#126
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Bei der ganzen Alkoholdiskussion hier argumentieren die meisten mit der Reaktionszeit. Verminderte Reaktion ist aber nur eine Wirkung des Alkohols. Andere sind die Selbstüberschätzung und erhöhte Risikobereitschaft, ohne dies als Risiko zu sehen. Dazu kommt noch dass die Differenzierungskriterien für eine teilweise Heraufsetzung der Promillegrenze weder für den Gesetzgeber noch für die Polizei umsetzbar sind. Die meisten regen sich doch über kleinliche Differenzierungen auf. Sollen da im Ernst noch weitere hinzukommen? Ich stelle mir gerade vor, wie die Gerichte dann solche Fälle beurteilen sollen. Findige Anwälte werden dann unter Berücksichtigung des Gleichheitssatzes nach Art. 3 Grundgesetz das Regel-Ausnahmeverhältnis in der Luft zerfetzen.
Solange noch keine 0-Promille Grenze besteht, kann doch jeder ein Bierchen trinken wenn er das verträgt. Das sollte doch reichen. |
#127
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Hi Magelan,
mit dem Argument der steigenden Risikobereitschaft hast Du natürlich vollkommen Recht. Mit dem der abweichenden Regelungen sehe ich das anders, macht aber nix. Um das Klarzustellen: So kann ich die Petition auch nicht unterstüzen, es gibt auch Wichtigeres auf der Welt als das, aber was hier massenhaft an Äußerungen kommt ist schon sehr haarstreubend... Hier tun alle so als ob sich jeder und immer 1000% an jede Regel beim Bootssport hält - ich frag mich nur, wo die ganzen Nasen am Wasser herkommen Gleitfahrt in die Schleuse, kurz vor der Schleuse (100m) noch schnell in Gleitfahrt überholen, damit ich eher dran bin usw. Und das die ganzen Bierchen ausschließlich (und bis auf 3-4 Leute hier sagen das ja alle für sich) im Hafen getrunken werden, das glaubt doch kein Schwein... Fehler machen immer nur die anderen |
#128
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Klasse Diskussion....
Teilweise sind da Argumente pro Alkohol dabei, die man selbst als ironische Bemerkung nicht verstehen könnte. Wie sollte in der Praxis ein Gesetz denn individuell nach Person, Situation und Art des bewegten Bootes / Schiffes durchzusetzen sein? Soll aus dem Paragraphen auch ein gewaltiges eigenes Buch mit Interpretationshilfen und Auslegungsbeispielen werden? Am Besten ist aber noch das: "Der X fährt besoffen besser als der Y..." Das kommt bei allen Alkohol-Diskussionen immer aufs Tapet. Aber wenn X auch besoffen besser als X nüchtern fährt, dann hat X eigentlich ein ausgesprochenes ein Alkoholproblem und sollte gar nicht mehr fahren. Aber vielleicht sollte der Gesetzgeber ein festgelegtes "erlaubtes Gefährdungspotential" einführen: Setzen wir dies mal, (als Gedankenexpertiment), auf 100% bei einem gerade so durch die Prüfung gekommenen Fahranfänger. Ein Profi mit etwas Talent und großer Fahrer- fahrung kommt bei einer jährlich erneut abzulegenden Prüfung auf 5%. Nun darf er, (individuell festgelegt), so viel saufen, bis auch er auf das "erlaubte Gefährdungspotential" von 100% kommt...? Aber Scherz beiseite... Ich finde es auffallend Schade, dass beim Mauerfall die 0,0 nicht übernommen wurde. Das ist die einzig vernünftige Grenze beim Umgang mit gefährlichen Geräten und Maschinen. Leicht einzuhalten und schnell zu prüfen. Wenn 1-2 Bier ohnehin "keine Wirkung" haben, warum trinkt man sie denn dann? Richtig! Es geht um das leicht "duselige" Gefühl und das passt halt weder zum Boot- noch zum Autofahren. Was die "Promillegrenzentrinker" bedenken sollten: Kommt es zu einem Unfall und es landet vor Gericht, hat derjenige, dem Alkohol nachgewiesen wurde, immer ein Problem. Einer mit Alkohol, einer ohne, dann sind Promillegrenzen gar nicht mehr so von Bedeutung, es reicht der Begriff "Alkohol". Urteile sind halt immer subjektiv und genau da haben es die Unfallverursacher eben auch mit 0,2 schon schwer.
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gregor |
#129
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Zitat:
Im Unterschied zum Auto ist es nicht egal ob einer, der z.B. nur die Leinen beim Ablegen löst, die Grenze überschritten hat. Meines Wissens nach hat dann auch der Skipper ein Problem, da kann er nüchtern sein wie er will.
