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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt. |
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#1
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Durchschnittliche Kosten einer Weltumsegelung
Hallo miteinander,
wenn man -wie meine Freundin und ich- von einer Weltumsegelung träumt und sich auf die Suche nach Informationen für die finanzielle Planung macht, dann findet man Berichte über Boote, Ausrüstungen, Reviere... nur nicht über die monatlichen Kosten, die man für ein Leben an Bord einplanen sollte. Die spärlichen Aussagen dazu lauten "Soviel, wie ihr habt" über "500 €/Monat" bis zu "nicht unter 20.000 €/Jahr". Konkret plane ich die Reise mit einer älteren Stahlketch (10-12m), deren Anschaffungswert ich mit 40.000-50.000 € kalkuliert habe. Je nach vorhandener Ausrüstung kommen dann noch einmal 10.000 - 20.000 € dazu. Ich denke, das ist realistisch. Kopfzerbrechen machen mir die monatlichen Kosten: Natürlich weiß ich, dass eine Einschätzung von vielen individuellen Faktoren abhängt, aber jede Meinung oder eigene Erfahrung von Euch würde mir (und sicherlich auch anderen Weltumseglungs-Planern) sehr helfen: Welches mittlere Monatsbudget würdet Ihr ansetzen oder wie hoch waren Eure durchschnittlichen Ausgaben auf einer mehrjähigen Reise? Im Voraus vielen Dank für Eure Tipps und Erfahrungen Peter |
#2
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guck mal auf die HP von Bobby Schenk da findest du alle Informationen die du suchst
http://www.bobbyschenk.de/ im Artikel " 50 Interviews mit Weltumseglern hat er einige Statistiken zusammengetragen. recht teuer sind Kranken und Bootsversicherung bei weltweiter Fahrt und am Boot geht auch immer mehr kaputt als es einem lieb und teuer ist Mit ca 2000 €/Monat oder 20 T € p.a. muss man wohl rechnern.
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Gruß Olli |
#3
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Hallo Peter,
erstmal willkommen im Club! Hört sich ganz vernünftig an, Deine finanzielle Planung. Eine gute Orientierung für die persönlichen Kosten findest Du auf der Homepage von Bobby Schenk unter der Rubrik "Who is who im Weltumsegeln". Da werden auch Kosten für Schiff und Crew genannt. Sehr unterschiedliche.... Grüßle Lothar
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„Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“ Curt Goetz |
#4
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Moin,
herzlich willkommen im Boote-Forum. Wir sind zwar Mobo gefahren ( www.jannie-lena.de ), haben aber sicher ähnlich wie ein Segler Geld gebraucht. Nach drei Jahren war das etwa genausoviel, wie wir zu Hause ausgegeben hätten (ohne Abschreibung aufs Boot). Etwa 2000 - 2500 Euro im Monat hören sich zwar viel an, aber da ist ja auch alles an fixen und variablen Kosten drin. Klar, man kann sich gewaltig einschränken, nur habe ich einige getroffen, bei denen dann auch der Spass eingschränkt war. Und ein Verzicht auf Krankenkasse und Versicherung ist wohl auch keine wirklich gute Idee. Wenn Du einen deutlich älteren Kahn bewegst, rechne mal mit etwas mehr als den üblichen Prozenten. Boote sind da sehr erfinderisch, wenn es um Kosten, die man gar nicht auf der Liste hatte, geht. Und ein Hurrican (unser hiess IVAN) ist zwar von niemandem geplant, kann aber trotzdem vorkommen und Kosten verursachen. Trotzdem viel Glück und Spass. gruesse Hanse |
#5
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Ich möchte mich meinem "Vorschreiber" Hanse anchließen, das ist sehr realistisch. Wir sind seit 14 Monaten unterwegs und liegen auch bei diesen Ausgaben. Deutlich große Kostenfaktoren sind Liegeplätze in Marinas, ab und an ein Mietwagen, ohne den es in USA fast nicht geht, längere Inlandsreisen, wenn man nicht im Freien übernachten will und evtl. "Heimreisen" nach D. Zu ergänzen wäre eine größere Reserve, zB für einen neuen Motor o.Ä. sollte auch vorhanden sein, so ein Teil kostet schnell mal 10000 € oder mehr.
