|
Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Messerrestholz aus der Furnierherstlg. für Planken?
An alle Tischler, die dieses Material kennen!
Hi, Ich kann günstig Messerrestholz aus der Furnierbearbeitung in Lärche od. Fichte bekommen (21mm stark). Es soll zur Beplankung eines Decks (Verfahren s. unten) verwendet werden. 1) Wenn ich die Planken (nach dem Hobeln auf 11 mm) aufsäge, was wird passieren? Verwerfungen, denn Messerreste sind ja mal gekocht worden? 2) Ist das Holz (Messerrest) für den Bootsbau überhaupt geeignet? 3) Welches Holz ist eher geeignet? Fichte ist leichter, der Unterschied liegt bei ca. 13 kg (30kg bzw. 43 kg Deckgewicht). Fichte ist ja nicht wetterbeständig, aber das Deck wird wie der Rumpf ebenfalls in Harz und Glasfaser gepackt, darauf kommt ein Teakbelag. Welches Holz empfehlt ihr mir? Danke |
#2
|
||||
|
||||
Ich bin kein Tischler:
http://www.holzwurm-page.de/technik/.../erklaerda.htm (und umliegende Seiten) Fraglich ist, ob die Eigenschaftsänderungen des gedämpften Holzes von Dauer sind. Bei den Farbänderungen ist es wohl so (oben nachzulesen, hängen diese von chemischen Prozessen während des Dämpfens ab). Die Plastifizierung ist sicherlich vom Wassergehalt abhängig. Wenn Deine Messerreste trocken sind (18 % ?) dürften sie dann wie normales Holz zu verarbeiten sein. Ich würde bei der Entscheidung Lärche oder Fichte, Lärche, weil haltbarer, wählen, wenn das Holz weniger Äste als das Fichteholz aufweist. Sind die 13 Kg das Gesamtmehrgewicht? Gruß
|
#3
|
||||
|
||||
moin
Grundsätzlich sind Messerreste 1A-Bootsbauholz,weil die Blöcke für Messerfurniere in aller Regel so aufgeschnitten werden das im Furnier stehende bis max 45Grad geneigte Jahresringe anfallen,für Schnittholz würde man das als Wagenschottplanken bezeichnen,ergibt also maximal verzugsfreies Holz.Für den Bootsbau würde ich Lärche vorziehen. Mein Teakdeck ist seinerzeit(als es noch bezahlbar war)aus Messerresten,die ich von 16bis20mm auf 12mm zurechtgesägt habe,entstanden ging alles sehr gut. gruss hein
|
#4
|
|||
|
|||
Zitat:
__________________
Gruß Volker Nur Tischler können Frauen glücklich machen |
#5
|
|||
|
|||
Inzwischen bin ich denn auch fast mit dem Verlegen des Decks fertig. Entschieden habe ich mich für Lärche Messerrest, von ca. 25mm auf 12 mm herunter gehobelt. Das Holz lagerte ca. 3 Jahre bei mir (siehe Post#1). Ich hatte es schon damals vor dem Hobeln gesäumt, es gibt auf 4m Länge gerade mal 1mm Verzug.
