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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Tuning Nockenwelle für Mercruiser 5.7, maximale Steuerzeiten ?
Hallo Bootsfreunde,
zur Zeit bin ich dabei eine neue Nockenwelle auszusuchen und dabei stellt sich natürlich die Frage, welche Nockenwelle passt am besten. Einerseits möchte man Maximalleistung - die aber im richtigen Drehzahlbereich, also am liebsten bei 5200 - 5300 U/min - andererseits soll noch genügend Drehmoment vorhanden sein, um vernünftig in Gleitfahrt zu kommen. Außerdem möchte man keine Nockenwelle mit zu großer Überschneidung, um bei Standgas nicht Wasser aus dem Auspuff in den Motor zurückzusaugen. Wer hat hier eigene Erfahrungen mit welcher Nockenwelle gemacht? Persönlich schwanke ich zwischen Comp Cams XM264HR und XM270 HR: .................................................. .............Lift ........................... @ 0.05.................. @ 0.006 COMP XM270HR (Marine) Intake............................................ ....... 0,495........................... 218°........................270° Exhaust........................................... ......0,503............................224°........................276° COMP XM264HR (Marine) Intake............................................ ........0,488............................212°.........................264° Exhaust........................................... ......0,495.............................218°.........................270° Gruß Götz Geändert von goec2468 (20.09.2014 um 17:13 Uhr) |
#2
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Zitat:
Die billigste wie effektivste Variante sind V-MAX Stösseln von Rhoads CHEVY V-8 OE ROLLER 21488X Damit kann man die steilsten Nockenwellen mit den größten Überschneidungen zähmen. Mein absoluter Favorit ist die Lunati 20080721. Daher ein Tip den Du nicht bereuen wirst: nimm beides die Rhoads und die Lunati, denn ein bißchen Voodoo kann nicht schaden. Bei der Reversion spielt auch die Länge des "trockenen" Teils der Abgasanlage eine bedeutende Rolle. Man kann das nicht isoliert betrachten genaugenommen muß man auch die Länge der Pleuel sowie den gesamten Ansaugtrakt in die Betrachtung mit einbeziehen. LG Michael |
#3
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Zitat:
Ändern sie RPM-abhängig den Druck und somit die Hubhöhe? Bin dem Fachenglish nich so mächtig...
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Gruß,Schwarznase ... Ps:Wenn jemand eine Sea Ray 210 Monaco sucht bitte PN. |
#4
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Zitat:
D.h. die Nockenwelle hebt den lifter, der öffnet aber nicht das Ventil, sondern kollabiert, bis der innere Kolben am Ende seiner Bewegungsmöglichkeit ist. Erst dann öffnet das Ventil. Darum kommt bei niedrigen Drehzahlen weniger Hub und geringere Steuerzeiten an den Ventilen an. Bei höheren Drehzahlen bleibt immer weniger Zeit zum Kollabieren und der Hub- und Steuerzeiten"Verlust" wird immer kleiner, bis er bei 3000 - 4000 U/min praktisch nicht mehr vorhanden ist. Das ist also die amerikanische, simple Art variable Steuerzeiten zu erreichen. Allerdings haben Rhoads lifter auch einige (mögliche) Nachteile. - Der Effekt der variablen Steuerzeiten ist abhängig von Ölsorte- und Temperatur. Bei kaltem Motor- wenn man es am meisten braucht - ist der Effekt kaum/wenig vorhanden - Durch das Geräusch, das entsteht, wenn der Kolben im kollabierenden Lifter unten aufschlägt kann der Klopfsensor ansprechen - Um ein hohes Verdichtungsverhältnis ohne Klopfen fahren zu können, verwendet man Nockenwellen mit längeren Steuerzeiten (bzw. umgekehrt). Bei niedrigen/mittleren Drehzahlen sinkt dadurch die dynamische Verdichtung (das Einlassventil schließt später und dadurch startet die Verdichtung effektiv später). Wenn man dann Rhoads lifter einbaut, verschwindet dieser Effekt und es kann schnell zum Klopfen kommen. Hierdurch soll sich schon der eine oder andere einen Motorschaden eingehandelt haben. Aus den o.g. Gründen habe ich mich gegen Rhoads lifter entschieden und werde stattdessen lieber die Kompression erhöhen. Gruß Götz
