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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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AGM Batterien tiefentladen
Hallo Zusammen,
gestern musste ich feststellen, dass meine beiden Bordbatterien tiefentladen sind. Ich hatte übersehen, dass der Kontakt zwischen Solarregler und Batteriesatz unterbrochen war und auch die Spannung nicht kontrolliert. Die beiden AGMs mit je 200 Ah weisen nun eine Spannung von 11.4 V auf. Nach einem 12 Stunden-Lade-Versuch mit dem Netzladegerät änderte sich daran nichts, es roch aber im ganzen Boot nach Säure. Kann man da noch etwas machen, oder muss man sie wegwerfen? Vielen Dank vorab Ernst |
#2
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Das sollte noch klappen, schalte mal eine Battery die noch i.O. ist davor!
Dann nochmals an das Ladegerät.
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Gruß Peter
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#3
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ich lade gerade die Starterbatterie bis morgen auf 100%
Danach kann ich den Parallelschalter umlegen und diese Batterie davorschalten. Sie ist allerdings deutlich kleiner (80 Ah). |
#4
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Das sollte reichen
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Gruß Peter |
#5
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Was soll das Parallelschalten einer intakten mit einer tiefentladenen Batterie bringen?
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#6
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ich nehme an, durch den dabei entstehenden hohen Strom
kann vielleicht die Sulfatschicht wieder abplatzen? |
#7
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11,4v sind nicht tiefentladen. lade und kontrolliere beide batterien getrennt voneinander um herauszufinden ob wirklich eine davon oder gar beide defekt sind. und kontrolliere dein ladegerät, ob es defekt oder geeignet ist. und ggf deine elektrik auf schluß. der wunsch von abplatzenden sulfatschichten ist mumpitz.
und kontrolliere mal dein messgerät auf korrekte funktion und anzeige.
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everybody ist perfekt - not mi!
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#8
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Hallo Ernst,
was für ein Ladegerät verwendest Du denn? Die AGM Batterie meines Nachbarn war auf 11,2 Volt runter (das ist noch keine Tiefentladung) und die ließ sich mit meinem Ladegerät von CTEK (hatte ich ihm geborgt) problemlos aufladen. Gruß Alexander |
#9
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Es kommt natürlich darauf an, wie lange die Batterien deutlich entladen waren. Je kürzer, desto unschädlicher ist die Geschichte.
1/2 Jahr sollte so ein deutlich teilentladener Zustand nicht unbedingt vorhanden sein. Zusätzlich wäre wichtig, wie alt die Batterie schon ist, denn wenn die schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, lohnen sich Reanimationen i.d.R. nicht mehr. Bei Batterien mit gebundener Säure ist da ohnehin nicht mehr allzu viel zu machen. Selbst wenn sich die Batterien wieder so aufladen lassen sollten, dass die übliche Vollladungs-Leerlaufspannung erreicht wird, sagt das absolut gar nichts darüber aus, welche Kapazität die Batterien real noch bringen. Wenn zwei 200Ah-Batterien (=400Ah) mal für die E-Anlage vorgesehen waren, dann ist es oftmals nicht mehr sinnvoll diese noch ein zu setzen, wenn die real gemeinsam nur noch 200Ah bringen. Da beide Batterien die gleiche Spannung aufweisen, ist es auch wenig wahrscheinlich, dass eine davon einen besonderen Defekt hat (z.B. Zellenschluss). Um so mehr wundere ich mich, dass sich beide durch Ladung nicht auf ein höheres Spannungsniveau bringen lassen. Ein Säuregeruch passt da eigentlich auch nicht rein, denn von den Batterien kann man eigentlich nur etwas riechen, wenn die Sicherheitsventile geöffnet sind. Das ist bei 11,5V wohl eher nicht der Fall. Ich würde auch erst mal meine Mess- und Ladetechnik überprüfen. Stimmt die Spannungsanzeige? Welche Spannung wird beim Laden an den Polen gemessen? Wieviel Strom fließt bei welcher Spannung zu den einzelnen Batterien? usw. Mir fällt gerade noch ein: Handelt es sich überhaupt um eine 12V-Anlage (oder anders: sind beide Versorgungsbatterien parallel geschaltet)? Bezieht sich deine Spannungsangabe (11,4V) auf die Messung an jeweils einer Batterie (also vorher abgeklemmt) oder hast du nur die Spannung beider Batterie gemessen? Das ist schon entscheidend, denn wenn du beide zusammen gemessen haben solltest, ist natürlich ein Defekt an nur einer Batterie generell nicht auszuschließen. Wichtig ist in jedem Fall, beide Batterien einzeln zu untersuchen, d.h. einzeln zu messen und einzeln zuladen. Geändert von tritonnavi (27.07.2013 um 11:32 Uhr) |
#10
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Zitat:
Leute... |
#11
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...mit solchem oder ähnlichem Voodoo gehen viele Leute ihren Batterien zu Leibe...
