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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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Themen-Optionen |
#176
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Inzwischen habe ich die 2. Lackschicht auf den Rumpfteilen und den ganzen Leisten. Nebenher kann man wenig weiterbauen, weil immer ein Teil an die vorhandenen Teile angepasst wird.
Ich habe Ravvi-Lack von Jotun verwendet. Das für mich ungewohnte Material hat eigene Eigenschaften und Verarbeitungskriterien. Der Lack ist zähfließend, wirkt ölig und wird mit Testbenzin verdünnt. Er hat eine ganz ungewöhnlich hohe Viskosität. Man kann das angebrochene Gebinde nur mit Mühe über ein Wochenende retten, er möchte sofort sulzig werden. Ich mußte etwas Testbenzin aufgießen, die offene Dose mit Folie absperren (Folie tiefziehen = weniger Luft drin) und dann erst den möglichst nicht verbogenen Deckel draufmachen. Die Materialeigenschaften kommen mir gut vor: Zieht schnell aber nicht zu schnell an, ist durchgetrocknet elastisch aber nicht kratzempfindlich. Nur die Viskosität, die ohne Zweifel gut für den Holzschutz ist, ist lästig solange er nass ist. Da ich lauter liegende Platten habe, schleicht sich das klebrige Zeug noch zu Nasen auf der Unterkante zusammen, wenn man sie schon nicht mehr erwartet. Das liegt auch an den Verarbeitungshinweisen von Jotun, die tragen nämlich nass in nass auf, bis alles trieft. Ich mache jetzt herkömmliche Schichten mit 24h Trockenzeit dazwischen und gehe an der Unterkante sicherheitshalber mit einem Lappen drüber. Obwohl Holz nass machen vor Beizung die klassische Methode ist, mache ich das normalerweise anders. Wenn man Holzfasern mit einem wässrigen Medium aufstellt, kann man sie zwar zum Teil abschleifen, aber mit der nächsten Schicht kommen nochmal welche hoch und eigentlich nicht zu knapp. Deshalb schleife ich die ansonsten vorbereitete Fläche normalerweise erst nachdem ich die Fasern zum ersten Mal "festgeklebt" habe, zwischen. Wenn man dann nicht grade durchschleift, steht danach nichts mehr auf. Trotzdem sieht die Fläche nach 2 Schichten noch besch... aus. Und jede Schicht kostet mich pro Seite einen Tag. Holzdübel in Eiche: Sind von Meyer & Weigand aus Nördlingen. Kann man empfehlen. Mindestabnahme 1 kleinerer Schuhkarton voll, trotzdem wirtschaftlich. Wer welche abhaben möchte: Ich habe keine Lust, einen Karton davon bis zur goldenen Hochzeit im Fundus zu haben, sie sind 8x60 mm und ich gebe gerne welche ab. Gruß Gabi Geändert von cassa blanca (08.05.2007 um 07:36 Uhr) |
#177
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Zwischenschliff. Sieht inzwischen mit der 3. Schicht immernoch nicht perfekt aus. Glücklicherweise habe ich grade Computerarbeit und kann mein Atelier entbehren.
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#178
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Moin Gabi,
wolltest Du nicht eigentlich ein Boot bauen? Bis jetzt sieht das ja eher aus wie'n stylisches Doppelbett mfg Martin |
#179
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Seitenschwert...vielleicht Luftschläuche aussen...Wasserbett -es ist noch alles drin!
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#180
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Juhuhu, hab' eine Besegelung erwischt! Der Alumast ist teilbar und beide Segel zusammen haben ca. 7,1 qm. Seahopper macht 7,5 qm drauf. Für's Lernen habe ich noch ein Optisegel ergattert. Ich muß mal sehen, ob ich es an 2/3 des Masts der größeren Besegelung kriege. Danke an razi!
