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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Motoren stehen sich kaputt
Immer wieder ist im Gespräch oder im Forum die Rede davon, dass sich "Motoren kaputt stehen".
Nun bin ich gerade dabei, mein Boot für den Winter zu präparieren. Da habe ich zum Beispiel die Seewasserpumpe entleert. Das heißt, dass ich nicht mehr, wie ich das in den letzten Jahren gewohnheitsmäßig gemacht habe, die Maschine alle zwei, drei Wochen für eine Viertelstunde werde laufen lassen. Es sei denn, ich aktiviere die Seewasserpumpe und entleere sie dann wieder. In diesem Zusammenhang dachte ich eben an den oben genannten Spruch. Sicher gibt es hier im Forum kompetente Fachleute, die mir erklären können, was es damit auf sich hat, dass sich ein Motor "kaputt steht". Was also ist ganz konkret schädlich, wenn eine Maschine für einige Monate nicht bewegt wird? Ich freue mich auf Informationen, die mir Futter für weiteres Nachdenken geben werden. Gruß euch Skippern da draußen von Günter |
#2
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Für Motoren ist es wichtig das sie ständig geschmiert werden, bzw sich ständig ein Ölfilm auf den beweglichen Teilen befindet.
Bewegen sich die beweglichen Teile im Motor nicht, schwindet dieser Ölfilm Das führt dann früher oder später zu Korossion. Das meint, Motoren stehen sich kapputt
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Gruß 45meilen In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative |
#3
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Hallo Günter-schädlich sind Sauerstoff und Wasser-solange der Motor "atmet und Kondenswasser bildet rostet ungeschütztes Metall-siehe Bremsscheiben beim Auto nach 3-4 Wochen Stillstand im Urlaub.
Grüße Gerrit |
#4
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Motor steht sich kaputt
Hallo,
ein Problem ist die "innere" Korrosion im Motor, die spätestens ein paar Tage nach dem Stilllegen beginnt. Der Motor kann ja, wenn man nichts dagegen tut, z.B. über Auspuff, Luftfilter etc. mit der "Aussenwelt" in Wechselwirkung treten, d.h. es kommt zur Bildung von Feuchtigkeit, schon durch Kondensation, und damit zu Korrosion. Dem kann man etwas entgegen wirken, wenn man diese "Einlässe" mit einem ölgetränkten Schwamm verschliesst, und eventuell vor dem Abstellen einen Ölwechsel mit Korrosionsschutzöl durchführt (jedenfalls aber einen Ölwechsel). Wenn man kann, ist es sicher gut, wie die Kollegen auch Schreiben, den Motor immer wieder für 10-15 Minuten laufen zulassen (geht aber nicht immer). Ein kritischer Punkt ist auch das Anlassen nach der langen Stillstandszeit. Hier ist z.B. darauf zu achten, dass man zuerst einen vernünftigen Öldruck aufbaut, da gibt es z.B. bei meinem "alten" Diesel genaue Vorschriften dazu. Vielleicht ist dies nicht bei jedem Motor so, aber es lohnt sich sicher ein Blick in die entsprechende Betriebsanleitung. Grüße Klaus
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Ein Leben ohne Boot ist möglich, aber sinnlos.
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#5
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Ahoi,
für einige Monate ist weniger Arbeit Notwendig, Seewasser/Kühlung haste wohl im Griff . Motorölwechsel bzw. Additive, wie auch zum Benzin (Kondenzwasser+Haltbarkeit) , sind bei mir Pflicht ! Batterie solle auch klar sein . Konservierungsöle beugen Standschäden vor, sind aber kein muß, ausser bei mir, wenn ein Motor länger als 1 Jahr steht, dann mache ich aber auch den vollen Kasten auf ... Motor, Getriebe, Leitungen, Bowdenzüge mögen auch nen Tropfen Öl oder Gleitspray auf der Haut, die Elektroanlage Kontaktspray und Anlasser LiMa auch mal übertünchen mit . Luftentfeuchter wäre, wenn möglich, auch kein Fehler, gibts Elektrische mit Verdampfer die sich bei mir gut machen ... Gruß Kaos |
#6
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Ich halte fünf Monate Stillstand im Winter für völlig problemlos. Ich mache seit Jahren keinen Handschlag am Motor.
