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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Mobilitätswende auf dem Wasser
Mal ein (nicht ganz) neuer Denkanstoß zum Thema Elektromobilität, allerdings auf dem Wasser.
Also mit und auf Boote, was natürlich, so empfinde ich, sehr gut hier in das Boot-Forum passt und hoffentlich nicht in Bahnfahrterlebnisse- oder Arbeits- und Pausenzeitverordnungen abdriftet Zum Einstieg, Auszüge eines aktuellen Artikel aus der Welt (Wirtschaft): https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article249635082/Wassersport-Der-Plan-fuer-die-Mobilitaetswende-auf-dem-Wasser.html Nicht mal zehn Säulen in Deutschland“ – Der Plan für die Mobilitätswende auf dem Wasser Elektrische Antriebe sind das Top-Thema auf der Wassersportmesse „boot“ in Düsseldorf – die Branche wolle und müsse grüner werden. Und tatsächlich steigt der Anteil der E-Boote in Deutschland. Bislang hemmt jedoch ein grundsätzliches Problem die Hersteller. Aktuell liegt der Anteil der Freizeitboote mit Elektromotor hierzulande bei geschätzt zwei bis 2,5 Prozent, meldet der Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW). Das seien doppelt so viele wie noch vor drei Jahren. „Die Kurve geht mittlerweile steil nach oben“, berichtet BVWW-Geschäftsführer Karsten Stahlhut. Im Bootsbereich handelt es sich in den meisten Fällen bislang um sogenannte Außenborder, also um Motoren, die meist am Heck von außen am Boot angebracht werden und mit geringem Aufwand abnehmbar sind. Auch die Akkupacks können bei dieser Art von Motor mühelos ausgetauscht oder herausgenommen und geladen werden. Fest verbaute Innenborder sind dagegen noch vergleichsweise selten. Wenige Ladestationen, weil die Nachfrage niedrig ist Zumal es bundesweit kein flächendeckendes Ladenetz gibt, wie Experte Stahlhut erklärt: „Wahrscheinlich sind es aktuell sogar nicht mal zehn Säulen in den Marinas in Deutschland.“ Denn für die Hafenbetreiber lohne sich die entsprechende Investition noch nicht. „Das ist ein Henne-Ei-Problem“, sagt Stahlhut. „Die Nachfrage nach Elektro-Innenbordern ist niedrig, weil es nur sehr wenige Schnelllade-Stationen gibt – und es gibt nur sehr wenige Ladestationen, weil die Nachfrage niedrig ist.“ Der BVWW fordert daher ein Förderprogramm des Bundes, um Anschubfinanzierungen für solche Ladestationen bereitzustellen. Als Vorbild dient dabei zum Beispiel Skandinavien. Seit dem Frühjahr 2023 entstehen dort über 400 Ladepunkte entlang der schwedischen und der norwegischen Küste von Göteborg bis Kristiansand. Dahinter steht das Kooperationsprojekt „go:LEIF“, für das auch EU-Mittel fließen. In den Niederlanden wiederum soll in der Provinz Friesland ein lückenloses Schnellladenetz auf einer Wasserstraßenstrecke von rund 100 Kilometern aufgebaut werden, unterstützt durch die niederländische Regierung.
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Gib niemals auf - höchstens einen Brief. (Heinz Erhardt) _________________________________ Helmut Geändert von Fronmobil (21.01.2024 um 13:56 Uhr) |
#2
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Das stimmt zwar, aber die Situation bei Freizeitbooten ist doch anders, die fahren doch zumeist nicht nachts, da reicht zum Laden dann ja auch ein Ladeziegel und die haben die ganze Nacht Zeit zum Laden.