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#5
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Die Lunati mit 1.5 entspricht fast der CompCams mit 1.6 Rockern. Sicher spielt das gesamte Setup eine Rolle, aber genau das Setup, das ich plane, wird hier sowieso keiner haben. Aber ich kann es ja mal versuchen: Kurbelwelle: Geschmiedet, Standardmaße Pleuel: 6.0 Länge, statt 5.7 Länge (läuft ruhiger, hilft ein wenig gegen Wasseransaugen und liefert eeetwas mehr Leistung) Kolben: Flat top, Hypereutektik Verdichtungsverhältnis: ca. 10,2:1 Quench: 0,048 Auspuffanlage: Hitek (größerer Durchmesser des Abgasrohres, längeres Abgasrohr --> Abgas und Wasser werden später gemischt. Beides hilft gegen Wasseransaugen) D.h. mein geplantes Set-up ist weniger empfindlich für das Ansaugen von Wasser, als der Mercruiser Standard. Wenn also jemand eine der o.g. Nockenwellen in einem Standardmotor ohne Reversion verwendet, dann sollte es bei meinem Motor erst recht funktionieren. So jedenfalls meine Überlegungen. Michael, hast Du die Lunati auch mal ohne Rhoads lifter verwendet und mit welchem Resultat? Und/oder welche Kompression hast Du mit Rhoads liftern und der Lunati gefahren und mit welchem Resultat? Gruß Götz
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#6
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Hi Götz,
das Verlängern des Abgasrohrs bei den Hiteks kannst Du vergessen. Die sind vorne schon gebogen und ragen satt in das Gusknie zum Sammler. Also so schon beste Vorraussetzungen kein Wasser zu ziehen. Jedenfalls um Welten besser als original. Gruß Alex
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Many things are Jacket like Trousers |
#7
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Trotzdem will ich sie verlängern, bis sie hinten (innen) am Alubogen zum Geweih anstoßen, oder bis ich sie gerade eben noch in den Bogen geschoben bekomme. Das werden nur einige cm sein, aber da die nach unten gehen, hilft es doppelt. Oder passt da jetzt schon kein cm mehr? Gruß Götz |
#8
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Müssen wir dann messen
Son' Rohr besorge ich und schweißen können dann die Jungs in der Firma machen. Gruß Alex
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#9
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Michael, das ist übrigens ernst gemeint, gern höre ich Gegenargumente, vielleicht übersehe ich ja etwas. Gruß Götz |
#10
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Zu Deiner Frage: Die 20080721 habe ich noch nie ohne Rhoads Lifter am laufen gehabt, nur die 20080720 und das ist wenn Du mich fragst ist dieselbe die Merc in seinen 350 MAG und MIE verwendet. Kolportiert nicht gesichert. Ich bin von der 20080721 so begeistert weil Sie einen so schönen Sound hat und von ganz unten bis ganz oben gleichmäßig durchzieht. Ob das von der Nockewelle allein kommt oder durch die Kombination mit den Rhoads kann ich nicht beantworten. Ich kann Dir nur versichern dass die Rhoads kein Geräusch machen das einen Knocksensor beeinflussen könnte. Ob warm oder kalter Motor kein Unterschied, ob mineralisch (20 -40 Einlauföl) oder synthetisch (15-50) kein Unterschied. Und die Kompression wird von der Drosselklappenstellung sicher mehr beeinflußt als von den Steuerzeiten. Getestet habe ich noch 4° Redard aber der Motor hat von unten heraus soviel Kraft dass dhier kein merklicher Unterschied war und ich wieder auf 0 gegangen bin. Da der Motor für eine 250er Crownline war hab ich auf Advance verzichtet. Die Fahrleistung ist bei 4,2 t fahrfertig am Meer 78 kmh bei 5400 U/min und 74 kmh bei 5200 auf der Donau. Das Video von dem Motor kennst Du ja, setz mal die Kopfhörer auf und lausche ganz genau, im Leerlauf ist ein leises tickern zu höhren wenn man was hören will. Ich will niemand dazu überreden das nachzumachen ich zeige lediglich was ich gemacht habe und was damit erreichbar war. Jeder hat seine besonderen Volieben und eigenen Ideen und soll diese auch umsetzen denn nur aus der Vielzahl von Erfolgen und Mißerfolgen lässt sich herleiten was geht und was letztendlich nicht. Leider verfüge ich über ein sehr begrenztes Budget und kann daher nicht Alles austesten so wie ich das gerne täte und bin daher auch auf die Erfahrungen Gleichgesinnter angewiesen. Es geht immer ums Geld aber mitunter ist es besser eine falsche Entscheidung zu treffen als gar keine. LG Michael
