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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Wer hat Erfahrung mit Holzkuttern???
Hi,
mir wurde ein Segelkutter angeboten von 1921. Derzeit schwimmt der Kutter und die Inneneinrichtung scheint ganz passabel. Soweit ich weiß ist der Kutter Eiche auf Eiche beplankt. Motor soll ein OM 312 sein. Worauf muß ich achten, wenn ich mir den ansehe ein bisschen Wasser soll angeblich immer in der Bilge sein????
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ |
#2
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Hallo,
ja, das ist richtig. Etwas Wasser in der Bilge ist normal. Das ist bei meinem auch immer der Fall. Dafür sollte er möglichst eine oder mehrere automatische Lenzpumpe haben. Ist das Deck dicht?
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Beste Grüße Vera
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#3
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Peter, hast du Erfahrungen mit Holz ?
Boot sollte an Land gestellt werden . Dann erstmal mit nem Holzhammer vom Kiel und angrenzenden Planken alles abklopfen. So "hörst" du die weichen Stellen. Klingt dort wie ein Schlag auf einen Pappkarton. Dasselbe innen. Der Speigatt - Bereich ist besonders kribbelig. Da liegen die Gammelstellen. Auch die Wrangen , insbesondere den Ansatzbereich an die Spanten unter die Lupe nehmen. Ist's dort weich , Finger weg , denn dann ist das "Rückgrad" nicht mehr stabil. Im ÜW Bereich sind die Knaggen , Schlingen und Rumpf - Deck - Verbindungen sehr "wassergefährdet" . Der Bereich an den Plankenstößen muss , bei Naturlackierung , gleichfarbig zu den Planken sein , sonst sitzt ebenfalls Gammel dazwischen. Schäden an Planken an sich sind beim Plankenbau kein großes Problem. Habe selbst schon haufenweise Planken und auch Spanten erneuert. Das kannst du selbst machen , wenn du meine Startfrage mt "ja" beantwortest. Natürlich wäre eine komplette Antwort auf deine Frage durchaus "seitenfüllend" , ich habe mich zunächst auf dir (über-) lebenswichtigen Details beschränkt. Zum 312 : robuste Maschine. Hält ewig. Ich hatte für 5800 BStd. einen OM352 , den Nachfolger , drin. Damit bin ich mehr als einmal um die Welt gefahren , ca. 50.000 km , bin allerdings nur in D , NL , DK , B , PL unterwegs gewesen. Aber hier sind einige mit dem 312 unterwegs. Zu meinem Boot gibts hier ein paar Bilder im Trööt "Endlich 50". Stell doch mal ein paar Bilder ein. Veras Fiene ist auch sehenswert. Sie hat sich ja schon bei dir gemeldet. Gruß vom Ems Wasserfall Hermann Nachtrag: der 352 wurde durch den erheblich leiseren 602 ersetzt. Der 352 läuft seit fast 10 Jahren in einer 20t Tjalk , völlig ohne Probleme nach einer Überholung.
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann Geändert von hermann.l (01.11.2016 um 12:21 Uhr)
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#4
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Zitat:
Der Kutter ist in den letzten 3 - 4 Jahren nicht mehr gefahren worden. Das würde vermutlich eine Motorüberholung bedeuten. Dafür hätte ich einen Kumpel. Schwachstellen im Decksbereich sind mir bis jetzt keine weiteren bekannt. Lt Werftleiter der Museumswerft gute Basis mit kleineren ?? Macken. Eine Planke im ÜW Bereich sollte nachgeschraubt werden. Unterwasser müsste man sich dann ansehen, wenn es oben rum stimmt. Dazu könnte der Kutter dort geslippt werden.
