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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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Schleusenrally im Herzen Frankreichs
Törnbericht 2014: „La Ecluse prochaine svp!“
Die diesjährige Sommertour mit unserem Boot „Triton IV“ stand ganz im Zeichen der Schleusen, es sollte nach Frankreich, genauer gesagt nach Burgund auf die schleusenreichsten Kanäle Frankreichs gehen. Als Startpunkt unserer Tour hatten wir La Roche Migennes ausgesucht, dort konnten wir bei google-earth https://www.google.de/maps/place/Mig...ad9d83c8?hl=de einen Hafen mit Slip entdecken, außerdem ist dort eine Mietbootstation von „le boat“, wo wir hofften, unser Auto-Trailer-Gespann abstellen zu können. Die Überschrift unseres Berichtes sagt einfach das meistgesprochene Wort unserer Tour aus: „die nächste Schleuse bitte!“ Es waren auch andere Titel im Gespräch, wie etwa „durch Frankreichs Herz“ oder „wo Frankreich am französischsten ist“ oder auch „die Schleusenflüsterer! Leider sind die dortigen Kanäle nur noch zufällig mit Kilometersteinen versehen, die Schleusen haben Nummern, aber die Entfernungen werden meist nur zum nächstgrößeren Hafen angegeben. Wir haben also nicht ein korrektes Logbuch führen können, aber das wäre auch etwas übertrieben gewesen. Nach meiner Übersichtskarte der schiffbaren Binnengewässer Frankreichs sind wir 682 km gefahren und haben 389 Schleusen und 4 Tunnels passiert. Dabei sind wir über den ehemals höchsten Scheitel (376 m bei Pouilly en Auxois) eines europäischen Kanals gefahren. Heute ist der Main-Donau-Kanal mit 406 m der höchste in Europa, der alte Ludwig-Main-Donau-Kanal war mit 417 m sogar noch etwas höher. Beide Kanäle haben wir schon bereist, den alten Ludwig-Kanal allerdings nur mit dem Fahrrad. Die Bilder dieser Tour sind hier: https://picasaweb.google.com/1130238...0/Burgund2014# zu sehen. 7.6. Pfingstsamstag, alles ist gepackt, gegen 14:00 starten wir, denn es ist noch einen Besuch bei unseren Kindern und vielen Freunden in der Eifel angesagt. 8.6. Gegen 12:00 Uhr starten wir von Kall Richtung Trier, Luxembourg, Metz, Nancy, St. Dizier, Troyes und treffen um 20:00 Uhr mit vollem Bootstank in La Roche Migennes ein, wo alles so aussieht wie bei google-earth vorhergesehen. Um ca. 20:30 schwimmt unser Triton IV im Wasser des Canal de Bourgogne, zufällig kann Georg einer Mitarbeiterin von le boat noch bei einem klemmenden Schlüssel helfen. Es werden kurz noch ein paar Informationen ausgetauscht, die sehr hilfreich waren und dann gibt es um die Ecke eine leckere Pizza und kühles Bier bzw. Rosewein. Die erste Nacht war recht ruhig, obwohl die stark befahrene Eisenbahnstrecke Paris-Lyon am Hafen vorbeiführt. 9.6. Der Pfingstmontag gestaltet sich etwas ruhiger, da wir unsere Vignette zum Befahren französischer Binnenwasserstraßen erst mit Gültigkeit ab Mittwoch, 11-06-14 im Internet bestellt haben. Die Mitarbeiterin von le boat kann uns einen abgeschlossenen Abstellplatz für unser Gespann anbieten, € 42,-/Woche. Ziemlich teuer, aber man kommt uns mit einem Preis für 3 Wochen entgegen, das sind € 126,- , da kann man nicht meckern. Der Hafen, der Slip, die Duschen und Toiletten sind gratis, wo gibt es das sonst noch? Wir werden vom Schleusenmeister gefragt, wann wir denn losfahren wollen, aber vor Mittwoch geht das ja nicht. Wir probieren unsere Klappfahrräder aus, aber für eine größere Tour ist es einfach zu heiß. 10.6. Da heute die Geschäfte wieder geöffnet haben, fahren wir noch einmal mit dem Auto einkaufen. Es gibt in Migennes alle Einkaufsmöglichkeiten, doch für einen großen Leclerc oder einen Baumarkt geht es ziemlich bergauf. Der Attac in Hafennähe hat auch eine Tankstelle, das ist sogar zu Fuß gut möglich. Wir beobachten, wie eine Peniche, ein typisches französisches Kanalschiff per LKW mit Getreide beladen wird. Ein paar Berufsschiffe fahren noch, aber der weitaus größte Part sind Freizeit- und Mietschiffe. Wir grillen ein paar Stücke „falsches“ „faux“-Filet von weißen Rindern auf der Hafenmole und beobachten in der Dämmerung 2 Nutrias, die ihr Revier kontrollieren. 