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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 26.09.2005, 15:42
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Standard Ionische Inseln von Astakos bis Koroni



...wieder mal Griechenland

Ich weiss schon gar nicht mehr wie oft wir da waren. Und trotzdem immer wieder ist Griechenland für uns was schönes. An was liegt es? Griechenland ist irgendwie chaotisch, wenig reglementiert...wir eigentlich auch. Ob wir hier allerdings leben wollte ist wieder eine andere Frage.
Dieses Jahr, wie schon die letzten 3 Jahre, waren wir wieder mit unseren Freunden Ingrid und Cornelius unterwegs und natürlich mit ihren Kindern Filo und Clio. Clio, ganze 4 Monate frisch, verlangte natürlich einen ruhigeren Urlaub. So nutzten wir wie vor zwei Jahren bereits bekannte Plätze um etwas Ruhe in den Urlaub zu bringen. Mobil schon aber nicht hektisch.
Neu dieses Jahr war die Teilung unserer Familie im Urlaub. Andrea, Franci und Mischi mit dem Camper, Ich und Maid mit der Condor.
Vorsicht
Somit werde ich überwiegend über eine Schiffsreise berichten.
Sonntags Nachmittag gegen 1600 ging's los mit dem Ziel den Gotthart abends und ohne Lkws zu überqueren. Klappte auch ganz gut. Ferdinand packte die trotz 1,5 tonnen am Haken ganz gut. Nur kurz musste ich in den 2. Gang schalten. Auch gab es dieses Jahr keine Radiodurchsage für uns die Mindestgeschwindigkeit von 60 einzuhalten. Die erlaubten 80 wurden locker eingehalten. Somit war im wahrsten Sinne des Wortes die erste Hürde genommen. Der Rest bis Ancona war nur noch Routine.



Vor der italienischen Grenze und vor Ancona noch mal übernachtet und am Dienstag um 1700 auf die Fähre. Wegen der Überlänge der Condor beim einschiffen noch mal geschwitzt und das wars: Wieder in GR. Ein Frappé auf dem Achterdeck und der Urlaub beginnt.



Durch das Womosonderangebot der Superfast sogar mit Kabine. 340€ für Womo und Kabine für 4 Personen. Was ein Luxus.....die Kids können es nicht fassen. Am Empfang werden wir von einem Angestellten übernommen . Dieser nimmt Francoise die Tasche ab und losgehts zur Kabine. Kein Vergleich zu unseren früheren Deckspassagen. Wir, unwissend, sind mit Schlafsäcken, Handtüchern, Waschbeutel bewaffnet, dazu noch die Lebensmittel für Frühstück und Vesper, dabei ist bis auf das Essen alles in der Kabine vorhanden. Wie gesagt , was ein Luxus.



