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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Frage an die Verdränger - Bugstrahl nachrüsten?
Moin zusammen,
wie neulich schon mal geschrieben sind wir auf der Suche nach einem Verdrängerboot. Nun haben wir uns auch schon drei einmal angesehen. Aufgrund unseres Finanzrahmens sind einige der in Frage kommenden Boote noch ohne Bugstrahlruder. Nun stellt siche die Frage kann man bzw. lohnt sich ein nachträglicher Einbau oder sollte man davon die Finger lassen. Und natürlich was kann sowas kosten bei einem ca. 11m Verdränger? Gruß MaWi |
#2
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Moin,
bei einem Verdränger benötigst Du im allgemeinen keinen Bugstrahler. Da machst Du alles über Ruder und Maschine. Ein wenig üben und Du hast den Wunsch nach einen Bugstrahler ganz schnell vergessen. Jörg |
#3
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Die Frage nach dem Bugstrahlruder hängt von den Fähigkeiten
des Bootsführers ab. Da ein Hobby nicht zur Quälerei werden sollte, würde ich bei einer Einzelmotorisierung mit Wellenanlage ein Bugstrahl bevorzugen.
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Don P Stan No. 3/Abteilung FW |
#4
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Es kommt auf die Manövrierfähigkeiten des Bootes und auf Deine Nutzungsgewohnheiten an, ob ein Bugstrahlruder unbedingt erforderlich ist oder nicht.
Wenn Du z.B. mit einem schlecht rückwärtsgehenden Boot häufig übers Heck in eine Box oder an eine Mole gehen musst, ist ein Bugstrahlruder schon eine gute Sache. Ansonsten sehe ich das wie Don P. Nachrüsten geht meist. Es kommt auf den erforderlichen Aufwand an. Wenn z.B. erst ein Bugtank herausgetrennt werden muss, lass es lieber bleiben. Servus Paul |
#5
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Mein Vater ist über 50zig Jahre mit Booten unterwegs und seit diesem Jahr haben wir nun in unserem Boot (10m Segler) ein Bugstrahlruder nachgerüstet. Er sagt nun man darf ihm im Boot alles wegnehmen an Elektronischen Schnickschnack, aber nicht das Bugstrahlruder.
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#6
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Hallo,
also ich kann nur für einen 8m Verdränger sprechen. Bin oft genug bei starkem Wind, in engen Häfen oder beim rückwärts fahren aufs Bugstrahlruder angewiesen gewesen. Bin der Meinung, dass allein durch fahrerisches Können nicht alle Manöver machbar sind. Die Preise sind doch noch erschwinglich, wenn man dann auch selbst noch Hand anlegen kann beim Einbau. Vordergründig sollte das Boot, sein Zustand sowie der Preis kaufentscheidend sein. Rechne doch einfach das Bugstrahlruder als extra (wenn auch später dazu). Solltest du es eine Saison lang nicht vermissen, kannst du es dir sparen. Gruß aus dem Havelland.........Mike |
#7
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Hallo.
mein letztes Stahlboot (11 x 3,6) hatte keinen Bugstrahler. In den ersten beiden Urlauben hab ich mir immer gewünscht einen Bugstrahler zu haben. Meine Manöver waren meist zu hektisch. Dann sind wir Richtung Amsterdam in sehr kleinen engen Häfen gewesen. Mit Hilfe eines Hafenmeisters, der mir einige Tricks beibrachte, lernte ich mein Boot viel besser kennen und fahren. Danach habe ich den Bugstrahler nicht mehr vermisst. Mein jetziges Boot hat der Vorbesitzer mit Bug- und Heckstrahler ausgerüstet. Wenn ich jetzt eins abgeben müßte, würde ich mich für den Bugstrahler entscheiden und den HS behalten. Wohl auch weil der viel mehr Power als der BS hat. Schön ist es natürlich bei engen Liegestellen. So habe ich schon mit nur 20 cm je vorn und hinten gut "einparken" können. Richtig fahren lernst Du am Besten ohne BS. Und wenn dann das Geld mal Nachwuchs bekommen hat, kannst Du immer noch Nachrüsten.
