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Mittelmeer und seine Reviere Alles rund um Adria, westliches Mittelmeer, Ligurisches und Tyrrhenische Meer, Ionisches Meer, Ägäis und die italienischen Seen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Mittelmeerländer 1982
Hallo liebe Rotweinskipper,
ich blättere gerade in alten Yachten und habe dabei in Heft 12/82 die Zusammenfassung der Bewertungen von 682 Yacht-Lesern gefunden, die ihre Erfahrungen aus den einzelnen Mittelmeerländern in einem Fragebogen aufgeschrieben hatten. Ihr könnt die Meinungen ja mal mit Euren aktuellen Erfahrungen vergleichen. Könnte interessant sein, was dabei herauskommt. Bei der Bewertung der besuchten Mittelmeerländer schnitt kein Land schlechter als GUT ab. Eindeutiger Sieger war mit deutlichem Abstand Frankreich. Note 1,97. Es folgten Spanien mit 2,12, Italien mit 2,19. Abgeschlagen folgten Jugoslawien mit Note 2,35 und Griechenland mit 2,36. Für die Türkei und Tunesien erfolgte mangels ausreichender Meldungen keine Auswertung. In den Einzelbewertungen bekommt Frankreich als teuerstes Land Punktabzüge. Im Beliebtheitsgrad lag Jugoslawien mit 42% an der Spitze, an zweiter Stelle folgte Frankreich. In Spanien waren die größten Pötte unterwegs und mehr als die Hälfte aller Spanienfahrer hatte die Boote dort dauerhaft liegen. Bei den Griechen wiederum waren prozentual die meisten Charteryachten unterwegs. Klar, dass Yugoslawien mit über 50% bei den Trailerbooten dominierte. Auch bei den Mittelmeer-Neulingen war Jugoslawien das beliebteste Ziel. Über die Behörden wurde nicht viel gemeckert, lediglich die Hafenkapitäne in Griechenland und der Papierkrieg dort wurden bemängelt. Nur 5% der Teilnehmer notierten unfreundliche Beamte in Yugoslawien. Die Marinagebühren wurden bei allen Ländern als zu hoch empfunden. Frankreich und Jugoslawien wurden in diesem Punkt besonders häufig kritisiert. Griechenland wurde positiv gesehen. Auch bei den Hafengebühren erhielt Griechenland eine gute Beurteilung, während Jugoslawien die letzte Stelle einnahm. Die übrigen Länder fand man ok. Die Sanitäranlagen in den Marinas wurden in keinem Land von mehr als 1/3 der Skipper positiv beurteilt. Noch schlechter wurde die Hilfe der Marinaleitungen beurteilt, wenn man sie mal brauchte, wobei Jugoslawien noch am besten dabei abschnitt. Die Ersatzteilversorgung wurde in allen Ländern bemängelt. Nur 50% der Befragten konnten die benötigten Teile auch wirklich erhalten. Die italienischen Mechniker erhielten Bestnoten, während die spanischen Kollegen an letzter Stelle landeten. Die Versorgung in den Häfen fand man insgesamt besser als in den Marinas. Ausnahme Griechenland. So Leute, wie schaut es heutzutage im Mittelmeer aus? Kroatien habt Ihr schon ganz schön in die Mangel genommen. Wie waren die aktuellen Erfahrungen mit den anderen Ländern? Servus Paul |
#2
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Hallo Paul,
also das Frankreich an der Spitze liegt, verblüfft mich etwas. Aber OK, der Test scheint mir ja auch etwas älter zu sein, weil hier noch von Jugoslawien gesprochen wird. Italien ganz klar in punkto Service, Freundlichekeit und Essen von mir Note 1, wobei man auch unterscheiden muss zwischen Nord-u. Süditalien. Kroatien hat gewaltig aufgeholt, Service, Freundlichkeit und Essen zwar noch nicht überall optimal, aber jedes Jahr besser. Die Einstellung " Dienen geht vor Verdienen" braucht halt dort seine Zeit. Von mir aber Note 2 Spanien ist sehr unterschiedlich, Festland und Malle vollkommen verschieden, aber auch OK.mal von mir Note 3 Griechenland und Türkei kenne ich nur aus Kurztrips, also von mir hierzu keine Bewertung.
