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Was "lernt uns das"? Beim nächsten Mal besser aufpassen! |
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Der Bauplan sieht es so vor, abgesehen von der unteren Platte. Es gibt also nur einen länglichen Keil, der aber nicht ganz spitz zuläuft, sondern sich von ca. 45 mm auf 20 mm auf einer Länge von 136 cm recht sanft verjüngt. Deshalb fällt es liegend bei all den Klammern auch gar nicht auf, dass etwas nicht stimmt. Bei den Proportionen in Deiner Zeichnung wäre das bei der Montage sofort aufgefallen. Mein Plan A ist, diese eingeleimte Leiste, in Deiner Skizze also nur die oberste, bis zum Schwertkasten in der Mitte der Länge nach aufzutrennen. Dadurch werden beide Hälften in sich wieder frei beweglich und können in korrekter Flucht neu verleimt werden. Kleine Ungereimtheiten in der Länge, die sich danach vielleicht ergeben, spielen keine Rolle: hier ist der Kiel zu Ende. Sollte das nicht funktionieren, entspricht mein Plan B im Prinzip Deinem Vorschlag: ich schneide die Leisten vollständig heraus und leime neue ein. |
#204
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Der Kiel steht jetzt in der Ecke in wird wahrscheinlich entsorgt. Es sind noch ein paar andere Probleme aufgetaucht und der Reparaturaufwand ist wahrscheinlich zu groß. Ich berichte mal die Tage, wenn ich Lust habe.
Das Frustbier steht noch im Regal. Das Pocketship stelle ich für ein, zwei Wochen zurück. Nicht aus Ärger, sondern weil ich aufgrund der Erfahrungen ein paar Veränderungen in der Werkstatt vornehme, beispielsweise einen stabilen Tisch zum Zurichten und mehr Platz und Licht. Material ist bestellt. Um nicht untätig zu sein, habe ich noch zwei Platten für mein Woodduck-Kajak geschäftet, mit dem ich mich am Wochenende beschäftigen werde. |
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Was wieder einmal beweist: manchmal muß man einen Schritt zurück machen, um dann wieder 2 vorwärts zu gehen. Ausgestattet mit etwas mehr Weisheit und vollen Akkus geht's Dir beim nächsten Anlauf sicher in der halben Zeit und ohne Fehler von der Hand.
Gute Idee auch das mit der Werkstatt. Platz und gutes Licht sind die halbe Miete, wenn es um frustfreies Arbeiten geht.
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Cheers, Ingo |
#206
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Der Frust ist gestern schon verraucht, als ich spontan mit dem Bau des Kajaks begonnen habe, um die Wartezeit zu überbrücken. Schade ist es nur um das schöne Bootssperrholz; ich verschwende ungerne Material.
Sehr ärgerlich finde ich allerdings, dass man nach einem seit 2009 bekannten und auch danach mehfach sogar im CLC-eigenen Forum dokumentierten Fehler — oder nennen wir es Ungenauigkeit — im Handbuch diese Dokumentation nicht angepasst hat. Dazu wird John Harris von mir auch gleich eine Mail bekommen. Jetzt zur Schilderung, warum der Kiel nicht wirklich reparabel ist. Aus einem mir nicht bekannten Grund ist der Schwertkasten leicht nach innen gebogen. Vor dem Verleimen habe ich wie in der Anleitung beschrieben passende Distanzleisten eingelegt, um genau das zu vermeiden. Ich habe viel darüber gerätselt, kann mir aber keinen Reim machen. Vielleicht zu viel Gewicht (aber da sind ja die Leisten, die das abfangen und ich habe das Gewicht über eine Bohle verteilt), vielleicht zu viel Epoxid in der Klebestelle und dadurch eine einseitige thermische Reaktion, vielleicht eine Verformung, weil gegen die konische Leiste an der Werkbank fixiert wurde, die sich als Verzug in den Bereich des Schwertkastens übertragen hat? Ich weiß es nicht. Wie auch immer: diese Delle nach innen macht mir mehr Sorgen als das gebogene Endstück des Kiels. Das Schwert läuft zwar noch im Kasten, ich hab's probiert, aber mir gefällt das nicht. Und eine Reparatur käme vom Aufwand her mehr einer Restauration gleich. Neubau ist einfacher.
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#207
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Hättest du die Sperrholzteile denn vorher beidseitig beschichtet? Ich hatte so einen Verzug auch schon mal bei einer einseitig beschichteten Platte. Ich hatte die andere Seite schlicht vergessen und nach dem Urlaub war das ein Flitzebogen....