11.6. Heute kann es losgehen! Wir haben am Abend vorher noch entschieden, unsere Tour entgegen der ursprünglichen Planung links herum, also gegen den Uhrzeigersinn zu fahren. So haben wir den als schönsten Kanal gepriesenen Canal du Nivernais zuerst und haben im Falle eines Abbruchs der Tour eine einfachere Bahnverbindung zurück nach La Roche-Migennes. Der Schleusenmeister war auch schon da und fragte wann wir los wollten. Wir meldeten uns für 9:00 an und wurden unter eigener Mithilfe runter in die Yonne geschleust. Die nächsten 11 Schleusen waren mit elektrischem Antrieb ausgerüstet und am frühen Nachmittag erreichten wir Auxerre. Der bedeckte Himmel war aufgeklart, es war wieder sehr warm, so daß wir unseren Stadtbummel durch diese schöne Altstadt für ein kühles Bier unterbrechen mußten. Die Hafenmole vor der Altstadt ist gebührenfrei, aber es hat auch nur wenige Möglichkeiten zum festmachen. Eine öffentliche Toilette kann für € -,40 benutzt werden. 2 dicke Schweinekoteletts finden den Weg in die Pfanne und machen sich dann mit feinen grünen Bohnen auf dem Teller breit. 12.6. Wir haben auf dem Stadtplan von Auxerre den Tour d' Orloge gefunden, den wir Tags zuvor versäumt hatten. Also nochmals in die Stadt auf Besichtigungstour! Danach geht es los, wir nehmen mit der Schleuse 81 den Canal du Nivernais unter den Kiel. Er verläuft bis Vincelottes noch weitgehend im Bett der Yonne. Gabriele liest etwas vom Weinort Irancy vor, ob das der Grund war, daß Georg nach der Mittagspause durch Ungeschick ins Schleusenwasser gefallen ist??? Jedenfalls war er noch nicht ganz wieder aufgetaucht, da stand schon der Schleusenmeister mit einem Rettungsring bereit. Passiert ist nichts, aber ungefährlich ist das auch nicht. Als wir abends Vincelottes erreichten, erzählte ein ortskundiger Holländer, daß die Straße nach Irancy sehr steil sei, also haben wir den Wein im Supermarkt gekauft. Da gab es auch einige Hühnerbeine für den Grill. Als Vorspeise gab es Artischocken mit einer feinen Vinegrette. Der Wein aus Irancy schmeckte sehr gut, aber die Preise haben es auch in sich. Das hat sich während der gesamten Tour so gezeigt, so daß für den gewöhnlichen Durst meist 3- oder 5-Liter-Kartons aus Südfrankreich in der Getränkelast lagen. Bier haben wir weniger getrunken, französisches Bier, wie auch das meistens angebotene holländische sind für Leute aus dem Mutterland des Bieres nicht einer Diskussion wert. 13.6. Es ist sonnig und trocken, Wir gehen nochmal im nahen Supermarkt einkaufen, man weiß ja nie.......obwohl verhungern und verdursten in diesem Teil Frankreichs eigentlich unmöglich ist. Um 11:00 geht es los und nach 14 Schleusen finden wir einen ruhigen Platz am Kanalufer. Die handbetriebenen Schleusen beginnen Spaß zu machen. Aufgrund des Alters ist keine Schleuse wie die andere. Hier findet man Kurbeln, dort große Handräder und da schwere Hebel mit denen die Schleusentore geschlossen und geöffnet werden. Das kann auch von Frauen gemacht werden, so schwer geht das nicht. Häufig sind es Studenten und Studentinnen, die sich in den Ferien was verdienen. Selbstverständlich ist Mithilfe der Besatzungen gern gesehen und wird immer mit einem freundlichen „merci“ gedankt. Wir kennen die automatischen Schleusen in Ostdeutschland und an der Mosel, dort dauert ein Schleusenvorgang etwa 1/2-3/4 Std. Hier ist man in ca. 10-15 min. durch. Das Abendessen bringt noch eine Artischocke und danach leckere Pasta, heute mal ganz vegetarisch. 14.6. Das Wetter scheint sich zu stabilisieren, es ist warm, sonnig und trocken. Das hat bei der Schleuserei den Vorteil, daß wir das Cabrioverdeck die ganze Zeit offen lassen können, so kommt man schnell raus aus dem Boot, die Leiter hoch, um zu helfen. Wir werden mitunter freundlich darauf hingewiesen, daß die Leitern nicht zum Festhalten gedacht sind, bei manchen Leitern oder bei großen Booten ist das auch sinnvoll. Aber bei unserem kleinen Boot drückt man meist ein Auge zu. Wir finden einen schönen Übernachtungsplatz in Tannay. Dort gibt es auch ein Restaurant, wo es Schnecken, Entrecote und zum Nachtisch Käse gibt. 15.6. Sonnig, kühl, windig. Wir können die Duschen einer Bootvermietung kostenlos benutzen und lassen uns mal eines der größten Mietboote zeigen. Den ganzen Luxus muß man natürlich auch bezahlen. Heizung, Klimaanlage, W-Lan, Mikrowelle, Sat-TV und noch viel mehr. Wir tanken noch Frischwasser und finden abends gegen 18:00 einen schönen Liegeplatz vor Schleuse 16, der ersten der bekannten Schleusentreppe von Sardy. Irgendwie haben die Schleusenleute uns überredet, soweit zu fahren, damit wir wohl auch alle Schleusen des Folgetages mitbekommen. Im Kühlschrank, der auf dieser Tour nicht so gut kühlt, sind noch ein paar Koteletts, dazu gibt’s Käse, Kartoffeln und Tomaten. 