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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Über die Seegängigkeit eines Motorboots (Stahlverdrängers) auf der Ostsse
Moin,
letztes Jahr hatte ich mein Boot vorgestellt und daraus ergab sich eine Diskussion um die Seegängigkeit eines solchen Bootes (Diskussion: http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=99733, Infos zum Boot: http://www.booteblog.net/private/jbu...r-my-xenia.htm ). Dort gab es Meinungen wie z.B. "höchstes bei 4 Beaufort rausgehen": http://www.boote-forum.de/showpost.p...18&postcount=7 "..Gerücht, mit so einem Boot bei mehr als 3 Windstärken auf dem Wasser gewesen zu sein... ": http://www.boote-forum.de/showpost.p...3&postcount=15 "Diese blauen "Sprayrails" werden das Boot nicht am Eintauchen hindern": http://www.boote-forum.de/showpost.p...7&postcount=20 Nach nun einem Jahr und vielen Touren kann ich nun substanzielles dazu antworten : das Boot kann viel mehr ab als man denkt. Hier mal ein Video, querab Eckernförder Bucht bei Nordwest 4: http://www.youtube.com/watch?v=dbSu1s9YTXg Der Seegang war höher als es auf dem Video aussieht, aber keinesfalls dramatisch, die größeren Wellen hatten schätze ich 1 Meter. Auf jeden Fall war das noch absolut entspannt, der Bug ist nicht im Ansatz eingetaucht, und selbst bei Wellen von der Seite gab es Krängungswinkel von vielleicht mal 20, 25 Grad. Wir hatten auch schon Touren bei 5 Windstärken, auch aus Ost (d.h. von See kommend). Das war noch etwas sportlicher, aber ebenfalls fern von jeder Gefahr. Vor einem Jahr hab ich mir auch Sorgen wegen der Gummidichtungen an den Fenstern gemacht und überlegt, was wohl passiert wenn da ein Brecher rüberkommt - die Sorge ist auch immer noch berechtigt, aber nicht bei 4 bis 5 Windstärken. Ich schätze, spannend wird es bei über 6 Windstärken. Das hatte ich bisher noch nicht, vielleicht ergibt sich im kommenden Urlaub eine Gelegenheit das zu testen - ich werde dann berichten Also meine persönliche Erkenntnis aus einem Jahr Stahlverdränger auf der Ostsee: Windstärken von bis zu 5 sind zumindest für mein Boot überhaupt kein Problem. Es muss allerdings natürlich alles seefest verstaut sein, man muss ein wenig Erfahrung mit Seegang haben und den nötigen Respekt vor der Natur mitbringen. Und die Besatzung muss mitspielen. Und wenn mehr Wind ist, werde ich es entweder vorsichtig probieren oder im Hafen bleiben (wie viele Segler übrigens auch ).
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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#2
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Lustige Ansichten über das Schiff. Wenn das keine ausgewachsene See abkann, was wäre dann ein "Seeschiff"?
Hier werden manche Flitschi-Bootchen als hochseetüchtig gehandelt, was wäre denn dann Dein Schiff? Die Wellenkämme auf dem Video entsprechen im Höchstfall 4Bft. Da geht noch wesentlich mehr, mach Dir da mal keine Gedanken. De Groot ist eine Qualitätswerft. |
#3
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Zitat:
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Gruß Wilfried
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#4
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Lustig wirds erst, wenn der Wind stetig zunimmt und du den idealen Kurs nicht mehr fahren kannst.
Da hilft nur eine gute Wetterbeobachtung und ein rechtzeitiger "Rückzieher" - oder ein Kurs, wo alle 5 sm ein Hafen ist.
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Gruß Ewald |
#5
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Nunja, ich gehe mal davon aus, dass man als Ostsee-Skipper einen ständig aktuellen Überblick über das Wind- und Wettergeschehen hat... da gibt es so viele schöne Möglichkeiten (windfinder.com, GRIB files auf einem Rechner, iPhone, iPad oder Adroid Gerät, DWD via Funk, DWD via Radio, DWD via Internet...).
Und wenn es tatsächlich passiert, dass man hohe Wellen nur von der Seite bekommt und man darauf keine Lust mehr hat oder es als gefährlich empfindet, dann muss man halt kreuzen oder ein anderes Ziel wählen. Was anderes machen Segler ja übrigens auch nicht.