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Gruß Holger Meine Baustelle DE23. "Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky)
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#208
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Das wäre eine Möglichkeit. Im Handbuch wird das nicht explizit vorgeschrieben und so habe ich es auch nicht überall gemacht. Auch nicht beim Schwertkasten, der aber bis zur Montage noch gut aussah.
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#209
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Hi!
Epoxy immer von beiden Seiten, sonst wird es furchtbar. Viele Grüße blondini
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) |
#210
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Moin Carlos
Wie viel haben sich denn die Schwertkastenseiten nach innen gezogen? Wie schon die anderen Holzspezies schrieben hat das wohl einerseits etwas mit der einseitigen Beschichtung zu tun ist aber andererseits auch etwas konstruktionsbedingt.wenn man die Geschichte mit langen flachen Keilen etwas spreizt und dann von aussen beschiuchtet müsste sich das etwas korregieren lassen u.U kann man auch noch Klaspen in Längsrichtung aufleimen die den schwertkasten in Form halten als oberer Abschluss muss da ja ohnehin etwas drauf.Ein VA-Schwertkasten würde zwar Schweissverzug erleiden sich aber durch Feuchteänderungen nicht (sichtbar)verändern,um mal wieder den metallerischen Seitenhieb zu bedienen und gegen verkratzen durch das Schwert(Schäden an der Innenseitenbeschichtung)wäre er auch resistent was einen da zu bringen würde gleich auch noch das Schwert aus V4A-Blech zu bauen,das dann wiederum resistent gegenüber Grundberührungen beim ausloten z.B. von Unterwassermolen und anderen Steinhaufen wäre.Bei meiner frühseglerischen Jollenkreuzersegelei(30er JK) war ich auf Elbe,Watt und auch Ostsee mehr als einmal froh,dass unser Schwert und Ruder aus Stahl gefertigt waren. gruss hein PS:Zur Blechbüchse nur so viel unser 30er war natürlich aus Mahagonie und Deck,Deckshaus und Innenausbau haben wir komplet neu gebaut(1978),bei meinem jetzigem Segelblech Sind Deck,Deckshaus und Cockpit auch aus Bootsbausperholz von mir gebaut worden das Deck und die Sitzflächen im Cockpit haben noch einen 10mm Teakbelag erhalten. Geändert von hein mk (09.05.2015 um 14:02 Uhr)
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#211
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Könnte man mit einem sehr zart aufgeblasenem Luftsack im SK-Schlitz die beiden Seitenteile aufbiegen? Man braucht ja bei der Fläche nur ganz wenig Druck. Was ich hier nicht vertstehe, ist das Fehlen einer wasserdichten Beschichtung der Schwertkasteninnenflächen. Oder habe ich einen Interpretationsfehler?
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Mehr Speed durch höhere Geschwindigkeit https://www.flickr.com/photos/36573929@N00/ |
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Wer hatte sowas noch nicht.... Aber wenn das Schwert läuft ist es ja nicht wirklich schlimm. Ich musste mal einen Schwertkasten mit einer schleiflatte aufmachen, da lief mit Schwert nix mehr. |
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Das entstandene Problem ist zwar ärgerlich, aber bevor ich das ganze Teil weg werfen würde, wäre mein Ansatz die fehlerhaften Verklebungen rückgängig zu machen. Dass sich die Sperrholzflächen nach innen zu der beschichteten Seite ziehen ist auch logisch: Außen trocknen die Schichten ab und wölben sich ein, das kannst du, wenn du nach meinem Vorschlag vorgehst wieder eindämmen.
Also, Schritt für Schritt: 1: Säge dir Distanzhalter für das Innere des Schwertkastens. 2: Säge die Klebefugen der verkehrt geleimten Leisten auf. Das kannst du so machen, dass du 1mm auf der Leiste schneidest und anschließend mit dem Multitool bis zum Sperrholz herunterschleifst, wird es an manchen Stellen zuviel, macht das nix, das Epoxy füllt das wieder. Oder aber du baust dir, falls du eine Oberfräse hast, einen Distanzhalter und fräst die Fuge exakt auf. 3. Schneide neue Leisten für die Formgebung. 4. Verleime neu. Bringe gleichzeitig die Distanzhalter im Inneren temporär/ wieder ablösbar an. 5. Nässe die Außenseite ca. 2 Tage (feuchte Tücher). Lasse die Oberfläche abtrocknen, so dass du Glasgelege aufbringen kannst und lasse mindestens 5 Tage härten. Distanzhalter bleiben drin, bis du das Teil fest einbaust. Baue zwischenzeitlich am Kajak weiter. Bert
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Bert, das ist einen Versuch wert. Vielen Dank.