In Patras angekommen geht es gleich über die neue Rio-Antiriobrücke. Ein wirklich tolles Bauwerk, wirklich tolle Preisse, 15€ kostet die einfache Überfahrt, puhhh. Was die Fähre allerdings kostet weiss ich nicht.
So führt und die Fahrt bis Astakos wo uns Andrea aussetzt. Hier trennen sich erst mal unsere Wege. Andrea dreht wieder um und trifft sich mit Ingrid und Cornelius auf Zakynthos. Sie hat dazu noch die Aufgabe in Killini den Trailer für 10 Tage zu versorgen damit sie ihn nicht mit auf die Fähre nehmen muss. Das hätte ich gerne als stiller Beobachter miterlebt (grins) . Auf jedenfall haben die Mädels das mit Bravour erledigt.
Unsere Schiffreise führte uns dann erst mal weiter nach Norden. Eigentlich war ich ganz schön aufgeregt. Dies war mein immerhin mein erster Törn. Der Wind wehte an diesem Tag wie er es nach den Charts tun sollte. Wir segelten an diesem Tag bis an die Nordspitze von Kalamos. Dort warfen wir erst mal Anker. Da N bis NW vorhergesagt war sollten wir auf der Leeseite Ruhe haben.
Denkste. Wären wir mal unter Landleine am Ufer geblieben. Durch meine schlechte Erfahrungen das Jahr davor in Spanien fuhren wir gegen Abend 50m raus und warfen dort Anker. Für ein knapp 6m Schiffchen eigentlich überdimensioniert, einen 9kg Pflugscharanker an einer 8m langen 8mm Kette und 30m Leine.
Wir haben denn trotz aller Versuche den ganzen Urlaub kein einziges mal richtig eingegraben bekommen, wie auch diese Nacht.
Wir suchten uns also einen Platz mit viel Abstand zwischen den zwei dort vorhandenen Yachten und fuhren zweimal den Anker ein. Was wir nicht bedachten war das wir wohl genau auf der Windkante des Leewirbels lagen. Das Boot drehte unablässig. Während die grossen Yachten noch nicht mal einen Viertelkreis drehten waren wir schon einmal rum was manchmal zu einem Abstand von nicht mal zehn Metern führte. Also nichts mit Schlaf wieder mal. Gegen Mitternacht kommt dann noch ne Yacht an und setzt sich zwischen uns und die anderen Boote. Zwischenzeitlich ging auch unser Anker auf Wanderschaft und die neue Yacht verholte ganz schnell an unseren alten Platz. Hähhhh, ist das so üblich auf See???
Diskutieren macht da wohl kein Sinn und wir machten Anker auf und suchten 200m Strandauf in stockfinsterer Nacht einen neuen Platz. Nahe an Land war nicht, da felsdurchsetzt. Irgenwie hielt der Anker dann auch beim ersten mal. Der Wind hatte sich mittlerweile so verschärft das wir ohne Vollgas die Nase nicht mehr durch den Wind bekamen. Gegen Vier legte er sich dann und ich bekam dann doch noch etwas Schlaf.
Beim Morgenbad versuchte ich dann denn Anker zu ertauchen. Er war auch bei 10m Tauchtiefe noch nicht zu sehen. Nur gut das er sich nicht verhakt hatte....



Weiter ging es an diesem Tag nach Levkas sprich an Levkas entlang. Uns war nicht ganz klar wohin wir genau segeln sollten da unser Zielgebiet zwischen Levkas Meganisi und Keffalonia liegen würde. Laut DWD sollte in der folgenden Nacht der Wind auf Süd mit 4-5 umdrehen, also mal sehen.
Zuerst war mal Flaute angesagt bis rüber nach Meganisi. Auf den Weg dorthin schüttelte uns so eine Hochhausyacht mächtig durch indem sie Vorfahrtsberechtigt 10m vor uns durchfuhr. Aus Steuerbord kommend hätte sie locker hinter uns durchfahren könne. Ne , Vorfahrt durchdrücken um dann nach uns doch stark nach Backbord zu fahren da Meganisi an unser Backbordseite lag. Das waren vielleicht Wellen. Na wir waren ja auch nicht weit weg von der Onassis Insel Skorpio, vielleicht lag es daran.
Nach passieren der Nordspitze Meganisi kam dann endlich schwacher Wind auf. Also Motor endlich aus und Fock gegen gegen Genua getauscht. Natürlich dreht der Wind ein und wir kreuzen den Kanal zwischen Meganisi und Levkas hoch. Boah , das hat richtig Spass gemacht. Durch die Endstelle durch kommt wieder die Überlegung wohin. Vasiliki/Levkas oder Fiskardo/Kefalonia ? Da der Wind nach DWD in der Nacht nach S drehen sollte entschieden wir uns für Fiskardo. So bekann ein langer Schlag am Wind entlang Richtung Süd. Ich übergab Madi das Kommando und holte meinen Schlaf nach. Mit der Zeit wurde der Wind immer stärker da sich die Düse zwischen Lefkas und Kefalonia bemerkbar machte und Lage und Ruderdruck zunahmen. Also musste ich wieder aus der Koje um zu reffen. Trotz 4er diesesmal kein Problem.
Wir entscheiden uns den Kurs zu halten und Frikes/Ithaki anzulaufen. Eine Meile vor dem Hafen fallen wir ins Leeloch. Das ist ja wie am Rhein hier.