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Gruß Manfred |
#6
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Hallo Peter,
aus eigener Erfahrung (3 Jahre mit Stahlsegler unterwegs) kann ich folgendes beitragen: Liegeplaetze in Marinas sind teuer (insbes. Mittelmeer), lassen sich allerdings sehr gut vermeiden sobald man aus dem MM draussen ist. Die laufenden Bootskosten haengen sicherlich vom Pflegezustand des Bootes ab. Die persoenlichen Ausgaben haengen von der Restaurant- und Kneipenklasse ab. Ich persoenlich bin mit rund 10.000 Euro im Jahr problemlos hingekommen (mit Ausnahme im MM). Diese beinhalten Bootsversicherung, Krankenversicherung, laufender Unterhalt des Bootes, alle persoenlichen Ausgaben und ein Heimflug pro Jahr. Was hinzukommt sind Investitionen ins Boot (habe mir noch einen Windgenerator gegoennt oder auch eine staerkere Lima mit digitalem Regler). Aber selbst ein geklautes Dinghy mit Motor sind in den Kosten drin - sofern die Versicherung mitspielt. Ich habe sicherlich nicht im Luxus geschwelgt aber bestimmt auch nicht schlecht gelebt. Was ein grosser zusaetzlicher Kostenfaktor ist, sind die Landausfluege. Dafuer sollte man ein extra Budget haben, denn es lohnt sich. Viel Spass beim planen. Dressi
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#7
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+ unerwartete Kosten
Hi,
nur so zur Info: wir sind uns einig, das wir auch eine eiserne Reserve für den Notfall anlegen. geplant 10000 Euro. z.B. unerwartete OP im Ausland mit Rückflug oder ähnliches, wer will schon in irgendein Krankenhaus... Eine Erfahrung im Bekanntenkreis (Todesfall auf Bali) zeigte uns, daß es leider notwendig sein kann, wer will nach so etwas schon pleite sein ... wenn man es nicht braucht, umso besser , klar, will man oft nicht wahrhaben, gehört aber unseres Erachtens zu einer guten Planung ... Ein erfolgreiches und gutes Gelingen - Gruß Seneca
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#8
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Vielen herzlichen Dank
für Eure Tipps und eigene Erfahrungen, denn Eure Beiträge helfen sehr dabei, ein Sparziel zu definieren: Die durchschnittlichen Kosten (Lebens- und Bootsunterhalt) der Weltumsegler auf Bobbys "Who is Who" liegt -nach Auswertung der ersten 24 Reisen- bei 19.000 EUR / Jahr. Die gesamte Tabelle werde ich hier noch veröffentlichen. Natürlich gibt es nach oben keine Grenzen; was mich immer wieder irritiert ist die Tatsache, dass es einigen gelingt, mit einem deutlich kleineren Budget auszukommen. Liegt dies tatsächlich an den bereisten Ländern, dem Verzicht auf Marinas, Restaurants, Landausflügen usw. und einem guten Zustand des Schiffs? Dressi (Beitrag s.o.) hat mit 10.000 EUR "...sicherlich nicht im Luxus geschwelgt aber bestimmt auch nicht schlecht gelebt." Meine Freundin würde nun behaupten, Männer (wie ich in der Midlife-Crises?) fänden eh immer nur das, was sie hören wollen. Wie ich eine skeptische Lebenspartnerin von einer Weltumsegelung überzeuge, wäre sicher ein eigenes Thema wert.Was also tun?
