusätzlich auch für die luxuriöse Ausstattung. In anbetracht der Kosten (die Solarpanele und Elektromotoren sind da noch vergleichsweise günstig, aber die Batteriebank reißt ein richtiges Loch auf), lohnt sich so etwas nie und nimmer. Ein paar Solarpanele mögen auf einem Boot, das sparsam mit dem Strom umgeht, helfen, die Betriebsstunden des Generators gering zu halten, aber als Ergänzung zum Antrieb oder gar als Ersatz sind sie völlig ungeeignet. Das mag bei dem zuvor genannten, weltbekannten High-Tech Ding anders sein. Gruß, Markus |
#119
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Hab mir gerade das Video mit den Havarien angesehen und fand es auch beeindruckend, was so ein Schiff aushält.
Ein kleiner Hinweis: Ich denke, dass die aus Sicherheitsgründen, das Sebo ziemlich ausgeräumt haben und daher der Rumpf weniger Energie aufnehmen muss. Nicht vergessen, das eine Langstreckenyacht voll bepackt bis unter das Dach ist. Also die Testreihe gut, aber? Man kann natürlich an allem etwas finden, doch demjenigen besten Dank, der sein Boot zu Verfügung gestellt hat. Der Bug und die nach außen gewölbte glatte Bordwand, sind an einem Schiff immer die stabilsten Punkte. Problemzonen, bei solchen Sebos sind der an gebolzte Kiele und Spatenruder. Dem Kielen muss schon ein schwerer Hammer unterkommen, bis der wirklich ab ist. Nur eines darf man hier nicht unterschätzen, das sind die Langzeitschäden. Das Harz bekommt durch den Aufprall tausende kleine mini Risse, nur die Glasfaser hält alles zusammen. So wie ungefähr die Spinnenrisse im Gelcot, auf Deck, die dann schwarz ersichtlich werden, weil dort sich der Dreck rein setzt. Diese Risse sind natürlich eine gewissen Materialschwächung, die beim nächsten Bums um das weniger standhalten. Ja ich weiß, dass nicht jeder 5 mal hintereinander aufbrummen will, aber? Mit dem Spatenruder sieht die Sache erheblich schlechter aus. Der Baumstamm ist die eine Sache. Der hier war verhältnismäßig dünn und brach. Es gibt nicht nur solche. Wenn ein Baumstamm lange genug immer Wasser treibt, ist er flexibel wie eine Gummistange und bricht dann nämlich nicht. Bei Auffahrt, oder besser gesagt bei Überfahrt, rollt er unter den Kiel durch treibt in die Lücke Kiel, Z-Drive und natürlich Spatenruder. Sicheres Ende für das Ruder bei 6 Kn Fahrt. Es muss gar nicht ab sein, aber die Ruderwelle verbiegt sich minimal nach hinten, oder die meist zu dünn ausgelegte Ruderaufnahme gibt nach, so dass die obere hintere Ruderecke am Rumpf anstößt. So etwas passiert nie, wenn es glatte See uns Sonnenschein hat, denn dann wäre man ja schon zweifacher Lottogewinner. Ganz gemein sind Oberflächen Stellnetze wie sie gerne an der Westküste Irlands Verwendung finden oder auch Heringsnetzte in der Ostsee. Die Yacht gleitet ganz leicht, auch mit dem Kiel, drüber und bleibt dann mit dem Antrieb, was eigentlich noch gut ist, hängen. Viel schlechter ist es wenn es im Ruder hängen bleibt, weil sich meist die obere Schwimmleine, so derart in die Spalte Rumpf vorderes Ruder durch den enormen Druck rein schweißt, das es fast unmöglich ist diese Unterwasser zu lösen. Man braucht keinen Gedanken dafür verschwenden, um zu sagen, da gehe ich schnell mit einem Küchenmesser runter und mach mal. Kann jeder heute Abend probieren ein dreiadriges Nylonseil durch zuschneiden und gleichzeitig mal nach 50 Liegestützen in der Badewanne probieren wie lange er dann noch die Luft an halten kann. Die Liegestützen sollen nur in etwa den Adrenalinspiegel simulieren, den man bei solch einem Fall hat. Vom Taucheranzug und der anderen Ausrüstung, wie Flossen, Brille und Gewichte mal ganz abgesehen. Deswegen favorisiere ich natürlich durchgehende Ruderkacke, wo bei die Stabilität ins dreifache gegenüber dem Spatenruder ist. Das nur mal so alles am Rande erwähnt und als Beispiel aufgeschrieben, damit man in etwa sieht, wie ich solche Themen behandele. Ich behaupte, ganz frech, dass von 100 Booten keine 5 die Ausrüstung für solch einen Fall besitzen, von der Erfahrung ganz abgesehen, denn in der Not wird man erfinderisch. Gruß die Pauls Wer mein Buch "Freiheit-Abenteuer-Wildnis" kennt, weiß wo von ich spreche. Geändert von die Pauls (14.02.2014 um 19:20 Uhr)
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...und man muß ja auch dazu sagen das die alte Dehler-31 als seeehr solide gebaut galt.