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#11
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Gruß,Schwarznase ... Ps:Wenn jemand eine Sea Ray 210 Monaco sucht bitte PN. |
#12
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Aber ich denke, so hattest Du es auch verstanden. In meinen Motor möchte ich das Beste einbauen, egal was es kostet (im Rahmen dessen, was man fertig kaufen kann). Budget spielt dabei bei mir keine Rolle, nur einen komplett fertigen Motor will ich nicht kaufen, wo bleibt da der Spaß? Also wenn ich Dich richtig verstanden habe, hast Du keinerlei Probleme mit den Rhoads gehabt? Auch nicht bei Motoren mit Klopfregelung? Welches Verdichtungsverhältnis hatten die Motoren? Bei stationärem Leerlauf hast Du Recht, hier ist die Situation nicht kritisch, aber wenn Du dann aus Leerlauf den Hahn aufreißt, das ist mit den Rhoads liftern die kritische Phase in der es Klopfen kann (nicht nur bei Rhoads liftern, aber da besonders). Die Rhoads hatte ich ja auch schon im Auge, das Prinzip der Rhoads lifter gefällt mir schon und den Vorteil sehe ich auch deutlich, nur eben die Bedenken wegen Klopfregelung und Verdichtung.... Gruß Götz Geändert von goec2468 (22.09.2014 um 10:23 Uhr) |
#13
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Ach, noch eine Frage: Wieviel Lift hast Du der Nockenwelle durch die Einstellung der Rhoads Vmax "weggenommen" ?
Gruß Götz
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#14
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Der Longblock ist ein fabriksneuer original 350er Vortec 866138A03. Dieser Motor hat keine Probleme in irgendeiner Situation und er reißt weiß Gott an wie verrückt - der Alpha Coupler war in ein paar Stunden fertig. Der Motor läuft mit 95er und mit 36° Bdtc ab 2700 U/min und 18° im Leerlauf, hätte also genug Potenzial zum klingeln - tut es aber nicht. LG Michael Geändert von mibo (21.09.2014 um 20:31 Uhr) |
#15
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Zitat:
Gruß Götz |
#16
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Hi Götz,
gerade die Wellen noch mal angesehen, also der Lift von 0.537 bei 1.6er Rockern ist schon sehr sportlich. Über die 270er Welle hatte ich seinerzeit mit einem Summit Mann diskutiert, gerade die Unterlagen erst wieder gefunden. Also mit meinen 1.6./ 2.02 Ventilen könnte das eng werden, daher sollte ich unbedingt vorher den Freilauf messen. Gruß Alex
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#17
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ärgerlich nur, wenn alle Komponenten eingebaut sind, und dann passt etwas nicht ... Gruß Götz
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#18
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Hallo Götz, wäre es evtl nicht eine Idee das Innere Rohr mit Silikonschlauch zu Verlängern..? Der ist Flexibel, und Könnte in den Bogen weiter runter gehen.. Sowas z.B.: http://www.ebay.de/itm/Silikonbogen-...item2a3f057637 (PaidLink)
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Paddy
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#19
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Ob der Silikonschlauch das aushält????? Gruß Götz |
#20
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Genau die Frage Stelle ich mir auch zurzeit.
Ich denke halt, dass das Gummi ja trotzdem von Aussen gekühlt wird..? Es wäre aber einen Versuch Wert. Man könnte den Schlauch dann auch schön nach Unten hängen lassen..? Laut den Angaben ist der Temperaturbereich ja bis 220°C.. Ist ja schon eine menge..