Also steht nun unser erstes Hafenmanöver an. Das Schicksal meint es günstig mit uns. Der Hafen ist ziemlich leer und es liegen rechts schon Schiffe längsseits. Kein Problem bis auf das , daß der Motor wieder mal beim Gas wegnehmen ausgeht. Also lasse ich das Boot die letzten Meter laufen den im heißen Zustand mag der Honda nicht gerne anspringen. Ein grausiger Knall hallt durch den stillen Hafen. Ich bin etwas zu steil an das Kai gefahren und habe es mit der Bugöse getroffen. Peinlich peinlich!! Also Leinen Raus und Klar Schiff gemacht und ab zum Frappé.
Nach und nach beobachten wir das eintreffen von weiteren Yachten. Mensch sind die alle groß. Vielleicht hätten wir doch Vorwärts anlegen sollen? Nun wars zu spät und es waren ja noch einige Plätze frei.
Fürs Abendessen fehlte uns noch ein grosser Topf. Hatten wir in der Eile des Einschiffen vergessen. Also musste das Pfund Spaghetti halt im kleinen Topf gemacht werden. Ich glaube das ist das erste mal das ich Nudeln anbrennen lies.



Mit der Windänderung in der Nacht wurde nichts. Im Gegenteil, am anderen Morgen war fast Flaute. Ab und zu eine laue Brise aus Ost bis ans Ende von Ithaki und dann trotz erhoffter Düse zwischen Ithaki und Kefalonia Totalflaute.
War nicht unser Tag dieser. Etwas generft durch die schlechten Winde haben wir uns auch noch nett gezofft.
Am Nachmittag liefen wir dann den Hafen Poros/Kefalonia an. Kurz vor der Hafeneinfahrt kommt von Backbord eine Segelyacht, auch unter Motor, an. Obwohl sie klar auf Kollisonskurs ist hält sie Kurs. Ich nehme mal an um vor uns in den Hafen zu kommen. Erst kurz vor der Hafeneinfahrt als sie entweder uns oder die Kaimauer treffen würde geht sie aprupt vom Gas um dann nach durchfahren der Engstelle wieder den Hebel auf den Tisch zu legen um an uns vorbeizukommen. JA gibts auch sowas? Ich rate Madeleine, die an der Pinne sitzt, einen Kringel zu fahren und sich nicht auf dieses Kinderspiel einzulassen. 100 Meter später fahren wir am Heck der gerade zum Ankermanöver drehenden Yacht vorbei und fahren vorwärts mit Heckanker in den ersten Platz mit Kaimauer Backbord. Nett!
Wie üblich setzt der Motor 10 Meter vor dem Anlegen aus. Auch nett. Ich habe ja zum Bremsen noch die Ankerleine!
Leinen Raus, Klar Schiff und auf zum ...nein diesmal nach der Flautenhitze ein kühles Mythos.
Aber nicht so schnell. Wir sitzen noch nicht in der Taverne über dem Hafen da hupt und schreit es hinter unserem Boot. Hmmm, dumm gelaufen! Wir parken wohl falsch. Das ist der Platz eines Glassbottomboats.
Zum Glück hats daneben noch einen Liegeplatz aber dafür liegt der Anker falsch. Also nochmal den bereits abgekühlten Honda an. Anker neu werfen, Sorry zum griechischen Käptn sagen und wieder rein in die Parkbucht. Sogar unser Anker hält beim ersten mal (der alte Plattenanker) aber dafür geht wieder der Motor aus beim eindampfen...ja himmel hergott sch...nochmal. Paddel raus und die restlichen 5 Meter noch überwinden. Durch das ganze gehupe und geschreie stehen ja nun genügend Leute rum die nun helfen. Danke. Dann gab es dann doch noch das eine oder andere kalte Mythos.
Im Vergleich zu Frikes ist der Hafen nun wirklich nicht schön. Vor uns fährt zweistündlich eine Fähre ein , hinter uns stehen die Autos die auf diese wollen. Rundrum alles Beton. Nicht wirklich schön aber weit und breit der einzige Schutz. In der Nacht dreht der Wind und es schwellt gut in den an und fürsich gutgeschützten Hafen. Am nächsten Morgen steht ein guter Westwind an. Endlich. Vom Hafen aus sind Wellen mit Schaumkronen zu erkennen. Da ich heute keine Wetternachrichten bekam gehe ich zu unserem Glasbodenkäptn rüber und frage ihn nach dem Wetter. Überaus freundlich holt er mir per UKW die neuesten Wetterdaten. NW 5-6 6-7. Ups. Er meint wir sollen am Südende von Kefalonia er mal vorsichtig um die Ecke schauen und wenns zu wild wird dort abwarten. Ist doch nett nach der Brüllerei gestern.
So werfe ich die Fock wieder drauf und binde gleich das zweite Reff ins Gross ein. Wir machen alles fest und los gehts. Im Vorbecken des Hafen ziehe ich die Segel auf und bekomme beim rausfahren dann das Gross nicht richtig hoch weil das ich das Reff zu dichtgenommen habe. Also doch wieder aufs Vorschiff.
Dann geht auf Vorwind und kaum richtig Fahrt aufgenommen ist alles halb so wild. Es kommt jedoch wie es kommen muss, wir haben noch nicht das Südende da flaut der Wind ab und wird zu einer wild drehenden leichten Brise. Ja gibt es den Sowas. Bin ich hier beim Regattasegeln in Sasbach oder was. Spi hoch, Spi schiften , abfallen, anluven, bringt alles nichts. Spi wieder runter da der Wind jetzt aus Süd kommt! Es dauert ewig bis wir ums Kap sind. und dann ist der Wind erstmal ganz weg.