Viele Grüße Peter |
#9
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Hallo Peter,
deine Überlegungen sind mir nicht ganz fremd. Lies mal das Buch von Annie Hill (voyage with a small income). Das mit dem Krankenhaus (Krankenversicherung). Deutschland ist sicherlich _nicht_ die erste Adresse, was Krankenversorgung angeht. Schau mal was andere über uns sagen, zum Bsp. unsere Nachbarn aus der Tiefebene. Dafür sind unsere Tarife die teuersten. Nimm dir ne private und diese aus dem Ausland. Auch USA ist da eine gute Adresse. Ganz verzichten sollte man nur, wenn man wirklich top gesund ist. Diesen Zustand kenne ich leider seit mehr als 35 Jahren nicht mehr. Das Boot ist meiner Meinung nach immer noch mit Junk- Rig auszustatten. Einfachste Bedienung,geringe Kosten und hohe Standzeit. Zudem funktionieren die immer noch, wenn der Lappen schon in Fetzen hängt. Das Boot sollte Platz für die Personen haben, gute Pantry und gute Sanitäranlage. Da gehe ich mit Annie Hill ganz konform und sehe die Badger ebenfalls als ideales Fahrtenschiff. Durch den flachen Boden eines Dories ist insgesamt der nutzbare Raum grösser. Nimm das mal mit in deine Überlegungen rein. Was nach dem Ausstieg. Wenn du denn nicht ganz (für die Arbeitswelt) versaut bist, dann wirst du danach wohl eher als Führungsperson arbeiten wollen. Für den normalen Dienst an der Spritze hast du zu oft selbst entschieden und zu viel Anderes gesehen. Mit entsprechender Vorbildung klappt das auch. Bloß nicht den Anschluß verlieren (zm. Bsp. Informatik) Kosten der Unternehmung. Die werden auf jeden Fall mit dem grössten Brocken vor dem Beginn anfallen. Schiff und Ausrüstung vermutlich nicht unter 75.000 €. Verpflegung, Kleidung, Medikamente, Bücher, Spiele und anderers Tralala weitere 20.000,--. Dann allerdings bist du schon mal für ein Jahr fast autark (Obst, Gemüse etc. ausgenommen). Speziell frische Ware ist ein wesentlicher Faktor und sehr wichtig!! Ansonsten sind Liegegebühren, Einklarieren und Landtouren das, was das Genick bricht. Auf Reede muß man mögen und nur in Buchten ist vielleicht zu einsam. Soll erst mal reichen. Achso, alles nur Theorie, ich bin noch nicht so weit. Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. Geändert von Petermännchen (30.09.2011 um 19:53 Uhr) |
#10
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Weltumsegelung
Hi,
muss es denn die Weltumsegelung sein? ich weis, es muss ,aber warum nicht erstmal die Atlantikrunde planen, dauert ca. 1 Jahr und Du kannst wirklich interessante Gegenden sehn. (Karibik, Bermuda, ICW, u.a.) Lange Schläge sind ja auch dabei, Du könntest notfalls sogar unterbrechen. ..,Flüge sind nahezuvon jedem Punkt leicht erreichbar. Die Kosten sind, so denke ich überschaubarer. Vielleicht ne Alternative ? Fair Winds - Seneca |
#11
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Zitat:
Moin, im Prinzip kann man natürlich alles einkürzen, nur wie man die Atlantikrunde (incl ICW) in einem Jahr schaffen will und noch was sehen dabei? Keine gute Idee. gruesse Hanse |
#12
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tabellarische Kostenübersicht
Hallo,
anbei die versprochene tabellarische Kostenübersicht der (relevanten) Weltumsegler auf Bobbys Hompage. Sein Fazit findet Ihr hier. Mein Fazit lautet: Mit 24.000 EUR pro Jahr für ein Paar scheinen wir auf der sicheren Seite zu sein.
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#13
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Moin,
das passt sicher erstmal. Aber denk an die Wechselkurse, ob der Euro da so nett stabil bleibt? Ansonsten würde ich erstmal ein paar Erfahrungen sammeln: mal ein paar Monate mit einem Schiff, das für einen ähnlichen Preis auch wieder zu verkaufen ist, rausfinden, was wichtig ist und was wohl wieviel kostet. Die Job-Frage ist natürlich grausam und kann die ganze Tour versauen. Wenn da aus Deiner Sicht für Dich sehr grosse Risiken liegen, würde ich nur Langurlaube machen und die grosse Fahrt aufs Rentenalter schieben. gruesse Hanse |
#14
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Zitat:
Wenn Du denselben Standard leben willst wie jetzt, dann sind auch die Kosten ungefähr so wie jetzt. Statt der Kosten für die Wohnung hast Du nun den Unterhalt des Boots zu sichern, und wie oft Du in wie teure Restaurants gehst, wie viele Ausflüge in wie großen Mietautos Du in welchen Weltgegenden unternehmen willst, ist auch Deine Entscheidung. In Deutschland muss ein arbeitsloses Paar mit ungefähr 1000 € im Monat auskommen, Miete und Heizung inklusive. Das dürfte dann wohl auch so ziemlich das absolute Minimum sein, was ein Paar auf Weltumsegelung kalkulieren sollte. |
#15
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Offensichtlich gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Größe der Yacht und den Gesamtkosten. Sind tatsächlich die Liegegebühren in Marinas oder die paar Liter Mehrverbrauch an Diesel oder Antifouling entscheidend? Oder ist die Länge der Yacht nicht vielmehr Ausdruck eines gehobenen Lebensstandards, der sich in allen anderen Bereichen wie Landausflügen etc. widerspiegelt?
