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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Laminieren mit Epoxydharz - Luftblasen, Nachbehandlung Oberfläche
Hallo,
hätte mal zwei Fragen, wie man nach dem Laminieren (Gewebe + Epoxydharz) vorgehen sollte: a) An einigen Stellen (Kanten etc.) haben sich wider Erwarten (im Testversuch trat das nicht auf) einige Luftblasen gebildet. Müssen diese angeschliffen und gespachtelt werden oder kann man das so lassen? Anm.: Es wurde auf Holz laminiert, welches schon mit einer Lage Epoxydharz beschichtet, ausgehärtet und geschliffen war, also liegt unter der Luftblase kein Holz direkt frei. b) Muss die Oberfläche nach dem Laminieren noch nachbehandelt werden (Klarlack etc.) ? Das Boot liegt danach zwar im Freien an Land, der Bereich wird jedoch nicht von der Sonne beschienen und hat auch keine optische oder sensorische Funktion. |
#2
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Hallo,
zu a: Das Laminat hat keine kraftschlüssige Verbindung zum Untergrund. Stell doch mal Bilder ein, um zu sehen, was und wo das ist. Dann kann man auch konkreter werden. Grüße Volker |
#3
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Hallo Christian,
im Zweifelsfalle hast Du das Laminat nicht wirklich vernünftig angedrückt bzw. gerollt. Somit hat das Harz zu sehr ausgegast und somit das Lamitnat wieder angehoben. Vielleicht hast Du aber auch zu wenig Harz verwendet. Ich persönlich, ob sichtbar oder nicht, würde als Schutz immer einen Gelcoat verwenden. Sonst hast Du irgendwann später mehr Arbeit, als Du dir jetzt sparst. Bilder wären aber wirklich hilfreich
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Gruß Arne ...sich selber einfach mal nicht so wichtig nehmen! |
#4
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Gelcoat auf Epoxid?
Grüße Volker |
#5
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warum nicht Volker
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gruß Dirk Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch verrückteren fände, der ihn versteht...Heinrich Heine |
#6
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In meinem schlauen Buch steht, daß Gelcoat auf Epoxid schlecht haftet; auf Epoxid sollte es mit 2-K-Lack weiter gehen.
Grüße Volker |
#7
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Danke für die Antworten.
Habe momentan kein Foto, aber um konkreter zu werden: Es sind keine Luftblasen auf einer Fläche sondern auf der Oberseite von im Querschnitt 1cmx1cm großen Verstärkungsstreben (abgerundet und gespachtelt). Die Festigkeit ist in dem Bereich wohl nicht so entscheidend. Ausgasen würde ich als Ursache ausschließen, da ja schon mit einer Epoxydschicht (ausgehärtet) vorgetränkt wurde, aber das ist ja nebensächlich. Gelcoat aufzutragen habe ich nicht vor, es handelt sich um die Unterseite der Sitzflächen (Sperrholz) eines Segelbootes. Liefere noch Bilder nach. |
#8
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In diesem Fall würde ich schleifen, spachteln und 2k lackieren.
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Gruß Hans Folge dem Fluß und finde das Meer |
#9
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Zitat:
tuut das man BLOOSS nich!! Es sei denn, Ihr wollt so richtig tief in "Arbeit steigen"! Meine Empfehlung: Klar- oder Farblack, 2- oder 1-komponentig! Gel- oder auch Poylestertopcoats sind typischerweise eingefärbte Polyesterharze, die aber für eine Beschichtung auf Epoxyd-Untergründen zu spröde / hart sind und nicht die notwendige Klebebindung besitzen. Sie machen - im Gegensatz zu den auch dünnschichtiger aufgetragenen Lacken (ca. 150-200g/m² im Gegensatz zu 600-800g/m²)- die "flexiblen" Bewegungen des Epoxydlaminats nicht mit! Empfehlung an Christian: mit Harz zutupfen, anschleifen, im Sicht- oder UV-belasteten Bereichen Lack ´drüber; da, wo die "Sonne nicht hinscheint", oder Dich die allmähliche Vergilbung nicht stört, brauchst Du auch nichts auftragen! Die Vergiilbung ist nur eine optisch unschöne Angelegenheit, beeinträchtigt aber nicht die Funktionalität des Laminats oder einer Beschichtung. Gruß Michael
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Für LEICHT-, YACHT- & BOOTSBAU, RESTAURATION & UNTERHALT: Harze / Fasern / Lacke / Antifoulings Technik - Beratung - Material https://www.timeout.de/ service@timeout.de |
#10
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Polyester auf Polyester geht; Epoxi auf Polyester geht; Polyester auf Epoxi geht nicht. Einmal Epoxi, immer Epoxi.
Gruß Walter |
#11
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@ Michael: Danke für die Empfehlung, dann lass ich das so.
Zitat:
Also aufschleifen und füllen? Oder kann man sie auch lassen, wenn an der entsprechenden Stelle keine Festigkeit gefordert ist? |
#12
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Hallo Walter,
dann habe ich in dem knappen halben Jahr wenigstens ein wenig gelernt. Genau so liest sich auch mein schlaues Buch. Grüße Volker
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#13
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Zitat:
LG Sven
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"ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Ich wiederhole, meine Ehrenwort" "ich tue dies, weil ich ein absolut reines Gewissen habe" "niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten" LG Sven |
#14
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Hallo Sven,
"Rumpf- und Decksreparaturen" von Don Casey. Mir hat es geholfen und hilft noch. Empfehlung! Grüße Volker
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#15
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Gegentlich kommt mein Buch auch raus.