16.6. Obwohl wir uns für 9:00 Uhr angemeldet hatten, müssen wir bis 9:45 auf die 1. Schleusung warten. Aber dann geht es Schlag auf Schlag. Kaum ist die Schleusenkammer voll und wir können über das Obertor gucken, ist die „prochaine Ecluse“, die nächste Schleuse in Sicht. Hier sind die Tore noch aus Holz und werden mit baumdicken Hebeln bedient. Die Schieber sind aus Stahl und werden mal hoch und mal runter gekurbelt. Es sind aber immer 2 Schleusenmeister dabei, und da auch immer 2 Boote in der Kammer sind, kommen wir kaum dazu, zu helfen. Wir können nirgends sehen, daß irgendwie die Hand für Trinkgeld aufgehalten wird, und da wir das sowieso nicht gut finden, geben wir außer unserer Hilfskraft auch nichts. Gegen 15:00 sind wir auf der Scheitelhaltung angekommen und müssen noch auf ein Boot warten, das uns entgegen kommt. Dann springt die Ampel auf grün und wir fahren durch 3 Tunnels vom Einzugsgebiet der Seine in das der Loire. Hier oben (260 m) ist es recht windig, es gibt einen großen Speichersee für den Kanal, der von Windsurfern belegt ist. Wir fahren noch eine Schleuse abwärts, kaufen in Baye noch etwas ein und machen am Kanalufer mit unseren bewährten Einschlagklampen fest. Der Smutje hielt für heute Hähnchenschenkel mit Tomaten-Zucchini-Gemüse bereit. 17.6. Wir machen uns wie meistens um 9:00 auf den Weg, es ist wolkig und kühl, aber später gewinnt wieder die Sonne die Oberhand. Der Tag plätschert im wahrsten Sinne so vorbei und gegen 15:00 kommen wir nach Chatillon en Bazois. Die Kanaldurchfahrt durch das hübsche Städtchen ist recht bekannt, außerdem gibt es dort Versorgungsmöglichkeiten in Fahrradnähe. Wir tanken mal zur Sicherheit 20 l Benzin und kaufen im Supermarkt ein. Es ist sehr windig, und als wir einen besseren Liegeplatz anfahren wollen setzt unser Boot mal kurz auf, Ernsthaftes ist aber nicht passiert. Unser sicher schon 40 Jahre altes Kunststoffboot ist recht robust und der Anstrich wird in jedem Frühjahr ausgebessert. Gabriele hat im Supermarkt ein hervorragendes Hackfleisch als Offerte gefunden, daraus macht sie einen Haufen Frikadellen. Jetzt kann der Käpptn mal seine Sammlung Moutard (Senf) de Dijon genüßlich ausprobieren! Der mit Estragon hat gewonnen! Nebenbei gab es noch Feldsalat. Die Kohlehydrate wie Kartoffeln, Reis, Nudeln lassen wir meist weg. 18.6. Heute geht es erst um 10:00 los, nach kurzer Zeit bedeutet uns eine recht aufgeregte Frau, daß wir die Schleuse 23 nicht abwärts fahren können, da dort ein Bienenschwarm unterwegs ist. Also fahren wir ganz gemütlich zu Tal, beobachten die zahlreichen Charolais-Rinder-Herden, die hier auf den Weiden grasen. Im östlichen Teils Burgunds dominieren große Getreidefelder die Landschaft, hier ist Fleisch das Hauptprodukt. Vor der Schleuse 23 ist warten angesagt. Wir machen längsseits an einem Schweizer Mietboot http://www.snaily.ch/ fest und werden prompt zu einem Elsässer Gewürztraminer eingeladen. Als die Flasche leer war, kam eine Imkerin vorbei und sagte, wir sollen alles verschließen, dann könnten wir die Schleuse passieren. Man konnte die Bienen deutlich hören und auch sehen, aber ganz so dramatisch kam uns das nicht vor. Wir fuhren noch eine Schleuse weiter, denn danach gab es einen Campingplatz mit Dusche und WC, das war auch mal wieder nötig. Der Grill wurde für 3 dicke Schweinekoteletts angeheizt und dazu gab es einen Gurke-Rote-Beete-Salat, auch nicht alltäglich. 