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#6
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Wenn du 3 Wetterberichte bekommst und jeder was anderes aussagt, wirds spannend. Und wenn da, wo du kreuzen willst, irgendein Stück Land ist, hast du auch ein Problem.
Meine übelste Reise kam zustande, weil der DWD uns eine wunderbare Törnberatung gemacht hat. Das einzige, was dann eintraf war, dass es naß wird, wenns regnet. Seitdem bin ich mit Wetterberichten vorsichtig.
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Gruß Ewald
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#7
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Ich stimme Dir zu, dass der DWD nicht immer richtig liegt - m.E. nach liegt das daran, dass die Vorhersagegebiete recht groß sind.
Ich nutzte einerseits windfinder.com, der war bisher immer sehr genau. Und andererseits nutze ich GRIB Files, mit denen ich das Wettergeschehen selbst beurteilen kann. Wenn beides zueinander passt, dann ist das ok für mich. Ich bin neugierig: was genau war denn Deine "übelste Reise"? Über die See? Bei wieviel Beaufort?
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#8
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Vornehmlich sind niederländische Stahlverdränger ja für Binnengewässer konzipiert, was aber nicht zwingend bedeutet das sie nicht mit Seegang fertig werden.
Das Problem für "Seefahrt" dieser Schiffe lag und liegt in der Ausrüstung, sprich den Scheiben. Ich habe das mal vor 40 Jahren mit einer Palma 40 bei Strom gegen Wind v.5Bft. erlebt. Eine Welle krachte auf`s Vordeck, duchschlug die Frontscheiben und wir hatten rd. 1000l Wasser im Schiff. Erst voreinigen Jahren passierte selbiges mit einem rd. 9,5m Stahlschiff direkt vor der Hafeneinfahrt Cuxhaven. Das durch die zerborstene Frontscheibe eingedrungene Wasser legte die Maschine lahm, das Schiff schlug quer, die nächste Welle brachte es zum sinken. Von der erfahrenen Crew schaffte es nur eine Person aus dem Schiff. Ich weiss nicht ob bei heutigen niederländ. Stahlverdrängern die Scheiben dem Seeschlag widerstehen, vermute aber das es zumindest bei Linssen und dergl. der Fall ist. Wie auch immer, besagte Palma wurde mit Seeschlagblenden aus dickem Sperrholz nachgerüstet. Viele andere mir bekannte Stahlverdränger im Küstenrevier folgtem diesem Beispiel. Die damals üblichen Dichtungen und Scheiben, a la Busfenster oder Wohnwagen, waren eben nur binnentauglich. Julian,da soltest Du vielleicht mal kucken mit was dein Schiff 1974 ausgerüstet wurde und evtl. nachbessern. Bilch P.S. Die damalige Palma hiess übrigens "Xenia". Geändert von Bilch (06.07.2011 um 14:02 Uhr) |
#9
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Hollandische Stahlyachten haben begrenzte Schlechtwettereigenschaften und können durchaus kentern.
Siehe hier: http://www.suedkurier.de/region/krei...372448,4962316 http://www.suedkurier.de/region/krei...372446,4973447 |
#10
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Zitat:
Ausserdem, wo steht in den von dir verlinkten Artikeln etwas von einer niederländischen Stahljacht ? Es ist von einer 12m Motorjacht einer niederl. Reederei die Rede. Ein schönes Beispiel für ungenaues Lesen und anschliessendes vorschnelles, oberflächliches Urteil. Bilch Geändert von Bilch (06.07.2011 um 13:53 Uhr) |
#11
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Zitat:
Pauschalieren würde ich das auch nicht, gerade die Holländer wissen ziemlich genau, wie man Schiffe baut. |
#12
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Ausserdem sollte man auch die Schiffe individuell betrachten. Die Schiffe, die sich normalerweise binnen so rumtreiben, haben meist ein niedriges Freibord, auch am Bug.
Wenn Ihr den Bug mein mir so anguckt sehr ihr, dass der schön hochgezogen ist - so schnell taucht der nicht ein. Und diese blauen Streifen unten am Bug scheinen erstaunlicherweise tatsächlich was zu bringen und hindern den Bug zusätzlich daran, einzutauchen. Das soll ja nicht heißen, dass mir die typische Situation "Brecher kommt über den Bug und drückt die Fenster ein" nicht passieren kann - ich bin mir sehr bewusst, dass das eine Schwachstelle ist (meine Dichtungen würden jedenfalls nicht halten!). Aber wie gesagt, alle Wellen, mit denen ich es bisher zu tun hatte, waren weit, weit, weit davon entfernt eine solche Gefahr darzustellen. Schließlich möchte ich meine Aussagen nicht pauschalisiert auf "alle Holländer" anwenden! Es gibt so viele Stahlverdränger, die ich NICHT auf See betreiben würde - halt all diejenigen, die ein niedriges Freibord und einen niedrigen Bug haben.