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Viele Grüße Richard |
#3
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Zitat:
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servus dieter ...man sollte nicht immer von sich selbst ausgehen, sondern individuelle Situationen akzeptieren.... |
#4
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Hallo Richard,
wie Dieter schon anmerkt, der Test war von 1982, ist also 23 Jahre alt. Es ist vielleicht doch ganz interessant, mal die Urteile von heute mit denen von damals zu vergleichen. Wenn Du Unterschiede zwischen Nord- und Süditalien machst, in welcher Hinsicht empfindest Du diese Unterschiede? Ich bin gespannt. Servus Paul |
#5
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...und tschüs.
Zitat:
ich tauch noch 'mal ab. (Billigflug opodo) Soll ich was spezielles in OREBIC/Peljesac in Erfahrung bringen? |
#6
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Hallo Peljesac,
wenn Du schon so nett fragst, bezgl. des Hafens, wie tief ist es an der Anlegestelle, gibt es Mooring, wenn Nein hält der Anker gut, Bodengrund Sand oder Gras, ist Strom u. Wasser zu bekommen ???? Ist zwar für ein paar Tage alles nicht soooo wichtig, aber ein Mobo braucht halt Strom, und wenn ich dann dort ein paar Monate bleiben will, ists ohne Strom nicht optimal Billigflug brauche ich leider nicht, da ich einen Hund mit an Bord habe.
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Viele Grüße Richard |
#7
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Hallo Paul,
jetzt muss ich vor Verallgemeinerung aufpassen und kann nur die Erfahrung aus meiner Sicht schildern. Norditalien, Service absolut Super, Lokale überall, Moderate Preise, Verlässliche Termine, Gute Marinas. Süditalien, etwa Adria ab Gargano und um die Stiefelspitze, incl. Sizilien und Sardinien, Service wesentlich schlechter, weniger Lokale, Preise sehr unterschiedlich, öfter überhöht, Termine unzuverlässig, Marinas sehr unterschiedlich. Das ist aber, wie geschrieben eine grobe Einschätzung, basiert auf zwar 20 Jahre Norditalien aber nur 2 Törns Süditalien. D.h. wenn ein Dauerlieger.z.B. lange in Sizilien liegt, wird er auch seine Stammlokale usw. kennen und evtl. zu einer anderen Einschätzung kommen. Es kommt ja auch auf die unterschiedlichen Bedürfnisse an, Sardinien hat ja die Südl. Seite mit normaler Gastronomie, fährt man oben Ri. Korsika um die Ecke, absoluter Luxus mit entsprechenden Preisen.
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Viele Grüße Richard |
#8
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Hallo Richard,
Deine Einschätzung teile ich. Wahrscheinlich war der Süden über viele Jahrhunderte zu arm, als dass sich bei den "Leibeigenen der Barone" eine ähnlich raffinierte Küche wie im Norden (wohlhabende Bürger in Stadtstaaten) ausbilden konnte. Es mutet wie ein Treppenwitz der Geschichte an, dass die Südregionen (und ganz speziell Malta und Sizilien) durch ihre zentrale Lage im Mittelmeer und durch die multikulturellen Einflüsse ihrer jeweiligen Besatzer schon sehr früh Zugriff auf alle Gewürze und Rezepte dieser Welt hatten und dadurch eine Esskultur entwickelten, die ihresgleichen suchte. Die herrschaftliche Küche Siziliens wurde durch die Fürstenhäuser in den Norden getragen und von dort von Katharina von Medici nach Frankreich gebracht, woraus sich erst viel später die heute berühmte französische Küche entwickelte. Heute ist es so, dass die Malteken unter dem Einfluss der Engländer das Kochen offenbar völlig verlernt haben (natürlich übertrieben) und die süditalienische Gastronomie der im Norden ziemlich hinterher hinkt. Ausnahmen bestätigen die Regel. Allerdings gehören z.B. Caponata, Melanzane alla Parmigiana und Pomodori seccati sott'olio zu unserem Speisezettel auch wenn wir zu Hause sind. Servus Paul |
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