Warum Gelbatterien?

[seamaster]

Hallo allesamt,
ich habe da eine hoffentlich nicht zu ketzerische Frage: warum werden an allen Ecken und Enden eigentlich die Gelbatterien empfohlen?
Die Vorteile sind mir durchaus bekannt, aber ich kann keinen als so richtig schwerwiegend empfinden:

* Gelbatterien laufen nicht aus (aber Säurebatterien laufen auch bei Lage genausowenig aus)
* Gelbatterien gasen nicht, aber ich habe noch nie gehört, dass jemandem die Batterien expoldiert sind
* Gelbatterien sind zyklenfester (meine Säurebatterien verabschieden sich nach etwa 4 Jahren, wie lange halten denn im Vergleich Gelbatterien?)
* Selbstentladung ist geringer (dies ist, solange man sein Boot alle 2 Monate bewegt, nur bei der Überwinterung relevant, dann muss halt ein mal während des Winters nachgeladen werden)

Habe ich jetzt einen gravierenden Vorteil übersehen, der es rechtfertigt, für eine Gelbatterie den vierfachen Preis zu zahlen?
Auf Antworten freut sich Seamaster

[Cyrus]

+Gelbatterien kann man bist zu 100% Entladen.
- Säurebatterien sind zum langfristen entlanden nicht gebaut sondern zum kurzfristigen Starten.

+ Gelbatterien schaffen bei 60% Entladung 800 Zyklen.
- Säurebatterien keine 100 Zyklen

+ Gelbatterien haben nach 2 Jahren noch 60% Ihrer Kapazität ohne nachzuladen.
- Säurebatterien haben sich nach 6 Monaten selbstentladen.

Ich habe selber 4 Gelbatterien im Einsatz und ich versuche diese nicht mehr als 50 % zu entladen. Somit steigt die Lebensdauer auf 1000 Zylklen. Das ergibt eine Lebenserwartung von 33-40 Jahre?!

[boatman]

Lieber Cyrus,

das ist wohl theoretisches Wunschdenken und schlecht für den Kaufmann.

Das Boot war, ist und wird auch immer eine Spardose mit Loch bleiben!

Natürlich haben Gel-Batterien die o. g. Vorteile aber mit ein bischen Pflege meiner Säure-Batterien und nicht ganz sorglosen Umgang mit diesen halten die ca. 4-5-6 Jahre bei mir. Nach zwei Jahren ist auch bei Gel-Batterien die gesetzliche Gewährleistung abgelaufen und ich muß auf Kulanz hoffen.

Wer sich natürlich überhaupt nicht um die Pflege seines Bootes kümmern will, der nimmt halt den höheren Preis in Kauf.

[jfalkenstein]

Wahrscheinlich kommt's auf die Umstände an.

Im Winterlager liegt mein Schiffle ca. 800 km von hier auf dem Bock, d.h. ich kann nicht nachladen. Nachdem ich eine Säurebatterie im ersten Winter völlig ausgelutscht habe, obwohl ich die im Herbst nochmal völlig aufgeladen hatte, habe ich mir eine Gelbatterie samt dazugehörigem Ladegerät einbauen lassen. Jetzt habe ich zwar im Frühjahr auch keinen Strom mehr aber nach zwei Tagen Landstrom eine funktionierende Batterie. Für mich ist das ideal, für den aber, der in der Nähe von seinem Schiffle wohnt, stellt sich das möglicherweise anderes dar.

[Cyrus]

@ Boatman: Wenn Du die 40 Jahre meinst... Das war ein Spaß!
Der Rest ist alles richtig.

@ jfalkenstein:
Warum sind Deine Gelbatterien im Frühjahr leer? Klemm Sie doch lieber ab im Herbst.

[Cyrus]

Ich schreibe Diesen Satz lieber noch mal neu... Oben auch.

+ Gelbatterien haben nach 2 Jahren noch 60% Ihrer Kapazität ohne nachzuladen.
- Säurebatterien haben sich nach 6 Monaten selbstentladen.

[ramsey]

Moin Forum - die Vorteile von Gelbatterien scheinen ja in der Tat da zu sein. Aber wenn ich umrüsten will, wie ist das mit dem Ladegerät. Meine sparsame Werft hat da vor 15Jahren ein Teil eingebaut, das so etwa 5 Ah leistet und bestimmt von einfacher Machart ist. Kann ich das unter Beibehaltung der übrigen Verkabelung etc. durch ein "gel-taugliches" von 14-20 AH ersetzen oder kommt da noch mehr auf mich zu?
Gruß
Ramsey

[John]

hallo cyrus,

und was spielt denn der viel diskutierte megapulser in diesen betrachtungen für ne rolle?

ps zur info: mein nagelneues billig-böötchen ist mit 600ah säurebatterien ausgerüstet.