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#12
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Zur Erklärung ...
Es handelt sich hier um eine 12V Anlage. Die Batterien wurden auf jeden Fall innerhalb der letzten Woche entladen. Die 11.4 V habe ich gestern abend gemessen, die beiden Batterien sind aber parallel geschaltet, daher messe ich wohl eher einen Durchschnittswert beider Batterien. Heute nachmittag werde ich die beiden trennen und separat messen. Nachdem die Batterien entladen waren, habe ich sie über Nacht mit dem Landstromladegerät geladen. Danach hat es morgens stark nach Säure gerochen und man hörte ein Gluckern in den Batterien. Deshalb habe ich das wieder ausgeschaltet. Mir ist nicht klar, wie tief dieser Typ von Batterien entladen werden darf. Gibt es eine Grenze? Ich habe im Netz nichts Brauchbares gefunden. |
#13
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besorgt euch dieses Meßgerät und ihr müsst nicht weiter über den Zustand der Batterien rätseln....
Zellenschluss und ähnliche "Totalschäden" werden sicher erkannt Gibt es baugleich von verschiedenen Anbietern und bietet sicher das beste Preis Leistungsverhältnis für uns Gelegenheitsnutzern. Wichtig ist natürlich dass die zu messenden Batterien vom Ladegerät und von einander getrennt wurden..... http://www.amazon.de/dp/B0034XUSXO (PaidLink)
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Gruß Olli |
#14
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Zelle schrott?
Kannst du den Innenwiderstand messen? Evtl. Batterietester ausleihen? |
#15
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Zitat:
11,4 V ist schon reichlich tief, Säuregeruch nach Ladevorgang bedeutet im allgemeinen das die Batterien dabei reichlich warm geworden sind und wie Sprudelwasser geblubbert haben was wiederum bedeutet das die Dinger schon nen internen Kurzschluss haben denn bei 12 Stunden Ladung mit weniger 1/10 Ladestrom der Kapazität sollte das anstandslos vertragen werden ohne Säuregeruch, heiß werden und blubbern. Und dann hab ich noch im Kopf das man bei Tiefendladung und damit eventuell sulfatierter Batterie, je länger der Zustand angehalten hat um so grösser die Kristalle, die Dinger gaaaanz langsam mit gaaanz wenig Ladestrom versucht zu laden um damit die Sulfatierung vielleicht teilweise etwas rückgängig zu machen. Aber das ist Chemie , nicht mein Ding, und in der pdf gibts richtig was dadrüber zum lesen mit Tabellen zur Entladetiefe, Spannung usw. , http://www.fischerpanda.de/downloads...ImmerStrom.pdf gruss dieter
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- Die Birne klar und unten dicht, mehr braucht ein alter Rentner nicht, hier gibts Musik von meinen Friends http://www.youtube.com/results?searc....1.kRWm8KtlxIE Geändert von diri (27.07.2013 um 19:08 Uhr)
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#16
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Sorry, nur mal eine Frage:
Bei wieviel Volt ist eine Batterie denn tiefentladen ?? Wir hatten unsere versehentlich am angeschalteteten Kühlschrank runter auf 10,5 V und dann am nächsten Tag natürlich gleich wieder Aufgeladen (160Ah Blei Säure Batterie mit Waeco Perfect Charge gings ohne Probleme). Sie läuft wieder ohne Probleme ...