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#16
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Zitat:
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#17
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Ich meine es kommt sehr viel auf den persönlichen Stil an, und da hat jeder seine eigenen vorstellungen. Ein für mich vernünftig geführter Bootshaushalt braucht für eine crew mit 2 Leuten zum reinen Leben im Monat ca. 700€, dazu kommen die Kosten fürs boot, die je nach Hafenfrequenz, Revier und handwerklichen fähigkeiten sehr verschieden sind/sein können.
Aber wie Bobby Schenck immer sagt, fahr los und find es raus, ändern kann man alles wieder. Viel erflog jedenfalls und viel spaß dabei speedy
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#18
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Zitat:
Salz kostet beim Aldi 19 Cent. Ich sehe da nicht so ein großes Einsparpotential und würde mir damit nicht die Schapps voll stellen. Die Dinge die teuer sind - die muß man versuchen günstiger zu bekommen und dann gut zu bunkern.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#19
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Moin,
manchmal ist es auch vernünftiger, die Dinge einzukaufen, die sich gut halten, die man selber dringend braucht und die es woanders selten gibt. Bei uns war das zB. Roggen und Weizenmehl. Ansonsten ist es aber uninteressant, über den Einkauf vor der Tour gross zu diskutieren, das reicht alles eh nur ein halbes Jahr und Du bist mindestens drei Jahre unterwegs. Ich hänge mal zwei Bilder von unseren Einkäufen an. gruesse Hanse |
#20
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moin,
deine anfrage zu diesem zeitpunkt ist irgendwie rein illusorisch. die rein technischen kosten kann man ja grob kalkulieren und eine reseve für besondere fälle auch. aber deinen neigungen, marina ja/nein und ausflüge (weiß man meist erst vor ort) sind dermaßen spezifisch, da ist nix zu machen. die tabelle ist auch absoluter nonsens, weil zu stark persönlich gepräte kosten mit einfließen. nehm erstmal das boot, rechne die fehlende ausrüstung dazu, den betrag der fehlenden ausrüstung nimm mal 2 und du hast grob die anstehenden kosten, bevor du losmachst. krankenversicherung kriegst du beim ADAC oder du meldest dich in d-land ab und versicherst dich über den B.D.A.E ( www.bdae.de ), für ammiland und kanada musst du mal schauen, da gibt es glaub ich eine sonderreglung. eine mitgliedschaft bei https://www.drf-luftrettung.de/foerderer-werden.html ist sicher auch sinnvoll. bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!! rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern. |
#21
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Ist nicht jede Weltumrundung sehr persönlich ?
Ich meine, einfach mal in der Ostsee einen vier Wochen Törn absolvieren und dabei die Kosten mittels Reede und Verzicht auf Landtouren regulieren. Dies mit den angestrebten monatlichen Kosten. Gelingt dies und es kommt nicht zur Meuterei, dann wäre das Projekt auf einer guten Basis. Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#22
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moin,
Zitat:
bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!! rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern.
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#23
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Danke waren echt einige interessante Gedanken dabei! vor allem die beiden Links haben mir sehr gut gefallen!
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Neatico Plagt Sie auch eine Angst vorm Zahnarzt? Das muss nicht sein, mittlerweile gibt es zahlreiche Zahnärzte, welche sich sehr genau mit den Problemen ihrer Patienten auseinandersetzen. |
#24
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Das teuerste an der Weltumsegelung ist doch das entgangene Einkommen? Es sei denn, man ist bereits im Ruhestand.
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Gruß, Thorsten
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#25
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Hi,
kann jemand was zu den Kosten je laufendem Meter Bootslänge sagen? Immer wieder ist hier die Rede davon, dass mehr Boot auch mehr kostet. Dabei meine ich nicht die Anschaffung, sondern den Unterhalt, Einklarieren, Marinakosten etc. Welche Kosten sind wirklich von der Bootslänge abhängig und nicht vom persönlichen Gusto? Leider kann ich hierzu nicht wirklich etwas finden, ausser der Aussage, das jeder laufende Meter (erhebliche) Mehrkosten mit sich bringt. Gruß Bernd |
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