[Cyrus]

Zitat von ramsey

Moin Forum - die Vorteile von Gelbatterien scheinen ja in der Tat da zu sein. Aber wenn ich umrüsten will, wie ist das mit dem Ladegerät. Meine sparsame Werft hat da vor 15Jahren ein Teil eingebaut, das so etwa 5 Ah leistet und bestimmt von einfacher Machart ist. Kann ich das unter Beibehaltung der übrigen Verkabelung etc. durch ein "gel-taugliches" von 14-20 AH ersetzen oder kommt da noch mehr auf mich zu?
Gruß
Ramsey

Der Strom spielt keine Rolle. Es dauert nur länger bis die Batterien wieder voll sind. Wichtiger ist es das der Lader mit einer Kennline lädt und nicht mit mehr als 14,4 Volt. Wenn man einen normales Ladegerät benutzt verkürzt sich die Lebensdauer der Gelbatterien.

Unter Maschine werden meine Gelbatterien auch normal geladen.
Aber zum Glück nie voll...

Die Verkabelung ist gleich...

[Cyrus]

Zitat von John

hallo cyrus,

und was spielt denn der viel diskutierte megapulser in diesen betrachtungen für ne rolle?

ps zur info: mein nagelneues billig-böötchen ist mit 600ah säurebatterien ausgerüstet.

Na, da bin ich aber froh... Ich habe 700Ah und die Mikrowelle habe ich verschenkt.
Mit dem Megapulse habe ich auch schon zwei defekte Gel-Batterien wieder aktiviert. Also egal ob Säure oder Gel. Der Megapulse ist immer gut!

In der neuen Segler Zeitung ist ein Test von Deinem billig-böötchen ...

[stef0599]

Bei guter Wartung ( starkes Ladegerät, regelmäßiges volladen, nicht unter 10,5 Volt entladen ) reichen Säurebatterien völlig, der Kram von wegen anderer Charakteristik der Platten und das es für die Batterien schädlich sei, wenn sie unter niedriger Dauerlast stehen - alles humbug und Geldschneiderei. Es mag ja sein, das diese Vorteile da sind, aber zum Kuckuck, in dieser Frage kauf ich mir lieber alle vier Jahre nen neuen Smart als alle 15 Jahre einen Mercedes.....jawoll.

Auf Alessa haben wir keine Erfahrung, sämtliche Batterien sind vom letzten Jahr, auf Morning Rose wurden 13 Jahre :!: normale Starterbatterien verwendet und nach dem 13. Jahr war die erste defekt......sehe überhaupt keine Veranlassung umzurüsten.

Aber - Ramsey - 5 Ampere Ladegerät reicht nicht ! Das langt maximal, um unter Landstrom die Kühlbox zu betreiben und dann darfst Du dich nicht wundern, wenn die Batterie jedes Jahr am Ende ist....

[jfalkenstein]

Zitat von Cyrus

@ jfalkenstein:
Warum sind Deine Gelbatterien im Frühjahr leer? Klemm Sie doch lieber ab im Herbst.

Hallo Cyrus,

aufs Abklemmen besteht schon die Werft, bei der ich mein Schiffle im Winterlager habe, aber so der Heuler sind die Batterien nachher trotzdem nicht. Und ein ordentlichen Schluck Landstrom ist für die Batterie das, was für Dich das Warsteiner ist, oder so ähnlich.

[John]

Zitat von Cyrus

In der neuen Segler Zeitung ist ein Test von Deinem billig-böötchen ...

kenn ich nicht, die segler zeitung. muss aber gut sein, sonst würden sie kaum billig- böötchen testen.

[Cyrus]

Zitat von stef0599

Bei guter Wartung ( starkes Ladegerät, regelmäßiges volladen, nicht unter 10,5 Volt entladen ) reichen Säurebatterien völlig, der Kram von wegen anderer Charakteristik der Platten und das es für die Batterien schädlich sei, wenn sie unter niedriger Dauerlast stehen - alles humbug und Geldschneiderei. Es mag ja sein, das diese Vorteile da sind, aber zum Kuckuck, in dieser Frage kauf ich mir lieber alle vier Jahre nen neuen Smart als alle 15 Jahre einen Mercedes.....jawoll.

Auf Alessa haben wir keine Erfahrung, sämtliche Batterien sind vom letzten Jahr, auf Morning Rose wurden 13 Jahre :!: normale Starterbatterien verwendet und nach dem 13. Jahr war die erste defekt......sehe überhaupt keine Veranlassung umzurüsten.

Aber - Ramsey - 5 Ampere Ladegerät reicht nicht ! Das langt maximal, um unter Landstrom die Kühlbox zu betreiben und dann darfst Du dich nicht wundern, wenn die Batterie jedes Jahr am Ende ist....

