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  #1  
Alt 01.11.2009, 19:43
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Standard Lexikon Hamburger Schnack

Hier gibt es nichts zu kaufen. Ich habe eine kleine Sammlung mit typisch Hamburger Begriffen, wie z.B. "angetütert". Wenn also einer einen Begriff sucht, einfach mal reinschauen. Sollte ich einen Begriff vergessen haben, dann immer her damit.

http://www.useup.de/hamburg/hamburg.htm
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Gruß aus Hamburg
Sven


Ich bin nicht gestört, ich bin verhaltensflexibel.
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  #2  
Alt 02.11.2009, 19:12
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Standard Hamburg eine Haltung

Moin Sven,

ich als Hamburger Junge habe mit Freuden deine Seite und das Lexika gelesen.
Meine ersten 20 Lebensjahre habe ich in Hamburg verlebt.
99% der Begriffe aus dem Lexika sind mir geläufig.
Es war für mich eine Zeitreise zurück.
Danke

Hamburg ist keine Stadt, sondern eine Haltung.
Das ist eine Geschichte von Niklas Maak.
Der Text ist hier zu finden -> Hamburg eine Haltung
Viel Spass damit.

PS: Mein 80 Jahre altes Holzboot ist ursprünglich ein Hamburger Elbfischer.
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Gruß Uwe - und hier meine Homepage
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  #3  
Alt 06.11.2009, 16:08
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Moin Sven,

danke, wirklich schon zu lesen.

Als lütter Buttje hab ich mich immer gefreut, wenns von Oma was zum schnopen (=naschen) gab.

Kanzler
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  #4  
Alt 06.11.2009, 16:52
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Super, ich hab ein paar Jahre in Hamburg gewohnt, und das geeeeerneee.... und fahre immer wieder gern hin. Und hier im Binnenland werde ich immer wieder gefragt, warum meine beiden Boote "Fofftein" und "Daddeldu" heißen.
Gruss aus dem Münsterland,
Dieter
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  #5  
Alt 07.11.2009, 13:00
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Zitat:
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Moin Sven,

danke, wirklich schon zu lesen.

Als lütter Buttje hab ich mich immer gefreut, wenns von Oma was zum schnopen (=naschen) gab.

Kanzler
Das erging mir nicht anders. Ist im Lexikon aufgenommen. Im Tante Emma Laden gab es immer eine riesen Auswahl, das Stück zu 3 Pfennige, was dann in einer spitzen Papiertüte landete.
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Gruß aus Hamburg
Sven


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  #6  
Alt 07.11.2009, 21:24
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Das Problem ist eigendlich, was ist typisch Hamburgisch und was ist Pattdeutsch.
Hier sind die Grenzen fließend.
Aber schau dir mal folgende Begriffe an:

antüdeln
1. wer sich antüdelt, zieht sich an.
2. Aber das Ankleiden, z.B. für eine Feier, kann schon einige Zeit her sein und der betreffende sich im Laufe des Abends "einen angetüdelt" haben, nämlich einen Schwips (betrunken).

högen
sich högen, diebische Freude

Hechtsuppe
Mach mal die Tür zu, es zieht wie Hechtsuppe. Starke Zugluft in Räumen, z.B. wenn Fenster und Tür gleichzeitig geöffnet sind, aber auch im Freien, wenn der Wind durch eine Gasse, über eine Bergspitze usw. pfeift.

Kachelzähler
Die "Kachelzähler" sind die Langsamfahrer im Elb-Tunnel; diejenigen, die eben so langsam fahren, dass man die Kacheln an der Tunnelwand dabei zählen kann.

muksch
muksch sein. wenn jemand mucksch ist dann ist er schlecht gelaunt, bockig, beleidigt. De weer den ganzen Ovend mucksch.