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Charly |
#8
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Ich stimme Mike völlig zu: Theoretisch kann man alles "ohne" - doch es gibt viele Masnöver, da hilft der Bugstrahler und vor allem - man hat ihn in der Hinterhand, das gibt Sicherheit und Ruhe und darum muss man dann im Endeffekt doch nicht einsetzen.
Wichtig ist mir, dass er zur Korrektur unschätzbare Dienste leisten kann - du brauchst doch nur den Gaststoß ein wenig zu lasch (oder zu heftig) ausführen, schon legt sich das Boot nicht mehr parallel zum Kai an die Mauer sonders mit dem Heck zuerst - und das kann böse Macken geben. Und eins steht fest: Eine veritable "Beule" im GfK ist auf jeden Fall teurer als der Strahler - darum habe ich ihn (und weil ich viel allein fahre und darauf angewiesen bin, dass ich das Boot genau an die richtigen Stelle bekomme, damit ich die Leine legen kann). Den Unsinn vieler Skipper, bei jeder Gelegenehit mit dem oder den Strahlern rumzumachen finde ich völlig abartig - er dient wie gesagt der Feinarbeit. Dieses irre Gejaule der E-Motoren bei jeder Bewegung des Boote ging mir vor allem in NL auf den Wecker, viele Charterer manövrieren anscheinend nur damit. "Bugstrahlruderbenutzer" war für uns der Weichei-Ersatz....
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Gruß an alle Kalle Reise- und Törnberichte unter Segel und Motor www.czierpka.de www.tremonia-2.de www.timmerbruch.de |
#9
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Hallo,
also ich muß sagen, es ist eine Überlegung Wert. Meine Box liegt vom Schilfgürtel ca 3 Meter entfernt. Aufgrund von Reusen hinter meiner Box muß ich das Boot auf den letzten metern um 90° drehen, da ist es einfach besser mit einer Bugschraube. Wobei die Box 3,80 Meter breit ist und das Boot 3,55. Ich habe mir dieses Jahr die Bugschraube einbauen lassen, aber auch die Heckschraube. Bug, Heckschraube und Tunnelrohre waren beim Segelladen günstiger als bei anderen Händlern. Für den Einbau beider Schrauben mit Tunnelrohre habe ich 1400 Euro gezahlt, wobei bei mir am Heck einiges geändert wurde. Ich habe am Heck nur einen Tiefgang von 10 cm. Dadurch waren einige Umbauarbeiten erforderlich. Die Verkabelung habe ich selber gelegt. Die Schalter habe ich von Eena verbaut. Zweiwegeschalter-Wasserdicht kamen 14 Euro. Das war günstiger als Vetus Schalter. Die Lackierung der Schweißstellen habe ich auch selber übernommen. Weiter mußt du aber Rechnen, das du Batterien brauchst so habe ich 2 Stück 110 Ah für die Bugschraube/Ankerwinde und eine 110 Ah für die Heckschraube. Also weitere Kosten Weiter gehts beim Thema, die Batterien müssen geladen werden. Also brauchst du auch noch eine Trenndiode. Ich muß aber sagen, der Einbau lohnt sich egal wer auch dagegen spricht. Ich möchte die Schrauben nicht mehr müssen. Eine Sache noch, solltest du die Bugschraube einbauen rechne nicht zu knapp und baue die richtige Größe ein. Mir wurde bei etwas über 10 Meter zur 55Kgf von Vetus geraten. Eingebaut habe ich die 75Kgf von Vetus als Bugschraube da ich den Hertstellerangaben nicht richtig traue. Momentan bin ich froh die größere genommen zu habe, bleiben doch bei böigen Wind noch reserven. Gruß Thomas |
#10
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Hallo noch ma,
leider ist der Datumsstempel bei der Heckschraube durch einen Batterietausch falsch. Nun noch ein Bild von den Eena Schaltern. (auch mit falschen Datum) |
#11
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Ich finde interessant, was Charly sagt. Er hat immerhin Erfahrung mit dem Bug- und dem Heckstrahler.