Viel verwerflicher finde ich, den armen Motor aus Jux 'ne Viertelstunde laufen zu lassen. In dieser Zeit ist der Verschleiß maximiert. Für einen Dieselmotor, der normalerweise erst nach einer knappen Stunde richtig warm ist, ist das eine Quälerei. Gerade (Hobby-)Schiffsmotoren stehen sich weniger kaputt als dass sie kalt kaputt gefahren werden. Mein Perkins würde sich sicher freuen, wenn er mal ein paar Wochen durchlaufen könnte, aber Atlantiküberquerungen sind nicht so mein Ding. Gruß Jan
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Mahlzeit Jan Alle Möwen sehen so aus, als ob sie Emma hießen. Christian Morgenstern
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#7
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Zitat:
wie baut man erst Öldruck auf und startet dann die Maschine? Würde mich interessieren, in meiner Betriebsanleitung steht dazu nix. Im Frühjahr drehe ich den Schlüssel rum, dann habe ich fast sofort 60 PSI Öldruck und dann springt er auch schon an. Gruß Jan
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Mahlzeit Jan Alle Möwen sehen so aus, als ob sie Emma hießen. Christian Morgenstern
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#8
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Das ist ja auch logisch. Der Öldruck ist im kalten Zustand sogar höher, weil das Öl noch zähflüssig ist. Nur ist die Schmierung dann noch nicht so gut wie mit warmem Öl, weil es sich im kalten Zustand natürlich auch schlechter verteilt.
Boote stehen sich übrigens während der Saison noch viel mehr kaputt als im Winter, vor allem wenn sie im Salzwasser liegen. Durch offene Auslassventile strömt die feuchte Luft aus den Abgassammlern in die Brennräume/Zylinder, die nur durch den dünnen Ölfilm nach dem letzten Hub geschützt sind. Wie oft fahren die meisten ihr Boot. Einmal die Woche, alle 14 Tage ...? Das Öl läuft in dieser relativ langen Zeit langsam an den Zylinderwänden ab und der Korrosionsprozess setzt ein. Im Winter kann man sich davor schützen, aber wer konserviert schon im Sommer den Motor, wenn er mal ein paar Tage nicht an Bord ist. Nur deswegen sterben Bootsmotoren häufig wenn sie im Pkw gerade erst eingefahren wären. Einen Motor, der lange Zeit steht, lässt man nur deshalb hin und wieder laufen, damit die Lager nicht lange Zeit ungleichmäßig belastet sind. Unangenehmer Nebeneffekt sind starke Kondenswasserbildung im Motor und das "Abschmirgeln" korrodierter Zylinderlaufbuchsen. Ein paar Monate Standzeit sind m.E. unproblematisch. Ich habe so einen kleinen Renner aus Zuffenhausen, der jetzt 18 Jahre alt wird. Er steht ebenfalls den ganzen Winter und im Sommer hol´ ich ihn nur bei Cabriowetter aus der Garage. Der Motor wurde noch nie konserviert und schnurrt immer noch wie am ersten Tag. Der Schutz durch die trockene und vor starken Temperaturschwankungen geschützte Garage ist viel mehr Wert als jede Konservierung. Geändert von Mercurius (30.11.2014 um 00:17 Uhr) |
#9
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Großdiesel haben oft eine Schmierölpumpe, die vor dem Motorstart schon mal den Ölkreislauf durchpumpt und so für Schmierung im ersten Moment sorgt.
Viele Diesel, besonders die älteren, haben einen Stopknopf oder -zug. Wenn man den gleichzeitig mit dem Anlasser betätigt, wird schon mal Öl durchgepumpt ohne die Lager mit den Arbeitdrücken zu belasten.
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Gruß Ewald
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#10
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Zitat:
Ich habe jetzt schon das 3. Boot in der Mache, dessen Besitzer durch den großflächigen Einsatz von Kontaktspray ihr E-Anlage ruiniert haben. Kontaktspray, wie der Name schon sagt, macht Kontakte wo keine hingehören. Daher gehört dieses Zeug nicht in die Hände von Laien, die nicht wissen was sie damit anrichten können. Auf der anderen Seite, ich verdiene mir durch die Dusseligkeit von jemanden wieder einige Euros dazu
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Gruß Bernhard http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=121593 Früher zählte das erreichte, heute reicht das erzählte
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#11
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Würde es etwas bringen, einen Motor
Durch Ein- und Auslässe, sowie Öl Stutzen oder Peilstab mit Stickstoff zu fluten
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. . Akki dieser Beitrag wurde ohne KI erstellt...