Stremel
Ein Stremel ist ein langer, schmaler Streifen. Der kann sowohl aus Stoff, Papier und Leder sein oder auch eine Zeiteinheit beschreiben. Bekannt ist auch der Stremellachs, Lachs in schmalen Stücken als geräucherte Variante.

fünsch oder fühnsch
1. werden oder sein. Meint böse werden oder sein.
2. Wenn er durch plötzlich aufsteigenden Ärger "in brass" geraten, also wütend geworden ist.

Bonsche
Bonbon

Hottentotten
die aus Übersee

Der Hamburger DOM
das ist ein Stück Tradition der Hansestadt, der alljährlich rund neun Millionen Besucher und Besucherinnen in seinen Bann zieht. Der Hamburger DOM - das ist das größte Volksfest des Nordens mit Garantie für Spaß, Nostalgie und Nervenkitzel.
Der Hamburger DOM hat seine historischen Ursprünge im 11. Jahrhundert. Im damaligen Hamburger Marien-Dom suchten Händler und Handwerker, aber auch Gaukler und Quacksalber Schutz vor Wind und Wetter. Den Domherrn, den rotbärtigen Erzbischof Burchard von Bremen, störte das weltlich bunte Treiben in seiner Kirche. Er erteilte den Schaustellern 1334 Hausverbot bei Strafe des Kirchenbannes.
Das allerdings nahmen die Kirchgänger übel. Wenn es um Tradition geht, sind die Hamburger schon immer "komisch" gewesen, was in typischem hanseatischen Understatement keinesfalls lustig gilt, sondern eine sehr ernst zu nehmende Gemütsregung anzeigt. Und diese läßt sich selbst von einem Erzbischof nicht beeinflussen. Kurz: Erzbischof Burchard unterließ nicht nur da Bannschleudern, sondern gestattete sogar 1337 ausdrücklich die Anwesenheit der Händler im DOM, jedoch nur bei "Hamburger Schietwetter".
Und so blieb der Markt im Dom, bis der Bau 1804 abgerissen wurde. Danach zogen die Händler und Schausteller durch die Hamburger Stadtteile – ohne festen Standort. Der wurde ihnen erst 1893 zugeteilt: das Heiligengeistfeld.
Nomen est omen: Die Volksfeste heißen heute noch nach dem ursprünglichen Standort ``DOM". Zum Winterdom (Dommarkt) kam 1947 noch der Sommerdom (Hummelfest) hinzu und seit 1948 wird der Frühlingsdom (Frühlingsfest) auf dem Heiligengeistfeld abgehalten.
Mit drei Veranstaltungen (Frühling, Sommer und Winter) ist der Hamburger DOM das größte Volksfest des Nordens und längstes Volksfest Deutschlands.

Klacks
das ist ein Klacks, das ist (geht) leicht, Leichtigkeit

mit Schmackes
mit Schwung

Lamperie
Fußleiste

Mitschnacker
So nennt man jemanden, der Kinder auf der Straße anspricht, ihnen evtl. Schokolade oder Bonbons schenkt und sie unter einem Vorwand bittet, mit ihnen zu kommen (in schlechter Absicht). Man nennt sie auch “Schokoladenonkel”.

Nicht ganz bei Groschen sein
heißt, nicht alle Tassen im Schrank haben. Stammt noch aus der DM-Zeit, als das 10-Pfennig-Stück Groschen genannt wurde.

tüddeln
tüddeln bedeutet spinnen, quatsch erzählen. Redensart: Erzähl doch nich sonn Tütelkram!

Wippstert
beschreibt eine hibbelige, nervöse Person. Ist eher witzig gemeint, als ermahnend.

Hamburger Frühstück
Echte Kemm'sche Kuchen mit Butter auf einem Rundstück

Kemm'sche Kuchen
Bereits im Jahre 1769 – als Altona (heute Hamburg-Altona) noch dänisch war – wird die Familie Kemm als dort ansässige Konditoren und Bäcker erwähnt. Aber erst 13 Jahre später, 1782, begann die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens mit den Kemm’schen Kuchen, die zum Traditionsgebäck wurden. In einer Zeit, in der aufgrund der langen Transportwege vom Süden in den Norden die bereits bekannten und geschätzten Lebkuchen wegen mangelnder Haltbarkeit nicht verfügbar waren, entwickelte man im Norden Deutschlands eine Methode, dies zu ändern. Es entstanden zunächst doppelt gebrannte Lebkuchen – ähnlich dem Zwieback – anfangs allerdings zu dick, hart und schwer essbar. Daraus ist letztlich der Braune Kuchen und speziell der Echte Kemm’sche Kuchen entstanden.

