Mercruiser 3.0l helles Auslassventil 2. Zylinder - boote-forum.de

Holgi01 · #1 22.04.2014, 23:28

Hallo zusammen,

habe an meinem 3.0l Mercruiser Motor mit Bj. 2001 gerade den Zylinderkopf demontiert um die Dichtung zu erneuern.

Bei dem Kopf ist das Auslassventil des 2. Zylinders viel heller, woran könnte das liegen?

Frank C. · #2 22.04.2014, 23:34

Hallo,
Das Ventil ist mal zu heiß geworden. Unbedingt auf Dichtheit prüfen.

Bergischer Löwe · #3 23.04.2014, 05:16

Da solltest du auch den dazugehörigen Hydrostössel kontrollieren,der könnte klemmen.
Ebenso die Stösselstange ob Sie krumm ist.

Das Ventil hat nicht richtig geschlossen,weil es zu wenig Spiel hat.

War der Motor leistungsmässig auf der Höhe?
Nach der Reparatur mal Kompression messen.

Gruss
Andreas

Bergischer Löwe · #4 23.04.2014, 15:55

Stell bitte mal ein Bild von den Ein-und Auslassports des Zylinderkopfs ein - mir schwant da was.....eventuell war da die falsche Sammlerdichtung drauf oder der Sammler passt nicht zum Zylinderkopf.

Gruss
Andreas

Alex 996 · #5 23.04.2014, 20:51

Zitat:

Zitat von Bergischer Löwe

Stell bitte mal ein Bild von den Ein-und Auslassports des Zylinderkopfs ein - mir schwant da was.....eventuell war da die falsche Sammlerdichtung drauf oder der Sammler passt nicht zum Zylinderkopf.

Gruss
Andreas

Hallo,

3.0 L und 3.0 LX haben unterschiedliche Dichtungen.

LX hat größere Kanäle, ............ als der alte 120er Kopf.

Gruß Alex

Flybridge · #6 23.04.2014, 21:08

Glaube nicht, dass der Sammler nicht passt. Sieht normal aus. Evtl. zu mageres Gemisch? Die Ventilteller sehen alle etwas heiß gelaufen aus. Hydro und Stössel auf jeden Fall nachschauen.

Bergischer Löwe · #7 23.04.2014, 21:16

Seht euch mal das Bild an vom Sammler - da sieht es so aus,als ob die Auslässe vom Kopf weit größer sind als die Ports vom Sammler,wegen den Rußspuren an der Dichtung.

Gruss
Andreas

Flybridge · #8 23.04.2014, 21:29

Das ist normal.

Holgi01 · #9 23.04.2014, 21:59

Also der Motor lief eigentlich super (4800Upm mit 21" Prop.).
Auch sonst keine Probleme beim starten etc.
Bin jetzt nur dabei die Kopfdichtung zu wechseln, da bei >4000Upm etwas Wasser aus der Dichtung kam
Siehe auch meinen anderes Thema http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=203189

Die Kompression hatte ich vor der Demontage schon mal gemessen:
Zyl-1 10,5Bar Zyl-2 9Bar, Zyl-3 9Bar, Zyl-4 9,5Bar, KALT

Habe heute mal Benzin in Brennraum und geschaut wie Dicht die Ventile sind. Beim Auslaß des 2. & 3. Zyl. kommt etwas Benzin durch, bei den anderen Ventilen deutlich weniger. Danach sahen übrigens die anderen Auslassventile auch etwas heller aus.
Habe den Kopf heute zum planen gegeben und werde morgen Abend dann mal das 2. & 3. Auslassventil ausbauen/anschauen und ggf. schleifen.

Die Dichtung vom Sammler hatte die größe der Kanäle des Zylinderkopfes, aber die Abgaskanäle des Sammlers sind deutlich größer.
Beigefügt noch ein Bild wo das deutlich zu sehen ist.