Schnelllader sind wohl eher überflüssig, eine Ertüchtigung der Landstromanschlüsse in vielen Fällen ausreichend. Noch dazu würde das den Häfen mehr Einkünfte bescheren. Und die Entwicklung in Richtung e-Antrieb steckt ja nun doch wirklich noch in ganz kleinen Schuhen. |
#3
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Ich habe mir um dieses Thema schon vor einiger Zeit Gedanken gemacht. Die Häfen in meinem Revier haben bisher kaum eine Möglichkeit, ein Boot vernünftig zu laden. Wenn man mal nachmittags ein oder zwei Stunden "tuckern" will, geht das problemlos. Aber Wanderfahrten mit größeren Booten wären elektrisch nur mit viel Zeitaufwand machbar. 16A Wechselstrom ist meist machbar, das wären dann über Nacht runde 50kWh, aber Übernachtungen an Stegen ohne Strom müßten dann schon sorgfältig geplant werden. Sinnvoll wären Schnelllader, aber für die reicht die Infrastruktur selten aus, es müßte nachgebessert werden. Aber welche EVUs legen schon neue Kabel, wenn da gerade ein paar Mal im Jahr die Leistung auch gefordert wird? Hier beißt sich die Katze in ihren berühmten Schwanz - ohne Angebot keine Nachfrage und ohne Nachfrage kein Angebot. Das ist die gleiche Krux wie mit den Wassertankstellen, die ja auch ständig weniger werden. Zu wenig Umsatz, zu wenig Gewinn.
Kleine Marinas und Vereine können es sich kaum leisten, etliche Tausender zu investieren, wenn dann kein Umsatz nachkommt. Ich denke, da braucht es einen finanziellen Anschub von außen und neue Ideen. Wie wäre es mit Schnellladern an markanten Punkten, nicht nur im Hafen und dann eben eine verstärkte Versorgung in den Häfen zum gemütlichen laden über Nacht?
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Gruß Ewald |
#4
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Zitat:
Du siehst, der Diskussionsraum muss definiert werden, sonst bringt das hier nichts.
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Gruss, Dirk
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#5
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Ich Stelle mir gerade unseren Hafen vor, wenn da jetzt nur mal 4 Gastlieger kommen sollten, 16A pro Anschluss, dazu kommen dann irgendwann noch 4 weitere Eigner, ich kann die Kabel schon jetzt förmlich riechen.... Und dann kommen die nach einer Nacht laden wie weit, 2, 3 h vielleicht. Nee, ich freue mich wenn der Diesel vor sich hin blubbert und eine Reichweite von knapp 1000km im Tank schlummert. Der ist in ca 10min wieder voll für weitere 1000km
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#6
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Ich denke, diese Frage geht im Augenblick an der Realität vorbei, welche 12m Yacht gibt es elektrisch? Ich glaube daß der nächste Schritt eher in Richtung Hybrid geht. Ansonsten in den bis 10kW Leistungsbereich, der auch heute schon realistisch zu laden ist.
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#7
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Zitat:
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Gruß Bergi : Heimathafen beim EWV-Hennigsdorf Nach dem Sommertreffen , ist vor dem Sommertreffen… |
#8
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Moin
Man muss aufpassen, hier nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Viele Boote werden in einem eng begrenzten Revier mit relativ schwacher Leistung betrieben. Und das auch nur für eine kurze Betriebszeit. Dieser Betriebsmodi unterscheidet sich nicht groß von den meisten Pkw, die auch 23 Stunden am Tag herumstehen. Die dann über Nacht oder an Tagen der Nichtbenutzung mit schwacher Leistung aufzuladen, sollte keine ingenieurstechnische Herausforderung darstellen. Boote im Reisebetrieb sind gänzlich anders zu betrachten. Betriebszeiten von mehr als 5 h/d sind die Regel, dazu Liegezeiten vor Anker. Das elektrisch nachzubilden ist schon recht schwierig. Es ist wie im Straßenverkehr. Kurzstreckenbetrieb, Parkmöglichkeiten mit Steckdosen, hier ist die Lösung sonnenklar. Kann nur Strom sein. Am besten geladen durch die Sonne, damit die Dinger und die Wege wirklich umweltfreundlich werden. Im Langstreckenbetrieb auf dem Wasser? Kaum vorstellbar ohne ausreichende Reserven mitzuführen. Hier müssen andere Treibstoffe her, auch möglichst durch die Sonne erzeugt, auch mit noch schlechtem Wirkungsgrad. Das eine schließt das andere nicht aus, nur muss man mit beidem endlich wirklich anfangen: -Ausbau der E-Infrastruktur inklusive besserer Speicher -Produktion von umweltneutralen Treibstoffen Wie man das macht, wissen wir doch
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Gruß und gute Fahrt Kapitaenwalli |
#9
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Ich verfolge das Thema E-Antrieb schon länger mit großem Interesse…
…und ehrlich gesagt: Ich hätte lieber gestern als heute das Röhren des Motors gegen einen E-Antrieb getauscht, ich würde auch 5kn. Abstriche machen. Aber: Mit der aktuellen Energiedichte der Akkus und was an Reichweite erzielbar ist, denke ich das es noch nicht zur Anwendung taugt. Ich halte auch von diesem Hybrid-Ansatz nix um ehrlich zu sein. Ich werd es weiter beobachten, aber aktuell ist E-Antrieb kein Thema für mich. LG, Roland |
#10
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Ich hab mir die Gedanken hier öffentlich schon vor ca. 20 Jahren gemacht.