Buttje
nennt man einen richtigen Hamburger Jung. Die Verkleinerungsform der Bezeichnung für den Speisefisch Butt wird als Koseform für den Ausdruck "kleiner Junge" gebraucht. Jedoch war das nicht immer so, und früher galten die Buttjes oder Butscher keineswegs als kleine, " nüddeliche" Racker, sondern so bezeichnete man bis Ende des 19. Jahrhunderts in der Regel grobe, unangenehme Kerle, für die erst dann allmählich die Bezeichnung - Briet aufkam. Aber ob niedlich oder rüde, bekämpft haben sich die Straßenjungs zu allen Zeiten, und kamen kleine Städter einmal zum Ausflug nach Finkenwerder, dauerte es bestimmt nicht lange, bis so etwas wie das im Hamburgischen Wörterbucharchiv belegte " Hamburger Buttcher, Fingerlutscher" gebrüllt wurde. Die Ausdrücke "Knabe" oder "Bub" sind in Hamburg ungebräuchlich.

Alter und Alte
sind weitverbreitete Anreden, die sich ungeniert durch die Konversation selbst jüngster Schulkinder ziehen und in schlichteren Sprachkreisen bis weit über die Jugend hinaus geläufig bleiben. Häufig wird das " t " als " d " gesprochen, manchmal verschwindet es auch ganz oder wird zu einem zweiten " l ". Diese Variante klingt dann noch beindruckener, wenn ein kurzes " Eh " davorgeschaltet wird Es bewirkt eine minimale Pause, die aber die Anrede um so besser zur Geltung gelangen läßt, z.B. in: " Eh, Aller, hömmazuh " (hör einmal zu).

Dobbas
ist ein Begriff zur Bezeichnung einer großen, schweren Sache, eines dicken Brockens. Wenn die Queen Mary 2 die Elbe hochkommt, könnte es z.B. heißen: " Was `n Dobbas ".

Tja, und dann gibt es noch das Hamburgische Wörterbuch

Aber das ist natürlich nicht so schön wie ein selbst erstelltes.

PS: hab da noch was....

Wir schreim das Jah 50 voer Kristi. Ganz Gallien is inne Hant vonnie Römer...
Ganz Gallien? Nee! Da giepas ein Dorf mit steifnackige Feffersäcke, die ümmer noch Sperenzien machen un sich vonnie Quiddjes nich unnerkriegn lassn. Unnas Lehm is kein Zuckerschleckn nich füer die römischn Legonehre, die innie Kasern von Wandsbaccus, Harfestum, Altonum un Lurupum auf Possn stehn...

Quelle: Aterix hamburgisch
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  #7  
Alt 07.11.2009, 21:33
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Hallo Sven,

nicht nur das HH Lexika, mir gefällt die ganze Internetseite sehr gut.
Ein wenig Neid wegen deinem Hausboot kann ich nicht verbergen

Warum steht der Artikel im Werbeforum??
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Gruß Frank


Am Ende ist es egal, wie viele Atemzüge du gemacht hast, wichtig ist wie viele Momente dir den Atem geraubt haben.