An den Stößelstangen kann ich keine Krümmung feststellen.
Wie kann man den die Hydrostössel (Lifter) prüfen?

Bergischer Löwe · #10 23.04.2014, 22:16

Jetzt sieht man mehr - die Dichtung sieht zu groß aus,was aber wohl kein Problem sein sollte.

Die Hydrostössel müssen einfach nur gangbar sein,d.h.sie müssen sich mit z.B.einem Schraubendreher von der Oberseite eindrücken lassen.
Damit ist die Gängigkeit des kleinen "Kolben" im Inneren gewährleistet,der mit Öldruck beaufschlagt wird.

Falls es klemmt,kann man sie zerlegen und reinigen - hält aber meistens nicht lange.
Dann solltest du zu neuen greifen.

Man muss aber nicht unbedingt alle 8 Stössel erneuern,nur die defekten.

Gruss
Andreas

Jörg · #11 24.04.2014, 12:55

Beim Zusammenbau darauf achten, daß die Ventilgrundeinstellung nicht zu eng eingestellt wird, sonst können die Auslassventile überhitzen und durchbrennnen

Holgi01 · #12 24.04.2014, 14:07

Zitat:

Zitat von Jörg

Beim Zusammenbau darauf achten, daß die Ventilgrundeinstellung nicht zu eng eingestellt wird, sonst können die Auslassventile überhitzen und durchbrennnen

Hallo Jörg,
was meinst Du mit "nicht zu eng "?

Laut Handbuch soll man, wenn die Stössel kein Spiel mehr haben noch 314° drehen, Korrekt?

Jörg · #13 24.04.2014, 21:00

Zitat:

Zitat von Holgi01

Hallo Jörg,
was meinst Du mit "nicht zu eng "?

Laut Handbuch soll man, wenn die Stössel kein Spiel mehr haben noch 314° drehen, Korrekt?

Das ist nach meiner Erfahrung nach zuviel wenn der Motor zerlegt war und die Hydrostössel Öl verloren haben...
Am besten nach Gefühl bei laufenden Motor einstellen

Alex 996 · #14 24.04.2014, 23:12

Zitat:

Zitat von Holgi01

Die Dichtung vom Sammler hatte die größe der Kanäle des Zylinderkopfes, aber die Abgaskanäle des Sammlers sind deutlich größer.
Beigefügt noch ein Bild wo das deutlich zu sehen ist.

Hallo,

das nennt sich "open flow" und ist so gewollt.

Gruß Alex

Holgi01 · #15 30.04.2014, 08:07

Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt alle Auslassventile eingeschliffen habe und der Kopf geplant wurde beginnt heute abend der zusammenbau.

Gibt es noch Tips die ich dabei beachten soll?

Sollte man auf die Kopfdichtung noch Dichtungssilikon um die Kühlkanäle machen, oder die Dichtung mit Öl benetzen oder alles entfetten und nur die neue Dichtung?

Die Z-Kopfschrauben mit Hylomar und Dichtungssilikon einschmieren?
Ich denke Hylomar ist besser weil man ja nach 20BS noch mal die Kopfschrauben nachziehen soll.

Sonstiges?

goec2468 · #16 30.04.2014, 12:50

Die Auslassventile der beiden inneren Zylinder werden immer heißer als die der äußeren, da sie unmittelbar nebeneinander liegen und darum mehr Wärme auf kleinem Raum abgeführt werden muss.
Darum muss die hellere Färbung nichts bedeuten.
Wenn die Farbe der Zündkerzen i.O. ist, kann man ein zu mageres Gemisch ausschließen und wenn die Ventile richtig eingeschliffen sind, dann ist auch die Wärmeabfuhr über die Ventilsitze garantiert - dann besteht kein Grund zur Besorgnis.