Mittlerweile haben wir Funkkontakt mit Cornelius auf Zakynthos und der erzählt das dort der NW kräftig blässt.
Also sitzen wir in Lee von Kefalonia. Da gibt es noch viel zu lernen....!
Wir motoren ´ne knappe Stunde um aus dem Schatten rauszukommen und endlich gibt es wieder schönen Wind. 12 SM bis Zakynthos stehen an und die haben es in sich. Madi kocht trotz Wellen und Lage noch schnell einen Milchreis und schon nehmen Welle und Wind zu. Je näher wir der Insel kommen je wilder wird es. Ich mache hier den Fehler nicht früh genug zu reffen in der Hoffnung den Leeschatten der Insel bald zu errreichen. Den Wind jucken jedoch meine Überlegungen garnicht. Der NW dreht um die Nordspitze Zakythos in N und bläst bis auf 100 m am Ufer entlang. Ich schätze stellenweise erreichen wir die 6-7 wie heute Morgen angekündigt. Tja , wie refft ein Anfänger bei der Windstärke? Garnicht.





Ich sah mich schlicht nicht in der Lage das Tuch runterzuholen. Das Gross konnte ich gerade noch so halten aber Madi war mit der Fock überfordert. Was bin ich froh das die alte Fock letztes Jahr in Spanien davonflog. Dadurch hab ich mir vor kurzem eine neue bei Ebay geschossen die früher die Sturmfock eines grösseren Bootes war. Jetzt musste nur noch das Rigg halten. Es hielt, nach knapp drei Stunden am Wind trafen wir um eine Bucht zu weit nach Lee versetzt getrieben ein. Dort wurde wir schon von Andrea und Cornelius im Motorboot erwartet. 100m Meter vor dem Ufer war es dann wie Zappen im TV . Wind weg , glasklares ruhiges Wasser, einfach unvorstellbar. Wir nahmen schnell die Segel runter, warfen den Honda an und fuhren die 500m gegen den Wind in die richtige Bucht Makris Gialos. Puhhh!