Geändert von trockenangler (07.11.2009 um 21:37 Uhr) Grund: zweideutig
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  #8  
Alt 08.11.2009, 17:54
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Zitat:
Zitat von kuttjo Beitrag anzeigen
Das Problem ist eigendlich, was ist typisch Hamburgisch und was ist Pattdeutsch.
Hier sind die Grenzen fließend.
Aber schau dir mal folgende Begriffe an:

antüdeln
1. wer sich antüdelt, zieht sich an.
2. Aber das Ankleiden, z.B. für eine Feier, kann schon einige Zeit her sein und der betreffende sich im Laufe des Abends "einen angetüdelt" haben, nämlich einen Schwips (betrunken).

högen
sich högen, diebische Freude

Hechtsuppe
Mach mal die Tür zu, es zieht wie Hechtsuppe. Starke Zugluft in Räumen, z.B. wenn Fenster und Tür gleichzeitig geöffnet sind, aber auch im Freien, wenn der Wind durch eine Gasse, über eine Bergspitze usw. pfeift.

Kachelzähler
Die "Kachelzähler" sind die Langsamfahrer im Elb-Tunnel; diejenigen, die eben so langsam fahren, dass man die Kacheln an der Tunnelwand dabei zählen kann.

muksch
muksch sein. wenn jemand mucksch ist dann ist er schlecht gelaunt, bockig, beleidigt. De weer den ganzen Ovend mucksch.

Stremel
Ein Stremel ist ein langer, schmaler Streifen. Der kann sowohl aus Stoff, Papier und Leder sein oder auch eine Zeiteinheit beschreiben. Bekannt ist auch der Stremellachs, Lachs in schmalen Stücken als geräucherte Variante.

fünsch oder fühnsch
1. werden oder sein. Meint böse werden oder sein.
2. Wenn er durch plötzlich aufsteigenden Ärger "in brass" geraten, also wütend geworden ist.

Bonsche
Bonbon

Hottentotten
die aus Übersee

Der Hamburger DOM
das ist ein Stück Tradition der Hansestadt, der alljährlich rund neun Millionen Besucher und Besucherinnen in seinen Bann zieht. Der Hamburger DOM - das ist das größte Volksfest des Nordens mit Garantie für Spaß, Nostalgie und Nervenkitzel.
Der Hamburger DOM hat seine historischen Ursprünge im 11. Jahrhundert. Im damaligen Hamburger Marien-Dom suchten Händler und Handwerker, aber auch Gaukler und Quacksalber Schutz vor Wind und Wetter. Den Domherrn, den rotbärtigen Erzbischof Burchard von Bremen, störte das weltlich bunte Treiben in seiner Kirche. Er erteilte den Schaustellern 1334 Hausverbot bei Strafe des Kirchenbannes.
Das allerdings nahmen die Kirchgänger übel. Wenn es um Tradition geht, sind die Hamburger schon immer "komisch" gewesen, was in typischem hanseatischen Understatement keinesfalls lustig gilt, sondern eine sehr ernst zu nehmende Gemütsregung anzeigt. Und diese läßt sich selbst von einem Erzbischof nicht beeinflussen. Kurz: Erzbischof Burchard unterließ nicht nur da Bannschleudern, sondern gestattete sogar 1337 ausdrücklich die Anwesenheit der Händler im DOM, jedoch nur bei "Hamburger Schietwetter".
Und so blieb der Markt im Dom, bis der Bau 1804 abgerissen wurde. Danach zogen die Händler und Schausteller durch die Hamburger Stadtteile – ohne festen Standort. Der wurde ihnen erst 1893 zugeteilt: das Heiligengeistfeld.
Nomen est omen: Die Volksfeste heißen heute noch nach dem ursprünglichen Standort ``DOM". Zum Winterdom (Dommarkt) kam 1947 noch der Sommerdom (Hummelfest) hinzu und seit 1948 wird der Frühlingsdom (Frühlingsfest) auf dem Heiligengeistfeld abgehalten.
Mit drei Veranstaltungen (Frühling, Sommer und Winter) ist der Hamburger DOM das größte Volksfest des Nordens und längstes Volksfest Deutschlands.

Klacks
das ist ein Klacks, das ist (geht) leicht, Leichtigkeit

mit Schmackes
mit Schwung

Lamperie
Fußleiste

Mitschnacker
So nennt man jemanden, der Kinder auf der Straße anspricht, ihnen evtl. Schokolade oder Bonbons schenkt und sie unter einem Vorwand bittet, mit ihnen zu kommen (in schlechter Absicht). Man nennt sie auch “Schokoladenonkel”.