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#12
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Bei der geballten "Kompetenz" werden die Motoren eher kaputtgepflegt.
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#13
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Genausogut, wäre ein Einschweißen in Folie unter Vakuum...
Im Winter trocken, dunkel, frostfrei und im Sommer viel be- nutzen (fahren!), dann hält auch der Motor. Ich meide auch PKW-Rentnerfahrzeuge mit einer Jahres- fahrleistung von < 5.000 km. Dann haben sie einfach zu viel gestanden. Standschäden betreffen nicht nur Motor, Antrieb, es gibt einiges, was bei Nichtnutzung nicht besser wird. Aber nutze ich das Boot / Auto viel, habe ich Verschleiss- reparaturen, nutze ich zu selten, beseitige ich eben Stand- schäden. Zitat:
immer auf die Gesamtlebenszeit: Wen wundert es wirklich, wenn sich ein Motor im Alter von 30 Jahren und mit 300 Betriebsstunden vorzeitig, (gemessen an der Stundenzahl), verabschiedet? Immerhin er hat diesen "Betrieb" ja auch 30 Jahre mitgemacht. Wäre er täglich 4 Stunden gelaufen, hätte er das Alter auch kaum erreicht... (Ich rede dabei natürlich nicht von 50 Liter großen Langsamläufern...)
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gregor |
#14
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Zitat:
Was die Motoren abgeht, so drehe ich sie von Zeit zu Zeit mit der Hand etwas durch, etwas Motoröl in die Ansaugwege gibt die nötige Schmierung. Willy
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#15
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Ahoi,
jemanden Kritisieren ist das eine ... aber selbst ne fundierte Aussage dazu beitragen das andere was nicht zu lesen ist ! ACHJA, Dusselich von mir, die Anmerkung das es ihm da ums Kohle verdienen geht steht ja da zu lesen ... Gruß Kaos |
#16
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Öldruck aufbauen
Zitat:
da steht, wie es geht. Ich habe ja auch deutlich gesagt, dass das für meinen "alten" Dieselmotor gilt, und so in der Betriebsanleitung vorgeschrieben ist. Allerdings weiss ich von meinem Oldtimer-Motorenkurs, dass das für jeden älteren Motor empfohlen wird, und es immer möglich ist, den Motor nur mit dem Anlasser zu drehen, ohne das er anspringt. Grüße Klaus
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Ein Leben ohne Boot ist möglich, aber sinnlos.
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#17
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Ahoi,
Handschmiersysteme waren bei vielen der alten Diesel dran . bei den großen Schiffsdieseln nannte man das auch "Turnen", da wurde Öl von Hand vorgepumpt, oft auch die Motoren mittels Turnstange am Schwungrad in Einkerbungen dazu durchgeturnt (gedreht) ... Gruß Kaos aber Vorsicht !!! ICH BIN JA NUR LAIE ! MEINE ANTWORT KÖNNTE FALSCH SEIN ! ! ! |
#18
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Schmieröl vorpumpen war normal bei Schiffsdieseln.
Also vorab schon mal Druck aufbauen. Das turnen, also die Maschine durchdrehen hat man gemacht mit offenen Indikatorhähnen, wäre sonst auch gar nicht gegangen. Dies diente auch der Kontolle, das keine Wasser in einem Zylinder steht. Zur Vermeidung von Wasserschlag.
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Gruss Robert
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#19
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An dieser Stelle mal ein paar Sätze zu den viel gepriesenen Kontaktsprays, die manche hier wohl für so eine Art Wunderwaffe für elektrische Anlagen halten:
Zu erst einmal dienen sie der Reinigung der Oberflächen von elektrischen Kontakten von Abbrand, Korrosion und Staub, und zu nichts anderem. Der Effekt, dass sie aufgrund ihrer niedrigen Viskosität nicht nur Wasser, sondern alles mögliche unterwandern, kann verheerende Folgen nach sich ziehen, nämlich wenn sie den Schutzlack von Platinen unterwandern, angreifen (ja, das tun sie) und danach die dünnen Leiterbahnen zersetzen. Jeder Radio- und Fernsehtechniker kennt diese schmierigen grünen Beläge auf Leiterplatten, wenn ein Kunde sein Gerät z.B. mit "Kontakt 60" behandelt hat und es nach etwa 6 Wochen endgültig den Geist aufgibt. Gleiches gilt für den Isolierlack auf den Wicklungen von Zündspulen, Anlassern und Lichtmaschinen. Wenn Ihr unbedingt auf Elektronik sprühen müsst, dann bitte mit speziellen Reinigungssprays , die rückstandsfrei verdampfen, z.B. sogenannte Tunersprays.