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Der Unterschied zwischen "Board" und "Bord" liegt in ihrer Bedeutung und Verwendung:
"Board" bezeichnet eine Platte oder ein Brett. "Bord" bezieht sich auf den Rand oder die Seite eines Fahrzeugs (Boot) oder Objektes. |
#17
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Zitat:
aber noch nicht gaaanz tief entladen, tief liegt dann etwa so bei 10,7 V. Wie weit da nun die Batterie leidet, ist abhängig von wie alt, wie lange, wie tief entladen usw. , ein Thema ohne Ende mit tausenden von Meinungen bla bla und auch unterschiedlichen Angaben von Herstellern, ehe das nun wieder ausartet verabschiede ich mich, gruss dieter
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- Die Birne klar und unten dicht, mehr braucht ein alter Rentner nicht, hier gibts Musik von meinen Friends http://www.youtube.com/results?searc....1.kRWm8KtlxIE
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#18
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10,5V ist bei einer Belastung, die viele Hersteller von Versorgungsbatterien, als Referenzbelastung für die Ermittlung der Nennkapazität zugrunde legen (C/20) ist oftmals genau die Entladungsspannung gem. Datenblatt..
D.h.: Eine Batterie für die der Hersteller 200Ah Kapazität bei einer Belastung von 10A (C/20) angibt, ist bei einem Kapazitätstest bei Erreichen von 10,5V per Definition vollständig entladen. Tief entladen würde bedeuten, dass die Batterie bei einer solchen Strombelastung weniger als 10,5V Spannung hätte. Eine entladene Batterie ist an sich nichts schlimmes, nur muss man wissen, dass die Anzahl der möglichen Zyklen (Laden und Entladen) umso geringer wird, je größer die Entladetiefe ist. Wichtig ist, gerade bei tieferen Entladungen, dass möglichst umgehend wieder möglichst vollständig geladen wird, denn sonst kann es zur grobkristallinen Sulfatierung kommen, die die real entnehmbare Kapazität verringert und den Innenwiderstand erhöht. Nun wurde hier aber nicht mit definierter Stromstärke entladen und dabei die Spannung gemessen, sondern es wurde (vermutlich) eine Leerlaufspannung gemessen, also eine Spannung ohne nennenswerte Stromentnahme der Batterie. Wer schon mal eine Batterie mit Überwachung der Spannung entladen hat und mal beobachtet hat, was passiert, wenn man die Entladung unterbricht, der weiß, dass die Spannung nach einer Belastung immer wieder, z.Teil deutlich (hängt auch von der Belastungshöhe ab) ansteigt. Für mich (ich habe schon diverse Kapazitätstests mit Batterien gemacht) ist eine Batterie, die ca 11,5V Spannung nach mehreren Stunden Leerlauf aufweist, definitiv entladen, aber nicht unbedingt schon tiefentladen. Zu dem jetzigen Problem: Wenn man 11,5V an zwei parallel geschalteten Batterien misst, die aus irgendwelchen Gründen ein abnormes Verhalten zeigen (Geruchsbildung, Blubbern beim Laden, keine Spannungserhöhung nach dem Laden usw), lässt das erstmal keine näheren Rückschlüsse zu und man muss unbedingt und umgehend, die Batterien trennen und einzeln testen. Folgendes wäre dann z.B. möglich: Eine Batterie hat einen Zellenschluss. Diese Batterie entlädt die intakte Batterie, wenn nicht geladen wird. Wenn geladen wird, wird die defekte Batterie überladen während die intakte Batterie nur etwas geladen wird. Das Überladen der defekten Batterie führt zur übermäßigen Gasbildung (Blubbern), aufgrund der die Sicherheitsventile der Batterie Gas entweichen lassen (Geruchsbildung). Nach der Ladung stellt sich nach kurzer Zeit wieder ein deutlich zu niedriges Gesamtspannungsniveau ein. Also Batterien trennen. Leerlaufspannungsverhalten beider Batterien