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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Mal was völlig abstruses: Restauration Kiesfilter
Moin Allerseits und !
Kurz vorweg, Lese hier seit Ewigkeiten mit und habe viele Beiträge verschlungen um sie am eigenen, wie soll ich sagen- "scheiß Schrotthaufen" wird es liebevoll von von meiner Freundin genannt, ich nenn es einfach Boot umgesetzt. Habe es nie geschafft einen eigenen Trööt zu starten, da ich meist im Ausland arbeite und mittlerwele alle Speichermedien kaputt sind oder geklaut wurden. Zwei Jahre Resto Arbeit auf Bildern festgehalten und einfach weg.... Na ja, die V174 ist nun so gut wie fertig, kann sie leider dies Jahr nicht mehr vollenden, weil ich grad in Ägypten hocke, Feierabend im Hotel mache, gleich noch kurz in den Pool springe da ich hier sonst nicht viel machen kann. Weiß ja auch das so'n Beitrag nicht hingehört, ist aber bedingt verwandt mit den Sachen die ich hier sonst so gelesen hatte. Also, kurze Rede langer Sinn, hab da folgendes Problem... Hab hier auf der Baustelle einen Kiesfilter aus GFK, der von den einheimischen Experten gesprengt wurde. Sieht nun so aus das der Behälter (ca. 1,20m Durchmesser) einen Boden hat (3cm Stärke) der vorher unten einlaminiert war. Durch die nicht 100%'ig richtige handhaben und Steuerung der Pumpen hat es die örtliche Hohlheit geschafft den Boden von dem Behälter zu lösen (massiver Überdruck) und ist nun völlig erstaunt, dass Material aus Deutschland geliefert wirklich auch kaputt gehen kann. Der Boden sieht aus wie ein Chinesen Hut, in der Mitte die Stütze durchgedrückt, viele Risse drum herum das Laminat an den Seiten ringsrum gerissen. Habe heute das alte Laminat freilegen lassen und will morgen bei einem ägyptischen Bootsladen Polyester oder Epoxid- besser noch Venyesterharz besorgen. Hab dann vor unter dem Boden die Stützen zu verstärken und ringsrum neu einzulaminieren. Dachte da an vier Lagen 400 g/m² Gewebe, und nun endlich die Frage: hält das? Der Boden ist wie gesagt 3 cm dick und es kommen nachher über eine Tonne Kies drauf... Also, es gehört zwar hier nicht her, aber ich kann dafür Bilder aus nem ägyptischen Bootsshop reinstellen, es ict ne GFK reparatur und wenn es da Experten für gibt, dann hier.
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Gruß Uli |
#2
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Ach ja, falls es nicht hinhaut, hier ist alles mit einem Wasserstrassenkanalnetzsystem (so nennt sich das glaub ich) verbunden und dann wird aus dem Kiesfilter ein Ponton. Dann brauch ich wirklich Infos über die Motorisierung und Steuerung.
Ich versuch auch krampfhaft Bilder hochzuladen, aber der Blauzahn nimmt keine Verbindung auf .
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Gruß Uli |
#3
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Danke für die vielen hilfreichen Antworten, werd wohl selbst rausfinden was die anlaminierten Verbindungen so alles aushalten... trotzdem hier mal 'n paar Bilder. sorry, es ist hier keine Hilfe schrei, sondern nur ne Frage=>ganz unverbindlich=> kann es dass Schiff hier ab oder nicht. Laien wie ich es bin dürfen gerne ihren Senf dazu geben.
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Gruß Uli Geändert von webster (11.10.2011 um 23:32 Uhr) |
#4
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Ich kann mir nicht vorstellen das der Ring den du als NAT bezeichnest das alles gehalten haben soll.
