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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Erkennen von Gelcoat oder Lack
Hallo!
Was gibt es für Möglichkeiten zu erkennen, ob ein Boot eine Gelcoat Oberfläche hat oder lackiert ist? Gibt es da eine Art Materialanalyse? Grund ist, wie interessieren uns für ein gebrauchtes, weißes Boot, hätten aber gerne gewusst, ob das noch das original Gelcoat ist, oder ob das Boot mit weißen Lack gespritzt wurde.. Schöne Grüße Richard |
#2
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Hallo Richard,
es gibt Hersteller die lackieren ihre Boote,daher wäre der Hersteller und evtl. ein paar Fotos hilfreich. Das Gelcoat von Booten ist in der Farbe bei Außen und Innenschale gleich,jedenfalls im Weiss-Bereich.Sollte da ein merklicher Unterschied zu erkennen sein,dürfte lackiert worden sein. Auch Lackspuren an Fenstergummis etc sind oftmals ein Indiz für Lackierarbeiten. Gruß Rudi |
#3
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LAckspuren an Fenstergummis sind nur bei schlampige Lackierarbeiten nicht entfernt worden, aber eine nachträgliche Lackierung ohne Ausbau der Fenster ergibt hier eine Kante durch das Abklebeband. Unter dem Gummi ist dann ein paar µ dünner das ursprgl. Gelcoat.
Gelcoat wird ja in der Form als erste äussere Schicht aufgebracht. Etwaige Bohrungen werden nachträglich erledigt und sind dann am Bohrrand scharfkantig, abgeplatzt ( minimal) oder angesenkt. Bei Lackierung ist entweder hier hereinlackiert worden ( wenn abgebaut wurde) oder wieder abgeklebt. Farbunterschiede zwischen Innen- und Aussenschale müssten bei Gelcoat scharf abgegrenzt sein, bei Lackierung gibt es immer die Grenze Klebeband, ggf. eben auch unter einer Leiste, Gummi, Abdeckung ( Haube, Deckel, Ankerkasten). Oft haftet hier der Leck nicht so toll, weil man da ja irgendwann zu schleifen aufhören muss, deswegen wird das meist an " unsichtbare" Stelle verlegt. Die musst Du finden.
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#4
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an jeder Kante wird man sehen, ob da eine dünne Lackschicht auf dem dicken Gelcoat ist. Im Zweifel irgendwo eine Schraube etwas lösen.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/
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#5
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Danke für eure Antworten.
Ich möchte das nochmals genauer präzisieren. Ein Teil des Bootes, nämlich ein blauer Streifen zwischen Scheuerleiste und Wasserpass wurde neu, in der Farbe weiß gemacht. Also von blau nach weiß. Jetzt ist das Boot ganz weiß. Der Besitzer behauptet, das diese Änderung von einer professionellen Firma in Gelcoat ausgeführt würden. Ein anderer Professionist den wir beigezogen haben, behauptet, das ist Lack und kein Gelcoat. Wie kann ich das verlässlich prüfen lassen? Das sollte auch notfalls vor Gericht halten. Schöne Grüße Richard |
#6
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Na ja,wenn das eine Firma professionell gemacht hat, dann sollte doch auch eine entsprechende Rechnung vorliegen.
Man kann Gelcoat schon auch spritzen,jedoch ist dann die Nacharbeit bis zum Erhalt eine glatten glänzenden Fläche schon recht mühselig. Gruß Rudi
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#7
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? Ganz einfach: Der Besitzer soll die Rechnung vorlegen. Die Frage ist jetzt nicht ernst gemeint, oder? Es gibt nicht so viele Läden, die großflächig Topcoat sprühen können.
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#8
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Gelcoat ist als solches meist als erste Schicht in der Form verwendet und wird dann üblicherweise eher nicht geschliffen. Besteht aus gefülltem Polyester und ist recht dick. Es heisst auch Schwabbellack, und wird ( bei Segelflugzeugen) mehrfach geschliffen ( geschwabbelt= bedingt aufpoliert, ist aber dann eher seidenmatt.
Ist halt auch die Frage, wo man hinwill. Als Sichtoberfläche aufgespritzt kenne ich jetzt Gelcoat nicht, es würde auch nicht glänzend aufzubringen sein, dazu ist es zu gefüllt. Also müsste man es schleifen, ich würde darin dann - ausser einer dicken Schicht, die Übergangsprobleme geben könnte - auch keinen Vorteil mehr sehen. In der Form gibt es eine dicke, auspolierbare Schicht. Aber, wie vorher schon geschrieben, wieso legt er nicht die Rechnung vor, dann sollte ja alles erledigt sein, und techn. Rückfragen wären dann mit der Firma auch zu klären, die es gemacht hat(te). Ansonsten bleibt wohl eher ein entsprechender Gutachter. |
#9
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Ok, und wie würde ein Gutachter jetzt vorgehen, um exakt sagen zu können, ob es sich um Gelcoat oder Lack handelt?
Schöne Grüße Richard |
#10
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Kante anschauen oder Schraube rausdrehen. Wurde doch jetzt schon mehrfach gesagt. Das sieht ein Gutachter , ob da ein Lack auf einem Gelcoat aufgebracht ist. Auch ob eine zweite Schicht Gelcoat bzw. Topcoat aufgesprüht wurde sieht ein Gutachter an solchen Stellen. Oder ob es lackiertes GFK ist.