Die Lackierung sieht nach 3 Schichten widerstandsfähig aber nicht perfekt aus. |
#181
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Hi nicht schlecht das Boot. Ich glaub ich hab gran ne Schnapsidee Glaubt ihr man könnte so ein Klappboot aus Glasfasern bauen also so wie auf den Baueplänen aber halt aus Glasfaser?
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#182
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Stowaway macht seit Neustem eins aus Plastik, aber es sieht nicht schön aus. Es ist ein bißchen verändert und hat seinen Charme eingebüßt. Aber an Kiel und die zwei Unterschalen aus Plastik habe ich auch schon gedacht. Nur hätte ich eher das Material der Banana-Boote genommen. Dann wäre das Boot schrammen-resistent.
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#183
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Es tut sich die nächste Frage auf:
weder mein Klebstoff Soudaseal HT Polymer noch mein Ravilakk von Jotun sind gutmütige Materialien. Hochleistungszeugs, ja, aber nicht für alle Arbeitsschritte geeignet. Das Problem sind die Bohrungen. Als Nächstes bohre ich Löcher, da macht man ja was rein zum Versiegeln. Der Klebstoff klebt wie die Hölle, das stimmt, aber er ist in Kartuschen und er schäumt. Der Lack wird sofort sulzig, auch mit Verdünner drin. Die Folge davon ist, daß beide Materialien nicht geeignet sind für den Gebrauch von Winzmengen in zeitlichen Abständen. Weiß jemand dafür ein gutmütiges Material, von dem man hin und wieder einen Tupfer (idealerweise aus dem Fläschchen) nehmen kann? Muß natürlich seewasserfest sein. Für Ratschläge wäre dankbar Gabi |
#184
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ich hab nicht ganz verstanden, um welche Bohrungen es geht und was da versiegelt werden soll (brauchst Du mir auch nicht zu erklären ... ), aber wie wäre es mit Epoxy, den/das gibt es in kleinen Tuben und sogar in zwei parallel angeordneten kleinen Röhren, aus denen man wie aus einer Spritze gleichzeitig einen kleinen Tropfen Harz und Härter ausdrücken kann?
Grüße Rainer |
#185
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Nö, mit Epoxy kann ich nicht so. Ich hab' aber was Anderes gefunden:
S 40 von Nautichem. In einer Tube, ist gutmütig und stinkt nicht. Damit komme ich prima zurecht. Derzeit verklebe ich den Kielstreifen mit der LKW-Plane und danach werden die Scharniere der Seitenteile angebracht. Das geht gar nicht leicht, weil man ein Spaltmaß einhalten muß und die Teile so starke Krümmung haben. Grüße Gabi |
#186
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... wo findest Du nur all diese Spezial-Kleber...
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#187
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Wo man auch die anderen guten Sachen findet: In Fachgeschäften mit qualifiziertem Personal. Auch technische Merkblätter sind nicht nur für Griffelspitzer. Wenn's wirklich klemmt, frage ich auch mal den Chemiker eines Herstellers aus. Das ist so effektiv wie mailen in den Anfängen des Internets. Gerade beruflich verschafft mir das einen Vorteil, die Mühe macht sich ja kaum jemand.
Gabi |
#188
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Der Kielstreifen ist fertig, Bild kriegt Ihr noch. Ein doppelter Sperrholzstreifen mit überlappender LKW-Plane dazwischen. Auf der oberen Schicht sind die Scharniere angebracht. Im Bauplan ist was Komisches gewesen, auf einmal ist ein Teil auf den Fotos, das ist nirgends beschrieben oder bemaßt. Und mit dem geht's dann auch weiter. Ich entschloss mich, es nicht zwischen den Lagen zu befestigen, sondern es später durch alles durchzuschrauben. Einige potentielle Wassereintrittslöcher mehr, aber mehr Fleisch für die Schrauben.