Nicht ganz bei Groschen sein
heißt, nicht alle Tassen im Schrank haben. Stammt noch aus der DM-Zeit, als das 10-Pfennig-Stück Groschen genannt wurde.

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tüddeln bedeutet spinnen, quatsch erzählen. Redensart: Erzähl doch nich sonn Tütelkram!

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beschreibt eine hibbelige, nervöse Person. Ist eher witzig gemeint, als ermahnend.

Hamburger Frühstück
Echte Kemm'sche Kuchen mit Butter auf einem Rundstück

Kemm'sche Kuchen
Bereits im Jahre 1769 – als Altona (heute Hamburg-Altona) noch dänisch war – wird die Familie Kemm als dort ansässige Konditoren und Bäcker erwähnt. Aber erst 13 Jahre später, 1782, begann die erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens mit den Kemm’schen Kuchen, die zum Traditionsgebäck wurden. In einer Zeit, in der aufgrund der langen Transportwege vom Süden in den Norden die bereits bekannten und geschätzten Lebkuchen wegen mangelnder Haltbarkeit nicht verfügbar waren, entwickelte man im Norden Deutschlands eine Methode, dies zu ändern. Es entstanden zunächst doppelt gebrannte Lebkuchen – ähnlich dem Zwieback – anfangs allerdings zu dick, hart und schwer essbar. Daraus ist letztlich der Braune Kuchen und speziell der Echte Kemm’sche Kuchen entstanden.

Buttje
nennt man einen richtigen Hamburger Jung. Die Verkleinerungsform der Bezeichnung für den Speisefisch Butt wird als Koseform für den Ausdruck "kleiner Junge" gebraucht. Jedoch war das nicht immer so, und früher galten die Buttjes oder Butscher keineswegs als kleine, " nüddeliche" Racker, sondern so bezeichnete man bis Ende des 19. Jahrhunderts in der Regel grobe, unangenehme Kerle, für die erst dann allmählich die Bezeichnung - Briet aufkam. Aber ob niedlich oder rüde, bekämpft haben sich die Straßenjungs zu allen Zeiten, und kamen kleine Städter einmal zum Ausflug nach Finkenwerder, dauerte es bestimmt nicht lange, bis so etwas wie das im Hamburgischen Wörterbucharchiv belegte " Hamburger Buttcher, Fingerlutscher" gebrüllt wurde. Die Ausdrücke "Knabe" oder "Bub" sind in Hamburg ungebräuchlich.

Alter und Alte
sind weitverbreitete Anreden, die sich ungeniert durch die Konversation selbst jüngster Schulkinder ziehen und in schlichteren Sprachkreisen bis weit über die Jugend hinaus geläufig bleiben. Häufig wird das " t " als " d " gesprochen, manchmal verschwindet es auch ganz oder wird zu einem zweiten " l ". Diese Variante klingt dann noch beindruckener, wenn ein kurzes " Eh " davorgeschaltet wird Es bewirkt eine minimale Pause, die aber die Anrede um so besser zur Geltung gelangen läßt, z.B. in: " Eh, Aller, hömmazuh " (hör einmal zu).

Dobbas
ist ein Begriff zur Bezeichnung einer großen, schweren Sache, eines dicken Brockens. Wenn die Queen Mary 2 die Elbe hochkommt, könnte es z.B. heißen: " Was `n Dobbas ".

Tja, und dann gibt es noch das Hamburgische Wörterbuch

Aber das ist natürlich nicht so schön wie ein selbst erstelltes.

PS: hab da noch was....

Wir schreim das Jah 50 voer Kristi. Ganz Gallien is inne Hant vonnie Römer...
Ganz Gallien? Nee! Da giepas ein Dorf mit steifnackige Feffersäcke, die ümmer noch Sperenzien machen un sich vonnie Quiddjes nich unnerkriegn lassn. Unnas Lehm is kein Zuckerschleckn nich füer die römischn Legonehre, die innie Kasern von Wandsbaccus, Harfestum, Altonum un Lurupum auf Possn stehn...

