Selbstbau Holz Übungsboot ---geplant Zeesboot

[michav8]

Hallo !

Ich will hier mal ein Projekt vorstellen über welches schon sehr lange gesprochen wurde und nun soll es los gehen.

Geplant war der Bau eines Zeesbotes aus Holz in Klinkerbauweise.
Diese Boote waren vor einigen Jahren hier (Rerik und Umgebung) noch offt zu sehen,nun gibt es kein einziges mehr.
Dies soll sich ändern, weil diese Boote hier an die Küste gehören wie der Räueraal !

Wir, ein paar Holzverrückte und ein Ortsverbundener Sponsor wollen den Versuch wagen.
Da es noch keine Erfahrungen mit einem kompletten Neubau gibt, max. mit
den üblichen rep. Arbeiten an Holzbooten und vielleicht mal die eine oder
andere Planken wechseln, wollen wir erst einmal ein ''Übungsboot'' bauen.

Ein Zeesboot ist je nach Typ und Ausführung ca. 10 Meter lang,
das Übungsboot liegt bei 6 Meter.
Kiel und Steven sind aus Eiche verleimt.
Die Planken sind aus Lärche ,werden verschraupt und verpropt bzw. Kupfer genietet.

Ich stell jetzt einfach mal ein paar Bilder vom jetzigen stand ein damit
auch mal was zu sehen ist.

[michav8]

Hallo !

Die ersten Rückschläge gab es auch schon.
Holzkosten sind doch höher als erwartet, gerade für Eiche.
Der Eigenbau Dämpfkasten hat sich als nicht optimal erwiesen,
da zu viel Hitze durch die offene Brennraumkonstruktion verloren ging.
Die ersten Planken sind uns gebrochen weil sie zu kalt waren und nicht
genug gedämpft wurden.

Nun sind wir heute losgezogen und haben erst einmal einen alten Waschkessel
besorgt, da dieser geschlossen ist wie ein Ofen sollte die Hitze jetzt reichen
um ordentlich Wasserdampf zu erzeuegen.


MfG Michael

[cellist]

Euch erst mal ein "SUPER" für eure Aktion!

Klasse, ein Stück regionaler Kultur zurückzuholen!

Ich freue mich schon sehr auf Bilder (und hab diesen Sommer auf dem Barther Bodden ein Zeesenboot gesehen )

[michav8]

Hallo !


Hier waren es noch einige Zeesen !

@Quelle www.braune Segel.de

[Tischler]

Hey Micha das sieht schon klasse aus.
Frage habt Ihr ne Zeichnung od. baut ihr nach Gefühl.
Wir habt Ihr die Verleimung gemacht mit Epoxi denk ich mal
Sind die Querspanten aus Nadelsperrholz als Schablone?
Werde es weiter verfolgen bin gespannt.

[michav8]

Zitat von Tischler

Hey Micha das sieht schon klasse aus.
Frage habt Ihr ne Zeichnung od. baut ihr nach Gefühl.
Wir habt Ihr die Verleimung gemacht mit Epoxi denk ich mal
Sind die Querspanten aus Nadelsperrholz als Schablone?
Werde es weiter verfolgen bin gespannt.

Hallo !

Es gibt keine Zeichnung !
Es gibt aber eine Zkisse mit Abmessungen die wir von einem ähnlichen Boot
abgenommen haben.
Verleimung ist mit Bindan Leim !
Die Querspannten sind aus Billigsperrholz und dienen nur als Schablone.
Die eigentlichen Spanten kommen erst nach der Beplankung rein.

MfG Michael

[michav8]

Hallo !


