Projekt Umbau - Restauration Tuckerboot "Dieselschnecke"

[andreas_vn1500]

Endlich wieder Internet...
Nachdem wir mal an der Havel waren und keinen ordentlichen I-Zugeng hatten, geht's nun endlich weiter...
Ich hatte schon einen langen Beitrag wegen Steffens Frage geschrieben und beim Absenden war er mangels Empfang weg
Ich habe dann Steffen per WhatsApp geantwortet, aber hier nun nochmal meine Meinung für Alle
Also ich hatte früher schon mal ein 2,30 m Dinghy in Stitch & Glue Bauweise gebaut und damals das Epoxidharz von Rüegg aus Hamburg benutzt. Ich war damit extrem zufrieden, vor allem die Dosierpumpen fand ich total Klasse
Als ich dann bei meinem Poseidon den Heckspiegel zulaminiert habe und den Innenausbau begonnen habe, habe ich mal das Harz von Behnke aus Berlin probiert. Dieses war wesentlich günstiger vom Preis, verzeiht aber keine Verarbeitungsfehler. Ich mische dieses immer genau mit einer alten Portowaage (bis 2000 g) an. Es muss richtig gut vermischt werden. Auf GFK und mit den verschiedenen Härtern habe ich gute Ergebnisse erzielt. Das Harz 300 ist etwas flüssiger als das 601. Der Härter 3018 funktioniert gut bei niedrigen Temperaturen, ist aber sehr gelb. Der Härter 3040 ist ein guter Universalhärter. Der telefonische Service von Behnke ist auch gut. Leider habe ich immer mal Probleme beim Beschichten von Sperrholz... manchmal ist die Oberfläche wie eine Kraterlandschaft und ich muss es wieder alles glatt schleifen. Keine Ahnung warum das bei Sperrholz passiert. Auf GFK wird immer alles super...

[Halstrom]

Schlimm, schlimm, wie abhänging man von dem Internetz schon ist.....
Danke nochmal für die Schreib-Mühe.

[andreas_vn1500]

Tag der Wende...

6 Mann - 6 Ecken

Hoffentlich ist es das einzige Mal, dass das Bootchen Kieloben ist

[andreas_vn1500]

Nachdem nun der Boots-Boden endlich in vollem Tageslicht besichtigt werden kann, ist nun das volle Ausmaß der Schäden sichtbar ... und noch 2 Risse im Boden gefunden...
...Und am Kiel ist seitlich auch noch eine Beschädigung aufgetaucht. Dort ist das Gießharz ausgetreten und runter gelaufen...

[andreas_vn1500]

Auf der linken Seite ist ganz deutlich noch weiße Matte zu erkennen. Dort ist vermutlich seitens des Herstellers ein grober Verarbeitungsfehler. Diese Fasern sind ungetränkt und man kann sie einfach anfassen und bewegen... Das Stück Gelcoat was daneben liegt, habe ich einfach abblättern können...

[andreas_vn1500]

Hier nochmal die bereits von Innen reparierten Schäden... Das Umdrehen das Bootes erleichtert das Schleifen und Spachteln enorm

[andreas_vn1500]

Nach dem Anschleifen der zu reparierenden Stellen, kam noch ein Schaden zu Tage... HEUL !!!
Das ist unter der Sitzbank. Dort muss es schon Wassereintritt gegeben haben, da oben drüber schon mal gespachtelt wurde...jetzt kenne ich den Grund...

[andreas_vn1500]

Nachdem ich alles schön mit Harz 300 und Härter 3040 und 15% Microfiber gespachtelt habe, habe ich nach ca. 10 Stunden, als alles noch klebrig war, gleich 2 Lagen Gewebe großflächig drauflaminiert

Da es kein Gleitboot, sondern ein Verdränger ist, werde ich das Ganze dann nicht planschleifen, sondern eher ordentlich glatt spachteln. Es ist ja unter Wasser nicht sichtbar und mir geht in diesem Fall Stabilität vor Optik...

[Halstrom]

Nebenher:
Ich habe mir mal von dem Harz aus meinem Link was bestellt und probeweise mit ein paar Holzresten bissel rumlaminiert. Auch schön mit der Küchwenwage abgemessen. Hat super funktioniert. Schön ausgehärtet, nicht klebrig...Topfzeit bei 45min. Ich denke, das Zeug funktioniert....

[andreas_vn1500]

Nicht dass Ihr denkt ich mache nix
Nur sieht man zur Zeit keine Fortschritte, deshalb auch keine Fotos... (Epoxidharz ist nunmal klar...)