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#13
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Zitat:
Wie sah denn die Yacht genau aus? Was für ein Freibord hatte sie? Wie hat der Skipper gesteuert? Sinken kann jedes Schiff, wenn man sich anstrengt...
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#14
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Zitat:
Eine zeitlang hielt sich jeder, der einen Perserteppich zuhause hatte, für einen Nahost-Experten. Analog gibt es hier einige Hoorniers, die froh sind, eine Hafenrundfahrt heil zu überstehen. Wenn Du akzeptierst, dass Dein Boot nicht für jedes Wetter auf Hochsee gebaut ist, bist Du auf der sicheren Seite. W. |
#15
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Genau so ist es.
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#16
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Die Seetauglichkeit eines Bootes sollte sich nicht auf das vorhergesagte Wetter, sondern auf das nach Seegebiet und Jahreszeit zu erwartende schlechteste Wetter richten. Kritisch wirds, wenn zum üblen Wetter noch ein Fahrfehler kommt - der der bleibt unter diesen Bedingungen sicher nicht aus.
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Gruß Ewald |
#17
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wo ist denn Mandal?
6-7 aus nördlicher Richtung auf der Nordsee ist in der Tat sportlich. Da hätte ich auch keine Lust zu gehabt Mit welchem Schiff habt Ihr das gemacht, mit Deiner Proficat? Und wie hat sie sich gehalten?
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#18
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Mandal - Südnorwegen.
Und ich werde den Teufel tun ,mit meinem Boot eine solche Fahrt zu machen. Diese Tour hätte die Proviciat nicht überlebt. Wir waren mit einem 10m - Segler unterwegs, und da kams Wasser mehr als einmal übers Deck bis in die Plicht. Blöd, wenn Wind dreht und die alte See aus verschiedenen Richtungen kommen Mit so einem üblichen Stahlverdränger mit Fenster in Gummidichtungen kannst du nur noch vor dem Wind ablaufen - wenn genügend Seeraum vorhanden ist. Und nicht jeder Hafen läßt sich bei jedem Wind anlaufen.
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Gruß Ewald |
#19
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ach gottchen, 4 beaufort...
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#20
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Gruß Ewald |
#21
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Jo, die Tour hätte ich mit meinem Boot auch nicht gemacht, Nordsee ist sowieso nochmal ein ganz anderes Kaliber.
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#22
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Hallo zusammen,
holländische Stahlverdränger sind nicht seeuntüchtiger wie alle anderen Yachten auch. Die meisten Schiffe sind für jeweilige Fluß, See oder Küstenfahrt bzw. Fahrten über die Küstengrenze ausgelegt. Der Eigner entscheidet nicht die Werft oder der holländische Stahlverdränger. Sturier Yachten sind z.B. Stahlverdränger aus Holland und sind für die Weltweite Fahrt zugelassen. Angefangen bei 12 m Länge. Mfg. Vilm |
#23
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Man kann natürlich viele Konstruktionen so verändern oder verbessern bzw. hochrüsten, daß die Seetauglichkeit steigt. Aber der typische holländische Stahlverdränger der 60iger bis 90iger Jahre ist nun mal für Binnen- und evt. Küstenfahrt gebaut. Ist ja auch eine Sache des Preises. Und da spielen die Sturier in einer anderen Liga wie die alten Grunos, Proficiats, Bornecruiser und wie sie alle heißen.
Einfach konstruierte Ruderanlagen, in Gummi gefaßte Fenster, seitliche Holztüren oder gar Persenninge fördern halt nicht die Seetauglichkeit, ermöglichen aber günstige Preise. Und mit manch einem der nach A klassifizierten Superyachten möchte ich nicht in wirklich raue See kommen.
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Gruß Ewald |
#24
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Also ich habe lediglich von "holländischer Reederei" gelesen.
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#25
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Gruß, Micha. "Kennen Sie Schnipp-Schnapp?" (Loriot) |
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