19.6. Wir machen uns wie meistens um 9:00 auf den Weg, die nächste Schleuse wird schon kommen. Sie kam und am Ende des Tages hatten wir den Canal du Nivernais von Auxerre bis Decise in 8 Tagen und 116 Schleusen überwunden. Uns geht es nicht um km und Schleusen, aber wenn es läuft, dann läuft's! Das Wetter war traumhaft und alles hat gepaßt. Hier soll einmal das Schleusenpersonal besonders gewürdigt werden: Freundlichkeit, Hilfe, Auskünfte, immer passend, hilfreich und zutreffend! Der VNF http://www.vnf.fr/vnf/home.vnf?action=vnf ist eine offensichtlich gut und effektiv arbeitende Behörde, wenn wir an einer Schleuse ein blaues T-shirt sehen ist schon klar, das funktioniert. Bemerkenswert ist die Ruhe und Gelassenheit der Mitarbeiter, die wissen ganz einfach, was sie in ihrem Job zu tun haben. Wir erfahren vom letzten Schleusenwärter des Kanals, daß vor der letzten Schleuse ein großer Carrefour-Supermarkt mit Tankstelle in fußläufiger Entfernung ist. Dort gibt es deutschen Spargel zu € 2,- / kg?? Die müssen sich verrechnet haben, aber wir kaufen nicht 2 sondern 3 Pfund, die aber erst am nächsten Tag dran sind. Außerdem tanken wir, weil es so bequem ist noch 20 l Benzin.Wir finden einen schönen Liegeplatz an einer Pizzeria, da es schon etwas später ist, bleibt heute die Küche kalt. Es gibt Pizza mit Entenbrust! 20.6. Wir queren mit Hilfe zweier Automatikschleusen die Loire und gelangen in den „Canal Lateral a la Loire“, den Loire-Seitenkanal. Die Loire ist der größte europäische Fluß, der nicht reguliert ist und der für normale Binnenschiffe auch nicht befahrbar ist. Daher der Seitenkanal. Überquerungen wie in Decise sind nur durch künstliche Stauwehre möglich. Wir kommen an 2 besetzten Storchennestern vorbei und werden von einem Schleusenmeister ermahnt, nicht so schnell zu fahren, hier sind max. 6 km/h erlaubt. Wir geloben Besserung und bummeln hinter einem Charterboot, das wir schon vom Nivernais kennen, hinterher. Gegen 17:00 machen wir hinter der Schleuse Dompierre im Schatten für die Nacht fest. Der Spargel wird von einem Moselriesling begleitet, den wir eigentlich für die netten Schweizer (18.6.) in die Kühlbox gelegt hatten. Doch die haben wir leider nicht nochmal getroffen. In der Dämmerung kommt am gegenüberliegenden Ufer ein Reh vorbei, kurze Zeit später ein Rehbock. Etwas abwärts kontrollieren einige Nutrias (oder Biber) ihr Revier, außer der Natur ist nichts zu hören. 21.6. Der längste Tag des Jahres ist sonnig und warm. Wir fahren mit der vorgeschriebenen Geschwindigket über die Kanalbrücke von Digoin in den Canal du Centre. Die Landschaft läßt immer mal einen Blick in das Tal der Loire zu und wird zunehmend lieblicher. Wir finden einen schönen Liegeplatz hinter einer Schleuse, aber gegen 19:00 kommt ein Mitarbeiter des VNF und bedeutet uns, noch eine Schleuse weiter zu fahren, da in diesem Kanalabschnitt aus Wasserstandsgründen das Wasser sehr stark abgesenkt wird. Und so müssen wir noch eine Schleuse weiter und kommen nach Paray le Monial. Der Liegeplatz ist o.k. Die Straße ist bis 22:00 recht laut, dann wird es ruhiger. Gabriele komponiert aus Tomaten, Eiern und Spargel einen prächtigen Salat, der mit einigen Würstchen hervorragend mundet, Moutard de Dijon, diesmal Provencal paßte bestens. 22.6. Wir starten wie fast immer um 9:30, es ist wie fast immer sonnig und warm, aber 2 Schleusen haben eine Macke. Die hier üblichen Schleusen sind mechanisiert, aber nicht für Selbstbedienung ausgelegt. An einigen Schleusen hat der http://www.ssk-cse.ch einen Aufkleber hinterlassen, wir werden beim nächsten mal einige Aufkleber des www.boote-forum.de dabei haben! In der alten Bergbaustadt Montceau les Mines warten 3 Hebebrücken auf uns, dann sind wir im Hafen. Da morgen der 35. Hochzeitstag ansteht, suchen wir nach einem guten Speiselokal. Wir finden auch ein Hotel, daß einen brauchbaren Eindruck macht. Es gibt einen Spieß mit Jakobsmuschelfleich und etwas Feines vom Rind. Der Rest des Abends ist von wilden Autokorso geprägt, Frankreich hat wohl bei der Fußball-WM irgend etwas gewonnen. 23.6. Es hat abgekühlt und es regnet. Wir brechen erst nach Dusche und Pause gegen 12:00 auf, der nächste „Leclerc“ aber auch Tankstelle und Aldi sind ganz in der Nähe einer Anlegestelle zu finden. Wir bunkern mal alle Vorräte voll, 40 l Sprit, Essen und Trinken für die nächsten 3 Tage. Weiter geht’s, aber die Schleusentechnik bedarf wohl immer eines Personaleinsatzes. Ein recht muffiger Schleusenmeister begleitet uns über die landschaftlich sehr reizvolle Strecke bis zur Scheitelhaltung. Wir bedanken uns mit einem Bier, als Gegenleistung empfiehlt er uns den Liegeplatz am VNF-Hafen. Dort wird der Grill in Betrieb genommen, der 2 Beinscheiben vom Lamm garen muß, grüne Bohnen (die flachen) kommen dazu, und irgendwann wird der Rotwein vom Champagner zum 35. Hochzeitstag abgelöst........... 