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Auch wenn am Ende des Viedeos natürlich behauptet wird, die Jacht habe keine strukturellen Schäden davongetragen, halte ich sie für irreperabel beschädigt. Sicher hätte sie die Crew noch sicher in den nächsten Hafen gebracht aber trauen würde ich dem Schiff nicht mehr. Man sieht die Schäden eben nicht.
Da ist Stahl irgendwie "ehrlicher". Jeder Riss beginnt sofort zu rosten und offenbart sich. Und bei Stahl ist es möglich die ursprüngliche strukturelle Festigkeit durch Austausch der betroffenen Teile wieder herzustellen. Bei GFK kann man nur flicken und hoffen das es hält. Gruß Hubert
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! |
#122
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Laßt mich kurz zeigen wie recht Kai damit hat.
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Warum zweifelst du daran?
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#124
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Nach meinem Wissen, haben aber die Saildrive knapp unter dem Flansch, der am Bootsboden angeschraubt wird einen Sollbruchstelle.
Sonst wäre eigentlich das Risiko so derart groß, dass die CE A mehr als in weite Ferne davon schwimmen würde. Kann sich natürlich im Laufe der "Sparzeit" schon wieder geändert haben. Gruß die Pauls |
#125
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Du meinst bzg. des PlanetSolar? Tu ich ja nicht. Vielleicht habe ich mich da etwas zweifelhaft ausgedrückt. Bei mehr als 500m² Solarpaneelen in Verbindung mit einem hocheffizienten Boot (bspw. die Oberflächenantriebe) lässt sich ja schnell nachvollziehen, dass sich das ausgeht. Vermutlich hat man aber auch auf Luxusverbraucher verzichtet.
Meine Kritik bezog sich allein auf Solarwave. Ihre Konzepte halte ich für Quatsch. Aber auch die haben ein fertiges Boot, das allerdings ganz anders aussieht, als ihre Luxus Konzepte. Mehr Solarfläche und dazu noch ein Windgenerator oben drauf (halte ich für effektiver, sieht aber nicht gerade elegant aus). Trotzdem schafften sie nur 23h Fahrt pro Woche. Aber auf einer 60 Fuß Luxusyacht mit 100m² Solarpaneelen wird man wohl froh sein dürfen, wenn man alle Verbraucher damit bedienen kann. Vorwärts kommt man so nur, wenn der Generator läuft. Aber dann ist es kein Solarboot mehr, sondern eines mit seriellem Hybrid. Mit sparsam und ökologisch hat das nichts mehr zu tun, denn die Tonnen an Akkus müssen schließlich auch bezahlt, in Bewegung gesetzt und irgendwann entsorgt werden. Gruß, Markus Geändert von AvaVM (14.02.2014 um 20:44 Uhr) |
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