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Wenn der klügere immer nachgibt, führt das zwangsläufig zur Diktatur der Idioten Grüße aus Wesel am Niederrhein Uli
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#20
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Wenn ich es richtig erinnere, schreibt Mercruiser bei V8-Benzinern vor dem ersten Anlassen eines nagelneuen Motors sogar vor, mit einem Spezialwerkzeug und einer Bohrmaschine die Ölpumpe durchzudrehen und so dafür zu sorgen, dass der neue Motor kalt durchgeschmiert wird, bevor er zu ersten Mal "heiß" laufen darf.
Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Vorgehen bestimmt auch nach langer Standzeit dazu beitragen kann, den Motor möglichst schonend wieder zum Leben zu erwecken. Fragt sich nur, was unter "langer Standzeit" zu verstehen ist? Die mehr oder weniger kurze oder lange Winterpause? Oder sollte das ein normaler Motor auch ohne extreme Sonderbehandlung aushalten? Ich denke, ein Ölwechsel nach der Winterpause mit frischem, relativ warmen Öl (gemeint ist Werkstatt- bzw. Zimmertemperatur) sollte eigentlich ausreichen. Aber hier im Forum sind gewiss kompetentere Leute in Sachen Motorentechnik unterwegs, als ich und so bin ich auf deren Meinungen sehr gespannt. Gruss Gerd |
#21
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Zitat:
Ich glaube du verwechsels da was. Bei Großdieseln hast du eine Vorschmierpumpe mit der wird der Öldruck vor dem Start auf etwa 1bar gebracht.Die Törnstange oder Turnmaschine wird eingesetzt wenn du den Motor in eine bestimmte Position bringen willst. Du kannst ja mal versuchen einen Motor der eine Törnvorrichtung hat zu starten wenn diese nicht in ihrer Ruheposition ist da kommt dann nichts.
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Gruß Rüdiger
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#22
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Das mit dem "alle 2 - 3 Wochen 1/4 Stunde laufen lassen" ist nicht ideal - das Öl wird dabei nicht warm, die Zylinderwände sind auch zunächst kalt, gerade bei kalten Aussentemperaturen sammelt sich recht viel Kondensat im Öl -> Ölverdünnung. Auch wird der Schmierfilm auf den Zylinderwänden durch den dort kondensierenden Kraftstoff sehr dünn -> überdurchschnittlicher Verschleiß.
Besser und in der Regel empfohlen ist es, den Motor mit Konservierungsöl einzuwintern (in den Ansaugtrackt sprühen). Details siehe in der Regel in der Bedienungsanleitung. Wenn man dazu noch alle 2 oder 3 Wochen den Motor ein wenig von Hand durchdreht, so das sich Konservierungsöl und Öl neu verteilen, sollte alles gut sein. Der ölige Lappen im Ansaug- und Auspufftrackt schadet auch nicht - im Gegenteil. Wenn in der Bedienungsanleitung noch weitere Dinge drinstehen, sollte man die natürlich auch machen. Die meisten Bootsmotore stammen aus dem Kraftfahrzeug oder Baumaschinenbereich und haben keine Einrichtungen, um vor dem Starten Öldruck aufbauen zu können - so wünschenswert das wäre. Da sind Kurbelwelle und Nockenwelle dann beim Start ersteinmal in "Mischreibung", deshalb auch nicht belasten, bis der Öldruck aufgebaut ist. Geändert von Hesti (30.11.2014 um 12:24 Uhr)
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#23
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Und somit kommen wir wieder zurück zur Ölkanne, betätigt durch einen Maschinist
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Gruß Uli07 Die Augen hatten Angst vor der Arbeit die Hände nicht ... |
#24
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Dafür wurde der Anlasstern erfunden.
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Gruss Robert
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#25
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Ahoi,
stimmt Robert, und ca. 3o Bar Luft zum Starten machten damals den Rest dann klar ... aber ich schreib nu nix mehr dazu, ich weiß ja eh nix da ich Laie bin Gruß Kaos |
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