Quelle: Aterix hamburgisch

Danke jetzt hast Du mir aber Arbeit aufgebürdet

Aber schön, nun wächst es weiter
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  #9  
Alt 08.11.2009, 17:56
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Hallo Sven,

nicht nur das HH Lexika, mir gefällt die ganze Internetseite sehr gut.
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Warum steht der Artikel im Werbeforum??
Weil ich ja gewissermaßen für meine Homepage Werbung mache und da schien mir das nur logisch. Und es ist doch auch mal schön, für etwas Werbung zu machen, was kein Geld kostet
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Sven


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  #10  
Alt 08.11.2009, 20:34
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Glaube "Selters"=(Mineralwasser) fehlt noch in deiner Liste
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Gruß,
Sebastian

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  #11  
Alt 08.11.2009, 21:37
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Gerade noch was eingefallen:

"das kiddelt" für "das kitzelt".

Kanzler
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  #12  
Alt 09.11.2009, 00:21
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So, habe jetzt wieder ein paar Dinge eingearbeitet. Bitte nicht auf den Schlips getreten fühlen, wenn etwas nicht aufgenommen wurde.

Danke, an alle, den es gefallen hat oder die Begriffe dazu beigetragen haben.
__________________
Gruß aus Hamburg
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  #13  
Alt 09.11.2009, 17:27
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Hallo Sven,
heute morgen hab ich beim Kaffee-Kochen vor mich hingepfiffen und dann wurd mir bewusst, daß Du quasi noch ein ganzes Lied aufnehmen kannst, Ich weiß aber nur noch den Anfang, und wenn Jemand den ganzen Text hätte oder mir sogar mit einer MP3 helfen könnte, wäre ich glücklich. Ich such das Ding seit Jahren schon, ich meine, das war von Willem. Ich versuch es einigermassen wiederzugeben:
Un dann snap ik mienen Zampel ( Beutel der Hafenarbeiter, morgens mit Verpflegung gefüllt und nach der Schicht mit den Sampels (( abgeleitet von sample=Muster, die gezogen wurden)) )
und mien kaffee-ting, und dann daddel ich ganz sutje rop de bahn
und da teuft of mi de Ole mit de ganze Gang ( Gang= Mannschaft, Schiet-Gang=Unternehmen, das seine Dienste zum Reinigen der Bilge anbot, greune Gang=Zoll, schwatte Gang=Zollfahndung)
und ich froag den Olen "wat givt hüet to doan"
Aus dem gleichen Song kommt noch der Viez oder Schoppen-Viez=Vorarbeiter.
Is´n Arbeet bannig schwoar.
Mehr fällt mir aus dem Lied so nicht ein, aber vielleicht kennt es Jemand.
Sonst hätte ich noch anzubieten: die Kanteng, die Kaffeeklappe, den 1., 2., 3. Boden im Schuppen (woanders heisst das Stockwerk).
Und zu der "Tante Meier" auf Deiner Website: Wenn Du bei gutem Wasserstand ins Nikolaifleet fährst, entdeckst Du noch an den flleetwärtigen Fassaden die Spuren, die "Tante Meier" dort hinterlassen hat, wo sie aussenbords angebaut war, mit direktem Abfluss ins Fleet, ohne Rohr natürlich. Das bleibt nu aber unter uns, sieht ja hässlich aus, wenn mans weiß
Und ganz wichtig: Mann inne Tünn.....

Sammeln wir weiter,
Gruß aus dem Münsterland,
Dieter
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  #14  
Alt 11.11.2009, 02:20
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Moin Sven,

danke, wirklich schon zu lesen.

Als lütter Buttje hab ich mich immer gefreut, wenns von Oma was zum schnopen (=naschen) gab.