Zur Anfangsmontage der Metallscharniere brachte ich die kielseitigen Scharniere an den Bodenteilen an, um sie dann wieder abzuschrauben. Danach verbindet man die Bodenteile mit den Seitenteilen ebenfalls per Metallscharnier und bringt die Klappschalen am inzwischen verklebten Kielstreifen an. Schwierig mit dem Spaltmaß. Wenn man sich Zeit lässt und zu zweit ist, geht's. Man muß sehr oft an- und abschrauben, um sich die Arbeit zu erleichtern, die Radien erschweren einem sonst die Arbeit ganz enorm. Das ist kein großes Problem, da ich an diesen Stellen mit Metallgewinde und Muttern arbeite, war das einzig Richtige. Die Bronzeschräubchen, die man nur bei Toplicht findet, haben viel von Handarbeit. Sie unterscheiden sich bis zu 10% in der Länge und es sind auch mal welche mit kaputtem Gewinde dabei. Saß einige Zeit mit der Schieblehre da, um die passenden auszusuchen. Bei 5mm-Sperrholz, das man auch noch ansenken muß, hat man nicht einmal 1 mm zu verschenken. Wer sie auch mal verwenden möchte: sind empfindlicher als Messing gewesen. Ruck-zuck drehen sie durch. Kann auch der Kombination mit Gabun liegen. Derzeit sind keine großen Baufortschritte zu erwarten, wenig Bauzeit. Wenn ich die 2 Klemmschalen diese Woche noch an den Boden kriege, ist's gut gelaufen. Grüße Gabi |
#189
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So sieht's jetzt gerade aus:
Das ist der Kielstreifen mit einer Seite der Bananenschalen, die den Rumpf bilden. Zwar habe ich mir die Scharniere zwischen Boden- und Seitenteil schon angezeichnet, aber eigentlich kann man die Position nur Stück für Stück festlegen. Heute schneide ich mir mal ein bißchen Zeit aus den Rippen und versuche, welche alleine zu positionieren, weil keiner Zeit zum Helfen hat, aber ob mir da zwei Hände reichen? Komme derzeit kaum ins Netz. Mit Mühe bin ich einen Flatratevertrag losgeworden, bei dem immer das Telefon abgestürzt ist. Vor ein paar Tagen hat sich das Internet angeschlossen. Ich kapier' nur nicht, warum es jetzt überhaupt geht...Technik...Aber bis uns ein neuer draufschaltet, ist vermutlich Schluß mit dem Internet. Wundert Euch also nicht, falls niemand antwortet. Gruß Gabi Geändert von cassa blanca (01.06.2007 um 07:25 Uhr) |
#190
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Die gute alte Telefonleitung! Hängt vorübergehend alles an einer alten Telefonleitung und das Netz am Modem und siehe da - langsam aber funktioniert hundertprozentig!
Komme grade nicht wirklich weit. Im Wohnzimmer sitzt eine goldige kleine Omi, die braucht Hilfe. Sie macht ganz unschuldig 'ne Achterbahn aus meinen Tagesabläufen. Habe ich kürzlich ahnungslos die Wohnung betreten, brüllt mich schon an der Tür eine Art Montanara-Chor mit Mandoline an und im Wohnzimmer wartet sie schon darauf, daß wir uns jetzt endlich zusammen einen schönen Feierabend mit Heimatsendung machen, yeah. Am PC saß bessere Hälfte und hat für mich eine kleine Notinstallation für's Netz gebastelt, emsig zum PC gedreht und ich sah wie sein Rücken zuckte vor Lachen. Die Beschreibung fordert eigentlich immer mehr. Nicht nur einmal ist auf einmal ein Teil da. Hat mich der Konstrukteur erst den Kiel kleben lassen, setzt er etliche Kapitel weiter nochmal was zwischenrein und ich kann dann mit der Klinge die Schichten trennen. Hab' ich nicht genug aufgepasst, verschiedene andere Kleinigkeiten habe ich ja auch