Ob wenn dieser Filter auf den 3cm boden steht dann muss die naht ja nur verbinden aber nicht tragen Ich denke das die 4 lagen Gewebe nicht reichen werden oder anders gesagt ich denke das du die Fläche mit der du das da befestigen willst enorm ausgeweitet werden müsste. Meine Vermutung: Schleife die bodenlosere nach aussen gegehn schön ann und nehme dabei o,5 cm Schicht weg. Du musst dich bei dem was du da reparierst quasi die bodenlosere mir neu aufbauen. Dann schleifst du die Wand ca 50cm hoch und 0,5cm tief an. Die Fuge schleifst du sauber zurück so das sie als Abrundung bleibt... Aber mit 4 Schichten wird das zu wenig. Ich würde hier einen 10 schichtigen Aufbau nehmen. Angefangen bei einermkleinen überlappung an der unteren Kante von je 5cm Und dann steigerst du dich in 5 cm Schritten nach innen und nach oben Die Löcher kannst du ja neu machen bzw nach bohren. Aber laminier die er's einmal über. Wenn du mit allem fertig bistnlege zur Sicherheit noch 4 lagen matte innen auf den Deckel drauf. Alles nass in nass versteht sich (was in Ägypten bei den Temperaturen nicht all zu leicht sein dürfte) Welches Harz? Ich würde wenn es die Temperatur zu lässt epoxi nehmen denn sonnst gest du in dem Loch kaputt! Ach ja Geweckt nehmen nicht matte wenn Preis keine Rolle spielt axial Gewebe Und in gramatur um die 4000 Und Schneid dir die matten vorher zu während dessen wird das nicht. Viel Erfolg
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Grüße der Thorsten ________________________________________ |
#5
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Was erwartest du in knapp 3 Stunden? Bloß weil du einen langweiligen Abend hast, muss du doch nicht direkt sarkastisch werden. Sorry, aber da verliert man schon die Lust. Außerdem ist doch doch hier keine Servicestation mit 24h - Dienst und wenn die GFK-Cracks nicht unbedingt im wohnen, braucht man halt etwas Geduld. Da kommen schon genügend Infos, hier wurde noch niemand hängengelassen. Hilfreiche Antworten sind ohnehin erst nach deinem (Motz-) Bilderbeitrag zu erwarten gewesen, die Wenigsten hatten nach deinen ersten beiden Beiträgen überhaupt eine Vorstellung des Problems.
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gregor |
#6
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Danke Dicke Lippe und tschuldigung für die Ungeduld.
Eine Stunde kommt mir hier vor wie ein Tag so weit weg vom Boot... Mit 10 Lagen hätt ich nun wirklich nicht gerechnet, macht aber Sinn. Bin mal gespannt was die Läden oder der Laden so an Material hergibt, hab bislang hier nur schlechte Erfahrungen machen können. Bis dann erstmal!
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Gruß Uli
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#7
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Zitat:
bei Deiner Beschreibung ist der Kiesfilter bei 3 cm Laminat für Druckkräfte um die 200 Tonnen ausgelegt, Ich nehme an, dass beim Spül-Reinigungsvorgang der Boden heraus gesprengt wurde. Dabei müsste im Kiesfilter ein Überdruck von ca. 20 Bar gewesen sein, was aber in der Anwendungspraxis kaum vorstellbar ist, nicht einmal in der Abwasseraufbereitung haben wir nur annähernd solche Drücke. Was mich aber doch überrascht ist, dass der Kiesfilter aus GFK und nicht aus gehärteten Polyäthylen besteht, was Du mit einen Laminat nicht reparieren kannst. Wie auch immer, da sind Deine Angaben viel zu ungenau und es bedarf genauerer Angaben um darüber zu spekulieren. Auch wenn es GFK wäre, was ist mit der Feuchte im Lamninat, wie wurde das GFK von innen mechanisch geschützt, wie z.B. mit Stetecol was auch für Ankerkästen verwendet wird. Welche Drücke sind beim Rückspülprozess möglich. Wie soll das Laminat vor einer Feuchteaufnahme geschützt werden, da es sonst zu quellen beginnt und vom Harz sich wieder trennt, welche Scherkräfte treten auf, wenn der Boden einlaminiert wird usw. Die vier Lagen 400 g/m² Gewebe sind daher reine Spekulation, denn ein 12 mm Laminat z.B. bei einer Bavaria 39 hält locker den Kiel mit mehreren Tonnen und trotzdem wurde ein Kiel vor ein paar Jahren in Kroatien heraus gerissen. Marian. |
#8
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So so... bin grad wieder "Heim" gekommen von dem Kurztrip zu Ägyptens Gründl. Spannendere Tag und doch nicht wirklich viel erreicht. Hab zumindest am Ende des Tages nach Acht Stunden suche Glasfasermatten und Epoxidharz bekommen, an laminieren ist heut nicht mehr zu denken, beim Boot würd ich jetzt noch beigehen..