Schwer könnte es sein, wenn ein wirklich hochwertiges System bspw. AWLGrip HDT oder PU gesprüht wurde und in der Fläche Übergänge durch Anpassung der Schichtdicke gemacht wurden. Da könnte sich ein Besitzer aber sicher an Details und den Preis dafür genau erinnern. Auch dann dürften aber Unterschiede sichtbar sein, weil PU nicht auskreidet.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ Geändert von horstj (28.02.2021 um 00:32 Uhr) |
#11
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Verstehe deine Erklärung so.
Es muss die Schichtdicke geprüft werden. Schrauben sind in diesem Bereich keine vorhanden. Also muss ein Schnitt gesetzt werden, um die Schichtdicke zu ermitteln. Ich dachte auch an eine Art chemischer Analyse mit ein bißchen abgekratzen Material. Aber wer macht so etwas? Ursprung des Dilemma war der Wunsch des Besitzer, die ausgekreideten, blauen seitlichen Anteile seines 12m Bootes zu restaurieren und gleichzeitig nach weiß umzufärben. Der Kostenvoranschlag beschrieb die genau Herstellung einer neuen Gelcoat Oberfläche. Achleifen - Gelcoat spritzen - Polieren. Das wird hier in Kroatien fast immer so gemacht und sieht dann aus wie bei einem neuen Boot. Durch verschiedene Umstände kam es jetzt dazu, dass eine Profifirma einen Kostenvoranschlag erstellte für ein Nachbarboot mit ebenfalls Gelcoat spritzen. So kam man ins Reden und besprach aus das Nachbarboot, welches jetzt in weiß und neuem Gelcoat super aussah. Der Profi sah sich das Boot genauer an und sagte dann, nach seiner Erfahrung ist das Boot mit einem Lack lackiert und nicht mit Gelcoat beschichtet worden. Der Besitzer sprach den Hersteller der Arbeit darauf an und dieser bestätigte nochmals, dass es sich um Gelcoat handelt. Der andere versicherte auch bei einer nochmaligen Besichtigung, dass es sich um Lack handelt. Auch für die weitere Behandlung des Bootes z.b. polieren, wäre es sehr wichtig zu wissen, ob es jetzt Lack oder Gelcoat ist. Weiters hat der Besitzer den Verdacht, dass er betrogen wurde, da die Kosten für eine neue Gelcoatbeschichtung weit höher sind als eine Lackierung. Deswegen stelle ich jetzt diese fragen zur Analyse des Materials. Gutachter kommt eventuell auch noch in Betracht, aber erst wenn wir wissen, wie so eine Feststellung in unseren Ländern durchgeführt werden würde. Schöne Grüße Richard |
#12
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Gelcoat lässt sich heutzutage in jeder Farbe anmischen und auch auftragen.
Das Problem beim Aufspritzen ist die entstehende Orangenhaut,welche dann in mehreren Gängen geschliffen und poliert werden muss. Beispiel: Vorher/Nachher (siehe Bilder) Fotos vom der Spritzfläche habe ich leider keine gemacht. Wie geschrieben sind hochwertige PU Lacke wie z.B. Epifanes PU und das noch wesentlich teurere ALW Grip eine andere Hausnummer. Man kann diese Produkte auch am Unterwasserschiff auftragen. Die Glastron in meinem Album wurde zerlegt und mit Epifanes PU lackiert,auch am Unterwasserschiff und laut jetzigem Besitzer hat sich weder was gelöst noch hat es irgendwelche Blasen gegeben. Bei einer Fairline habe ich auch mit Epifanes einen Streifen lackiert,dieser ist heute nach über 20 Jahren immer noch hochglänzend. Gelcoat verliert mit den Jahren an Glanz wobei wohl Lacke da beständiger sind. Beim angesprochenen Boot und Problem würde ich einen unabhängigen Gutachter hinzu ziehen.Es gibt bestimmt Möglichkeiten zur Bestimmung der Oberfläche ohne irgendwelche Proben zu nehmen. Gruß Rudi |
#13
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Zitat:
Lacke vernetzten und ziehen sich selbsttätig glatt. Das ergibt eben eine blattartige Oberfläche, die der Gutachter an den beschriebenen Stellen sehen würde. Gelcoats zeigen kein solches Bild. Manchmal gibt es aber auch begrifflich Unklarheiten. Bspw. würde Gelcoat üblicherweise unter Luftabschluss in der Form aufgebracht. Weil es an der Luft klebrig härtet. Daher wird es zum Aufspritzen oder großflächigen Streichen verdünnt (was schon knifflig sein kann für die Harz/Härter Reaktion) und mit Paraffin versetzt. Das wird dann oft Topcoat genannt. Allerdings nennen viele Hersteller einfach ihre Endbeschichtung Topcoat, auch wenn es ein 2-K PU Lack ist, sogar 1K PU Lacke werden als Topcoat angeboten. Dann gibts noch PUR Topcoat, das ist sogar diffusionsoffen, also für Schiffe nicht verwendbar, findet man aber im Trockenbau. Fazit: der Lackierer muss einfach seine Produkte nennen, sonst eiert man rum.
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