im Vorfeld ausgebügelt. Ich habe auch ziemliche Anlaufverluste, weil ich nicht oft genug drankomme und immer nur winzige Häppchen fertig kriege. Deswegen seht Ihr bei mir auch immer alles auf Klebstreifen idiotensicher beschriftet und markiert. Sehr befriedigend war das Montieren des Rumpfs. Es hat alles super gepasst. Vom Bretterhaufen wird Es zur Sie. Das Spaltmaß habe ich mit der Messuhr gemacht, es war top und hinterher hatte es Übermaß. Das biegt sich irgendwie auseinander, wenn die Teile mal montiert sind und unter Spannung stehen. Ich hoffe sehr, daß das nichts ausmacht. Wer später je baut, sollte das Minimum nehmen. Nun noch Fotos und Ihr könnt mich mal aufmuntern. Ich seh's schon kommen: Entweder ne gut versorgte vergnügte Omi oder das Boot bis Ende nächsten Monat, wir hatten uns nämlich ziemlich gefreut. Grüße Gabi |
#191
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Jetzt geht's weiter! Etwas über 5 Wochen habe ich jetzt synchron mit einer 97-Jährigen gelebt, dann erklärte sich eine ihrer Töchter bereit. Das war ja eigentlich nur eine Kostprobe im Vergleich zu dem, was mich hätte treffen können. Keine Südtiroler Zirbel-Zeisige mehr, kein schlappes Essen in trauriger Terrine, keine Zeitlupen-Tage mehr! Mit riesiger Freude nehme ich mein altes Leben zurück - und ich darf wieder raus, raus, raus! Mein Leben gefiel mir schon vorher eigentlich ganz gut, aber jetzt weiß ich, es war prima, richtig prima. Und natürlich freu' ich mich ganz enorm, daß das Primane nun zurückkommt.
Heute kommt die Ruderbank, dafür muß ich das Boot wenigstens 30 cm mehr aufspreizen, als ich mich traue. Drückt mir also die Daumen, daß nichts reisst. Gruß Gabi |
#192
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Liebe Fachmänner, könnte ich vielleicht Eure Hilfe in Anspruch nehmen?
Jetzt muß ich nach der Ruderbank den Mastfuß positionieren. Die Ruderbank ist fertig zum Kleben, Beizen und Lackieren, ich mache also mit dem nächsten Teil weiter. Zwar baue ich außer der Ruderbank noch einen Rahmen, damit das winzige Boot in der Mitte frei bleibt, falls man das brauchen sollte, aber die Sitzunterstützung ist gleichzeitig auch eine obere Mastführung. Logischerweise legt sie damit die Position des eigentlichen Mastfußes mit fest. Die Besegelung habe ich von einem Metzeler-Markant-Boot. Der Mast hat so ca. 5,20m Länge, die Segelfläche lag bei 7,2 qm, soweit ich mich erinnere. In den Unterlagen steht nichts drin, ich habe Euch also ein Foto davon reingesetzt. Die übrigen Fotos sind aus meiner Bauanleitung. Laßt Euch nicht vom Schwertkasten irritieren. Ich mache keinen: Ich mache mir ein drehbares Leeboard an die Seite hin. Weil mein Konstrukteur kein Segler ist und weil Seahopper einen Mastfuß in dieser Gegend und einen zweiten etwa 30-40 cm weiter vorne hat, bin ich mir unsicher, ob ich die Position meines Konstrukteurs übernehmen soll. Er hat auch ein anderes Segel ausprobiert, seines gleicht eher einem viereckigen Opti-Segel. Wo konkret würdet Ihr den Mastfuß positionieren? Ich hab' das schon alles durchgelesen, es ging schon mal um den Lateralschwerpunkt oder was es gleich war. Aber ich sag's Euch ehrlich: Ausprobieren kann ich's nicht und eine mathematische Lösung ist mir zu hoch. Und dann war da noch was mit Luv- und Lee-gierigkeit, ich sollte mich also nicht vertun. Vielleicht genügt ja für den Hausgebrauch ein simples "Da-muß-er-etwa-hin"? Das ganze Boot ist 8 Fuß lang und ich setze Euch nochmal den Link der Konstrukteursseite rein, damit Ihr es anschauen könnt. (In der Galerie sieht man auch mal ein Foto, wo der Rahmen statt der Ruderbank montiert ist.) Gruß Gabi Geändert von cassa blanca (28.06.2007 um 12:31 Uhr) |