https://www.boote-forum.de/showthrea...Elektroantrieb Vor ein paar Jahren hab ich mir einen kleinen Verdränger mit Dieselantrieb gekauft und das wird mein letztes sein. Elektroantrieb ist sicherlich der effektivste und sauberste. Aber Boote haben eine recht lange Lebenszeit, sollen die das doch erst mal auf der Straße auf die Reihe kriegen. So ein Auto fährt ja auch im Schnitt 20 Jahre-
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#11
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Eine Umrüstung meines Bootes wäre technisch gut möglich, aber wirtschaftlich absolut uninteressant, zumal mein Fahrprofil dann sehr große Batterien erforderlich machen würde. Oder ein Hybridantrieb, aber noch teurer und aufwendiger.
Es gibt aber viele kleine Boote, die nur auf kurzen Strecken bewegt werden, und hier könnte ein E-Antrieb u.U. sogar wirtschaftlich sinnvoll sein. Und gerade bei Außenborderbooten wäre ein Umbau technisch einfach und auch reversibel, falls sich das Einsatzprofil erheblich ändert (Verkauf, Revierwechsel). Bei Einbaumaschinen sieht das anders aus. Ich könnte mir auch vorstellen, bei uns im Hafen 2 Ladepunkte mit 16A Drehstrom zu schaffen - wenn die Nachfrage da wäre. Nur halt müßten die zugehörigen Stege dann bei Bedarf geräumt werden, was auch nicht einfach wäre - oder laaange Kabel. Und die Kosten muß man den Mitgliedern auch erst mal verklickern. Und bisher keine Nachfrage nach größerer Ladeleistung, aber die Zukunft wird Handlungsbedarf aufzeigen!
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Gruß Ewald
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#12
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Ein erster zarter Ansatz in Berlin am Wannsee:
"WirliebenKabel hat für den Verein Segelerhaus am Wannsee eine Stromtankstelle gestiftet und auch gleichzeitig aufgestellt. Nun können dort auch Elektroschiffe aufgeladen werden. Passend dazu hat der führende Hersteller Torqeedo dem Verein zwei Aussenborder gesponsert. Nun sind zwei Vereinsboote abgasfrei, extrem leise und super schnell unterwegs." Quelle: spie-wirliebenkabel.de Klaus, der bisher keine öffentliche Ladestation für E-Boote in Berlin kennt |
#13
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Ganz sicher aber seehr langsam.