Ich komme mit meinem Langkieler eigentlich nur einmal in der Saison richtig in Probleme, wenn ich bei kräftigem Seitenwind rückwärts in den Slip manövrieren muss. Das geht regelmäßig schief. Ich hole mir jetzt immer "Bugsierhilfe" und ich helfe bei anderen, die das gleiche Problem haben. Dabei habe ich festgestellt, dass ich mit meinem Schlauchboot (15 PS Yamaha) alle Kraft aufwenden muss, um das Heck des andern Schiffes oder zumindest das letzte Drittel dahin zu drücken, wo es hin soll. Der langen Rede kurzer Sinn: wäre nicht ein Heckstrahlruder überhaupt besser? Das wäre m.E. doch viel leichter an den Heckspiegel eines Boote zu montieren als ein Bugstrahler, der einen Tunnel braucht. Ich hatte bis heute weder das eine noch das andere. Servus Paul |
#12
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Hallo vielen Dank, dass sind tolle Antworten und Gedankengänge.
Klasse! Frage nochmal zur Funktion: Mit nut Heckstrahl kann ich das Boot auch gut manöverieren? Ich dachte eigentlich wenn übeerhaubt eines dann doch sicher besser das vorne. Wobei mir schon unheimlich ist dass man einfach freiwillig ein Loch in den Rumpf bohrt, aber naja das kann ich noch nicht beurteilen, fangen ja erst an. Achja, sollte mittlerweile jemand einen Verdänger kennen der zu Verkauf steht, kann er sich gerne melden. Sollte so +/- 11m lang sein und vier feste Schlafgelegenheiten (außer Dinnette o.ä.) haben. Und von der Motorleistung Rheintauglich! Gruß unsd weiter so Matthias |
#13
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Also ich merke da noch einmal an (damit das nicht ohne Widerrede stehen bleibt), dass ich anderer Meinung bin. Mein Heck habe ich durch den Antrieb gut unter Kontrolle, kann es durch kurze Gasstöße in jede Richtung bekommen. Problematisch ist der Bug, nicht umsonst werden Bugstrahlruder ja auch von den Profis benutzt, denn den Bug hast du bei einer Einmotorenanlage eben nicht unter Kontrolle. Klar, wenn ich Heck- und Bugstrahl habe kann ich das Schiff noch besser manövrieren und dies auch bei ungünstigem Wind machen usw. usw.
Aber grundsätzlich stehe ich auf dem Standpunkt, wenn ich was nachrüsten würde, dann erst einmal ein Bugstrahlruder!
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Gruß an alle Kalle Reise- und Törnberichte unter Segel und Motor www.czierpka.de www.tremonia-2.de www.timmerbruch.de |
#14
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Ich möchte Kalle Recht geben. Als erstes würde ich ein Bugstrahlruder nachrüsten - und dabei aber schon ein Heckstrahlruder ins Auge fassen!
Es hängt doch sehr vom jeweiligen Revier ab, ob es mehr Sinn macht oder weniger. Das mit den kurzen Gasstößen ist so eine Sache. Bei genügend Platz brauche ich eigentlich kein HSR und kann mir so gut helfen. Aber fahre mal bei Seitenwind in eine Sportbootschleuse an der Mosel im Oberwasser, wenn das Boot 3,30 m breit ist. Die Schleuse hat nur 3,40m. Da sind bei Gasstößen Schäden bereits vorprogrammiert. Eine Seitenbewegung des Hecks bei Wellenantrieb und einer Maschine bedeutet auch immer eine Längsbewegung sowie eine Reaktion des Bugs. Wenn kein Platz da ist, können schon kleinste Bewegungen zu viel sein. Und wenn dich der Wind in einer engen Boxengasse quer auf andere Boote drückt, wirken so kleine Helferlein wie BSR und HSR bestimmt entspannend! Gruß Ewald |
#15
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Klar, habe ich ja gesagt, es gibt Situationen, wo dir Heck- und Bugstrahlruder sehr nützlich sein können und es gibt Situationen, wo dir alle Manövrierhilfen dieser Welt nicht mehr helfen...
In Friesland hatten wir vor Jahren mal eine Yacxht gechartert mit allem Drum und Dran - aber der Wind war so stark, dass selbst Bug- und Heckstrajlruder das Teil nicht vom Ufer wegbekommen haben - letztlich bin ich in die Achterspring eingedampft - das hat geklappt. Für den Normalfall aber gilt: Das Bugstrahlruder steht auf Platz 1 der Prioritätenliste.
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