24.6. In der Nacht hat es reichlich geregnet, aber ab 11:00 kommt die Sonne. Jetzt wird wieder mal bergab geschleust, 4 ziemlich hohe Schleusen, die früher mal 7 Schleusen waren. Die Schleusen sind mit Schwimmpollern ausgerüst und elektrohydraulisch angetrieben. Da wir vom Vorabend angemeldet waren geht das alles ziemlich flott. Der Kanal führt sehr viel Wasser, so daß es schon schwierig wird in den Schleusen unsere Fender zwischen Wand und Boot zu halten. Manchmal muß auch einer raus und das Boot mit der Hand von der Schleusenkante abzuhalten. Es gibt halt mal wieder den einen oder anderen Kratzer..... Wir finden hinter Schleuse 23 einen Liegeplatz und einige Schweinekoteletts müssen gegessen werden, dazu einen grünen mit Gurkensalat. 25.6. Es ist wieder sonnig und warm, bis zur Schleuse 24 fahren wir eine knappe Stunde durch die Weinberge und eine reizvolle Landschaft. Eine ganze Stunde ohne Schleuse?? Irgend etwas fehlt da! Aber zwischen Santenay und Cagny ist der Kanal zwar kurvenreich aber geschickt am Hang angelegt. Dann müssen wir noch 1 Std. warten, da für die nächsten 7 Schleusen Gruppenbildung angesagt ist: Immer eine Gruppe rauf und eine Gruppe runter, in der Mitte ist dann die Begegnung. Die Leute vom VNF haben das alles hervorragend im Griff. Nachmittags erreichen wir kurz vor Chalon sur Saone die letzte Schleuse des Canal du Centre, sie ist über 10 m hoch und hat als Untertor ein sog. Guillotine-Tor, das an 2 schweren Ketten hängt und mit Gegengewichten balanciert ist. Kurz danach sind wir mal wieder in einem Fluß, der Saone, die hier sehr breit ist, aber kaum Strömung hat. Wir biegen Richtung Chalon nach Süden ab und finden einen recht netten Hafen, der aber wohl ausschließlich privat genutzt wird. Also suchen und finden wir einen einfachen Liegeplatz an einem Betonsteg, der von der Jugend auch zum Wasserspringen benutzt wird. Eine Peniche ist schon da, später kommt noch ein Schweizer Boot dazu. Wir helfen etwas beim Anlegen, man bedankt sich mit einer Tafel Schweizer Schoggi, aber nachher fahren sie doch weiter in den kommerziellen Bootshafen. Dem weiblichen Besatzungsteil ist der mögliche nächtliche Schiffsverkehr wohl doch nicht geheuer. Der Smutje kreiert aus Putengulasch, Paprika und ein paar Kartoffeln ein schmackhaftes Abendmahl. 26.6. Es ist wieder sonnig, aber etwas kühler. Wir starten um 8:15 die Saone zu Berg. Ein Geschwindigkeitlimit gibt es hier nicht, aber an den beiden Schleusen müssen wir auf weitere Boote warten, also lohnt es nicht schneller als 10 km/h zu fahren. Die Saone ist breit, gut betonnt und scheint große Wasserstandsschwankungen zu haben. Nennenswerten Verkehr gibt es wohl nicht, ein Frachter kommt uns entgegen. In den beiden Schleusen ist Schwimmwesten-Anlegepflicht, ganz schön warm unter unseren billigen Feststoffwesten. Nach der 2. Schleuse bei Seurre kommt ein schnurgerades Stück Kanal und dann sind wir schon in St.Jean de Losne, dem Zentrum des Sportboot- und Kanal- Tourismus auf Binnengewässern in Frankreich. Wir finden einen freien Platz am Ufer der Saone, satteln unsere Fahrrädchen und suchen nach den vollmundig versprochenen Duschen und WC. Fehlanzeige! In dem großen „Port Fluvial“ mag es das zwar geben, aber da wollen wir nicht rein. Wir schauen mal in die Kirche rein, denn der Kölner Erzbischof Reinald von Dassel, der die Gebeine der heiligen 3 Könige nach Köln gebracht hat, wird mit St. Jean de Losne in Verbindung gebracht. Es ging wohl um eine Papstwahl. Wir fahren noch zum Intermarche einkaufen und beschließen, daß heute die Küche kalt bleibt. Eine Kneipe an der Uferpromenade bietet „beuf Bourgignon“ und „coc au Vin“ an, aber das haben wir auch schon besser gegessen. 27.6. Heute soll es den knapp 30 km langen, schnurgeraden Kanal mit 21 Schleusen nach Dijon gehen. Wir wollen nochmal volltanken, aber die automatische Wassertankstelle in St. Jean de Losne akzeptiert weder Bargeld noch EC- oder Visa-Karte. Wir haben noch genügend im Tank, also auf in den Canal de Bourgogne! Es ereignet sich nichts wesentliches, außer daß in der 2. Schleuse der Schleusenmeister den falschen Schlüssel für die hier elektrische Bedienung dabei hat. In unserem Werkzeugkasten haben wir etwas ähnliches und das geht auch. Kurz vor Dijon ist ein ordentlicher Liegeplatz, der für die Nacht geeignet erscheint. 