Gruß Walter |
#16
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Zitat:
Hallo Walter, ich will auch ein Buch schreiben... (oder sollen wir das zusammen tun?): zu 1) KEIN Epoxy auf FRISCHES Polyester!!! Polyester muss zuvor gealtert oder getempert worden sein, ansonsten setzt das austretende Styrol dem Epoxy zu sehr zu. Wir empfehlen darum wenigstens eine Temperung von 72 Stunden bei 50-60°C, um sämtliches Styrol ´rausuzuholen. Hintergrund: die Epoxide sind, wenn sie nicht auf anderer Basis oder für spezielle Anwendungsbereiche konzipiert sind, nicht so chemikalienresistent, schon gar nicht in nicht ausgehärtetem oder ungetemperten Zustand. Gruß Michael
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#17
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Zitat:
Ich schätze mal, da war der Radius für das Gelege zu klein. Daher die Luftblasen. mfG Götz |
#18
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Zitat:
Folgendes kann auch die Ursache sein: im angerührten Harz oder Gewebe / Gelege / Matten verbleibende Bläschen wachsen durch die entstehende Reaktionswärme zu größeren Blasen aus, härten so dort aber auch schneller an oder aus, womit sich erklären lässt, dass auch nach wiederholtem Andrücken und -Tupfen die Blasen immer wieder "auferstehen"... Darum von vorneherein die Bildung von "Harznestern" oder Blasen vermeiden, indem man mit möglichst wenig Harz arbeitet, dabei aber auch ein genügend langsames Harz wählt, was diese schnelle Anhärtung verhindert und einem ein entspanntes Arbeiten ermöglicht. Gruß Michael
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#19
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Zitat:
in der "Praxis" (2./3. Bild) waren dann wohl noch einige Faktoren gegeben, sodass es nicht so gut geklappt hat (2 Lagen 280g, Spachtelradius zu klein etc.). Ja, "aufstehen" nach wiederholtem Andrücken... |
#20
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Zitat:
Hallo Christian, dies sind die typischen Fälle für solche Stellen: 1) in der Hohlkehle "recht viel Material am Start" und 2) "komplexe" Laminiervorgänge zu 1) habe ich schon was geschrieben, bei zu 2) Du hast a) die Spachtelkehlen nicht super gleichmäßig ausgeführt, schon 1-2mm können genügen, um -wie zu sehen- größere Hohlräume entstehen zu lassen b) wenn Du auf der gegenüberliegenden Seite etwas an den Fasern ziehst (da reicht eigentlich schon der Versuch, die Fasern in die Spachtelkehle zu "zwingen"), führt dieser Zug dazu, dass das Fasermaterial den Weg zur anderen Seite, Deinem Zug folgend, "abbkürzen" will, oder besser: "muss"; entsprechend ist es manchmal besser, mit schmalen Streifen o.ä. zu arbeiten, die an bestimmten Stellen einfach 3-5 cm überlappen um die durchgehende strukturelle Lastaufnahme zu gewährleisten (bei noch höher belasteten Bauteilen empfehlen wir bis zu 10cm Überlappung); in Deinem Fall bspw. hätte ich an einem "Aufstieg der Leiste" oder nach der Spitze im absteigenden Bereich diesen Überlapp gelegt; eine Alternative wären Faserbänder, mit denen man lediglich die Leisten "erledigt" um dann unten im Tal / in der Fläche mit "normalem" flächigem Fasermaterial darauf aufzusetzen.... Gruß Michael
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#21
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Hallo Michael,
vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Deine angedeuteten Möglichkeiten habe ich mittlerweile auch in Erwägung gezogen, bin aber schon fertig, überwiegend ist alles gut geworden. Ich denke für meine Zwecke (keine sehr hohen Belastungen, kein sichtbarer Bereich, Versiegeln/Verstärken von altem Sperrholz) ist das in Ordnung, es sollte halt nur nicht rotten. Denke mal, die Gefahr ist nicht besonders groß, da vor dem Laminieren schon eine Schicht Epoxyd aufgebracht wurde. |
#22
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Moin.
Ne andere Alternative wäre es, unter Vakuum zu laminieren. Dann drückt es die Matte (Gewebe/Gelege) gut an, es gibt kein überschüssiges Harz, nur ist der Aufwand dabei erheblich höher. Aber das Ergebnis wäre besser geworden. mfG. Götz |
#23
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Darf ich ja fast nicht sagen, wie ich das "hinmurkse".
Ich fertige mir passende Styropor-Stücke an und drücke mit diesen das nasse Laminat in Form. Nach dem Aushärten kratze ich das Styropor einfach weg. Geht aber nur mit Epoxy, Polyester löst das Styropor auf. Grüße Erich |
#24
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Zitat:
Hätte ich nur Probleme, mit dem Anfertigen des Styropors. mfG Götz |
#25
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moin Erich
wenn du Folie über das Styropur machst brauchst es nicht mehr rauskratzen
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gruß Dirk Keiner ist so verrückt, dass er nicht einen noch verrückteren fände, der ihn versteht...Heinrich Heine |
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