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Paddy
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#21
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Es scheint nicht so zu sein (wie oben beschrieben), dass der Lifter sofort komplett kollabiert, wenn die Nocke der Nockenwelle den Lifter zu heben beginnt, sondern der Lifter kollabiert allmählich, während das Ventil geöffnet wird. Das bedeutet, das Ventil öffnet mit Rhoads liftern praktisch nicht später, sondern langsamer und weniger weit. Stattdessen schließt es deutlich früher (denn beim Schließen ist der Lifter ja schon komplett kollabiert). --> Das heißt die Rhoads lifter verkürzen die Steuerzeiten fast ausschließlich beim Schließen des Ventils Das hat einige interessante Auswirkungen für die Verwendung von Rhoads liftern bei "schärfere" Nockenwellen: Einlassseite: - Wenn die Rhoads lifter das Einlassventil beim Öffnen nicht beeinflussen, wird hierdurch auch nicht die Überlappung der Ventile beeinflusst. D.h. auf der Einlassseite bringen sie praktisch nichts (denn eine größere große Überlappung ist hauptverantwortlich für das niedrigere Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen). - Wenn die Rhoads lifter das Einlassventil eher schließen lassen, dann erhöhen sie bei niedrigen Drehzahlen die dynamische Kompression. Das bringt zwar etwas mehr Leistung bei niedrigen Drehzahlen, der Effekt ist aber sehr klein. Auf der anderen Seite erhöht die höhere dynamische Kompression das Klopfrisiko. --> Meine Schussfolgerung: Auf der Einlassseite bringen Rhoads wenig, können sogar schaden, also lieber nicht verwenden Auslassseite: - Wenn die Rhoads lifter das Auslassventil beim Öffnen nicht beeinflussen, so hat das wenig Einfluss. - Wenn die Rhoads lifter das Auslassventil eher schließen lassen, dann verringern sie die Überlappung. Hierdurch steigt das Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen. Außerdem verringert sich das Risiko für Reversion (Wasseransaugen). --> Meine Schussfolgerung: Auf der Auslassseite bringen Rhoads sehr viel, also verwenden. Klingt das logisch, oder habe ich etwas übersehen ?? Kontroverse Diskussion willkommen!! Gruß Götz
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#22
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Hier habe ich übrigens eine interessante Grafik, wie Oktanzahlbedarf, dynamische Kompression und Kühlwassertemperatur zusammenhängen.
Das sind natürlich nur Richtwerte, im Detail sieht es bei jedem individuellen Setup etwas anders aus. Achtung: Hier ist die dynamische Kompression aufgeführt, nicht das statische Kompressionsverhältnis. Gruß Götz Geändert von goec2468 (23.09.2014 um 00:02 Uhr)
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#23
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Zitat:
Kommt Leute, widerlegt meine Theorie (oder betätigt sie) ! Gruß Götz |
#24
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Was machen denn die Amis bei den Rhoads Liftern so?
Gibt es da vielleicht jemand, der die schon in dieser Konstellation verbaut hat? Die werden dort doch sicherlich öfter verwendet, vielleicht auch im Streetbereich... Gruß Andreas |
#25
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Hallo Andreas,
da habe ich natürlich schon gestöbert und wie bei uns geben viele Leute Kommentare ab, die auf Hörensagen basieren und nur wenige berichten von eigenen Erfahrungen. Hier gibt es dann sehr unterschiedliche Meinungen, von super bis nie wieder. Allerdings bestreitet niemand, dass die Lifter das tun, was sie tun sollen: Bei niedrigen Drehzahlen die Steuerzeiten und Ventilhub verringern. Manche finden das Ventiltackern (" ....klingt wie eine Nähmaschine")unerträglich, andere stört es überhaupt nicht und einige (sehr wenige) berichten von Motorschäden aufgrund von klopfender Verbrennung. Es ist in Foren generell schwierig auseinanderzuhalten wer weiß wirklich wovon er spricht und hat eigene Erfahrungen und wer hat irgendwo mal was gehört oder gelesen und gibt das dann wieder. Übrigens, schönes Boot hast Du da. Wie motorisiert, wie schnell, wie viel verbraucht es? Das interessiert mich natürlich besonders, schließlich habe ich das gleiche Boot. Gruß Götz |
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