Hab noch nen Anker gefunden, falls jemand noch einen braucht, wird wohl aber schwierig mit dem Handgepäck. Der Filter wird in der Tat im Abwasser Bereich eingesetzt, allerdings ist der Betriebsdruck irgendwo bei 2 bar. Normalerweise wird der Filter Rückgespült wenn ein max. Differenzdruck von 50 mbar ensteht. Also werden solche Filter i.d.R. (fast) drucklos betrieben. Ich gehe auch davon aus das ein Betreiber das Ablaufventil im während des Betriebes geschlossen hatte (beim Rückspülvorgang) und dadurch ein hydraulischer Druckstoß entstanden ist. Das Filtermaterial leigt bei 2 to. plus das Wasservolumen vom 2,5 m³ also rd. 4,5 to. die sich kurzfristig in Bewegung gesetzt haben, minimal nach oben, danach kräftig nach unten. Wieviel Gewicht da genau ins Spiel kam, =>keine Ahnung. Auf jeden Fall ist es nicht PE, sondern zu 100% Polyester. Wenn das mit dem Laminat erstmal geklappt hat, wolte ich einen Bootslack verwenden, da beginnt eine neue Suche, muss dann die Verträglichkeit auf einem kleinen Stück testen...
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Gruß Uli
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#9
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Hallo Uli,
der Araldit ist ein 2 komp. Allzweckkleber. Beste Festigkeiten werden erreicht, wenn die entfetteten Klebflächen mechanisch aufgerauht oder chemisch vorbehandelt ( pickling-beizen ) werden. Nach dem mechanischen Aufrauhen ist ein nochmaliges Entfetten unerlässlich. Die Zugscherfestigkeit beträgt ca. 12 MPa. Aber nur dann, wenn der Kleber bei 40° C ca. 16 Stunden getempert wird. Ob das ausreicht, da habe ich meine Bedenken (eigene Erfahrung). Mit entsprechender Laminierung müsste das gehen, da hat der Müritzfan sehr gute Hinweise gegeben. Ein Problem dürfte die Wasserdurchlässigkeit von Araldit sein und die Feuchte im Laminat das ein Iso-Harz sein dürfte. Damit dürfte sich die Zugscherfestigkeit bei Wassertemperaturen >23° erheblich reduzieren. Um die Wasserdurchlässigkeit zu reduzieren, weitgehend zu vermeiden brauchst Du eine Beschichtung die einmal mechanisch belastbar ist, und noch eine hohe Feuchtedichte hat. Mit einem Stetecol wäre das kein Problem, nur das bekommst Du dort nicht mit Ausnahme es schickt einer. Ansonsten wäre nur ein PU-Acryl geeignet, oder eine spezielle Epoxid-Barriere in Verbindung mit PU-Acryl, da Du vermutlich nicht tempern kannst. Diese Beschichtungen hat Hempel/Hempadur und BASF. Schau mal, ob dort nicht eine Vertretung ist, dann kann ich Dir genau sagen was die bestellen müssen. Die erforderlichen Produktdaten kann ich Dir dann zusenden. mfg |
#10
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Vielen Dank Marian,
versuche mal eine Vertetung ausfindig zu machen. Habe auch Kontakt zu einem örtlichen aufgenommen der evtl. so etwas im Sortiment haben könnte. Bin gleich erstmal auf dem Weg zur Baustelle und komm wahrscheinlich erst spät wieder rein.
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Gruß Uli |
#11
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Nur mal so am Rande. Wo treibst Du Dich rum in Ägypten?