Das ist Sie, die vorletzte Reriker Zeese (es gibt noch die Letzte,ist aber im Moment nicht im Wasser)

@Quelle www.braune-Segel.de

[hein mk]

Moin Michael
Schönes Projekt,habt ihr denn wenigstens einen Menschen da bei der sich Bootsbauer besser Schiffszimmerman nennen darf?Für so manche Arbeit wie das Stemmen und Dechseln der Stevensponungen braucht man schon viel Holzgefühl und Erfahrung,das gilt auch für das einteilen der Plankenformen mittels dünner Straklatten.
gruss hein

[michav8]

Zitat von hein mk

Moin Michael
Schönes Projekt,habt ihr denn wenigstens einen Menschen da bei der sich Bootsbauer besser Schiffszimmerman nennen darf?Für so manche Arbeit wie das Stemmen und Dechseln der Stevensponungen braucht man schon viel Holzgefühl und Erfahrung,das gilt auch für das einteilen der Plankenformen mittels dünner Straklatten.
gruss hein

Hallo !


Leider Nein !
Wir haben aber jemanden der Holzbootbau gelernt hat, den können wir
mal Nerven wenn wir nicht weiter wissen.(als Joker/Ratgeber in Notfällen)

Die ''Stevensponung'' haben wir im Griff, weil komplett mit dem Stemmeisen gemacht.
Mit dem Dechsel haben wir aufgegeben um mit diesem Werzeug perfekt
umgehen zu können gehört schon ein halbes Leben Erfahrung dazu !

Die Straklatten kannst Du auf Bild 2 und 3 sehen.


MfG Michael

[piep]

Zitat von michav8

Hallo !

Es gibt keine Zeichnung !
Es gibt aber eine Zkisse mit Abmessungen die wir von einem ähnlichen Boot
abgenommen haben.
Verleimung ist mit Bindan Leim !
Die Querspannten sind aus Billigsperrholz und dienen nur als Schablone.
Die eigentlichen Spanten kommen erst nach der Beplankung rein.

MfG Michael

es gibt ein ddr-buch von hermann winkler : zeesboote , hinstorff-verlag isbn 3-356-00362-3
da ist ein riss drin enthalten. das buch gibt's noch antiquarisch (falls ihr das noch nicht kennt oder habt).
ansonsten ein sehr ausführliches buch über geschichte der zeesfischerei mit sehr vielen abbildungen.

[Tischler]

Zitat von michav8

Hallo !

Es gibt keine Zeichnung !
Es gibt aber eine Zkisse mit Abmessungen die wir von einem ähnlichen Boot
abgenommen haben.
Verleimung ist mit Bindan Leim !
Die Querspannten sind aus Billigsperrholz und dienen nur als Schablone.
Die eigentlichen Spanten kommen erst nach der Beplankung rein.

MfG Michael

Dann sag sportlich , sportlich, aber was man bis jetzt sehen kann sieht schon nach nem Bootsrumpf aus.
Nutzt ihr also die Sperrholzschablonen rein aus Spannschablonen?
Habt ihr beim demontieren - einbringen der bleibenden Spanten nicht Angst das euch die Form aus einandergedrückt wird.
Denke mal das die Aussenklinkerung schon mit Spannung aufgezogen wird.

[hein mk]

Moin
Die Spantschablonen nennt der Schiffszimmerman Mallen,die verbleiben bis viele Spanten,Wrangen und Schotte gesetzt sind.Bei einem Klinkerbau bei dem die planken miteinander vernietet sind ist die Gefahr des Zusammenschnurrens eher geringer wenn schon einige Wrangen fest sind als bei einem Karwelbau.Beide Bauarten stellen etwas unterschiedliche Philosophien dar,was das elastische Verhalten des Bootes angeht.
gruss hein

[Tischler]

Zitat von hein mk

Moin
Die Spantschablonen nennt der Schiffszimmerman Mallen,die verbleiben bis viele Spanten,Wrangen und Schotte gesetzt sind.Bei einem Klinkerbau bei dem die planken miteinander vernietet sind ist die Gefahr des Zusammenschnurrens eher geringer wenn schon einige Wrangen fest sind als bei einem Karwelbau.Beide Bauarten stellen etwas unterschiedliche Philosophien dar,was das elastische Verhalten des Bootes angeht.
gruss hein

Ich lerne bzw lese interessiert über den Holzbootbau . Weiß nicht alles
bin aber lernfähig hoffe es zumindest
Trotzdem Danke für die Aufklärung

[michav8]

Hallo !