Ich war 5 Jahre rein elektrisch unterwegs, das ging problemlos. Lange Touren so zu fahren ist noch ne andere Nummer. |
#14
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Nehmen wir mal die Zahlen des Geschäftsführers des Bundesverband Wassersportwirtschaft (BVWW):
Demnach gibt es in Deutschland 480.000 (Sport-)Boote in Eignerschaft, davon rund 130.000 Segelyachten und 160.000 Motorboote mit Kajüte, der Rest (= 190.000) sind Dinghys, Sportboote und kleine Motorboote. Das heißt für mich: 190.000 kleinere Sportboote, Angelkähne, Schlauchboote etc. könnten nach dem Stand der Technik heute schon problemlos auf Elektroantriebe umgerüstet werden. Ein Teil der kleineren Segelboote könnten als Flautenschieber ebenfalls elektrisch fahren ... Für die 160.000 größeren Motorboote sehe ich derzeit noch keine technisch aus- gereiften Elektroantriebe (vorallem Leistungsfähigkeit der Batterien) mit entsprechender Reichweite für Urlaubsfahrten (siehe Posting von kapitaenwalli weiter oben). Insofern kommt aktuell dem Ausbau der Ladeinfrastruktur vorallem besondere Bedeutung für kleinere Sportboote zu. Auch im Bereich der Charterflotten (Stichwort "Partyflösse") könnte ich mir bei heutiger Technik ein Umrüsten von lauten 15-PS-Außenborder-Benziner auf leise Elektromotoren gut vorstellen. Potential ist also schon vorhanden, vorallem Binnen. Die Eigner scheuen jedoch die Kosten, bzw. denken nur bei Neuanschaffung über alternative Antriebe nach. Wir sollten im Bootssport deshalb auf jeden Fall technologieoffen bleiben/werden und nicht nur auf eine Technologie setzen. Darin haben wir ja auch Tradition , weil die Segler schon immer (teilweise) emissonsfrei unterwegs sind. Aus meiner Beobachtung hat ein Umdenken bereits begonnen (viele nutzen Solartechnik ganz selbverständlich auf ihren Booten und/oder betreiben z.B. ihr Hundetaxi mit einem E-Außenborder), jedoch wie im Artikel des Eingangsposting, daraus ein Trend zu machen, ist wohl eher ein Wunsch der Industrie. Toll finde ich die Initiativen in Friesland (NL) und in Skandinavien, die bei der Ladeinfrastruktur nicht "testen", sondern massiv investieren. Klaus, der seinen Stahlverdränger sofort auf einen leisen E-Antrieb umstellen würde, wenn entsprechende Reichweite und Ladeinfrastruktur möglich wären Geändert von Fronmobil (21.01.2024 um 11:04 Uhr) |
#15
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Gut das wir das Dingi schon mal auf Elektroantrieb umgerüstet haben, das ist schon mal ein Teilschritt
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#16
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Den Rhein zu Berg könnte ich mir mit meinem Boot abschminken. Zwischen den (derzeit noch sehr dürftigen) Lademöglichkeiten Niederlahnstein und St. Goar brauche ich ca 30 kW Antriebsleistung und bei normalem Wasserstand gut 4h Fahrzeit. Ergibt also einen Bedarf von 120kWh ohne jegliche Reserve. Hier ist der Verbrenner derzeit alternativlos. Und auf den französischen Kanälen sehe ich derzeit auch keine vernünftigen Lademöglichkeiten. Auch die heute möglichen langen Schäge, um schnell ins Urlaubsrevier zu kommen, fallen weg - zumindest ohne ein Netz von Schnellladern. Dagegen hätte es ein Kollege optimal. Seine kleine Sloep liegt direkt vor seinem Haus am eigenen Steg, und er fährt nie weiter als 10 km. Er könnte wunderbar elektrisch
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Gruß Ewald
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#17
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Noch ein Beispiel vom Mittelmeer:
https://floatmagazin.de/dinge/die-gruene-perlenkette-aqua-super-power/ Und ein weiteres Beispiel für einen Ladetechnikanbieter: https://elektromobilitaet-schweiz.ch/de/elektromobilitaet/schiffe-boote/ Im Übrigen: An den Kanälen in Deutschland gibt es heute an den Liegestellen für Berufler sehr leistungsstarke Stromzapfsäulen vom WSA. Hier ließe sich mit wenig Aufwand auch für Sportboote auf Langfahrt/Urlaubstörn eine Ladestation schaffen. Klaus, der Möglichkeiten sieht, wenn der Wille da ist Geändert von Fronmobil (21.01.2024 um 11:40 Uhr) |
#18
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Zitat:
Man muss nur wollen, die Technik gibt es schon her.