Jedoch auch hier wieder das Problem das der 9kg Pflugschar sich trotz Sandboden nicht eingraben wollte. Nicht ärgern , tauchen und die ganze Kette um einen Felsen gewickelt und Feierabend.
Jetzt war ein paar Tage Womo und Familienurlaub angesagt.
Zwei Tage später, der Wind war immer noch heftig , sind wir zum einkaufen nach Alikes gesegelt. Vorwind mit Fock und Gross völlig problemlos. Beim Einfahren in den kleinen Flussarm an der Kaimauer , Kiel oben, laufe ich auf der sehr flachen Sandbank auf. Tja , die Durchfahrt ist durchaus tricky.
Wir drehen die Condor um und ziehen sie mithilfe der Wellen wieder raus und laufen mit ihr den richtigen Weg. Bei der Aktion schwimmt dann mal die Ruderhacke hinter dem Schiff her. Ts, ts!
Stellte sich zum Glück als nicht wirklich wichtig heraus. Auf dem Rückweg, der Wind hatte wieder auf 4-5 aufgefrischt zog ich die neu gebaute Sturmfock auf und band das zweite Reff ins Gross.
Die Sturmfock war der Rest der alten Fock vom Vorjahr. Eigentlich wollten wir sie nähen. Zur vereinfachung für Andrea an der Nähmaschine hatte ich das neubeschnittene Segel mit Pattex Transparent zusätzlich geklebt. Auch beim Schothorn des alten Schnittes hatte ich das komplette Dreieck herausgeschnitten aufgetrennt und über die neue Ecke geklebt. Leider lies sich das Segel wegen des Klebers dann nicht mehr nähen!
Trotzdem, es hielt der Belastung stand. Ich staunte! Zu dritt, Andrea, Cornelius und ich, auf der Kante lief das Bootchen perfekt. Wir wurden zwar alle ziemlich nass als wir gegen den Wind aufkreuzten aber nach 2 Stunden, 5 sm und viel Spass waren wir wieder zurück.
In den Tagen in Zakynthos packte Cornelius auch die Wasserskier aus so das die Mädels einen Heidenspass hatten.
Am Ende des Urlaub waren es nur Cornelius und ich die nicht fahren konnten. Wir sind wohl eindeutig zu alt für sowas....
Ein paar Tage später ging es wieder weiter mit dem Schiff. Ziel war wieder ein gemeinsamer Treffpunkt bei Pylos. Der Weg sollte jedoch über die Strophaden gehen.
Am Morgen natürlich nach vielen Tagen starken Windes wieder Flaute. Erst bei Zakynthos-Ort setzte sich ein leichter achterlicher Wind durch. Also hoch mit dem Spi. Mit Inseldrehung sag ich mal kam er dann am Ende aus NE-E . Auch kein schlechter Kurs. Stellenweise lief die Condor bei wenig Wind 5 kn.
Bis zum späten Nachmittag hatten wir dann das Ende der Insel erreicht und der Wind konnte sich wieder mal nicht enscheiden wie er die Insel runden sollte. Spi Steuerbord Spi Backbord, es ging vor Laganas hin und her. Erst als wir Kap Marathia (SW) passierten setzte sich der West durch. Aber wie! Die Wellen nahmen wieder zu, der Wind frischte auf. Durch das letzte nichtrefferlebniss sensibilisiert, war ich ganz schnell auf dem Vorschiff und setzte statt der Genua die Fock um diese eine halbe Stunde später durch Sturmfock zu ersetzen. Zum Sonnenuntergang schläft der Wind jedoch wieder ein, schade. Hatte ich mir doch einem Nachtschlag erhofft.



