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Alt 17.06.2006, 03:31
Helios Helios ist offline
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Standard Mit Festrumpfschlauchi und WoMo in Griechenland Frühjahr 06

Anreise erfolgte via Ancona mit einer Fähre der kretischen ANEK-Lines am Camping-Deck nach Patras.
In das Schiff fährt man ebenerdig ein und im Bauch eine Rampe hoch. Damit der Aussenborder wegen der Rampensteigung nicht abgerissen wird, wurde er mittels Power-Trimm hochgefahren und die Lichtleisten des Trailers eingeschoben - keine Grundberührung, alles ist Heil geblieben. Vor Jahren habe ich gesehen, wie sich jemand an der Rampe sein Unterwasser-Teil geschrottet hat.

Auf dem Camping-Deck standen wir am Fensterplatz, auch das Rib.


In Griechenland hatten wir im Süden des Peloponnissos am lakonischen Finger (das ist der 3. Finger ganz rechts auf der Landkarte) typisches Rückseitenwetter mit teils sehr starkem Westwind und überschießenden Cumulanten. Zeigte sich morgens ein wolkenloser Himmel, so deuteten sehr schwache Cirren bereits für nachmittags neue Starkwinde an - kleinere Touren mit einem schnellen Boot auf der Leeseite bei Monemvasia, bzw auf der Luvseite mit Deckung durch Inseln wie Elaphonisos (bei Neapoli) und Kythira waren machbar. Leider war das Wasser zum Baden noch sehr prickelnd frisch, kein Wunder bei den Winden.

Bei Monemvasia sind wir in einem kleinen Fischerhafen ins Wasser.


Der Fels von Monemvasia in morgendlichem Licht.


Die WIND STAR aus Nassau/Bahamas hat vor Monemvasia festgemacht.


Wir sind nach Umrundung des Motor-Seglers die Küste nach Norden abgeschlendert und haben das alte versteckte Piratennest Geraka (wird auch Ieraka geschrieben) besucht.

Leider hat dann die Brühe zu schwappen angefangen, sodass wir schleunigst Retour sind.

Bei Archangelos auf der zur Mani zugewandten Seite am lakonischen Golf haben wir uns über den festen Sandstrand und die flache See gefreut und ruckzuck war das Rib im Wasser.

Nach ca. 3 h kamen wir gerade noch so rein, bevor es wieder loskachelte und köchelte.

Einige Touren mussten bereits nach wenigen Minuten abgebrochen werden, in den Buchten ist es meist wind- und wellengeschützt und ums Eck stehen steile fiese 1m Wellen.
Umsonst waren diese abgebrochenen Touren nicht, dienten sie doch der Orientierung, Geländeerkundung und der Verfeinerung im *Wellenhoppeln und -dötzen* (und im vorzeitigen Festzurren und Wegräumen fliegender Gegenstände) .

Eigentlich soll das Ziel Kreta auf eigenem Kiel sein - aber es ist wurscht wohin, Hauptsache erstmal nach Kythira hinüber. Die kürzeste Strecke zwischen Elaphonisos und Kythira beträgt 7,5km, zur Insel Elaphonisos fährt man von Neapoli an der Küste entlang ca. 15km - die kürzeste Strecke zum Übersetzen von Elaphonisos nach Kythira ist 7,5km.

Und dann war es soweit - morgens aufgewacht - keine Wellen gehört - rausgesprungen und gejubelt.
Festlandsstrand gegenüber von Elafonisos (WoMo-Schlafplatz) Richtung Kythira gelinst - alles flach.


Auf nach Neapoli zur Rampe!


Bei Lufttemperatur 21 grad Celsius in die Montur eingepackt.


Wasser war glatt nur zwischen den Inseln reger Frachterverkehr und Wellen - aber nicht nervend.
Bei Kythira unter Landschutz die Ostküste abgefahren
nette Canyons mit Stränden...


Die Insel Kythira hat eine sehr einsame und rauhe Küstenform.
Hier die Ortschaft mit der Hauptanlegestelle für die Fähren


Unter einer sehr niedrigen Brücke haben wir uns durchtreiben lassen.


Draußen vor Kythira ein gestrandter Frachter - die NORDLAND.


In der Steilküste Kythiras eine große Anzahl von Höhlen


Im Südosten wird die Küste flacher mit größeren Sandbuchten.


Wo es geht - lassen wir die 90 Hondapferdchen voll laufen...


Es ist ein Ballistic-Prop mit 24"er Steigung montiert, damit macht das Boot in der Spitze mit 2 Leuten, 100Liter Sprit und etwas Gepäck über 36kt - meistens lassen wir die Mühle um 3.800 1/min drehen, damit sind wir etwas über 50km/h unterwegs.

Mit dem Ballistic hab ich in einem etwas flachen Fischerhafen ungewollt im Dreck gewühlt, dabei sind die Propellerflanken etwas aufgeraut worden - die Schraube drehte höher, der Top-Speed wurde auf knapp 60km/h reduziert - und das nur bei einem Mini-Grat.... mit Schleifpapier 5mal drübergefahren, Grad ab - weniger Drehzahl (wie vorher) und dafür wieder richtige Geschwindigkeit - kleine Ursachen können den Spritverbrauch in die Höhe treiben.