Ich habe diese Woche das Kielholz entfernt, die ollen vergammelten Schrauben aus dem Kiel rausgedreht und den Kiel geschliffen...
Anschließend alles schön mit dem Kärcher saubergemacht.
Gestern war es nun soweit. Ich habe den Rumpf mit Epoxidharz grundiert (sozusagen als Gelcoat-Reparatur).

Mal ein Tipp für alle, die auch einmal mit Epoxidharz eine sichtbare Oberfläche behandeln möchten:
UNBEDINGT das Harz leicht einfärben. Da sieht man viel besser, ob es gleichmäßig aufgetragen ist und ob irgendwo plötzlich Nasen laufen...
Das ist mir so währen des Auftragens mit der Rolle durch den Kopf gegangen...

Ich hatte 600g Harz angerührt - war nicht so gut, da durch die hohen Temperaturen gestern die Tropfzeit erheblich kürzer war - 200g davon konnte ich dann wegschmeißen :-( und das Zeug wurde ordentlich heiß im Becher...

Ich hoffe, dass heute das Paket mit der 2-K Grundierung kommt, dann geht es weiter

Allen ein schönes Wochenende

[Takelhemd]

Hallo andreas
Wenn du das epoxy nach dem mischen in Farbschalen gibst, hast du erheblich mehr zeit, nicht nur bei der Hitze...
Das zeug reagiert auf dem Haufen nu mal viel schneller.
Die schalen kannst du ausklopfen und wiederverwenden.
(Bei größeren Mengen einfach auf mehrere schalen verteilen)
Habe jetzt hoffentlich nichts verzapft, was du eh schon weisst...
LG, Alex 😊

[andreas_vn1500]

Danke für den Tipp Alex

Das ist eine gute Idee. Denn wenn man einmal beim Arbeiten ist, will man ja nicht laufend nachmischen.

[andreas_vn1500]

Nun ist schon die erste Schicht Epotec Epoxidgrundierung drauf
Die vorherige Beschichtung mit Epoxidharz ist schön glatt und gleichmäßig geworden. Leider sieht man noch am Boden die viiiiielen Gelcoat-Abplatzer. seitlich am Rumpf ist aber alles schön glatt
.

[andreas_vn1500]

Außerdem habe ich angefangen, die Kielverlängerung zu bauen. Als Form habe ich 6mm Sperrholz verwendet. Zur Verstärkung des Kiels habe ich ein Stück Lärchenholz genommen. Das Ganze habe ich dann verschraubt und anschließend von innen mit sehr flüssigem Harz (damit es in das Holz gut eindringt) beschichtet. Anschließend habe ich die Hohlkehlen und Holzstöße mit einer Harz-Microfiber-Mischung gespachtelt. Dafür habe ich Härter mit kurzer Tropfzeit genommen und 3 Stunden später das Ganze innen mit Gewebe laminiert. Morgen sollte es dann schön ausgehärtet sein

.

[monk]

Brauchst du dort zusätzlichen Auftrieb oder warum hast du das hohl gemacht??

[andreas_vn1500]

Hallo Holger,

durch die Kielverlängerung geht später das GFK-Stevenrohr durch. Wenn alles dann genau eingepasst ist, wird das Stevenrohr einlaminiert und dann verschwindet auch der Hohlraum

Durch diese Kielverlängerung spare ich mir sozusagen einen kleinen Wellenbock und kann das Stevenrohr kurz vor dem Prop enden lassen.

[andreas_vn1500]

Gestern gab es eine Niederlage...

Vor dem Laminieren hat alles prima gepasst und die Kielverlängerung ging gut aufzustecken! Nach dem Laminieren muss sich das Sperrholz leicht verzogen haben. Durch die 2 Lagen Gewebe ist das Ganze aber auch knochenhart geworden, so dass es sich auch nicht um diese paar mm aufbiegen ließ...

Da ich keine Lust hatte, die Kielverlängerung neu zu bauen, kam ich auf die Idee, die Verlängerung an den entsprechenden Stellen abzuschleifen...
Leider war nun gestern Sonntag und nix war mit Krach machen...
Also bis heute ganz ungeduldig gewartet und die Stellen, an denen die Verlängerung auf den vorhandenen Kiel aufgesetzt ist von 6mm auf 2mm auslaufend verjüngt - und passt
Außerdem ist jetzt der Übergang etwas homogener geworden

Also nun die abgeschliffenen Stellen wieder schön mit Epoxidharz versiegelt, die Auflageflächen am vorhandenen Kiel ebenfalls mit Harz eingepinselt und dann Harz mit 20% Microfiber als Füllmasse auf den Kiel oben drauf gespachtelt und die Verlängerung aufgesetzt - anschließend noch die Übergänge zum Rumpf zugespachtelt.
Nun muss es schön aushärten und dann wieder ordentlich schleifen und spachteln, so dass es eine Einheit wird.
Anschließend mit Biaxialgewebe drüberlaminieren (dazu muss ich nochmal etwas die Grundierung wegschleifen - etwas zu weit gepinselt).