Es lagen noch ca 20sm vor uns. Die mittlerweile wieder Fock wurde aufgerollt und das Gross runtergelassen.
Trotz Vollmondzeit wurde es schlagartig stockfinster. Erst gegen 2230 sollte der Mond aufgehen. Das war ein eigenartiges Gefühl. Alleine auf dem weiten Meer ohne Landsicht und Licht irgenwo her. Etwas später kamen die ersten Sterne an denen man sich orientieren konnte. Madeleine legte sich schlafen und ich motorte durch die Nacht.
Gegen 2300 fiel mir ein Positionslicht auf was langsam aufkam. Kurz vor den Strophaden, das Leuchtfeuer war bereits zu erkennen flammte auf dem Frachter ein riesiger Suchscheinwerfer auf um uns zu beleuchten. Wahrscheinlich wollte er das kleine fastnichts auf dem Radarschirm mal inaugschein nehmen. Das Toplicht musste er ja gesehen haben in dieser klaren Nacht. Ich schätze mal er passierte uns mit 200m Abstand um dann, komisch, vor uns über unseren Kurs abzudrehen. Irgenwann war einfach das Leuchtfeuer nicht mehr blinkend sondern zwei feste Lichter leuchteten. Ich brauchte erst einige Sekunden um zu erfassen das der Frachter so ne halbe Seemeile vor uns passierte und die Strophaden verdeckte. Wir befanden uns hier , das stellte ich am nächsten Morgen erst fest, an einem Orientierungspunkt für die Schifffahrt.
0000 Ankunft auf den Strophaden. Nach einigen vorsichten Suchschleifen sehen wir die Nachtgraue Betonpier und legen dort vor dem Kloster an. Ruckzug ab in die Falle.
Zur Verbesserung der Nachtruhe lege ich noch eine Schot um den Kiel und Winsche in fest, da durch die vorbeifahrende Frachter doch einiger Schwell entsteht.





Am nächsten Morgen besichtigen wir nach dem Frühstück noch das Kloster von aussen. Als wir gerade vor dem Kloster stehen kommt einer der oder der Mönch nur mit Boxershorts bekleidet aus dem Haus. Nach einem kurzen zögern grüsst er uns freundlich und ermuntert uns durch Zeichensprache uns umzuschauen. Mit so schlimmen wie uns hatte der an diesem Morgen auch nicht gerechnet .
Da es Madi etwas langweilig war, brachen wir auch gleich wieder auf.
Das Wetter war jedoch unheimlich feucht, schwül. Natürlich kein Wind. Schade mit Standartwind aus W hätten wir wunderschön unter Spi ablaufen können grmmmpf.
Ziel war Maratopoli und was soll man unter Motor schon erzählen. Der Hafen dort ist wie in den Hafenführern erwähnt nichts für Segelboote. Kein Platz da alles voll Fischerbooten ist, gefährlich durch die vielen Leinen im Wasser, sehr dreckig und stinkig. Wir haben schnell im Ort eingekauft und sind dann weiter in die Romanoubucht wo wir uns mit den anderen treffen wollten.
Bucht ist übertrieben. Es ist ein Strand der von einem Riff umgeben ist. Nur mit Hubkiel oder flachen Motorboot kommt man da rein. Flugs waren wir in unserer Lieblingstaverne. Den Rest kennt ihr ja...Mythos, Eis, Patates, Kalamakia,Choriatiki.
Das war mal eine völlig ruhige Nacht. So gut hatte ich schon lange nicht mehr geschlafen.
Am nächsten Morgen gab es dann eine Überraschung. Ein Anruf von Rainer , einem Freund , der mit seiner Yacht SMASTIS in Griechenland unterwegs ist. Wir hatten zwar mal per Mail die Möglichkeit eines Treffens auf See avisiert, aber wie das so ist mit Terminen auf Törns, ich hatte nicht mit gerechnet das es klappen könnte. Kurzum Rainer war ein Peleponnes Finger weiter in Porto Kago und sein nächstes Ziel wäre Pylos und da lagen wir ja eine Stunde von weg.
Kurz darauf dann noch ein Funkruf von Andrea die mit dem Womo im Anflug war. Alles Paletti also.
So verbrachten wir die nächsten zwei Stunden mit Hallo und Uzo und Womo hinstellen. Als wir wieder an den Strand kamen hatte sich die Situation dramatisiert. Der Wind der lt. DWD aus NW mit 4-5 blasen sollte kam mit max 2 W. Die Wellen jedoch hatten das Format von Windstärke 5 und krachten laut in die Bucht und ließen die Condor bedenklich tanzen. Nur, aus der Bucht rausfahren war nun nicht mehr möglich. Die Durchfahrt hätte man vielleicht noch getroffen aber bei den Wellen mit dem Aussenborder am Heck war kein sicherer Antrieb gewährleistet.