2 Stück Rindfleisch aus einem Sonderangebot des Intermarche kommen in die Pfanne, aber das Fleisch war gar nicht so gut, wie gewohnt, das 1. mal, daß wir in Frankreich minderwertiges Fleisch bekommen hatten. 28.6. In der Nacht hat es angefangen zu regnen und gegen 9:30 sind wir durch die beiden Schleusen bis zum Hafen von Dijon gefahren. Erst gegen 14:00 Uhr hört der Regen auf und wir fahren mit der Straßenbahn ein paar Stationen bis ins Zentrum von Dijon. Wir besichtigen und fotografieren die üblichen Sehenswürdigkeiten, kaufen ein paar Mitbringsel für die Daheimgebliebenen sowie ein paar Lebensmittel, und fahren dann mit der ultramodernen Straßenbahn zurück. Außer Wasser und Strom bietet der kostenlose Stadthafen nichts besonderes, außerdem ist das Wetter nach wie vor unbeständig. Wir lesen noch etwas, und dann gibt’s gut gewürzte Bratwurst und Brocoli. Als Senf kommt der klassische Dijon-Senf zum Einsatz. 29.6. Es ist immer noch kühl und wolkig, dabei immer wieder etwas Regen, zur Mittagspause in Plombieres auch etwas heftiger. Wir fahren Schleuse für Schleuse weiter, bis gegen 17:00 die Sonne wieder hervorkommt und wir in Pont-de-Pany am Kanalufer festmachen. Die Autobahn und die Landstraße sind hier deutlich weiter weg, so daß wir eine ruhige Nacht erwarten können. Und endlich mal wieder Spagetti mit Tomaten, Käse und Oliven! 30.6. Es ist heiter bis wolkig und kühl, als wir gegen 9:00 einem schwedischen Segelschiff folgen, in deren Kielwasser wir den Tag über bleiben. Nachdem wir 18 Schleusen gemeinsam passiert haben, finden wir in Pont-d'Ouche einen ganz neuen kleinen Hafen vor, mit Bistro, Dusche und WC. Sonja die freundliche junge Hafenchefin hat ein paar leckere, preiswerte Speisen auf der Karte, so daß mal wieder die Pantry kalt bleibt. Vorher trinken wir mit dem schwedischen Paar einen Wein und erfahren dabei, daß sie mit ihrem 10 m Motorsegler 2 Jahre im westlichen Mittelmeer unterwegs waren. Jetzt befinden sie sich auf der Rückfahrt, haben aber wohl deutlich mehr Zeit eingeplant als wir. Wir duschen mal wieder ausgiebig und anschließend serviert uns Sonja eine kleine Leckerei vom Geflügel, dazu gibt es Salat und endlich mal wieder Fritten! Dazu eine kleine Weinprobe, die mit einer wohlsortierten Käseplatte ihren Abschluß findet. http://bistrotduport.weebly.com/ 1.7. Wir wollen heute die letzten 20 Schleusen zu Berg absolvieren und sind entsprechend früh auf den Beinen. Es ist sonnig, etwas nebelig und recht kalt. Der Schleusenmeister der ersten Schleuse macht uns darauf aufmerksam, daß es am Ende des Scheiteltunnels für weitere 2-3 Tage die letzte Tank- und Einkaufsmöglichkeit gibt. Offensichtlich werden heute neue Aushilfskräfte für die Schleusenbedienung angelernt. Das hat auf die Geschwindigkeit und Präzision der Schleusung aber keinerlei Einfluß. In einer der Stauhaltung kommt uns ein finnisches Sportboot mit 300-PS-Außenbordmotor entgegen, auf dem Canal de Bourgogne ein sicher exotischer Anblick. Der müßte ja schon im Leerlauf die 6 km/h Speedlimit überschreiten......Die Landschaft wird lieblicher und bergiger, eines der vielen Chateauneuf de Irgendwo grüßt über das Tal, an einer Schleuse ist ein kleines Museum mit alten landwirtschaftlichen Geräten zu bewundern, und wir werden von einer weiblichen und einer männlichen 2-er-Manschaft zügig den Berg hochgeschleust. Dafür gibt es für die Damen irgendwas aus Schokolade, für die Herren ein Bier. Um 15:00 haben wir den Tunnel de Pouilly und damit den höchsten Punkt unserer Reise erreicht. Wir werden für die Tunnelfahrt instruiert: Rettungswesten anlegen, Handscheinwerfer bereit halten, uns wird ein Funkgerät ausgehändigt, damit wir uns im Notfall melden können. Das ist nicht unser erster langer Kanaltunnel, aber soviel Aufwand hatten wir noch nie. Es dient wohl auch der Sicherheit. Gegen 16:00 kam ein Ausflugsschiff aus dem Tunnel und für uns sprang die Ampel auf grün. Laut Infotafel ist der Tunnel 3333 m lang, die erste Hälfte war beleuchtet, dann mußten wir uns an dem fernen Schein des nördlichen Tunnelportals orientieren. Die roten und grünen Positionsleuchten und eine dicke Taschenlampe erleichtern die Geradeausfahrt und gegen 16:30 kommen wir in Pouilly en Auxois wieder