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Carlos, hast du irgendwelche Anhaltspunkte für die Materialfeuchte deines Sperrholzes? Ich bin ja nur "Bootsbautheoretiker", habe aber nun schon sehr viel darüber gelesen. Jacques Mertens (bateau.com) z. B., rät sehr davon ab, Feuchte aufzubringen, um Sperrholz leichter biegen zu können (das ist nicht ganz das gleiche Thema, aber der dort genannte Grund ist, dass es anschließend Probleme geben kann mit der Haftung des Epoxis auf dem Sperrholz).
Bei Feuchte hingegen bin ich Theoretiker und Praktiker. Offenporige Holzoberflächen steht immer im Wasserdampfaustausch mit der Umgebungsluft. Zu einer gegebenen relativen Luftfeuchte gehört – je nach Temperatur und Holzart – eine Gleichgewichtsfeuchte im Material. Gibt es an deinen Sperrholzvorräten auch Effekte? Hast du einen liegenden Plattenstapel? Ist er abgedeckt? Biegen sich beispielsweise die Ränder der obersten Platte aufwärts? Hast du ein Thermo-Hygrometer in der Werkstatt? Ein milderes Mittel als das von Bert empfohlene Befeuchten mit nassen Tüchern wäre eine Erhöhung der Raumluftfeuchte oder ein (temporäres) Absperren der unbeschichteten Außenseiten deines Schwertkastens (Ausgleich des Feuchtegradienten in der Platte). Das erfordert sehr viel mehr Geduld, verhindert aber, dass du zu viel Feuchte im Holz einsperrst, was beim Befeuchten eventuell passieren könnte. Feuchte im Holz ist nichts, was etwa grundsätzlich schädlich wäre. Wenn Holz zu trocken ist, ist es als Baustoff untauglich, weil es dramatisch an Festigkeit verliert. Wichtig ist also der richtige Feuchtebereich.
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Gruß, Günter
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#216
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Man kann Sperrholz ohne Probleme anfeuchten oder auch dämpfen.
Allerdings muss man es dann auch wieder vor dem Verleben gut trocknen lassen. Allerdings wird die Feuchtigkeit nie das ganze Holz durchdringen, sondern lediglich die obere Deckschicht. |
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Angesichts des Frustwochenendes bin ich mit dem Stand meines Alternativprojektes nicht unzufrieden. Freitag zwei Platten geschäftet, Samstag vormittag angefangen. Hat Spaß gemacht und abgelenkt.
Zum Pocketship heute abend oder morgen mehr. Geändert von karlstatt (10.05.2015 um 21:19 Uhr) |
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Schätzungsweise 4 bis 5 mm in drr Mitte.
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Ich werde den Vorschlag von Bert aufgreifen, obwohl ich eigentlich lieber einen neuen Kiel bauen würde. Aber mich interessiert, ob das funktioniert.
Erst einmal werde ich am nächsten Wochenende meinen Werktisch bauen und dann stehe ich meiner Frau mit einer Blumenbank im Wort. Erst danach geht es mit dem Pocketshop weiter. Geändert von karlstatt (10.05.2015 um 20:30 Uhr) |
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Ich möchte mich bei euch allen für eure Anteilnahme bedanken, wenn man das mal so ausdrücken will, und für die interessanten Tipps. Das hat mich sehr gefreut.
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PS: mit vorgefertigten Zaunlatten oder Rhombus-Profilen aus Lärche geht das ratzfatz. Und das Anpinseln verkaufst Du Deiner Frau als schöpferischen Akt der Kreativität und der persönichen Note, dann bist Du im Nu wieder im Bootsbau-Gewerbe.
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Cheers, Ingo
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Ach übrigens: In der Anleitung zum Woodduck-Kajak, auch von CLC, gibt es ebenfalls Flüchtigkeitsfehler.
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Wie blondini schon sagte: am besten, so wenig wie möglich lesen. "Die Sprache des Technikers ist die Zeichnung", hat man uns damals in der Schule eingedrillt.
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Cheers, Ingo
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Pläne und Anleitungen müssen stimmen, ansonsten sind es nur Montagethesen.
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