#193
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Hier die Fotos und der Link:
http://flapdoodle.250free.com/ |
#194
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Hallo Gabi,
ich schaue immer noch, wann und wie es hier weitergeht ... Vielleicht kann ich Dir auch ein wenig helfen. Ich hab mir mal ein paar Jollen-Seitenansichten angeschaut: Die Schwerter liegen immer annähernd in der Mitte, also auf der Hälfte der Länge. Dies ist meist auch der Lateralschwerpunkt. Ich find es im übrigen gut, dass Du auf einen Schwertkasten verzichtest. Das gibt Platz in dem kleinen Boot und mit den schwenkbaren Seitenschwertern kannst sicher auch ein weinig trimmen bez. luv-/leegierig. Den größten Trimm kannst Du in einem solch kleinen Boot allerdings mit der Verlagerung des Körpergewichts erreichen. Mach Dir also keinen Kopf wegen der genauen Mastposition. Bei den Versionen mit Vorsegel und Großsegel - jetzt will ICH nicht nachlesen, ob Du mit oder ohne Vorsegel planst, ich nehme wegen der Bank relativ in der Mitte jedoch eher 2 Segel an - (420er, 470er; Conger, Pirat, Zugvogel o. ä.) steht der Mast ca. am Ende des ersten Rumpfdrittels; bei Ein-Seglern (Laser, Finn-Dinghi, OK-Jolle) so am Ende des ersten Fünftels/Sechstels. Und noch ein Vorschlag: wenn ich es richtig verstanden habe, ist bei Deinem Boot der obere Mast-Stützpunkt durch die Bank fixiert, der zweite Fixpunkt liegt auf dem Boden. Diesen Bodenpunkt könntest Du doch verschiebbar machen. Oder Du bietest dem Mast noch Fixpunkte vor und hinter dem "Idealpunkt", statt eines runden Ausschnitts so eine Art von 3 oder mehr ineinandergehende Kreise/Bohrungen/Ausschnitte. Dann wäre die Neigung des Mastes verstellbar und somit der Segeldruckpunkt. Den Segel-Druckpunkt könntest Du näherungsweise - da bin ich aber nicht ganz sicher (!!!) - genauer ermitteln: a) recht kreativ und anschaulich ermitteln, wenn man z.B. das Segel (ev. incl. Vorsegel) von Deinem Foto der Besegelung ausschneidet und mit einer Stecknadel den Punkt durch Versuch und Irrtum ermittelt, bei dem es nicht mehr in irgendeine Richtung kippen will. b) etwas genauer mit dem Schnittpunkt der Winkelhalbierenden. Das wird bei zwei Segeln etwas schwieriger, weil man aus dem einzelnen Druckpunkten einen gemeinsamen Schwerpunkt entsprechend des Flächenanteils ermitteln muss. Luvgierig - der Segeldruckpunkt liegt hinter dem Lateralschwerpunkt. Der Wind kommt von der Seite, drückt mehr hinten als vorn, das Boot will sich zum Wind drehen. Leegierig - . . . vor . . Leicht luvgierig würde ich anstreben. Kurz, wie bei den Klassen-Jollen: bei Vorsegel und Großsegel den Mast ans Ende des ersten Drittels. Beim Ein-Segel diesen weit nach vorn. Damit dürfte eigentlich nichts schiefgehen. p.s. das Vorsegel sitzt auf dem Foto doch zu weit oben, sein Unterliek sitzt sonst knapp über dem Deck/Bug, während der Baum deulich höher liegt. Grüße Rainer Geändert von raziausdud (28.06.2007 um 21:55 Uhr) Grund: aus "Ein-Mastern" wird "Ein-Seglern" |
#195
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Danke Rainer!