Gutes Bootsbaumaterial, nur schade, dass es unter Glasfaser und Lack verschwindet. Was mir bei der Lärche auffiel, ist allerdings, dass das Holz recht splittrig ist. Kommt sicher von der Wässerung bei der Furnierherstellung. Beste Grüße Bert |
#6
|
||||
|
||||
Zitat:
Als ich die Lärche damals zur Fassade verarbeitet habe, war das Holz gelb-weiß und weich. Unter der Bewitterung wurde es gelb, dann rötlich, dunkelbraun und jetzt stellenweise schwarz bis silbergrau. Aus meiner Erfahrtung tippe ich darauf, dass die Splitterneigung mit dem Alterungsprozess der Lärche entsteht. |
#7
|
|||
|
|||
@Helmfried
Bei mir ist es so, dass ich eine Restleiste schnell mal brechen wollte, um damit etwas zu unterfüttern, der Bruch war wirklich unkontrollierbar. So, hier noch zwei Bilder zum Holz und zum Deck. Mein nicht profimäßiges Messgerät zeigt eine Restfeuchte von 14% nach zwei Jahren Lagerung im Freien (nicht drei - ich habe die Messerreste erst 2012 gekauft, gesägt, gehobelt). Vergleichsmessungen an anderen im Freien gelagerten Hölzern ergeben den selben Wert. Übrigens, so hübsch das auch wirkt mit den Nuten, diese sind nur dazu da, damit die Planke kontrolliert gebogen werden kann und nicht etwa reißt. Sie werden mit Epoxy verfüllt, anschließend kommt wie gesagt ein Laminat und Lack mit rutschhemmender Substanz drüber. LG Bert Geändert von chromofish (18.02.2017 um 13:14 Uhr) |
#8
|
||||
|
||||
Lärche splittert nun mal
Die Holzfeuchte von ca. 15% ist in Westeuropa normal für luftgetrocknetes Holz. HTH Herbert |
#9
|
||||
|
||||
Nur so mal zum Lärchenholz: Ich habe meine Backskistendeckel und den Plichtboden mit Lärchenriemen auf Sperrholzplatte (ergab ca. 12 mm Dicke) versehen. Wurde mal in einem Beitrag der YACHT als möglichen und billigeren Ersatz für Teak empfohlen. Das habe ich gemacht. Nach sieben Saisons sieht es immer noch ganz ansehnlich aus, ich bin sehr zufrieden.
__________________
Schönen Gruss Hans-Peter vom Bodensee Geändert von han spiCH (17.10.2014 um 21:20 Uhr)
|
#10
|
|||
|
|||
Ist schön geworden!
Ich würde mein Deck ja auch gerne aus Holz haben, aber da spricht dagegen: 1) Rutschgefahr 2) Ich muss es lackieren oder sonstwie behandeln, damit es mir nicht zusammenrottet, denn direkt darunter ist die Kabine. Das Deck ist auch ein wesentlicher Bestandteil für die Stabilität dieser Bootsform, da ich keine Spanten oder Schotts im Inneren habe. Ich habe mir seinerzeit Teakholzbohlen geholt, weil ich einen Teakdeckaufbau plante, bin aber davon abgekommen, weil es zu schwer für die Schiffsgröße werden würde. Das Deck alleine käme dann auf ca. 100kg... = entspricht dem reinen Rumpfgewicht ohne Einbauten, also ca. 1/3 des Bootsgewichtes. Bert Geändert von chromofish (17.10.2014 um 23:07 Uhr) |
#11
|
||||
|
||||
Es ging mir ja auch weniger darum, dir eine Decksstruktur aufzuschwatzen. Vielmehr wollte ich damit sagen, dass du mit dem Lärchenholz richtig liegst.
Es ist zäher und abriebfester als Fichte. Ich habe es auch beim Maststuhl und bei Baum und Gaffel verwendet. Bei der Backskistendeckel-und Plichtbodenbelegung fand ich: Warum muss es immer das teuerste und Solideste sein? Lärche geht auch, hat ähnliche Eigenschaften wie das Teak, nur eben eine Stufe tiefer. aber das reicht, wie ich inzwischen feststellte, allemal.