Es geht ''laaangsam'' vorwärts !
Vier Planken sind drann.


MfG Michael

[HenningS]

Ein tolles Projekt

[michav8]

Hallo !


Es geht weiter'''


MfG Michael

[René]

Hallo Michael,
hast du keine Angst, dass bei den astigen Bohlen nachher das Wasser reinläuft? Speziell das vorletzte Bild zeigt ausfallverdächtige Äste. Die mit den schwarzen Rändern. Die würde ich nur im Überwasserbereich verbauen. Wenn man die aufwendige Bauweise so anschaut.

Gruß René

[michav8]

Zitat von René

Hallo Michael,
hast du keine Angst, dass bei den astigen Bohlen nachher das Wasser reinläuft? Speziell das vorletzte Bild zeigt ausfallverdächtige Äste. Die mit den schwarzen Rändern. Die würde ich nur im Überwasserbereich verbauen. Wenn man die aufwendige Bauweise so anschaut.

Gruß René

Hallo !

Eigentlich nicht, zur Not werden die ausgepropt.


MfG Michael

[René]

Na, dann weiter so, bin schon heftigst auf das Ergebnis gespannt.

Gruß René, der mal wieder fertige Projekte sehen will ;)

[hein mk]

Moin Michael
Sehr schöne Fortschritte,nach dem nächsten Plankengang könnte man schon die eine oder andere Bodenwrange einpassen.
So nun kommen meine kleinen Bedenken-Für meinen Geschmack macht ihr an den Sponungen der Steven und bei den Laschings einige Schrauben zu viel (in Querrichtung),bekommt ihr das mit max. zwei pro Plankenende nicht an die Sponung geschraubt?Bei schmaleren Plankenenden würde ich so gar für nur eine Schraube plädieren.Bei mehr als einer Schraube oder auch Niete pro Planke und Spant,Bodenwrange oder anderem Querverband hindert man die Planke an ihrer Ausdehnung,die in Querrichtung ja erheblich stärker ist als in längsrichtung oder in der Richtung der Plankenstärke,das kann zu Reissen um die Schrauben oder Nietlöcher führen.
Aber fragt mal zur Sicherheit den Schiffszimmermann.Mein Volholzbootssachverstand ist schon etwas eingerostet und speziel mit Klinkerplankungen habe ich nur angelesene Erfahrungen.
gruss hein

[michav8]

Hallo !


Schön das einer mitdenkt, wir haben diesbezüglich noch nicht so viel
praktische Erfahrung, wir kucken auch nur ab.
Sicher könnte man das Thema mal diskutieren, ein ''wirkliches'' Ergebniss
bekommt man aber nur, wenn man ein Boot mal so und mal so bauen würde.

Hier mal ein alter Kutter'

Quelle Poeler Bootsbau





MfG Michael

[hein mk]

Moin Michael
Auf grund deiner Bilder habe ich mal in meinen alten Fotos aus meiner Holzbootszeit gekramt und festgestellt,dass bei unserem Holz 30er Jollenkrützer und auch anderen die Planken auch oft mit mehr als zwei Verbindungsmitteln an die Verbände genietet,gebolzt oder geschraubt waren.
Zwischendurch habe ich wohl zu viel an Häusern rumgezimmert und mein Wissen über die fachgerechte Anbringung von Brettschirmen ohne nachzudenken übertragen und beim Bau von Booten bin ich über das Sperrholz wieder auf meinen richtig gelernten Werkstoff(zu mindest für den Rumpf)zurückgekommen.
gruss hein

[michav8]

Hallo !


Es geht weiter'''



MfG Michael

[hein mk]

Moin
Sieht gut aus,Respekt!
gruss hein

[Küstenkrabbe]

Die Form ist gut, da gibt das nix!