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Allet Jute von der Spree Kono Ich lebe nicht, um so zu sein, wie andere mich gerne hätten ! |
#12
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Moin!
bin grad westlich von Alexandria, soweit alles ruhig hier... Vom Hotel bis zur Arbeit ist es min. eine Stunde Fahrt wenn der weg frei ist. Ist meistens aber nicht so. Hab dann Anfangs das Meer neben mir danach dann eher Kühe und Ziegen. Hab heut leider nicht das machen können was ich mir vorgenommen hatte, da ich ständig irgendwo hingerufen wurde, aber wenigstens wurde der Rest soweit vorbereitet das ich morgen laminieren kann. Für den Boden werden gerade noch Stützen angefertigt die ich dann einbaue und mittels Gewindestangen auseinanderdrücken kann. Wie ich die dann befestige überlaeg ich nen halben Tag schon, da unten zwar ein Mannloch ist aber richtig wenig Platz um da irgendwie das GFK zu verbinden... Hab grad leider kein Foto davon, mache aber morgen eins. Vielleicht kommt ja hier 'ne Idee auf. Ganz kurz noch, liegt mir auf der Zunge, die Nachrichten geben sachen her die bemerke ich hier gar nicht, war aber oft genug hier um zu wissen welche Ecken man meiden muss- alles ruhig. Es ist ähnlich wie die Sommerloch Nachrichtenpanikmache EHEC, Schweinegrippe, Geflügelpest und die Butter wird teurer- ALDI ist leergekauft. Alle paar Wochen wird damit wieder übertüncht, dass das hart vom Staat zusammengeklaute Geld für Dienstreisen in den Vatikan geht usw. (Subjektiv von weit weg gesehen).
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Gruß Uli
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#13
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Hast du dich schon an die Fahrten bei Dunkelheiten gewöhnt? Warum diese hektische Lichtan-Lichtaus-Aktionen nötig sind, musste ich mir erst erklären lassen.
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gregor |
#14
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Zitat:
Jetzt hast Du mich auch neugierig gemacht. An webster : Lese hier neugierig mit, bin aber leider kein GFK Spezialist. Schreib uns doch mal was für einen Job Du dort hast. Agypten ist ja ein interessantes Land auch wenn da gerade keine Revolution ist.
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Beste Grüße - Hans Ohne Moos nix los... Urheberrecht aller von mir eingestellten Fotos liegt bei mir. Kopieren und Verwendung nur mit meiner Erlaubnis. |
#15
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Ich nehme an, das ist Dein Kies-Filter. Gehe davon aus wenn der Filter einige Jahre alt ist, dass er vollständig durchfeuchtet ist. Das Harz vom Laminat ist ein Isophtalharz und jetzt soll eine Verbindung des Boden zum Kessel geschaffen werden. Die Scherkräfte sollen min. 2 Bar aushalten, ca. 2 Tonnen Kies und noch so 1 Tonne Wasser. Wir haben also eine Druckbelastung ca. 25 Tonnen ohne Sicherheit und eine Scherbelastung die noch erheblich größer ist. Ich kenne die Filter mit 2 m Durchmesser und Ionenaustauscher und da haben wir normale Drücke von 3,2 Bar, Ich schätze daher dass die 2 Bar von Dir angegeben nicht reichen werden. Damit bewegen wir uns im Bereich von ca. 35 Tonnen.