Insgesamt hab ich in Griechenland 348 Liter verbraucht bei 36h - macht knapp 10Liter/h - letztes Jahr war der Jahres-Schnittverbrauch 11 Liter/h bei 107h.

Wegen des erneut stärkeren Windes haben wir den Süden des Peloponissos verlassen, selbst am sonst stabileren Saronischen Golf waren Starkwind und Wolken - um die Ecke herum im Golf von Korinth tat sich unerwartet der Himmel auf - kein Wind und glatte See - hier ein Lidl-Markt mit eigenem Strand (leider ist eine Straße dazwischen).


Die Nordküste des Peloponissos ist zugebaut - aber auf der Nordseite des Golfs von Korinth haben wir ein paar nette Strände entdeckt.


Zu den ionischen Inseln Lefkas, Ithaka und Kefallonia sind wir über die Ortschaft Astakos aufgebrochen - von Astakos konnten wir eine Gewitterwolke beobachten, welche über dem Peloponissos steht.


Vom Festland aus sind wir über die Insel Atokos zur Insel Itahka geribt - die Bucht von Vathy, dem Hauptort der Insel.

netter Strand


Itahka haben wir im Süden im Uhrzeigersinn umrundet - Penelope des Jahres 2006


Nach Lefkas führt ein schmaler Damm mit einer Schwenkbrücke. Im Süden ist die Ortschaft Vassiliki, diese ist am Nähesten zu Kefallonia und hat auch eine Rampe.

Leider muss man erwähnen, bei starkem Westwind steht dort ein netter Schwell, die Rampe ist nicht geschützt, wir hätten uns da fast den Rumpf beim Rausziehen stark beschädigt, zusätzlich ist eine wichtige Kielrolle ohne Vorzeichen *geplatzt* (längs nicht quer, wie als ob man sie aufgeschlitzt hätte - eine Sauerei ist das).

Am Vor-Abend zur Kefallonia-Tour gabs in Gemüse gedünstetem Fisch mit Kartoffeln.


Tagsdrauf war Kaiserwetter - unterwegs zwischen den Inseln ein Ferry-Boat-Race


Kefallonia im Norden angefahren, die Westküste nach Süden zur Halbinsel Assos.


Südlich von Assos einen charakterstarken Strand angelaufen - 2 am Ausgugg


Vor lauter Strändeguggen ist es mittag geworden und dann angelandet. Als Heckanker sind ein Klappanker mit 2m Kettenvorlauf und 25m Ankerleine draußen - für den Bug wird das Kobra-Package verwendet, das ist ein 4kg Eisentrumm mit 8m verzinkter Kette und 30m Ankerleine dran - der Kobra gräbt sich bei uns Unterwasser nie ein, für den Strand zum händisch reindrücken ist er ausreichend.


Am Nachmittag Kefallonia verlassen und die Westküste Lefkas vom Süden im Uhrzeigersinn entlang (das Wasser war relativ ruhig).


Am Strand von Nikitas kurz zum Eisholen angelegt - in der kleinen Bucht fallen drehende Böen ein, sodass ein Halten am Fleck recht schwer war - Eis haben wir dann weiter draußen geschlabbert. Diese Waffeltüten....hmmm - einfach lecker.


Unter der Schwenkbrücke haben wir gerade so durchgepasst - also keine Wartezeiten.

Die Ostküste in den Süden ohne besondere Vorkomnisse, im Süden hat es etwas aufgefrischt und dann in die Bucht von Vassiliki rein hats gebrodelt, in Verdrängerfahrt über jede einzelne Welle und diese recht steil - das hat keinen Spass gemacht und zum Schluss beim Rausziehen fast noch den Rumpf kräftig zerkratzt - keine Möglichkeit das Boot im Wasser stabil anzuleinen, ein gesunkener Holzkahn hat gerade so noch unsere Schüssel gehalten, beide waren wir im Wasser.... und dann noch eine aufgeplatzte Kielrolle an der Wippe des Trocken-Sliptrailers.

Am nächsten Morgen geht mal endlich jemand zuhause ans Telefon - Oma und Opa kommen mit den Enkeln nicht mehr zurecht - weiblich 15 und 17 Jahre haben halt ihren Kopf...... , wir beschließen abzubrechen - vorher muss aber die defekte Kielrolle gecheckt und gegen eine Andere getauscht werden.
Im Norden von Lefkas meinen wir eine geeignete Stelle für diese Aktion gefunden zu haben. Die Gummi-Kielrolle bricht beim Bootablassen auseinander und man hört es recht nett knirschen.Eine andere Kielrolle ist schnell eingebaut. Beim Rausziehen gräbt der Iveco mit Heckantrieb und Zwillingsbereifung sich ein - die Sandbleche sind doch nicht schlecht......ohne wären wir da nicht so einfach rausgekommen - Räder bissel frei gemacht, Auto weiter nach unten auf die Bleche aufgefahren, aufgeschüttet und dann mit Karacho andere Seite raus.

Fährticket umbuchen war kein Problem - eigentlich wären wir noch eine Woche unterwegs.....

grüsse
Jürgen
__________________
grüsse
Jürgen
Let it RIB
Gesellenprüfung im Hafengammeln bestanden:
kochen, im Hafenbecken nach Schlüssel tauchen,
abhauen ohne zu bezahlen
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