Hallo Steffan,
wenn Du Deine Batterien nicht so quälst wie ich, mag das alles stimmen.
Ich ziehe jedes Wochenende 300-400 Ah aus meine 600 Ah Bank.
Wenn ich das mit Säurebatterien machen würde, wären diese schnell im Eimer. Und dann alle paar Jahre 3 mal 70 Kg raus und wieder rein. Nein Danke.

Wenn die 5 Ampere voher gelangt haben langen sie mit Gel auch.

Im Normalfall sollte der Ladestrom 1/10 der Kapazität des Akkus haben.

[Cyrus]

Zitat von John

kenn ich nicht, die segler zeitung. muss aber gut sein, sonst würden sie kaum billig- böötchen testen.

Eine Seite davor wird eine Bavaria 41 getestet...

[stef0599]

John, die sind so gut, das sie Bavaria auf alle Fälle nicht mehr testen, das macht jetzt ja wieder die Yacht....oder haben die beim Layout einfach vergessen, irgendwo den Text ANZEIGE hinzusetzen.....*stichel* ?

( hoffe, Cyrus meint jetzt Segeln und nicht die andere verbreitete Zeitschrift....)

[Cyrus]

Zitat von stef0599

John, die sind so gut, das sie Bavaria auf alle Fälle nicht mehr testen, das macht jetzt ja wieder die Yacht....oder haben die beim Layout einfach vergessen, irgendwo den Text ANZEIGE hinzusetzen.....*stichel* ?

( hoffe, Cyrus meint jetzt Segeln und nicht die andere verbreitete Zeitschrift....)

Ich habe die "Segler Zeitung" im Abo....

[John]

hallo stefan,

dass die liaison bavaria-segeln nicht von dauer sein kann, habe ich schon beim ersten inserat gesagt und auch hier irgendwo geschrieben.
das war lediglich ein schuss vor den bug der yacht. deutschlands grösste werft kann ohne europas grösstes seglermagazin schlicht und einfach nicht überleben. ob es mit geht wird uns die zukunft zeigen.

[stef0599]

Sorry, Cyrus, zum Vergleich:

Das war EINE ( 1 ) 66 AH Batterie für die Verbraucher incl. elektrischem Kühlkompressor ! Bei Deiner Rechnung hätte ich maximal 40 AH entnehmen dürfen.....Kompressor zieht 5 A, Rest 1 A tagsüber, das sind 6 Ampere....also wäre die Batterie nach 7 Stunden am Ende gewesen.

Nu ham wa abba auch viel und gerne geankert, und nu ?

Mit Verlaub, ramsey kann nicht wissen, ob 5 A reichen. Da Boot grade mal 6 oder 7 Wochen im Wasser. 5 A reichen alleine schon deshalb nicht, weil man ja auch im Hafen Verbraucher betreibt, die den Gesamt zur Verfügung stehenden Strom belasten.

Mit Verlaub, die Empfehlung 10 % der Kapazität ist die absolute Mindestempfehlung, berechnet für eine Ladedauer von min. 12 Stunden ( mit Verlusten ) - ohne Verbraucher zu betreiben. Ist diese Ladezeit sichergestellt, dann gehts.....im Sommer könnte es eng werden. Min. 5 A Reserve einrechnen !

[seamaster]

Um noch mal auf's Thema zu kommen (das Thema "Bavaria" ist inzwischen derartig ausgemolken, dass es mir zunehmend schwerer fällt, darüber zu lachen):

* Wie lange halten denn so nach Eurer Erfahrung Gelbatterien?

* Cyrus, was machst Du denn mit 300-400 Ah/Wochenende? Wird Dein Boot mit Elektromotor angetrieben, kochst Du elektrisch 10-Gänge-Menüs oder verkaufst Du den Strom an Deine Stegnachbarn, um die Urlaubskasse aufzubessern?
Seamaster

[Cyrus]

Zitat von stef0599

Sorry, Cyrus, zum Vergleich:

Das war EINE ( 1 ) 66 AH Batterie für die Verbraucher incl. elektrischem Kühlkompressor ! Bei Deiner Rechnung hätte ich maximal 40 AH entnehmen dürfen.....Kompressor zieht 5 A, Rest 1 A tagsüber, das sind 6 Ampere....also wäre die Batterie nach 7 Stunden am Ende gewesen.

Nu ham wa abba auch viel und gerne geankert, und nu ?

Das war eine gute Batterie. So etwas gibt es heute nicht mehr!

Zitat von stef0599

Mit Verlaub, ramsey kann nicht wissen, ob 5 A reichen. Da Boot grade mal 6 oder 7 Wochen im Wasser. 5 A reichen alleine schon deshalb nicht, weil man ja auch im Hafen Verbraucher betreibt, die den Gesamt zur Verfügung stehenden Strom belasten.