Zuerst einmal muss die Kiste trocknen bei 60 °C einge Tage. Um das Risiko eines späteren Spannungsversagens der Klebung zu minimieren, sollte diese in einem Bereich vorgesehen werden, in dem sie nur Druck- und/oder Scherbelastungen ausgesetzt ist. Die Gründe: Kleber so wie der Araldit besitzen meist nur eine geringe Zugfestigkeit. Bei Schälbeanspruchung wird die Belastung nur vom offenen Kleberrand aufgenommen, was zum Aufreißen führen kann. Bei einschnittig überlappten Klebungen verursacht die Krafteinleitung ein Biegemoment, das an den Überlappungsrändern Schälbelastungen erzeugt. Diese zusätzliche Schälspannung lässt sich durch zweischnittige Laschungen oder Überlappungen vermeiden, was aber in Deinen Fall nicht durchführbar ist, zumindest sehe ich da keine Möglichkeit. Schneide den Boden raus und baue von unten eine Tragfähige Konstruktion auf. Wenn die steht dann können die ca. 25 - 35 Tonnen Druck zuerst einmal aufgenommen werden. Das nächste Problem ist aber, dass der Boden sich bei einer Schichtstärke von 30 mm durchbiegen wird. Damit werden die Druckauflagen auf abscheren belastet. Um das aufzufangen bedarf es einiger V4A-Schrauben die ringförmig in der Stützkonstruktion einlaminiert werden um die Scherkräfte aufzunehmen. Wen so weit alles fertig ist, dann kann oberhalb des Bodens noch laminiert werden. Diese Laminierung muss aber mit einer Barriere geschützt werden, sonst trennt sich das Laminat wieder vom Harz. Daher versuche eine Hempelvertretung auszumachen, denn die haben ein Multicoat das für Tankinnenbeschichtungen wie z.B. Balastwassertanks verwendet wird. Auch die Tragende Konstruktion muss vor dem einsetzen entsprechend geschützt werden. Es bleibt aber nur im Grunde eine Notreparatur bis ein neuer Tank geliefert wird. Auf Dauer wird auch diese Konstruktion nicht halten so dass ein neuer Tank der ca. 8000,- Euro kostet nicht zu vermeiden ist. Deine Konstruktion muss im Grunde noch viel mehr aushalten als die 25-35 Tonnen, sonst wäre auch nicht der Boden herausgesprengt worden. Der Boden ist mit Sicherheit wie oben zu sehen auch von Unten noch unterfüttert. In wie weit diese Unterfütterung noch zu verwenden ist, das siehst Du erst wenn der Boden herausgeschnitten wurde. Das nenne ich schon eine sch.....Arbeit um die ich Dich auch bei sehr guter Bezahlung nicht beneiden würde. Grüße Marian Geändert von Marian (14.10.2011 um 00:54 Uhr) |
#16
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Nachtrag:
Je mehr ich über Deinen Kiesfilter nachdenke, um so größer sind meine Bedenken dass die Kiste noch reparabel ist. Normalerweise sind die kleineren Filter die mit grobkörnigen Sand betrieben werden PE. Anlagen in der Größe die mit Kies gefüllt werden sind Stahl und innen gummiert, so wie auch in den Kraftwerken wo diese Filter zur Wasseraufbereitung verwendet werden. Wie Du schreibst, ist der Filter GFK-Laminiert. Damit hätten wir ein normales Glasgewebe mit Polyesterharz. Bei der Größe ist das schlecht vorstellbar, denn ein solcher GFK-Aufbau würde Drücken von 2-3 Bar auf Dauer nicht stand halten, denn da bräuchten wir Wandstärken von ca. 6 cm. Mit einen Aufbau mit Aramid und Epoixidharzen kommen wir auf eine Wandstärke von 2-3 cm. Wenn Du Dir die Konstruktion ansiehst, dann hast Du einmal den Zylinder und oben und unten die Halb-Kugelförmigen Aufsätze die auf dem Zylinder geklebt werden. Damit das hält, sind oben und unten im Zylinder 2 ca. 40 mm Verstärkungsringe eingeklebt oder einlaminiert. Das gleiche auch bei den Kugelförmigen Halbschlen. Bei einer Wandstärke von 20 mm und den 40 mm Verstärkungsringen haben wir eine Klebeverbindung die getempert wurde und Zugkräften mehr als 50 Tonnen aushalten würde. Wie auf dem Foto zu sehen ist, ist dieser Ring auch auf der Deckeloberseite. Nach unten wurde der Boden herausgebrochen. Damit ist auch der Verstärkungsring unter dem Deckel gerissen. Der Boden ist zwischen den Ringen eingelassen, die beiden Ringe in Verbindung mit dem, Boden sind ein tragendes Element damit die Drücke aufgenommen werden können und die Kiste nicht auseinander fliegt. So wie ich Dich verstehe, versuchst Du mit den Gewindestangen den Deckel zu heben und dann von oben mit Laminat den Boden mit den Zylinder zu verbinden. Von unten aber fehlt