Das Ventilspiel würde ich auch bei laufendem Motor einstellen, wenn der Motor steht, kann man leichter etwas falsch machen.
1. Ventile bei stehendem Motor grob einstellen (lieber etwas zu viel Spiel, als zu wenig).
2. Motor warmlaufen lassen
3. Ventildeckel abnehmen
4. Ventilspiel solange vergrößern, bis die Ventile zu klappern beginnen und dann wieder vorsichtig verkleinern, bis das klappern soeben aufhört (Hydostößel ganz "ausgefahren")
5. Schraube nach Anleitung weiter eindrehen (beim 5.7 sind es 1/2 bis 3/4 Umdrehung, 314° hört sich zu viel an und auch etwas merkwürdig: Wer kann schon 314° genau einhalten?).

Die Dichtung wird trocken aufgelegt (ohne Öl), ob Silikon um die Kühlkanäle aufgebracht werden soll/kann hängt auch von der Art der Kopfdichtung ab.
Was sagt denn das Handbuch und was sagt der Dichtungshersteller?

Wenn Du die Kopfschrauben nachziehen musst/willst, musst Du in jedem Fall eine nicht-aushärtende Dichtmasse nehmen.
Dafür gibt es extra Teflon-Dichtmassen, Hylomar könnte gehen, aber das wird zwar nicht hart, aber doch auch sehr zäh, oder?
Dann würden die Drehmomentwerte verfälscht.
Ich verwende immer nur genau die vorgeschriebenen Dichtmassen, lieber einige Euro zu viel für Dichtmassen ausgegeben, als eine Undichtigkeit riskieren.

Gruß

Götz

Bergischer Löwe · #17 30.04.2014, 18:16

Oder einfach mal richtig hier im Forum suchen und dann folgendes entdecken:

http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=29003

Gruss
Andreas

Holgi01 · #18 30.04.2014, 20:45

So, Kopf ist drauf und Kompression gemessen

Alle Zylinder zwischen 11bar und 11,5bar

Danke Euch für die Unterstützung.

So tanzt man in den Mai, erste Bier ist auch schon auf

Alex 996 · #19 30.04.2014, 22:30

Zitat:

Zitat von goec2468

Wenn Du die Kopfschrauben nachziehen musst/willst, musst Du in jedem Fall eine nicht-aushärtende Dichtmasse nehmen.

Gruß

Götz

Hi Götz,

wo steht irgendwas von Kopf nachziehen

Edit:
Habs gefunden, der 3.0 Kopf wird nachgezogen, ............ der V8 Kopf nicht.
Jetzt kann ich wieder schlafen

Gruß Alex

Holgi01 · #20 03.05.2014, 10:00

So, der Motor läuft wieder perfekt.
Zündzeitpunkt auch geprüft (2°ATDC) und Ventile bei laufendem Motor eingestellt.

Aber das einstellen bei laufendem Motor ist eine riesen Sauerei, da das Öl überall hin spritzt, kann ich nicht empfehlen.
Ich hatte bei stehendem Motor die Muttern der Kipphebel um 1/2 Umdrehungen weiter gedreht.
Bei laufendem Motor hat da schon nix geklappert. Habe dann jeweils noch 1/4 Umdrehung nachgedreht (im Betrieb).

Da ich den Ventildeckel ja jetzt wieder runter hatte, habe ich die Kopfschrauben auch gleich nochmal nachgezogen.

Morgen geht es aufs Wasser für eine ausgiebige Probefahrt.

Übrigens bei dem Text im Handbuch für das Ventile einstellen " Tighten the nut an additional 314 turn to set the ..." ist anscheinend 3/4 gemeint, habe dass auch an anderen Stellen festgestellt, das statt ein "/" eine "1" abgedruckt ist.

goec2468 · #21 04.05.2014, 12:57

Zitat:

Zitat von Holgi01

So, der Motor läuft wieder perfekt.
Zündzeitpunkt auch geprüft (2°ATDC) und Ventile bei laufendem Motor eingestellt.