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#130
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Moin,
interessante Diskussion . Vor allem, da die geltende Gesetzesgrundlage vorübergehender Art ist (bis Jan. 2014), siehe BinSchStrO (Publikation www.elwis.de): Zitat:
Zitat:
http://www.elwis.de/Schifffahrtsrech...gen/index.html Zitat:
Zitat:
___ Alles klar? Wirklich? www.elwis.de ist anscheinend etwas flotter als andere Publikationen, z.B. www.gesetze-im-internet.de Zitat:
Hmh, ... . Wer schreibt denn heute noch was von 0,8 . Impressum? Ah, da isses: http://www.gesetze-im-internet.de/impressum.html In diesem Sinne (... abends in der Hafenkneipe) Gruß Ralph
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#131
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Ralph, da hast du einen schönen Widerspruch gefunden. 0,5 Promille versus 0,8 in behördlichen Webseiten.
Tom
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Meine Artikel über Fototechnik: photoinfos.com Mein Blog über Boote und Reisen: oxly.de |
#132
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Hallo,
was ist daran widersprüchlich. Ich muss mich immer an die aktuelle Fassung von Gesetzen und Verordnungen halten, auch wenn ich noch einen alten Text irgendwo widerfinde. Deswegen werden Änderungen auch immer in Amtsblättern (Bundesgesetzblatt, Verkehrsblatt etc.) pupliziert. Die Grenze von 0,5 Promille wird sich auch bei der zukünftigen Revision der BinSchStrO als dauerhafter Bestandteil der Verordnung wiederfinden. Solange hat die "Anordnung vorübergehender Art" Vorrang vor der bestehenden Verordnung. Bis dann Dominic
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#133
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Hi !
Zitat:
Gruß, Jörg |
#134
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Zitat:
hast an sich schon recht. Aber schau mal, wer hinter dem irgendwo steht . Gruß Ralph |
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Oder einfach mal auf der Startseite lesen:
"Wichtig: Die im Internet abrufbaren Gesetzestexte sind nicht die amtliche Fassung. Diese finden Sie nur im Bundesgesetzblatt." |
#138
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Hallo,
Zitat:
Eine Petition dagegen hat auch wenig Aussicht auf Erfolg, da mit der kommenden großen Revision der BinSchStrO eine weitere Vereinheitlichung der Verkehrsvorschriften in der Binnenschifffahrt (z.B. BinSchStrO, DonauSchPV, MoselSchPV, RheinSchPV etc.) vorangetrieben werden soll. Außer der BinSchStrO werden aber die übrigen Schifffahrtspolizeiverordnungen durch Beschlüsse die Stromkommissionen erlassen, welche aus Deligationen der Anrainerstaaten bestehen. Da unsere Nachbarländer so überaus liberal in Hinsicht auf Alkohol im Verkehr sind, kann man sich die Chancen denke ich recht gut ausrechnen. Bis dann Dominic |
#139
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Zitat:
Gruß, Jörg |
#140
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Da bin ich anderer Meinung, ich denke, der versucht, sich an die Grenze heranzutrinken. Und da hilft dann eine möglichst niedrige Grenze.
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#141
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Zitat:
Warum unterstellst Du, das derjenige der ein Bierchen trinkt ein chronischer Alkoholiker ist, der sich exakt an die Grenze säuft Ich persönlich habe noch nicht erlebt, dass sich jemand an die Grenze trinkt - na gut, ausser Juristen in Ausbildung, die machen das beruflich Beim Fahren & Trinken gibt es doch eher 3 Typen: Der eine sagt: Absolut kein Alkohol der nächste sagt: Ein bis zwei Bierchen gehen und den den Du meinst, dem is die Grenze schlicht wurscht - der trinkt auch 5 oder 10 Bierchen und fährt dann ohne Skrupel. Das würd aber der Typ 2 nichmal machen, wenn er dürfte - der ist davor umgenietet |
#143
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Komische Diskutiererei: In Kroatien ist die Alkoholgrenze im Strassenverkehr 0,5 Promille, wir alle wissen, dass das eher bedeutet: 1 Glas Prosek ist 1 Glas zuviel.
Also was solls, auf dem Wasser gehe ich doch schon aus eigennutz und -schutz kein Risiko ein.
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Gruß Heinz, |
#144
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Hey,
Ich mach da auch nicht mit! Reicht mir schon wenn ich bei wind in die Box fahren muss. bekomm ich jetzt auch n danke ???
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Mit freundlichen Grüßen Marlon ------------------------------------------------------------------- Bayliner 245
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#145
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Dann lies einfach mal deinen eigenen Beitrag
Es sind die Schnellfahrer, die vehement gegen eine allgemeine Höchstgeschwindigkeit sind. Es sind die Kiffer, die vehement für eine Freigabe von Haschisch und Mairuhana streiten. Logischerweise sind die, die gegen - ihrer Meinung nach zu niedrige - Alkoholgrenzwerte sind die reinen Engel, die eigentlich gar nie Alkohol trinken, nur für den Durst des Nachbarn eine Lanze brechen Weißt du, was ein sicheres Zeichen für ein Alkoholproblem ist? Wenn man so vehement für den Alkoholkonsum streitet. Wer kein Problem ohne Alkohol hat, der zuckt mit den Schultern und sagt "Was soll's, trinke ich eben Kaffee/Tee/Cola/Mieralwasser/usw."