Nun begang wohl meine unruhigste Nacht auf dieser Reise.
Zuerst schwamm ich zum Schiff und legte noch eine zweite Leine aus. 18mm mit einer Kette um einen Felskopf sollten halten. Weiter kam noch ein Heckanker dazu , sollte der Wind in der Nacht kippen. Da die Wellen nun immer höher wurden, ich schätzte sie auf 2Meter, entschied ich mich die alle wichtigen Sachen vom Boot zu holen. Es war unmöglich auf dem Boot zu bleiben so bockte es herum. Vor dem verlassen verschnürte ich noch alle Luken.
Die Wellen sollten noch zwei Tage anhalten. Die zweite Nacht wurde für mich dann doch etwas ruhiger da ich nun vertrauen ins Boot und die Verankerung hatte. Nur am zweiten Morgen waren Ankerkette und Leine getrennt. Der Schäkel hatte sich gelöst!
Am dritten Tag drehte der Wind wieder auf NW und die Bucht wurde wieder still. Was für eine entspannte Nacht.
Wir lagen übrigens nicht weit weg von der berühmten Voidokilia Bucht



Der folgende Tag brachte dann die SMS das Rainer mit seiner Smastis ( http://www.binsegeln.de ) in Pylos eingelaufen war . Auch in hatten diese Wind festgenagelt.
So kam es dann endlich im Hafen von Pylos zu dem denkwürdigen Womo-Forumstreffen ohne Autos.





Ein paar Tage später sollte nun der letzte Abschnitt unserer Reise stattfinden. Von Romanou an Pylos vorbei nach Methoni und dann weiter nach Koroni dem Endpunkt unser aller Reise.
Ich erzähle wohl nicht neues wenn ich erzähle das wir mit Flaute starteten. Erst kurz vor Methoni kam leichter Wind auf so das wir trotzdem noch nach Methoni reinmotorten um dort in die Taverne zu gehen und uns mit Cornelius und Francoise zu treffen.



Der letzte Teil am diesem Tag wurde dann doch noch nett. 4-5 kn vor Wind bis Kap Akritas und raumer bis halber Wind und gute 6 kn bis kurz vor Koroni.



So verbrachten wir noch die letzten Tage am Paralia Kalamaki, pendelten öftern nach Koroni ,tja und irgendwann mussten die Boote geslippt werden und es ging nach Hause.
Die Condor hatte was mit 220sm im Logbuch, der Ferdinand kämpfte 2700 km durch den Urlaub. Die Condor lief so mit 1,5l je Stunde, der Ferdinand mit Boot am Haken so im Schnitt mit 14l auf hundert, also 2l mehr fürs Boot. Ist OK. Bis auf die stärksten Steigungen brauchten wir nie in den 2. zu schalten und sonst fuhren wir in GR eher 75 auf den Strassen und auf den Autobahnen in Italien und Schweiz so 85.
Am Ferdinand muss ausser Rostbehandlung nichts gemacht werden an der Condor könnte schon der eine oder ander Meter dran. Sie läuft extrem schlecht gerade aus und man kann das Ruder eigentlich keinen Moment aus der Hand geben. Nicht erst seit die Ruderhacke fehlt. Da die Stromversorgung ganz gut lief sollte ich mir Gedanken über einen Pinnenpiloten machen. Den Motor habe ich noch im Urlaub richtig eingestellt weil mir dieser Anlegestress dann doch zuviel wurde.
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