Damit komme ich doch schon mal weiter. Wenn ich nicht so einen prima Mastfuß vom Voreigentümer mitbekommen hätte, würde ich mehrere installieren. Ich krieg das feine Teilchen (vertrauenserweckender Aluklotz) aber nur unbeweglich befestigt, alles Bewegliche wird zu voluminös und behindert das Klappbare des Boots. Gruß Gabi |
#196
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Jetzt ist die Sitzbank mit ihren Haltestücken fertig lackiert und ich hätte sie eigentlich befestigen können, wenn - ja, wenn nicht - die Bemaßungen seltsam gewesen wären. Es gibt zwei Maße zum Positionieren und an anderer Textstelle Kontrollmaße von der anderen Seite her. Mißt man alles aus, überschneiden sich die Punkte, anstatt aufeinander zu liegen: So groß ist das Teil gar nicht. Überflüssigerweise habe ich alles nachgemessen: Alles tadellos maßhaltig. Ich muß selbst entscheiden. Anfangs habe ich bei solchen Unstimmigkeiten immer den Konstrukteur gefragt, welches Maß er denn nun will, aber ich lerne ja dazu.
Letzthin wollte ich den Heckverschluss zwischenschieben während Lacktrocknungszeiten. Aufgezeichnet an der Ecke Spiegel/Heckbank mit 94°, bemaßt mit 86°, die ganz exakt eingehalten werden müssten. Beides ist 4° vom rechten Winkel entfernt, da muß man ja dran denken, es hätte auch jemand auf der falschen Seite ablesen können. Auf meine Frage, was von Beidem der richtige Winkel sei, kam die Antwort: Die Winkel stimmen ziemlich genau, außer der Spiegel soll anders sitzen. Das ist so ein netter Kerl, aber solche Sachen sind schwierig für mich. Bei mir wird meist ein Teil an das Vorhergehende angepasst. Muß man nun vor Endmontage lackieren, so bedeutet das mehrere Tage Pause, bis das Teil gebeizt und lackiert ist. Ich habe mir zwei Leisten mit vielen herausstehenden Nägeln bestückt, damit ich beide Seiten an einem Tag lackieren kann. Zuerst die Unterseite, dann auf die Spitzen der Nägel legen, dann die andere Seite. Jotun Ravi Lakk: Anfangs hat er mir Schwierigkeiten gemacht wegen seiner hohen Viskosität. Jotun empfiehlt, den Lack nass in nass 2x satt aufzutragen. Bei dickem Auftrag schleicht er sich aber an unerwünschten Orten zusammen (Rückseiten, Kanten). Bei normalem Auftrag gibt es viele Zwischenschliffe und noch mehr Schichten und er produziert trotzdem lange eine Orangenhaut. Bei der Ruderbank habe ich nach nur 2 Schichten ein besseres Ergebnis als bei 4 Schichten auf den Seitenpaneelen. Man kann sehr wohl nass in nass ganz satt streichen, aber man muß mit dem 2.Durchgang 3 cm von den Kanten wegbleiben. Das Resultat ist gut. Wenn das Teil nicht waagrecht liegt, wird's übel. Hat jemand vielleicht einen kleinen Riss, wo man sehen kann, ob die Ecke Spiegel/Heckbank eher über oder unter 90° haben soll? Ich könnte die Heckbank mit der Ruderbank fluchten, aber die kann ich ja ihrerseits an nichts ausrichten, weil sie das erste Querteil ist, das ist also keine zuverlässige Basis. Fallen Heckbänke womöglich etwas nach außen ab, damit Wasser eher abläuft? es grüßt Euch Gabi Geändert von cassa blanca (05.07.2007 um 08:40 Uhr) |
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Jungs, Ihr wollt wissen, wie es weitergeht? Ich auch! Dafür brauche ich hin und wieder einen Tipp. Also gebt euch einen Ruck. Eine Hand wäscht die andere und ich will hier kein Tagebuch führen, sondern im Austausch mit Anderen etwas dazulernen.
