Mit Wind, Sonne, Wasserstoff: Katamaran fährt einmal um die Welt

[Freibeuter]

Von Paris aus einmal rund um die Welt, nur mit der Kraft von Sonne und Wind und selbst erzeugtem Wasserstoff: Der umgebaute Katamaran Energy Observer soll in den kommenden sechs Jahren an den Küsten von 50 Ländern als Botschafter für saubere Energielösungen vor Anker gehen. Das Schiff hat es in sich.


http://www.ingenieur.de/Themen/Erneu...einmal-um-Welt

[milton]

Bitte nicht falsch verstehen, aber war das nicht schon vor 400 Jahren Stand der Technik, mit Hilfe des Windes energieautark um die Welt zu segeln.

Welche bahnbrechende Neuerung wir hier vorgeführt. Daß man auf Segel verzichten kann, wenn man nur für hundertausende Elektronikkrempel in ein Boot einbaut und es mittels Lifepo-Bänken und Wasserstofftanks in eine veritable Bombe verwandelt.

[Mar-Thar]

Zitat von ingeniereur.de

Dazu erhielt er den neuen Namen Energy Observer. Der gewaltige Katamaran, 30,5 Meter lang und 12,80 Meter breit, soll als erst der Welt die Erde nur mit der Kraft erneuerbarer Energien umrunden.

Nu ja... Hätte schwören können, daß die Turanor Planet Solar das auch schon vor 5 Jahren getan hat. Irgendwie scheinen die Franzosen ein wenig spät dran zu sein

mfg
Martin

[Freibeuter]

Die sind ja nur mit Sonne, ohne Wind und Wasserstoff gefahren. Das Gesamtkonzept ist schon innovativ.

[Mar-Thar]

Zitat von Freibeuter

Die sind ja nur mit Sonne, ohne Wind und Wasserstoff gefahren. Das Gesamtkonzept ist schon innovativ.

Naja, man spart ja, wo man kann... Ich werde mich wohl auf Sonne und Wind beschränken, Wasserstoff in größeren Mengen will ich nicht unbedingt an Bord haben

Ich gebe zu, die Wasserstoffgewinnung direkt an Bord ist was neues. Bei 130m² Solarfläche sollte man allerdings annehmen, daß es auch so reicht, um hinreichend große Batterien zu laden, um auch nachts durchfahren zu können. Und diese beiden Savonius-Rotoren machen auf mich den Eindruck, als hätte irgendein Marketingmensch bei der Planung des Umbaus gesagt: "Laßt uns noch irgendwas spektakulär aussehendes mit draufbauen"

mfg
Martin

[Freibeuter]

Aber: Klappern gehört zum Handwerk.
Wo setzen die eigentlich die Segel, gibts einen Teleskopmast?

[wolf b.]

Zitat von Mar-Thar

Nu ja... Hätte schwören können, daß die Turanor Planet Solar das auch schon vor 5 Jahren getan hat. Irgendwie scheinen die Franzosen ein wenig spät dran zu sein

Ja, und vorher hat schon die Solar Wave gezeigt, daß das locker möglich ist.

Es müssen ja nicht immer Rekorde gebrochen werden.
Ich finde es gut, wenn auf dem Gebiet Erfahrungen gesammelt werden.

[Mar-Thar]

Zitat von wolf b.

Ja, und vorher hat schon die Solar Wave gezeigt, daß das locker möglich ist.

Stimmt, die hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Jedenfalls wäre es wohl theoretisch möglich gewesen, da die ursprüngliche geplante Weltsolarumsegelungsfahrt ja abgeblasen wurde. Ist ja auch wumpe, der Weg ist das Ziel...

Ich hadere auch irgendwie immer noch mit mir, ob ich den kaputten VW-Diesel in meinem Kat wirklich durch den 50PS VolvoPenta ersetze, den ich letztens einem Langfahrer in Richardsbay für kleines Geld abgekauft habe, oder stattdessen den Z-Antrieb auch noch rauswerfe und lieber zwei Torqeedo Cruise samt entsprechender Solaraufrüstung und Batterien einbaue, bevor ich nächstes Jahr losfahre. Rein elektrische "Hilfsantriebe" wären mir eigentlich viel sympathischer, ist aber, da ich dummerweise keine finanzkräftigen Sponsoren hinter mir habe und den Kram aus eigener Tasche bezahlen muß, letztlich doch eine Preisfrage...

mfg
Martin

[Verbraucheranwalt]

Zitat von Mar-Thar

Stimmt, die hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm. Jedenfalls wäre es wohl theoretisch möglich gewesen, da die ursprüngliche geplante Weltsolarumsegelungsfahrt ja abgeblasen wurde. Ist ja auch wumpe, der Weg ist das Ziel...