Mit Verlaub, die Empfehlung 10 % der Kapazität ist die absolute Mindestempfehlung, berechnet für eine Ladedauer von min. 12 Stunden ( mit Verlusten ) - ohne Verbraucher zu betreiben. Ist diese Ladezeit sichergestellt, dann gehts.....im Sommer könnte es eng werden. Min. 5 A Reserve einrechnen !

Das stimmt. 1/10 plus den Strom der Verbraucher.

Die ein 1/10 bezog sich auch das schonende Laden der Batterien.
Die Verbraucher habe ich nicht berücksichtigt. 1/5 ist maximum .
Ich lade auch mit 1/10. Aber wenn ich in der Brass bin auch mal eine 1/5 der Batteriekapazität.

[boatman]

Ne, mit den 400 Ah betreibt der Cyrus eine umgebaute elektrische Ankerwinde, um den Sprit für seine 7,5 Liter Maschine an Bord zu hiefen!

So hat er beide Hände frei für einen Kasten WS.

[Cyrus]

Zitat von seamaster

Um noch mal auf's Thema zu kommen (das Thema "Bavaria" ist inzwischen derartig ausgemolken, dass es mir zunehmend schwerer fällt, darüber zu lachen):

* Wie lange halten denn so nach Eurer Erfahrung Gelbatterien?

* Cyrus, was machst Du denn mit 300-400 Ah/Wochenende? Wird Dein Boot mit Elektromotor angetrieben, kochst Du elektrisch 10-Gänge-Menüs oder verkaufst Du den Strom an Deine Stegnachbarn, um die Urlaubskasse aufzubessern?
Seamaster

So ich habe mal einen Freund und Experten (Ex-Geschäftsführer von Mastervolt) angerufen und um seine ehrlich meinung gebeten .

Nach 8 Jahren hat eine Gel Batterien noch ca 80% Ihrer Kapaziät.
Dann geht es Berg ab. nach 12 Jahren sind es nur 20%...
Das ist der normale Alterungswert, bei normaler Pfege.
Zu Glück gibt es ja noch den Megapulse!


Mein Stromverbrauch? gute Frage?!:

220 Volt:
Toaster
Eierkocher
Schnellkocher
1500 Watt Staubsauger
Book-PC-mit LCD-Panel

12 Volt:
2 x Kompressor Kühlschrank.
Elektrisches WC
Party-Leuchten im Geräteträger
Ankerlicht

Hab ich etwas vergessen?!

Einmal habe ich einen Kollgen die Batterien mit meinem Wechselrichter geladen und der Hund hat dabei noch den Warmwasserboiler einschaltet gehabt!

[Cyrus]

Zitat von boatman

Ne, mit den 400 Ah betreibt der Cyrus eine umgebaute elektrische Ankerwinde, um den Sprit für seine 7,5 Liter Maschine an Bord zu hiefen!

So hat er beide Hände frei für einen Kasten WS.

8.2 Liter, bitte!

[ramsey]

Zitat von stef0599

Bei guter Wartung ( starkes Ladegerät, regelmäßiges volladen, nicht unter 10,5 Volt entladen ) reichen Säurebatterien völlig, der Kram von wegen anderer Charakteristik der Platten und das es für die Batterien schädlich sei, wenn sie unter niedriger Dauerlast stehen - alles humbug und Geldschneiderei. Es mag ja sein, das diese Vorteile da sind, aber zum Kuckuck, in dieser Frage kauf ich mir lieber alle vier Jahre nen neuen Smart als alle 15 Jahre einen Mercedes.....jawoll.

Auf Alessa haben wir keine Erfahrung, sämtliche Batterien sind vom letzten Jahr, auf Morning Rose wurden 13 Jahre :!: normale Starterbatterien verwendet und nach dem 13. Jahr war die erste defekt......sehe überhaupt keine Veranlassung umzurüsten.

Aber - Ramsey - 5 Ampere Ladegerät reicht nicht ! Das langt maximal, um unter Landstrom die Kühlbox zu betreiben und dann darfst Du dich nicht wundern, wenn die Batterie jedes Jahr am Ende ist....

Hi Stefan - doch, daß die 5Ah knapp sind, weiß ich auch, daher ja auch meine Frage. Aber da ich so ein furchtbar altmodischer Segler bin, mit Petroleumlampe und 5W Halogenbirne in der Leselampe an der Koje, meinen Anker per Hand aus dem Schlick hieve, selten im Dunkeln unterwegs und meiner Tochter zuliebe nachts meist im Hafen, habe ich bisher wenig Probleme gehabt. Einziger Stromfresser ist die vieldiskutierte Peltier-Kühlbox, aber die betreibe ich im Hafen über die 220V-Dose und ein Netzgerät, so daß ich da keine Sorgen habe. Aber 10% der Kapazität klingt gut, da hab' ich mal was für den Weihnachtswunschzettel.
Gruß
Ramsey