ans Tageslicht. Es öffnet sich ein großes Hafenbecken, wo wir gut liegen können. Es gibt den angekündigten Supermarkt, die Tankstelle (wir tanken nochmal 20 l, das sollte bis zum Ende reichen) und Dusche und Toilette für € 2,-. Wir geben das Funkgerät beim VNF wieder ab und melden uns für 9:00 morgen wieder an. Aus Paprika, Hackfleisch und Reis bastelt der Smutje einen leckeren Eintopf, dann geht es bald ins Bett. 2.7. Kühl und wolkig zeigt sich der Himmel, als wir pünktlich um 9:00 die erste Schleuse passieren. Die Schleusenmeisterin bedeutet uns, ab hier nur die Backbordleinen zu benutzen, denn auf der anderen Seite gibt’s keine Poller. Wir werden 10 mechanische Schleusen heruntergeleitet, dann kommt ein etwa 10km langes Stück ohne Schleusen. Nach der obligatorischen Mittagspause werden wir von einem 4-er-Team weitere 16 Schleusen heruntergeleitet, das geht Schlag auf Schlag, 2 Leute bedienen die Schleuse, in der wir gerade sind, die anderen beiden bereiten schon die nächste Schleuse vor. In der Hauptsaison wird das wohl auch nicht ganz so zügig ablaufen. Aber die Leute vom VNF machen ihren Job ganz perfekt! Wir machen in Marigny an einem total ruhigen Liegeplatz fest und haben mit 26 Schleusen unseren Tagesrekord vom 2-7-2011 http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=137463 überboten. Aber es sollte noch besser kommen! Zu guter Letzt gab es noch 2 köstliche Rindersteaks, zu denen Chicoreesalat gereicht wurde. 3.7. Die Sonne weckt uns und nach dem Frühstück sind wir pünktlich um 9:00 an Schleuse 27 und treffen die gleiche Mannschaft wie am Tag zuvor. Das Team arbeitet perfekt und um 15:30 haben wir 29 (in Worten: neunundzwanzig!) Schleusen passiert. Dafür gibt der Käppt'n schon mal eine Spätlese von der Mosel aus! Wir mußten immer mal wieder den Motor hochfahren um Kraut aus dem Propeller zu fischen, aber auch das hat uns nicht über Gebühr behindert. In Venarey wird ein Supermarkt in 500m Entfernung angepriesen, aber der ist sicher 1km weiter entfernt! Das ist ein Fußweg, den wir lieber mit unseren Fahrrädern gemacht hätten. Dafür werden wir mit 2 richtig dicken Schweinekoteletts und grünen Bohnen entschädigt. Am Abend findet sich noch eine französische Familie ein, mit denen wir einige Flaschen Wein austauschen und dabei über Gott, die Welt und vor Allem über Europa sprechen. Wir empfinden es als sehr beruhigend, daß die Fragen des allgemeinen Lebens bei uns wie auch in Frankreich gleich gestellt werden und auch sehr ähnliche Antworten finden. 4.7. Es ist kühl und es regnet etwas, immer wieder hören wir etwas Gewitterdonner. Das prächtige Wetter der ersten 4 Wochen ist wohl vorbei. Wir finden im Örtchen Cry einen ruhigen Liegeplatz. Ruhig heißt nicht, daß die Frösche sich daran halten, aber mit der Dunkelheit herrscht auch bei denen Ruhe. Die Pfanne wird für 2 feine Entenkeulen angeheizt, derweil Gabriele Ihren weltweit bekannten 5-Sterne-Kartoffelsalat zubereitet. 5.7. Kühl und regnerisch, aber gegen 9:30 fahren wir bei Nieselregen trotzdem los. In Ravieres legen wir einen Zwischenstop ein, dort gibt es wenigstens noch einen Bäcker und einen Lebensmittelladen. Wir ergänzen unsere Vorräte und weiter geht’s. Der Regen hat aufgehört als wir eine große Kanalbaustelle bei Ancy-le-Franc passieren. Über ca. 5 km werden die Kanalufer mit neuen Spundwänden versehen. Vor der Schleuse von Argentenay mit der Nr. 87 machen wir für die Nacht fest. Im Schleusenwärterhaus wohnt wohl ein Bildhauer, der die ganze Umgebung der Schleuse mit Skulpturen ausgestattet hat. In der ganzen Gegend haben wir heute etwa 4 oder 5 Boule-Turniere gesehen, das scheint wohl der Ausgleich für das Ausscheiden der französischen Fußballmannschaft gegen Deutschland zu sein. Wir haben von diesem Ereignis nichts mitbekommen, auch nichts Negatives! Eier haben wir zu viele und Champignons auch, da kommen noch ein paar Schinkenstücke dazu und fertig ist das Abendmahl! 