beobachten. Wenn sich nach mindestens 1 Stunde eine deutliche Spannungsdifferenz zwischen den beiden Batterien zeigen sollte, ist die Batterie mit der niedrigeren Spannung höchstwahrscheinlich defekt. Beschleunigen kann man das Ganze, in dem man an jede Batterie z.B. eine alte Scheinwerferlampe für jeweils die gleiche Zeit 15 Minuten sollten reichen) anschließt. Der oben vorgestellte Kaltstartstromtester ist ebenfalls für so eine grundsätzliche Selektion geeignet. Die vermeintlich intakte Batterie sollte dann umgehend vollständig (mindestens 1 Tag, egal ob das Ladegerät "voll" anzeigt oder nicht) aufgeladen und, zumindest wenn sie schon älter ist, auf die real entnehmbare Kapazität überprüft werden. Das geht mit dem Kaltstartstromprüfer nicht. Da muss man schon einen echten Kapazitätstest machen und der kostet etwas Zeit. Wenn meine Annahmen so wie geschildert stimmen sollten, kann man die defekte Batterie gleich entsorgen. Reanimationen sind dann komplett sinnlos.
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#19
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... inzwischen ist die Spannung beider Batterien bei etwa 6V angekommen.
Daher werde ich sie tauschen. Weiss jemand eine gute Quelle? Boot steht in Lübeck. Hätte Interesse an eher günstigeren agm Batterien. Tausch wäre im Frühjahr. Vielen Dank für die fruchtbare Diskussion Ernst |
#20
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Hey, das ist cool, dann kannst du sie noch in einem Moped einbauen.
Sind halt a bissle schwer.
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Gruß Jürgen Warum nur? |
#21
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Welchen Vorteil versprichst Du dir von AGM?
Gruß, Jörg |
#22
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nun habe ich doch Einiges über das Thema recherchiert und
komme zu der Meinung, dass die beiden Blöcke durch Umgebungstemperaturen und Einsatz-Zyklen möglicherweise ihre natürliches Lebensende gefunden haben. Nach Allem was ich finden konnte, sind möglicherweise Gel Batterien tiefentladungsfester und können mehr Zyklen ab als AGM. Ich suche also in diese Richtung. Gibt es mit bestimmten Sorten besonders gute / schlechte Erfahrungen? |
#23
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Zitat:
Martin
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http://www.sy-merger.de/ Segeln, Amateurfunk und Meer merger & friends Tipps und Tricks rund ums Boot
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#24
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Wenn die Dinger verbraucht sind, tauschen!
Aber, hast du dich mit dem Thema AGM mal beschäftigt? Irgendwie passt das hier alles nicht zusammen. AGM = Absorbed Glass Mat, also keine lose Flüssigkeit, keine Sulfatierung, kein richtiges Blubbern, sehr Zyklenfest und weitestgehend tiefentladefest. Natürlich kann man auch eine AGM nicht tiefentladen für Wochen wegstellen und dann erwarten das alles i. O. ist, aber für ein paar Tage ist die schon ausgelegt. Wenn du die beiden trennst und mit einem geeigneten Ladegerät lädst, siehst du, welche evtl. kaputt ist. Das beide, ohne Verbraucher so weit runter gehen sieht allerdings nicht gut aus!
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Gruß Micha Wenn alle das täten, was sie mich können, bräuchte ich ein Stehpult um noch arbeiten zu können!
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#25
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Wenn dein Ladegerät nix taugt, hilft Dir die beste Batterie nichts.
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
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