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#19
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Die Technik gibt es schon lange her, aber der Geldbeutel wird oft streiken. In größeren Häfen wird man da leichter und kostengünstiger zurechtkommen wie in vielen kleinen Häfen. Hier wurde oft vor etlichen Jahren überhaupt erst eine Stromversorgung gebaut, die heute an Grenzen stößt. Um vernünftig laden zu können, wären hohe Investitionen nötig, die sich kleine Vereine oder Hafenbetreiber nicht leisten können. Was kosten 500m neues Erdkabel plus neue Verteilung?
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Gruß Ewald |
#20
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Moin moin,
Zitat:
Aber selbst wenn man mal von 6h Fahrtzeit/d ausgeht, wieviel Energiebedarf wäre das denn? Mit sehr großzügig gerechneten 30kW Dauerlast an der Welle und einem Gesamtwirkungsgrad von 90% im Antriebsstrang müßte man dann während der täglichen Liegezeit 200kWh plus Ladeverluste nachladen - das geht in mit einer 22kW-Wallbox ohne Probleme, und für die braucht man noch lange keine neuen Leitungen vom EVU. Interessant wird das dann, wenn man mal nicht nur alle paar Tage ein einzelnes Schiff mit Elektroantrieb als Gastlieger im Hafen hat sondern mehrere gleichzeitig - dann braucht es in der Tat eine entsprechende Ertüchtigung des Stromnetzes inkl. vermutlich auch der Anschlüsse, aber wenn ich mir das typische Alter von Booten angucke, die bei uns so vorbeikommen ist das keine Aufgabe, die in den nächsten fünf Jahren ansteht. Worüber man allerdings nachdenken kann und in meinen Augen auch sollte wäre in der Tat schon mal die Frage, überhaupt Lademöglichkeiten zu schaffen - man könnte sich ja auch überlegen, falls möglich eine Ladestation für kombinierte Nutzung durch Straßenfahrzeuge und Boote aufzustellen (was bei uns im Hafen z.B. ginge - ein Teil des Gastliegerstegs ist auch per PKW zu erreichen). Ansonsten gilt das Gleiche wie bei der Elektrifizierung im Straßenverkehr - ohne Lademöglichkeiten wird sich niemand ein entsprechendes Boot kaufen und ohne existierende Boote werden Lademöglichkeiten nur zunehmen, wenn man die nicht wirtschaftlich rechnen muß (=sie subventioniert werden oder aber gesetzliche Vorgaben kommen). lg, justme |
#21
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Interessant wäre es, KOnzepte für das jeweilige Revier auszuarbeiten, um zum einen zu große Lücken zu vermeiden und zum anderen Überkapazitäten zu vermeiden. Viel Arbeit, die jemand machen müßte...
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Gruß Ewald
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#22
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Der Einstieg in die emmissionsfreie Antriebstechnik (wohlgemerkt: die Herstellung von Strom verbraucht auch Ressourcen) ist ja gemacht. Das zeigen die deutlich gestiegenen Verkaufszahlen von E-Aussenbordern im niederen Energiebereich. Mit diesen Antrieben lassen sich heute schon kleinere Freizeitboote bewegen.
Um die Umstellung auch für größere Boote zu schaffen, fehlt momentan ganz einfach noch die Technik. Das betrifft sowohl die Lade- als auch die Speicherkapazität. Das Gewichtsproblem nach heutiger Technik und die Lebensdauer von Akkus kommt noch hinzu. Aber die Entwicklung schreitet voran. Und wie schon erwähnt, haben wir ja im Bootssport gerade bei den größeren Booten eine lange Lebensdauer. Genau deshalb ist ein wenig Geduld gefordert. Ich schätze, dass es für größere Boote in 15 Jahren schon handhabbare Lösungen geben wird. Das sehe ich auf jeden Fall im Bereich der Verdränger. Und vieleicht werden dann die Verdränger wegen der Gewichtsprobleme der zu bewegenden Masse auch nicht mehr aus Stahl sein, sondern aus einem anderen, leichtern Material, was die Elektrifizierung begünstigt. Vielleicht Aluminium? Ob es jemals rein elektrisch betriebene Gleiter mit mehreren Kabinen in der Klasse >35 Fuß geben wird, ist zudem eine spannende Frage. Daran gleube ich heute noch nicht. Aber wer weiß...