die statische Auflage, so dass die Verbindung nur aus der Klebekraft der Zylinderwand und dem Deckelboden besteht. Damit hast Du also Scherkräfte und besonders erschwerend eine Schälkraft die sich an der Kante Boden und Zylinder auswirken wird. Diese Kante müsste also diese ca. 25 Tonnen die wir mit Sicherheit haben ohne Abstützung von Unten halten. Da das kaum auch bei einen noch so guten Epoxidkleber möglich ist, wird dein Laminat am Bodenrand zum Boden einreissen. Dabei ist also nicht entscheidend die Laminatstärke die Du aufträgst, sondern die Klebekraft zwischen Laminat und Deckelboden. Meiner Meinung würde ich sagen Finger weg, da durch das heraussprengen des unteren Stabilisierungsring die ges. Konstruktion zwischen Zylinder -Boden - und den Kugelförmigen Aufsatz geschwächt wurde, damit auch die Verbindung vom Zylinder und dem Halkugelförmigen Aufsatz. Da durch das herausbrechen des Stabilisierungsringes min. 1/3 der Klebeverbindung nicht mehr besteht, ist also das Risiko dass der Behälter an der Nahtstelle unter dem Boden reissen wird. Wenn also die mittragende Unterseite nicht entsprechend repariert wird um die Druckkräfte aufzunehmen, dann kannst Du 20 Lagen Laminat auftragen, aber die Klebeverbindung - damit die Schälkraft kann nicht erhöht werden, die dann die Konstruktion tragen soll. Du musst auch bedenken, dass beim Spülvorgang umgekehrt auch nach oben diese Schälkräfte wirken auch wenn dabei die Drücke geringer sind. Die ges. Reparatur muss also so ausgelegt werden, dass nur Scherkräfte und Druckkräfte aufgenommen werden und keine Schälkräfte entstehen. Bei Schälkräften hast Du nur ein Klebeverbindung auf vermutlich durchfeuchteten Laminat, die nich lange halten wird. Eine weitere Überlegung ist, wenn schon die Klebeverbindung locker 50 Tonnen aushalten, warum der Boden den tragenden Stützring von der Wand abgeschert hat, was eine Versiffung des Laminates vermuten lässt. Ich habe vor 30 Jahren immer wieder mit solchen Problemen in den Kraftwerken zu tun gehabt. In einen solchen von Dir beschrieben Fall und bei den jetzigen Informationstand hätte ich aus Sicherheitsgründen sogar eine Notreparatur abgelehnt. Ansonsten laminiere, lasse Dir schnell das Geld geben, zum befüllen hast Du keine Zeit mehr weil der Flieger geht und lasse Dich am besten nicht mehr sehen. Grüße an den Nil Marian Geändert von Marian (15.10.2011 um 12:16 Uhr) |
#17
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Zitat:
@ Dicke Lippe : Licht an, Licht aus. Da wär ich aber echt vorsichtig bei "Licht aus" auf ägyptischen Autobahnen. Da halten die Lkws z.B. auf der linken Spur ohne Beleuchtung oder das kleine Eselchen samt Treiber kommt Dir entgegen. Und das auf Deiner Seite, linke Spur natürlich. Uuuund Schluß mit OT.
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#18
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Moin moin!
war gestern einfach zu platt um noch irgendwas zu schreiben, hab heute auch mal 'nen Tag freigemacht, morgen ist ja schließlich hier wieder Montag und auch noch ein Tag... Ich wollte gestern auch nicht so richtig beigehen da mir die Temperatur doch ein wenig zu denken gegeben hat. 60°C für einige Tage , Fön reinhängen, oben dicht machen damit müsste ich die Temperatur erreichen. Bin aber morgen früh mit einem "supplier" verabredet der zumindest am Telefon alles hat was ich brauche hat, mal sehen... Von Hempel Material zu bekommen wird eher mehr als schwierig, die müssten es erst importieren. Zitat:
Ich hoffe nun dass ich morgen geeignetes Material finde, bin ständig am überlegen ob nun zuerst die Stützen (sind nun fertig 8 St. aus V4A oben Karlottenfuss, unten Teflon Auflage was anderes verfügbares fiel mir nicht ein) eingebaut werden und danach das Lamiat drauf um es Spannungsfrei zu halten, oder anders rum anzufangen um ein wenig Gegendruck auf die Fussplatte zu bringen, beides macht meines Erachtens Sinn, aber da überschneiden sich bei mir die Gedanken . Wäre hier ganz froh wenn ich da 'ne kleine Gedankenstütze bekommen würde. Ich habe nunmehr noch bis nächten Mittwoch Zeit die Sache zu laminieren, zumindest anzufangen und das den hier beizubringen damit sie es zu Ende bringen können, danach muss ich noch zu anderen Baustellen hier im Land. Werd allerdings ab Donnerstag wieder zum Wochenende nachholen in Hurghada einkehren, wo ich letztes mal bei einem alten Boot um Hilfe gebeten wurde, habe da leider auch zugesagt, kann dafür aber kostenlos auf einem 15m Boot zum Angeln und bekomme auch das Speedboat zum rumjuckeln. 7,5 Meter mit 2 x 240 P.S. Mercruiser da bastel ich dann gerne mal nebenbei am Wochenende. Eine Sache möchte ich kurz noch mal aufgreifen, eine "Revolution" gibt es hier m.E. im Moment wirklich nicht. Habe hier sehr viel mit Kopten zu tun- Taxifahrer min. 2-3 Stunden am Tag hat immer sehr viel zu erzählen und da das Radio nicht mehr funktioniert singt und telefoniert er sehr viel, es wird aber in den deutschen Nachrichten sehr "hochgepuscht"... An das hektische lichtan- lichtaus Geschenen werd ich mich nie gewöhnen, hab Essam (den Fahrer) gestern nochmal morgens drauf angesprochen blöder Fehler, er versuchte es mir nochmal zu erklären- aber da ihm Worte fehlten lenkte er dreimal in den Gegenverkehr um so ein Phänomen zu erzielen, ich dagegen dachte mir nur ... ==> Marian, vielen Dank für deine Beiträge (und hoffentlich weiteren Tipps!), hab Anfangs nicht gedacht das jemand mit soviel Hintergundwissen hier im Forum ist, Danke! Bin vielleicht ein wenig abgeschweift, aber Beiträge in dieser Länger ohne Bilder finde ich auch selbst immer Langweilig, daher vom Tag...
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Gruß Uli Geändert von webster (15.10.2011 um 22:31 Uhr)
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#19
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Hallo Uli, es ist natürlich schwierig Deine Situation genau zu beurteilen, denn da fehlen natürlich viele Informationen und dann kommen noch die unterschiedlichen Spezifikationen der Filter.
Ich sehe im Grunde das wesentliche Problem nur in der Schälkraft an den Klebekanten, die erhöht werden muss damit es da nicht einreisst. Wie Du die Stützen unter dem Boden rein bekommst habe ich nicht verstanden, da über die untere Deckelöffnung einer nicht ran kommt. Ich mache mal einen blöden Vorschlag, blöd weil er so einfach ist. Bohre rund um den Bodenrand 8,5 mm Löcher, schneide ein Gewinde rein und schraube im Abstand alle 5 cm ein oder zwei Reihen eine M10 Schraube mit Kopf die mit Epoxidharz noch verklebt wird. Jetzt wird der Schraubenkopf mit einlaminiert, was die Schälkraft erheblich erhöhen würde. Es gibt auch spezielle Dübel für solchen Anwendungsfall, damit die Schrauben aus dem Boden nicht heraus gerissen werden können. Jetzt kannst Du dann an der Zylindertwand die Klebefläche entsprechend vergrößern- hochziegen - terassenförmig mit einen Gewebelaminat , so dass die Scherkräfte der Klebeverbindung ausreichen. Das klingt ein wenig primitiv, - würde sagen russisch, aber oft sind die einfachsten Lösungen die besten Lösungen. Zugscherfestigkeiten 30 - 40 N/mm² Temperaturbereich -30° bis +100° C (einige Typen bis 160° C) der Klebespalt sollte zwischen 0,02 - 0,15 mm dick sein. Damit lässt sich einfach die erforderlich Klebefläche ausrechnen. Grüße an den Nil Marian Geändert von Marian (16.10.2011 um 12:05 Uhr) |
#20
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So so....