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ |
#5
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Für Holz bin ich ganz gut ausgestattet, wenn auch ich noch nicht überwiegend mit "Balken" gearbeitet habe. Aber Form und Versiegelung sollte ich hinbekommen
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ |
#6
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Zitat:
Beim Schandeck ist oft ein Problem. Ist ja letzlich die Verbindung Rumpf/Deck. Da musst du von unten nachsehen. Der Gammel kommt in der Regel von Innen nach Außen. Mittlere Decksplanken sind meist leicht zu tauschen , bei den Leibhölzern ist's schwieriger . Da ist der Aufbau drauf bzw. der ganze Süll - Kram mit Reeling . Meine Bemerkungen zu den Planken beziehen sich auf Karweel , nicht auf Klinker . Da ist's schwieriger. Veras Fiene ist Klinker. Sie hat da die richtige Erfahrung. Meine gilt nur für Karweel.
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann Geändert von hermann.l (01.11.2016 um 12:46 Uhr)
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#7
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das sind vermutlich 3 Jahre alte Bilder.....
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“
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#8
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Was kleinere oder größere Macken sind liegt im Auge des Betrachters. Und an Deinem Geldbeutel. Ein Holzboot bedeutet immer viel Zeit und Geld investieren. Das muss man gern tun, dann ist es ok.
Ich würde den Eigner gaaaanz viele Fragen stellen. Lieber ein paar mehr als zu wenige. Beispielsweise warum er die letzten drei Jahre nicht gefahren wurde. Nicht vergessen, die Antworten zu notieren. Mman vergisst sonst etwas, was später mal wichtig sein könnte.
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Beste Grüße Vera
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#9
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Peter , auf der ibähh Angebotsseite macht der Kutter einen guten Eindruck ,
wenngleich der Blick an die Problemstellen dadurch nicht ersetzt werden kann. Und 9900 Mäuse , dafür kriegst du sonst nix. Dennoch , du musst die Folgekosten im Auge behalten. Fängt oft schon am Liegeplatz an. Wenn's im UW - Bereich Kiel , Wrangen und Umgebung OK ist , würde ich zupacken wenn dir das Boot als Ganzes zusagt. D.h. natürlich , ist's dort nicht OK , Finger weg !! Denn DIE Folgekosten für eine Sanierung fressen dich auf , zumal es kein Kanu ist. Gruß vom Ems Wasserfall Hermann
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann
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#10
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Moin Peter.
du hast ja hier zwei kompetente Partner vielleicht fährt ja einer von ihnen mit zu einer Besichtigung dann kann doch nichts mehr schief gehen.
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Gruß Rüdiger |
#11
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In welchem Museumshafen liegt das Schmuckstück denn?
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Beste Grüße Vera |
#12
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Danke schon mal für die Infos. Der Deal wäre günstiger als der e-Preis.
Ich Warte jetzt auf aktuelle Fotos und entscheide dann ob ich besichtigen fahre. Wenn ich fahre, würde ich mit dem Besitzer auch noch einmal ausslippen auskungeln wollen um das Uw-Schiff zusehen/abzuklopfen
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ |
#13
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ |
#14
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Oh, wie schön! Mein Kutter wurde in Wollgast auf der Hornwerft gebaut und sein erster Liegeplatz war in Karlshafen/Usedom, also ziemlich in der Nähe. Von Hamburg aus ist Greifswald allerdings nicht gleich um die Ecke, sonst wäre ich sehr gern mit Dir dort hingefahren, um eine Begutachtung zu machen. Schieß doch mal Fotos, wenn Du dort bist.
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Beste Grüße Vera
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#15
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Hmmm. Holzboote sind ein Lebensstil. Das muß man wollen, dann ist das toll.