Ich hadere auch irgendwie immer noch mit mir, ob ich den kaputten VW-Diesel in meinem Kat wirklich durch den 50PS VolvoPenta ersetze, den ich letztens einem Langfahrer in Richardsbay für kleines Geld abgekauft habe, oder stattdessen den Z-Antrieb auch noch rauswerfe und lieber zwei Torqeedo Cruise samt entsprechender Solaraufrüstung und Batterien einbaue, bevor ich nächstes Jahr losfahre. Rein elektrische "Hilfsantriebe" wären mir eigentlich viel sympathischer, ist aber, da ich dummerweise keine finanzkräftigen Sponsoren hinter mir habe und den Kram aus eigener Tasche bezahlen muß, letztlich doch eine Preisfrage...

mfg
Martin

Nicht nur ne Preisfrage. Volvo Penta bekommst du weltweit Ersatzteile und findest im Zweifel auch jemand der dir das einbaut. Wenn ich befreundete KFZ Mechaniker oder Hobbyhandwerker auf das Thema Elektrofahrzeug anspreche sagt jeder dass er erstens davon keine Ahnung hat und zweitens dass er die Teile nicht anfasst weil er Angst hat einen Stromschlag zu bekommen nachdem er nicht wieder aufsteht.

Denke bei ner Weltumrundung gilt immer noch "keep it simpel". Batterien würde ich da nicht trauen. Im Zweifel kommst du nachts mit halbleeren Batterien in eine Situation in denen du mehrere Stunden gegenan fahren musst und dann stehst du mit deinem E Antrieb da wenn nach 6 Stunden die Batterien leer sind. Nen kleinen Schiffsdiesel kannst du dagegen mit 2 x 20 Liter Kanistern locker mal 10-12 Stunden betreiben.

Finde daher das Projekt als Projekt als solches nicht sonderlich beeindruckend und verstehe es eher dahingehend dass Werbung für Wasserstoff als Treibstoff gemacht werden soll.

Gruß
Christian

[Freibeuter]

Zitat von Verbraucheranwalt

...

Finde daher das Projekt als Projekt als solches nicht sonderlich beeindruckend und verstehe es eher dahingehend dass Werbung für Wasserstoff als Treibstoff gemacht werden soll.

...

Das aus Meerswasser eigenständig H2 hergestellt wird, finde ich gerade für die Stinkeschifffahrt nicht unbeachtlich. Und ja, das Hauptaugenmerk liegt auf dem Wasserstoffantrieb. Solar und Wind wird hauptsächlich als Energieträger für die Spaltung benötigt.
Oder habe ich das falsch verstanden!

[Mork]

Servus Jörg, Elektrolyse ist nun wahrlich nichts neues und in diesem Zusammenhang tatsächlich auch
nicht mehr als aufwändige Augenwischerei...

Oder denkst Du, dass du durch die Reaktion von H und O zu H²O am Ende mehr Energie bekommst,
als du erstmal für die Elektrolyse aufwenden musstest?

Also ist hier das H lediglich nur als Energiespeicher zu sehen, der noch dazu extrem flüchtig ist,
hochexplosiv und nur unter großem Aufwand zu speichern.

Auch habe ich mehrfache Verluste: Den Wirkungsgrad der Elektrolyse, den Verlust durch die Kompri-
mierungsarbeit und den Wirkungsgrad der Reaktion, ob nun in einer Brennstoffzelle oder in einem
Verbrennungsmotor.
Da speichere ich mir doch den Strom lieber direkt in Akkus ohne die ganzen verlustbringenden Umwege
und habe meinen Dampf auch noch sehr viel schneller und besser abrufbar als über eine Brennstoffzelle
und Ladegerät gehen zu müssen.

"Zeigen was geht" ist nicht zwingend gleichzusetzen mit "Machen, was sinnvoll ist".

[Freibeuter]

Das stimmt ja alles. Allerdings finde ich, dass das Thema: Fortbewegung in der Zukunft, ziemlich einseitig behandelt wird, so als sei der Heilige Gral schon gefunden.
H2-Antriebe sind natürlich brisant, haben aber aus der Perspektive der Ökobilanz ihren Reiz, sodenn es richtig angegangen wird.

[Mar-Thar]

Zitat von Verbraucheranwalt

Denke bei ner Weltumrundung gilt immer noch "keep it simpel". Batterien würde ich da nicht trauen. Im Zweifel kommst du nachts mit halbleeren Batterien in eine Situation in denen du mehrere Stunden gegenan fahren musst und dann stehst du mit deinem E Antrieb da wenn nach 6 Stunden die Batterien leer sind. Nen kleinen Schiffsdiesel kannst du dagegen mit 2 x 20 Liter Kanistern locker mal 10-12 Stunden betreiben.

Ich bin nicht so der Purist und habe auch nicht die Absicht der Welt zu beweisen, daß man sie auch ohne Diesel umrunden kann. Habe hier einen nagelneuen MGV4 Piccolo Generator stehen, den ich mitnehmen und einbauen werde. (Wenn auch eigentlich nur, um vielleicht doch ab und an mal 'ne Klimaanlage betreiben zu können). Reizvoll an den E-Motoren wäre u.a. schlicht schon die Tatsache, daß sie die Manövrierbarkeit des Kats (jedenfalls im Vergleich zu dem jetzt vorhandenen zentralen Z-Antrieb) dramatisch verbessern würden. Ich war mit dem Kat noch nie im Wasser, denke mir aber, daß ein zentraler Z (bislang nichtmal sinnvoll lenkbar/trimmbar/liftbar) diesbezüglich wohl nicht gerade das Optimum darstellen wird.

mfg
Martin