War gestern ein erfolgreicher Tag um folgendes Festzustellen: finger Weg von der ganzen Geschichte, wie Marian das schon relativ weit am Anfang sagte. Hatte alles ein wenig gedauert, das alles sabuer gemacht wurde, habe den Chemiker um Aceton gebeten, ihm erklärt wofür und ging ging kurz weg. Zum entfetten dachte er gibt es was besseres... Nach ein paar Minuten kam ich wieder und der gesamte Filter qualmte nach dem Härtetest mit Ätznatron... Habe ausgerechnet gestern meine Kamera im Hotel vergessen, war aber auf jeden Fall ein Bild Wert . Super, dachte ich mir jetzt komm ich doch endlich noch ins Fernsehen und dann fehlten mir auch die Worte (mir fielen viele ein die ich hier nicht posten sollte..). Na ja, nach 'ner halben Stunde war denn auch gut und ich musste den hilfsbereiten Türstopper (für was anderes ist er nicht zu gebrauchen, hab es mehrmals ausprobiert) mit dem 3 mal verscheuchen weil er mit dem Wasserschlauch nachreinigen wollte. Habe dann noch PVC Reiniger gefunden vom Geruch her ähnlich wie der Reiniger den ich zu Hause benutzte und schlimmer konnte es eh nicht mehr werden, dachte ich. Falsch. Nachdem der Leister (Heißluftfön) auch da war konnte ich loslegen. Also das vorher benannte Epoxidgemisch angerührt und das war schon grosser Mist. Zäh wie dicker Honig... Soll ja flüssiger werden wenn ich den Wortlaut noch recht in Erinnerung habe. Na ja war nicht so, und habe das ganze kurzerhand abgebrochen. Succeded? war die Frage vom Anlagenchef. Ein No, failed... die Antwort. Aber sportlich sind Sie ja, habe auch vorher Bedenken angemeldet, nicht zuletzt aufgrund der Beiträge von Marian. So, bekam gestern noch Kontakt zu einem Werftmitarbeiter (Abends zu einer Hochzeit eingeladen, thema für sich) der Polyesterboote herstellt und habe einen Mitarbeiter überredet mir mal 5kg Polyester Harz mitzubringen. hätte das Zeug morgen früh auf die Baustelle bekommen, nun das ABER: Der Anlagenchef hat heute eine Frima ausfindig gemacht, "they are professionals in this", das klingt mal völlig neu für mich . Was mich stutzig machte ist das tatsächlich ein "engineer" auftrat und sich das anguckte. Bin raus hier . Morgen kommen die hier her und reparieren das kurzerhand, und da bin ich mal gespannt und hab unter Garantie auch die Kamera zur Hand. "No problem" und drei Jahre Garantie geben die auch noch drauf. Ich bin echt gespannt. Grosser Vorteil ist natürlich, dass die das Material schon liegen haben was ich mir hier versucht habe mühselig zusammen zu sammeln. Will trotzdem auch noch versuchen einen Termin bei der Werft zu bekommen weil mich die Arbeit hier dann doch interessiert. P.S. Russische Verbindungen gibt es hier in vielen Bereichen, hatte da auch schon ernsthaft drüber nachgedacht....
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Gruß Uli |
#21
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Folgebericht und Hintergrund zum ganzen Geschehens...
Nachdem ich dort einige male auf morgen (deswegen orient = morgenland) vertröstet wurde um mir die arbeiten der "Spezialisten" anzusehen und zu begleiten, hatte ich schlichtweg keine Zeit mehr auf der Baustelle zu verbringen. Ich war froh die Sache die ich zuerst als simple Geschichte ansah in Ausführung und Verantwortung abgeben zu können. In den folgenden Wochen bekam ich zunächst Meldungen- zuerst- von alles wieder gut, bis wieder kaputt. Vermutungen kann ich viele anstellen, überzeugt bin ich aber davon das einfach Polesterharz draufgeschmiert wurde und ohne zu trocknen der Kiesfilter in Beitriebgenommen wurde, Mutmaßungen. Versprochene Fotodokumentation der Reparatur wurde mir versprochen aber wie immer ist es beim versprechen geblieben... Der eigentliche Grund warum es mir damals so wichtig war diesen Job zu erledigen waren A: den Job für einigermaßen einfach hielt und auch erledigen wollte, B: mein Boot noch nicht ganz fertig warund eingewintert werden sollte (ist noch nicht geschehen und morgen noch dringend machen muss) und B: Umzug wegen den neuen Bootsfahrern die seit gestern da sind... Ich möchte an dieser Stelle für die Hilfe bedanken (Marian, deine Sachkenntnis macht mir Sorgen ) und im gleichen Zuge die neuen Mitglieder desvorstellen: Paul und Maya
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Gruß Uli Geändert von webster (04.12.2011 um 00:32 Uhr) Grund: Rechtsschreibfehler, bin aber gerade am Babypinkeln.... |
#22
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Hallo webster,
na dann mal Herzlichen Glückwunsch und alles Gute
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#23
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Glückwunsch und hoffentlich keine Schlaflosen Nächte
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§ 1 jeder macht seins Gruß Andreas |
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