Kanzler
Mohltied (Mahlzeit)


Bei mir gabs nichts zu schnopen. Bei mir gabs höchstens mit richtig Knööv (Kraft) was an die Rüstüten (Ohren), wenn ich mein Dassel (Kopf) in den Schnopschrank gesteckt habe. Das gab immer nen Dunnerweer (Donnerwetter / Gewitter) dass ich anfing zu bibbern (zittern). Ich bin dann immer lieber utbüxt (abgehauen) und bin butschern (draußen rumtreiben) gegangen.
Als ich wieder Tohuus (Zuhause) war, zog ich die Finsterlaken (Gardinen) zu und ging in die Koje.

Nächsten Tag hatte ich dann Stuhmarrest...
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Heute wegen gestern geschlossen...

Gruss Dieter
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  #15  
Alt 11.11.2009, 06:46
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Grins.... wenn ich am WE aus der Nachschicht komme, habe ich mir schon Zeit für Eure tollen Begriffe eingeplant.

Danke
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Gruß aus Hamburg
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  #16  
Alt 16.11.2009, 19:37
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Standard hab da noch welche gefunden

hab da noch welche gefunden:

Achterndiek = abgelegener Ort (weltläufig seit einem Chanson von Hans Scheibner)
Alsterhaus = namhaftes Kaufhaus am Jungfernstieg
apsabbln = erschöpfend diskutieren
Bagalutn = zwielichtige Draufgänger (seit Torfrock auch in Hamburg heimisch)
Bambusn = Taugenichtse, Strolche
Bückl = kurz für Bückling: geräucherter Hering
Buddelei = Erdarbeiten
Buddl = Flasche (aus frz.: bouteille)
büschn = ein wenig, bisschen
Büx = Hose
daddldu = fertig, aus (aus engl.: that'll do)
Dösbatteligkeit = unbeholfenes Verhalten
eisch = attraktiv
Feffersack = unfreundliches Wort für den typischen Hamburger Kaufmann
Flunsch = Mund, besonders beim eingeschnappten, beleidigten Gesichtsausdruck
Hamburger Speck = auf Jahrmärkten feil gebotene Schaummasse, weich und wabbelig
Hippodrom = legendäres Vergnügungslokal auf St. Pauli
Höker = Kleinhändler
Holssn = Bier der gleichnamigen Hamburger Brauerei
kiebich = vorlaut, frech
Klump: in Klump haun = durch rohe Gewalt verdichten
Macker = Partner, Kollege, Freund, Mann
Malör = Unglück (aus frz.: malheur)
Moors = körpereigener Sitzteil, rückwärtige Front, Hinterster
nüdelich = niedlich
P: 'n P voersetzn = beenden
Pannkoknkapelle = typische kleine Harnburger Big-Band-Formation
Plantn un Blom = Erholungs- und Freizeitpark zwischen Dammtor und Hafen
Putzbüdl = Barbier, Frisör
Schiet = Schmutz, Dreck, Scheiße
schnackn = sprechen, reden
Schnöseldorf = verballhornt aus dem Schickimicki-Stadtteil Pöseldorf
sinnich = bedächtig, gemütlich
Spackn = widerlicher Kerl, Dummkopf
Spöknkram = unerklärliches Phänomen
Stahklupp = historische Konzerthalle auf der Großen Freiheit
stantepeh = unverzüglich (aus lat. stante pede: stehenden Fußes)
Tatter = Zittern (hauiiges Altersgebrechen)
Töle = abwertend: Hund, Köter
verknusn = vertragen, ertragen
wechschnassln = genüsslich verzehren

(nicht überprüft, ob schon vorhanden)
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Alt 16.11.2009, 22:02
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Meine Oma sprach noch fliessend Platt. Meine Eltern schon nicht mehr. Ich finde es schade, das es langsam verschwindet. Gerade weil es eine anerkannte Sprache ist und nicht nur ein Dialekt wie bayrisch.
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Gruß aus Hamburg
Sven


Ich bin nicht gestört, ich bin verhaltensflexibel.
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