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Gruß Axel * Lebenskünstler, Gaunereien aller Art *
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#23
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Meiner Meinung nach wäre ein Hybrid für einen Verdränger ideal.
20 kw elektrisch mit 50 kWh Batterie. Damit könnten wahrscheinlich 20% aller Fahrten gedeckt werden. Für die restlichen 80% synthetischen Kraftstoff. Bei Segelyachten mit Flautenschieber, wäre das wahrscheinlich jetzt schon umsetzbar. Aber was die Ladeinfrastruktur in kleinen Vereinen betrifft, weicht das was ich lese völlig von der Realität ab. Ewald hat das ganz richtig erkannt, es müssten in 90% der Vereine neue Infrastruktur geschaffen werden. Undzwar im großen Stil. Sagen wir mal ein Verein sagt zu seinen Mitgliedern, ihr könnt alle nur 3,5KW nutzen, plant eure Fahrten so das es klappt. Für die Gäste oder ungeplanten Schnellladungen bauen wir 10x22kw Ladesäulen, das gibt weder die Zuleitung zu den Vereinen her noch der Trafo. Wann wird die Energie benötigt ? Bei einer Fahrtenyacht, Nachts tagsüber sind die unterwegs. Was bringt das ganze an Ersparnis? Ich spreche jetzt mal von mir: 130 Motorstunden a 3,5l ~ 450l pro Jahr plus bisschen Heizung großzügig 500l pro Jahr. Gut nun bin ich kein Rentner. Ab wann sollte sowas den wirtschaftlich werden ? Sowohl für den Verein als auch für mich ? Da muss ein Umdenken an ganz anderer Stelle kommen.
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Hubraum ist durch nichts zu ersetzen
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#24
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Es gibt selbst hier im Forum schon erste Erfahrungen zu dem Thema. Denn wie so oft sind eigene Erfahrungen immer noch dem üblichen Stammtisch vorzuziehen.
Wer selber mal einen Blick in die Praxis riskieren will: https://www.naturalyachts.com/de/charter
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Gruß Ingo |
#25
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Also bei uns im Hafen gibt´s einen, sogar mit nem Gleiter.
Es braucht eigentlich keine dezidierte Ladesäule. Nur nen gscheiten Drehstromanschluss. Hat ihm der Hafenbesitzer spendiert. Hab für´s E-Auto auch so nen mobilen Lader: https://www.mobilityhouse.com/de_de/...AaAlG0EALw_wcB Falls man mal irgendwo übernachtet, wo weit und breit keine Ladesäule / Wallbox ist. Aber Steckdosen gibt´s eigentlich überall. Das wäre auch was für Boote. 22kW sind ja schon was. Allerdings sehe ich den Sinn von nem E-Antrieb beim Boot eher net. Es gibt ja keinen Vorteil durch Rekuperation oder sowas. Mit dem Eigner des Bootes habe ich gesprochen. Reichweite wäre für den Bodensee auch in Gleitfahrt absolut o.k. (Hab´s vergessen, aber ich meine so 25 Seemeilen locker). Was er sagt ist halt: Der Akku ist zu schwer. Das Boot verhält sich beim Übergang zum gleiten wie ne schwangere Ente. Also eher was für Verdränger. Für meinen Segler wäre es denkbar (da spielt Gewicht ja kaum eine Rolle, bzw. der Volvo Gusshaufen ist ja an sich eh schon so schwer, dass man dafür viel Akku einbauen könnte).
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war! Geändert von Fraenkie (21.01.2024 um 14:54 Uhr) |
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