Aber das einstellen bei laufendem Motor ist eine riesen Sauerei, da das Öl überall hin spritzt, kann ich nicht empfehlen.
Ich hatte bei stehendem Motor die Muttern der Kipphebel um 1/2 Umdrehungen weiter gedreht.
Bei laufendem Motor hat da schon nix geklappert. Habe dann jeweils noch 1/4 Umdrehung nachgedreht (im Betrieb).

Da ich den Ventildeckel ja jetzt wieder runter hatte, habe ich die Kopfschrauben auch gleich nochmal nachgezogen.

Morgen geht es aufs Wasser für eine ausgiebige Probefahrt.

Übrigens bei dem Text im Handbuch für das Ventile einstellen " Tighten the nut an additional 314 turn to set the ..." ist anscheinend 3/4 gemeint, habe dass auch an anderen Stellen festgestellt, das statt ein "/" eine "1" abgedruckt ist.

Wenn Du die Schrauben im Stand 1/2 Umdrehung und dann bei Motorlauf noch 1/4 Umdrehung reindrehst, dann hättest Du Dir den Part bei laufendem Motor sparen können und gleich 3/4 Umdrehung im Stand einstellen können.
Der Vorteil der Einstellung beim Motorlauf ist, dass die Hydro's sicher mit Öl gefüllt sind und man den Punkt, an dem die Stößelstangen kein Spiel mehr haben, viel exakter findet.
Beim 4 Zylinder Motor weiß ich es nicht, aber bei meinem 5.7 gabe es keine Ölspritzerei:
Einfach den Raum zwischen Auspuffsammler und Rand des Zyl-Kopfes mit Lappen ausgestopft und ich hatte kein Problem mit Öl.
Die vielleicht 100 ml, die die Lappen ausgesaugt hatten, füllt man einfach wieder auf.

Wie auch immer, hauptsache der Motor läuft wider !
Viel Spaß in der kommenden Saisaon.

Gruß

Götz

Holgi01 · #22 04.05.2014, 21:41

Zitat:

Zitat von goec2468

Wenn Du die Schrauben im Stand 1/2 Umdrehung und dann bei Motorlauf noch 1/4 Umdrehung reindrehst, dann hättest Du Dir den Part bei laufendem Motor sparen können und gleich 3/4 Umdrehung im Stand einstellen können.
Der Vorteil der Einstellung beim Motorlauf ist, dass die Hydro's sicher mit Öl gefüllt sind und man den Punkt, an dem die Stößelstangen kein Spiel mehr haben, viel exakter findet.
Beim 4 Zylinder Motor weiß ich es nicht, aber bei meinem 5.7 gabe es keine Ölspritzerei:
Einfach den Raum zwischen Auspuffsammler und Rand des Zyl-Kopfes mit Lappen ausgestopft und ich hatte kein Problem mit Öl.
Die vielleicht 100 ml, die die Lappen ausgesaugt hatten, füllt man einfach wieder auf.

Wie auch immer, hauptsache der Motor läuft wider !
Viel Spaß in der kommenden Saisaon.

Gruß

Götz

Hallo Götz,
ist mir klar, dass ich so die gleiche Einstellung wie bei stehendem Motor gemacht habe. Ich hatte das erste Ventil erstmal wieder los gedreht aber konnte den Punkt wo es klappert nicht richtig feststellen (wollte auch nicht zu weit losdrehen) Aufgrund der sauerei habe ich dann einfach alle Ventil langsan noch ne 1/4 Umdrehung zugedreht. Teilweise hat das Öl durch die Stösselstangen und das Loch in den Kipphebeln 50cm weit gespritzt.

Aber egal, Motor läuft wie vorher und scheint auch dicht zu sein (ist aufgrund des Öl vom Betrieb ohne Ventildeckel noch schwer zu sehen).
Könnte sein das die Leistung unten raus etwas besser ist, aber schwer zu sagen. Max Geschwindigkeit ist etwa gleich ~68km/h (SOG)