6.7. Warm, es regnet leicht, als wir aufbrechen. Aber der Regen wird stärker, wir haben keine Lust, im Regen zu schleusen, also machen wir vor Tanlay eine längere Pause, um 13:00 geht es weiter. Es ist bewölkt und schwül, als wir gegen 16:00 im Hafen von Tonnerre einlaufen. Der Hafenmeister ist morgens und abends nur jeweils eine Stunde anwesend, Dusche und Toilette stehen auch nur während dieser Zeit zur Verfügung. Wir können unsere Bedürfnisse entsprechend einrichten, aber toll ist das nicht! Aber es ist ja wohl noch Vorsaison. Wir haben noch 4 Tage Zeit, unser Ziel zu erreichen, daher müssen jetzt mal die Lebensmittel-Vorräte gegessen werden: Bratwurst mit Möhren. Während unseres Essens kommt noch ein heftiges Gewitter runter und dann auch noch 3 Boote. Wir verholen unser kleines Boot, so daß schon mal 2 Liegeplätze frei werden. Wir würden es ja auch als unverschämt ansehen, mit einem Bötchen unserer Größe Platz für 2 Große zu belegen. 7.7. Es ist schwül-warm, aber trotzdem wollen wir uns Tonnerre mit seinem berühmten Quelltopf „Fosse de Dionne“ anschauen. Vorher müssen wir noch das Kettenblatt an Georgs Fahrrad richten, das hat in irgendeiner Schleuse wohl einen Schlag bekommen. Die Reparatur war eine Sache von 5 min. Aber wir haben sicher eine Stunde gebraucht, um herauszufinden, warum die Kette immer wieder abspringt. Die Quelle ist sehenswert, das sie umgebende Waschhaus ebenfalls. Die Kirche St.Pierre hat geschlossen, das hätte man auch weiter unten ankündigen können...... Weil heute Montag ist, hat auch der einzige Supermarkt geschlossen. Nach der Mittagspause fahren wir weiter, bei einsetzendem Nieselregen. Um 15:00 ist der Regen strömend geworden und wir machen vor der Schleuse 100 fest. Gegen 19:00 kommt noch ein VNF-Mitarbeiter und fragt, wann wir morgen weiter wollen............das nennen wir Service! Heute gibt es einen Eintopf aus Kidney-Bohnen vom Aldi, Reis aus der Carmargue und Würstchen von Irgendwo. Der Regen bleibt über Nacht hartnäckig. 8.7. Das Ende unserer Reise naht, wir erreichen gegen 13:00 St. Florentin, wo wir auf der Hinfahrt mit dem Auto schon mal Sprit gebunkert hatten. Wir versuchen noch etwas Brot in fester und flüssiger Form zu kaufen, ein Laden mit offensichtlich moslemischem Hintergrund hat das, was wir brauchen. Der angekündigte Supermarkt ist auf einer erheblichen Anhöhe, das brauchen wir heute nicht mehr. Am Hafen verteilt eine Frau Werbezettel für ein portugiesisches Restaurant, das wollen wir heute abend mal aufsuchen. Das Essen war gut, was es genau gegeben hat, hat der Chronist vergessen. Ein Pärchen aus Österreich (Salzburg) war ebenfalls dort und wir verabredeten uns zu einem Umtrunk auf deren Mietschiff. Wir konnten ihnen noch ein paar (hoffentlich brauchbare) Tipps für den Rest ihrer Miet-Woche geben. 9.7. Es ist immer noch schwül und nieselig, als wir das letzte schnurgerade Kanalstück nach Laroche-Migennes unter den Kiel nehmen. Dort kommen wir nach 30 Tagen, 682 km und 389 Schleusen wohlbehalten an. Das Boot hat ein paar Kratzer mehr, ernsthaft kaputt ist nichts und die Besatzung hat mal wieder perfekt durchgehalten! Wir haben Frankreich von seiner französischsten Seite kennengelernt, große Kulturdenkmäler gab es weniger, aber immer wieder reizvolle Landschaft, liebenswürdige Menschen und die Mitarbeiter des VNF, die uns und vielen Anderen diese Reise erst ermöglicht haben. HIER EIN GANZ GROSSES DANKE AN DEN VNF! Wir bereiten uns auf den Heimweg vor, unser Auto springt nicht an! Der Käpptn hat wohl die Innenbeleuchtung knapp 5 Wochen angelassen. Starthilfekabel nützt auch nichts mehr, also muß die neue Bootsbatterie jetzt im Auto ihren Dienst tun. Das funktioniert auch! Wir verladen schon mal die schweren Dinge ins Auto um dann mit Spagetti, Oliven, Käse und Tomaten das letzte Abendmahl zu zelebrieren. Alle angebrochenen Wein-Behältnisse werden geleert und so merken wir vom nächtlichen Dauerregen nicht viel. 10.7. Heute läuft unsere Vignette ab! Nach einem ordentlichen Frühstück ziehen wir das Boot auf den Anhänger und starten gegen 11:00 gen Heimat, wo wir um 20:00 eintreffen. Unser Häuschen steht noch, alles dank unserer Kinder und Schwester in Ordnung! Wir besuchen noch unser Stammlokal um dort ein feines Zwiebelschnitzel mit Fritten und Salat und reichlich Kölsch zu genießen, dann fallen wir müde in ein Bett, das wir nicht wirklich vermisst haben. Während der nächsten Tage haben wir noch einen etwas schaukelnden Gang, aber das ist eigentlich sehr schön.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen Geändert von huebi (09.08.2014 um 22:56 Uhr)
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