Eiche auf Eiche heisst, dass das Boot gerade bei Sonne viel bewegt werden sollte, weil Eiche stark mit Feuchtewechsel arbeitet. Arbeiten heisst ersteinmal, dass sich über Wasser zwischen den Planken Spalte öffnen und da dann - wenn man das Boot dann fährt - ordentlich Wasser reinkommen kann. Ordentlich Wasser kann bedeuten, dass es Leute gibt, die kein zweites mal mit Dir fahren wollen. Es gibt auch Leute, die mit "Vorhängen" die Sonne vom Rumpf fernhalten und Feuchtigkeit am Rumpf halten. Grundsätzlich - gehört ein Holzboot und vor allem ein eichengeplanktes Holzboot im Sommer ins Wasser. Wenn Dir der Rumpf im Sommer in der Sonne an Land austrocknet - bilden sich normalerweise jede Menge Risse und der Reparaturaufwand steigt gigantisch. Ein wichtiger Punkt bei der Arbeitsplanung - alle großen Arbeiten am Rumpf im Winterhalbjahr! Neben der Inspektion (ich würde zu einem Gutachter raten oder zum Freundeskreis klassischer Yachten) ist eine interessante Frage auch, wann das letztemal der Rumpf umfangreich überholt / neu aufgebaut wurde. Nach über 90 Jahren ist bei weitem nicht mehr jedes Stück Holz am Boot original. Meistens wird nach ein paar Jahrzehnten das Boot umfangreich neu aufgebaut. Und um diese Jahrzehnte geht es. Mal ganz grob: 40 Jahre kann ein gut gebauter Holzrumpf in der Regel mit kleineren Reparaturen ab und dann (bei leichterer Belastung vielleicht nochmal 10. Und dann) ist in der Regel eine sehr umfangreiche Sanierung mit Tausch vieler Teile fällig. Das ist natürlich so rund +/- 10 ... 20 Jahre je nach Wartung und Pflege und auch abhängig von der Qualität bei Bau. Bei etwas über 90 Jahren könnte es aber sein, dass die nächste große Überholung des Rumpfes nicht mehr in weiter Ferne liegt. Vielleicht war die aber auch gerade vor 10 Jahren. Weiterer Punkt: Wieviel Geld kannst Du nachschiessen? Auch wenn Du viel selber machen kannst - das Boot ist nicht klein, es muss bei größeren Arbeiten einen Platz an Land haben, der wahrscheinlich kostet und an einem solch großen Boot braucht es häufig doch 4 Hände für viele Arbeiten. Wenn Dein Budget bei Kaufpreis + 10 kEUR zu Ende ist - kann dat mang n büschen eng werden. Neu dürfte so ein Boot tief tief im sechstelligen Bereich kosten - wenn da viel dran zu tun ist, kann eine große Restauration schnell bei 30 - 50 % (oder mehr) vom Neupreis herauskommen. Schick ist das Schiff aber. Geändert von Hesti (01.11.2016 um 21:11 Uhr)
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#16
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nach den aktuellen Bildern zu urteilen, werde ich am 12.11. zur Besichtigung fahren.
es fehlt aktuell Farbe und Öl zum besseren Aussehen, aber so richtig schwarzes Holz (Torf) war trotz guter Fotos nicht zu sehen. Also persönlichen Eindruck verschaffen und in die letzten Ecken kriechen..... ich bin gespannt......
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ |
#17
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Da das ja ein Diesel ist.... kann ich irgenwie erkennen, ob Dieselpest im Tank ist?? z.B. Peilstab rein und gucken ob sich da was anhaftet??
Tankreinigung und Leitungen dürfte ja auch ein ziemlicher Aufwand sein....
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ |
#18
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Ich würde einfach davon ausgehen, dass Dieselpest vorhanden ist. Also bevor man Grotamar reinschüttet, erst einmal die Lage checken. Wenn Dieselpest da ist und man das Zeug da reinschüttet, wird der Schlamm ausgefällt und verstopft dir garantiert das Kraftstoffsystem.