Das Edelstahl-"Kielholz" habe ich heute auch schon bestellt - 40mm breit und 6mm stark, an dessen Ende dann später das Ruder eingehängt wird

[andreas_vn1500]

Und so soll es dann gleich weiter gehen:

Der Tunnel soll auch noch vor der "Erstwasserung" eingebaut werden, da "Kieloben" sich das besser machen lässt...

Aber: er ist aus PVC
Hat jemand eine Idee, wie man PVC mit GFK verbindet - außer mit Schrauben...

[monk]

Nimm das PVC als Form und Laminier dir den aus GFK. Alles andere wird nicht halten.

[andreas_vn1500]

Hallo Holger,

Du hast recht. Ich habe mal probiert, etwas Epoxidharz auf das PVC-Rohr zu streichen und ein Holzstück draufgelegt. Ich konnte nach dem Härten mit dem Holzstück das ganze Epoxidharz vom PVC abziehen...
Wenn ich das Rohr als Negativform nehme, dann muss ich es fixieren, damit es nicht herausrutscht aus dem Schacht.

Dann kam mir die Idee:
Ich verschraube das Rohr mit M5 Edelstahlschrauben mit dem Rumpf. Die sich berührenden Flächen bestreiche ich mit Montagekleber, um es abzudichten. Anschließend wird von oben laminiert. Da ich aber mindestens 5-6 mm Laminat auftragen müsste, um die Stabilität an dieser Stelle zu gewährleisten, werde ich das Rohr einfach zum Schutz des Laminates eingeschraubt lassen. Das PVC ist ca. 10mm stark und würde das Laminat gut vor dem herumwirbelnden Wasser des Prop (Kavitation) schützen...

Hier mal eine Zeichnung, wie ich es mir vorstelle:

.

[andreas_vn1500]

Auch ein interessantes Tuckerboot:

http://boote.de/anzeigen/tuckerboot-...lneuem-Trailer

Mit Smoker auf dem Motorkasten - sieht ja wie ein Dampfboot aus




.

[monk]

Nimm das Rohr wieder raus und mach lieber ein paar Lagen mehr beim laminieren. Das hört sich so nach geplantem Gammel an.....

[Takelhemd]

Hallo andreas
Da möchte ich Holger beipflichten, ich denke nicht, dass ein Laminat, egal welches, vor kavitation geschützt werden muss.
Nichtmal beim rückwärtsfahren, kavitation tritt nur an den enden der propblätter auf.
Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass sich das Laminat durch Vibrationen auf längere Sicht vom Rohr löst, denn wo kein epoxylaminat hält, hält auch kein baukleber...
Nicht umsonst muß man pvc verschweißen, wenn ich da recht informiert bin.
(Undichtigkeit auf dauer? )
Mich würde aber sehr dein Gesamtkonzept mit stopfbuchse und Lagerung der Welle sowie anstellwinkel derselben interessieren.
Wenn du Lust zum zeichnen hättest...?
LG, Alex 😊

[hein mk]

Moin Andreas
Aus meiner erfahrung heraus läßt sich PVC nur mit PVC anständig verkleben(Tangit von Henkel),gerade in dem doch auch mechanisch stark belasteten Bereich müsste da dann eine sehr gute mechanische befestigung zusätzlich zum Dichtkleber hin. Und ob so ein Propellerbrunnen überhaupt die richtige Lösung ist?Bei Binnenschiffen sieht man das manchmal dann ist aber der ganze Schiffsboden in diesn Brunnen hereingezogen weil der Propeller das Wasser ja unter den Boden durchsaugen können muss,das wird bei den binnenschiffen so gemacht weil sie große Propeller bei wenig Tiefgang unterbringen müssen und gleichzeitig darf der Prop bei geringer Beladung keine Luft von oben ziehen
gruss hein

[Schambesboot]

Guude wie,

Idee? GFK Rohr von Bugstrahlschraube nehmen !

mfG
Schambesboot