__________________
Schönen Gruss Hans-Peter vom Bodensee
|
#12
|
||||
|
||||
Moin
Bei meinem Boot Stahlrumpf/Deck,Deckshaus und Plicht aus Holz habe ich viele innere nicht sichtbare Strukturen aus Lärche gefertigt,eine Verstärkung des Mastschots ist dann doch im sichtbarem Bereich (aber im Sanitärraum)das ist weiss übergemalt worden,nun ist das genau unter dem Deckshausdach und wird im Sommer gelegentlich mal recht warm,halten tut das wunderbar nur, dass das harzreiche Lärchenholz ab und an feine Harztränen durch den Lack schickt.Um das Gewiocht eines mit Teakstrapsen belegtem Deckshausdach würde ich mir keine Sorgen machen,da kann man sich mal die Dickfurniermethode der Gugeonbrothers anschauen,habe ich bei meinen Decks-und Plichtbank/Bodenbelägen zwar nicht angewendet aber habe meine pantryarbeitsfläche mit 5mm Teakstrapsen(reste vom Zuschnitt der Decksstäbe)auf 10mmAW100 Merantisperrholz ohne Nähte und mit EP-Harz verklebt,das ganze wird von Zeit zu Zeit beim Abwaschen und Kochen ja auch mal platter nass und zeigt nach vielen Jahren der Nutzung noch keine Schwächen.Ach so das Teakholz habe ich wie auch im Aussenbereich unbehandelt gelassen. gruss hein gruss hein Geändert von hein mk (19.10.2014 um 12:50 Uhr)
|
#13
|
||||
|
||||
Bert,
die grösste Festig- und Dichtigkeit erreichst du mit Sperrholz, Okoume wegen des Gewichtes. Vorgegebene Decksstärke - Teakschicht = Sperrholzdicke. Schätze 10mm Sperrholz sind bei deinem Boot ok. Darauf kannst du bei deiner Bootsgrösse nochmal 3-4mm Teak-Messerfunier auftragen und im West-System aufkleben. Bronzetackernadeln, die später abgeschliffen werden, die Nadeln bleiben stecken, halten temporär. Epoxy mit Graphitpulver angedickt wird zum Kleben und Verfugen verwendet. Nach dem endgültigen aushärten wird geschliffen. Sieht aus wie echtes Teakdeck und hält lange. Reparaturen sind einfach. Entsprechende Planken aushobeln und erneuern.
__________________
''Freedom is just an other word for nothing left to loose'' Kölle Alaaf - Robert "Keine Frau ist so schön wie die Freiheit und kein Mann ist so schön wie sein Geld ... .. und die See ist die Chance der Matrosen, auf der See fahren sie rund um die Welt" Shanty
|
#14
|
|||
|
|||
Robert, danke , aber
die Entscheidung für das Lärchedeck habe ich bereits vor 2 Jahren gefällt. Wie gesagt, habe ich auch Teak als Schlussbelag in Erwägung gezogen, aber es jetzt doch verworfen, und zwar einerseits aus Gewichtsgründen und andererseits aus der Dauer der Verarbeitung und drittens, das ist der schwerwiegendste Grund, weil das Deck eine starke Wölbung hat. Die Rutschfestigkeit geht vor, Teak ist da nur 3. Wahl (Nr. 1 Lack mit Rutschhemmer, Nr. 2 aufgeklebter Kunststoffbelag). Ich liebäugelte mit einem Deck in Holzoptik, weil es zum Bootstyp passt (und aus Eitelkeit ;-/), aber ich halte es mittlerweile nicht mehr für zweckmäßig. Sicher ist die von dir beschriebene Methode ein richtiger Weg, aber dazu müsste das Deck eine mehr planare Form haben. Nachdem ich die 12mm Lärchedielen nun mit 390 gr-Gewebe überlaminiert habe, weisen sie eine gute Festigkeit auf. Viele Grüße von der Insel Skiathos/Greece. Bert |
#15
|
||||
|
||||
Moin Bert
Was soll den rutschfester sein als ein Teakdeck?das muss dann natürlich unbehandelt bleiben.Das Segelboote eine etwas stärkere Decksbalkenbucht haben ändert da auch nichts dran,die hat mehrere Funktionen als erstes braucht ein gewölbtes Deck für die Beulsteifigkeit nicht so dick sein wie ein ebenes,zweitens läuft übergekommenes oder Regenwasser schneller ab und drittens ist es bis zur einer bestimmten leichten Krängung beim segeln zu mindest auf der Luvseite besser bergehbar. Na ja moderne einlaminierte Waffelmuster oder aufgeklebte Beläge wie Treadmaster oder einige Deckskorkbelege reichen von der Rutschfestigkeit hert auch an ein Teakdeck heran,aber nie von der Optik her gesehen. gruss hein |
|
|