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#19
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Moin,
Natürlich könnte man hier Seitenweise über dieses Thema schreiben. Ich kann dir nur aus meinen letzten drei Jahren Holzkutter Erfahrung sagen, dass du jede Menge Zeit und auch das nötige Kleingeld parat haben solltest. Es ist ein zeitaufwändiges Hobby, wenn nicht eine Lebensabschnitt - Aufgabe so ein Boot richtig in Schuss zu halten! Viel Erfolg
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Schöne Grüße Chris
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#20
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Innen müssen die Polster neu, Tisch schleifen und ölen
Motor ist unbekannter Zustand und Rumpf Unterwasser. . Muss also noch geslippt werden Wasser im Boot kommt von oben, eine kleine Stelle durchgegammelt. Vorsegel gut, grosssegel nich ausgepackt
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“ |
#21
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Peter Auf meinem Grabstein soll stehen: "Guck nicht so doof, ich läge jetzt auch lieber am Strand“
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#22
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Moin Peter.
Der OM 312 ist möglicherweise das kleinste Problem. Für den Rumpf geht's nicht ohne " Fachmann". Das , was davon zu sehen ist , macht auf de 1. Blick keinen vertrauenserweckenden Eindruck , zumal das Kielschwein , auf dem ein U - Eisenträgrer liegt , garnicht überprüfbar ist. Da ist mehr als nur "Hämmerchen Klopfen " angesagt. Da mus mit dem Messer abgestochen werden. Sehen die Eigner nicht gern , weil diese oft selbst Angst haben , es kommt was ans Tageslicht. Das "dreckige" Aussehen unter den Bodenbrettern ist nicht zwingend ein Maß für Fäulnis , eher nur ein Hinweis. Bei mir siehts in der Bilge auch gelegentlich ähnlich aus , ehe ich im Winterlager wieder schrubbe. Das bei so einem Kutter immer eindringende Dreckwasser hinterläßt dann auch solch ein Aussehen. Viel ölige Schmiere ist allerdings fürs Holz erstmal "positiv" . Anbei mal zwei Bilder von meiner Bilge , und der Kahn ist erst 50. Aber so sieht es im Keller aus.
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann Geändert von hermann.l (12.11.2016 um 14:11 Uhr)
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#23
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Die Bilge sauber machen! Ich hasse das wirklich. Muss aber sein, sonst verstopfen die Pumpen...
Bei Hermann ist das echt vorbildlich!
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Beste Grüße Vera
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#24
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Zitat:
Kann ich jedem mit einem alten Holzboot nur empfehlen. Nichts ist tatsächlich schlimmer, als Gammel an Spant , Stringer und Planke. Dann geht's nämlich recht schnell bergab. Gruß aus der Winterhalle Hermann
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann
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#25
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Peter , wie ist der Status ?
Wie siehts aus unter dem U - Eisenträger ? Trägt der den Kiel ? So 5 Tonnen ? Du mußt mit nem spitzen Messer an die Spanten li und re vom Kiel. Anders kriegst du keine Klarheit. Die Bereiche sind die kribbeligsten , da sammelt sich mit dem Wasser auch der Dreck (wie auf den Fotos zu sehen ) und dann kommt der Gammel mit nachfolgendem Exitus. Vielleicht ist ein Heißdampstrahler auf geringerem Druck eine Möglichkeit. Oder Heißwasser und Scheuerbürsten. Vorher Bio - Kaltreiniger einwirken lassen. Den nehme ich auch. Ich mache das in der Winterhalle und die Brühe läuft aus den Lenzöffnungen in einen Speiskübel unter dem Kahn. Ich gehe bei mir in jedem Winterlager mit dem spitzen Messer auf die "Jagd". Bei der Gelegenheit habe ich auch vor 2 Jahren 3 Planken rausgesägt , weil ein Spant Gammel hatte und von dort in die Plankenfugen gewandert ist. Die 3 Planken wurden auf 1.80 , 2.30 und 2.80 m erneuert. Ist ja nicht mit 50 cm getan. Muss ja stabil sein. Wenn gewünscht , tu ich mal ein paar Bilder nachschieben. Etliches zur Planken und Heckerneuerung ist aber auch in meinem Trööt " Endlich 50 " schon ausführlich zu sehen. Gruß vom Wasserfall Hermann
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann
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