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#146
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Zitat:
Es sind die Kinderpornofans, die gegen die umfassende Vorratsdatenspeicherung und Internetsperren sind. Es sind die Steuerhinterzieher, die gegen den sofortigen Zugriff des Finanzamts auf alle Kontodaten sind. Es sind die Mafiosi, die sich dagegen wehren, dass Telefone beliebig abgehört werden. Wer kein Problem mir der Polizei hat, der zuckt mit den Schultern und sagt: "Was soll's, sage ich halt nichts am Telefon und Internet brauche ich 'eh nicht." Ich glaube ernsthaft, Du solltest Dein Verhältnis zur Freiheit mal grundsätzlich überdenken.
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#147
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Ohhh man ,
sag mal, hast Du zuviel BILD Zeitung gelesen oder schließt Du von Dir auf andere Ich bin auch für die Freigabe von Hasch, habe aber selbst noch nie nen Joint gezogen. Warum ich dann dafür bin? Weil ich sehe, dass die Argumente mit der automatisch folgenden Heroinabhängigkeit absoluter Blödsinn sind und weil ich meine, jeder soll doch bitte das dürfen was er mag, solange er/sie keinen anderen in seinen Rechten und Freiheiten behindert... Nein, auch wenn Du es nicht glaubst, aber ich habe kein Alkoholproblem (seit über einer Woche kein Alkohol... nein, ich befinde mich nicht auf Entziehung - ich wollte schlicht einfach nicht) Und nein, ich bin kein notorischer Raser, nur weil ich 200PS habe, und ja ich versuche alles um die Motorgeräusche zu dämmen (nein, mir persönlich bereitet ein 8-Ender-Sound kein Org....) - ich fahr nämlich lieber schön gemütlich an einen netten Ankerplatz... Wenn ich aber Wakeboarde is das mit nem 10PS Tuckerkahn einfach schei.... Ich mach Dir nen Vorschlag: Hör einfach auf platte Argumente ins Volk zu bringen und schon sind wir uns in der Meinung näher als Du glaubst... Wenn Du mitlesen würdest - ich habe auch schon Contra-Argumenten zugestimmt, einfach weil sie gut waren!
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#148
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Kurz halb OT:
Samstag Schleuse Linne , Roermond: Großer ( 15m ) Stahlverdränger, Laute Musik, 11:30 Mittags (!) kamen mit 3 Mann angefahren, 7 Bierflaschen auf dem Tisch. Ratet mal wie der Schleusvorgang war??? Er war sche***! Anfangs ging es hoch, dann ist hinten der Fender ins Wasser gefallen, diesen wollte man dann mit dem Bootshaken wieder hochholen dann hat hinten keiner aufgepasst und das Boot ist Abgetrieben, ging noch gut, aber trotzdem!!!!
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Mit freundlichen Grüßen Marlon ------------------------------------------------------------------- Bayliner 245
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#149
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Zitat:
denn die militantesten Nichtraucher sind auch die ehemaligen Raucher. Merkst du, wo deine Argumentation hakt? |
#150
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Hier scheinen mi zwei völlig verschiedene Themen unzulässig vermischt zu werden:
Einerseits geht es um die bürgerliche Freiheit, sich nach Belieben selbst schädigen zu dürfen. Andererseits geht es um den am besten geeigneten Weg, um eine der bedeutendsten Ursachen für Unfall, Krankheit, Versicherungskosten und sozialen Abstieg etwas seltener werden zu lassen. Die offiziellen Zahlen darüber sind schon hoch, aber auch die Dunkelziffer ist hoch, denn bei einem sehr hohen Anteil der Unfälle wird der verursachende Alkoholgenuss gezielt vertuscht, um die betroffene Familie z.B. vor dem Regress der Versicherung zu schützen. Zum "vernünftigen" Umgang mit Alkohol ist auch längst nicht jeder fähig, der dies behauptet bzw. von sich glaubt. Ich selbst kenne niemanden, der unter Alkoholeinfluss fahren würde. Aber ein guter Bekannter von mir ist unter Alkoholeinfluss am Bootssteg ertrunken. Einige seiner Freunde waren dabei ganz nah, aber ebenfalls unter Alkoholeinfluss. Mir wäre es schon recht gewesen, wenn sie ihre fröhliche Feier ohne die leider übliche teure Selbstvergiftung genossen hätten. Und manche Unfälle sind so unbeschreiblich schrecklich, dass ich zu ihrer Vermeidung sehr gern eine Einschränkung auch meiner Bürgerrechte hingenommen hätte. sea u in denmark
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