Es grüßt euch Gabi |
#198
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Moin Moin!
Immer noch keine Idee? Oder schlichtweg keine Lust mehr "Tagebuch" zu führen? Aber mal im Ernst, es gibt nunmal nicht für alles eine einfach zu berechnende Patentlösung. Im Bootsbau schon gleich gar nicht. Ich habe seiner Zeit für meinen 29 füßigen Eigenbau krampfhaft versucht von Werften und Fachleuten einen Rat zu bekommen, an welcher Stelle ich den Kiel, mit der von mir gewählten Kielform unter Berücksichtigung des Riggs, unterbolzen soll. Und KEINER wollte sich (verständlicherweise) in irgendeiner Form zu Ratschlägen hinreissen lassen. Zum gleichen Zeitpunkt las ich in der Zeitschrift "Palstek" von einer Werft, die einen ihrer Schiffstypen (Aluminiumrumpf) NACH der Auslieferung wieder zurückrufen musste, den Kiel abtrennen und ihn um einen Spant nach hinten versetzen musste, weil das Schiff so Luvgierig war, dass es oft in den Wind geschossen ist. Nach diesem Bericht hatte ich eigentlich überhaupt keine Lust mehr weiter zu machen. Lange Rede kurzer Sinn, man kommt manchmal nicht drum herum etwas zu probieren und ggf. zu ändern. Ich habe meinen Kiel nach eigenem Ermessen untergebolzt und ein sehr ausgewogenes, schnelles Schiff bekommen. War zu einem großen Teil Glückssache aber anders gehts halt manchmal nicht. Nun zu Deinem Problem (falls es Dir noch hilft): Ich würde als Position für den Mast einfach das Maß vom Unterliek des Vorsegels (Vom Bug Deines Bootes aus gemessen) nehmen. Also Maß vom Unterliek des Vorsegels = Maß zwischen Mast und Bugspitze. Die Seitenschwerter würde ich noch nicht besfestigen bzw. nur provisorisch evtl. mit Schraubzwingen und erstmal segeln. Dann einen Halb -Amwindkurs fahren. Ist das Boot zu Luvgierig verschiebe das Schwert nach hinten, ist es zu leegierig, nach vorne. Hast Du eine Position gefunden, befestigst Du die Schwerter laut Bauplan. Ciao Simon
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-- Ihr seid ja nur neidisch, weil die leisen Stimmen nur zu mir sprechen! Geändert von LUVbogen (06.08.2007 um 14:03 Uhr)
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#199
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Danke, Simon! Ich hab' wirklich lange nicht mehr reingeschaut.
Der Bootsbau macht sich. Es wird fertig werden. Es wird schwimmen. Es wird gut aussehen. Ob's gut segelt, weiß der Himmel. Bin zu wenig in Foren zuhause, um Usergewohnheiten einschätzen zu können. In der Tat macht mir das Zur-Schau-Stellen nicht genug Spaß, um es ohne Grund zu tun. Für mich war der Austausch die Motivation. Hat trotzdem Spaß gemacht und gelernt hab' ich auch was. Herzliche Grüße Gabi |
#200
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Ersatz für Sperrholz
Hallo,
ich habe mit großem Interesse diesen Thread gelesen. Gäbe es für Sperrholz einen Ersatz, ohne daß ich selbst mit irgendwelchen Harzen arbeiten müßte? Ich dachte da an Platten in Sandwich-Bauweise, die ich mir dann zusägen würde. Was würde sich hier anbieten, das auch preiswert ist und wo bekomme ich das her? Alles LIEBE, Andreas |
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