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BF - Trockendock und Linkliste Gesammeltes Fachwissen für die große Inspektion Keine Antwortmöglichkeit!

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  #1  
Alt 28.11.2006, 19:39
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Inhaltsliste - GFK-Reparaturen und Rumpfrestaurationen

  1. Gelcoatschaden reparieren
  2. Ersetzen einer Spiegelplatte
  3. Woher bekommt man das Gelcoat in dem richtigen Farbton?
  4. Epoxi oder Polyester? Vor- und Nachteile dieser Harze
  5. Reparatur eines Loches in GFK
  6. Zur richtigen Verarbeitung von Epoxidharz
  7. Anpassen von Spanten an den Rumpf
  8. GFK-Reparaturen auf Youtube

Geändert von Ride The Lightning (29.09.2014 um 20:05 Uhr)
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  #2  
Alt 28.11.2006, 20:41
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Gelcoatschaden reparieren

Zitat:
Zitat von Michael Hammermeister

Reparaturen vom Bootskörper aus glasfaserverstärktem Polyester

Glasfaserverstärkter Polyester ist ein Material welches sich sehr gut reparieren, verändern und verstärken läßt. Im Gegensatz zur Struktur eines Autos, kann die eines Bootes im Falle eines Schadens, perfekt repariert werden, ohne Konsequenzen für die Manövrierfähigkeit und Festigkeit.
Glasfaserverstärkter Polyester wird bei uns in der Werft auch heute noch handwerksmäßig verarbeitet, was manchmal zur Bildung von Fehlern auf der Oberfläche führen kann.
Ein Fehler an der Oberfläche heißt aber nicht das daß Boot von schlechter Qualität ist, sondern nur ein kleines Problem darstellt, welches während der Winterlagerung behoben werden kann. Das Boot kann in der Zwischenzeit trotzdem benutzt werden.
Die Reparaturen, die sehr einfach und schnell zu realisieren sind, können entweder von der unserer Serviceabteilung, Ihrem Vertragshändler oder von Ihnen selbst durchgeführt werden; in diesem letzten Fall braucht das Boot nicht bewegt zu werden. Im Falle von größeren Schäden (Kollisionen, usw.) überläßt man die Reparatur besser einem Fachbetrieb.

Risse auf dem Gelcoat

Der Oberflächenlack (Gelcoat) ist härter als die untere glasfaserverstärkte Kunststoffschicht; das kann zu kleinen Oberflächenrissen durch Überbeanspruchung und Stößen kommen.
Diese Risse sind anfangs nicht sichtbar, sehen aber später bei Verschmutzung wie ein Haar oder Spinnengewebe aus.

Material für die Reparatur

- Trockenschleifpapier der Körnung 80 - 320
- Trockenschleifpapier der Körnung 600
- Schleif- und Polierpaste
- Polierscheibe für Bohrmaschine z.B. 3 M - Superbuff
- Gelcoat mit Parafinzusatz und 2 % Härter (Katalysator)
- Pinsel und Spachtel
- Aceton und Putzlappen

Durchführung der Arbeit

Die beschädigte Stelle muß mit Trockenschleifpapier (Körnung 80) behandelt werden bis kein Gelcoat mehr sichtbar ist. Diese Fläche muß danach mit Aceton gereinigt werden. Als nächstes muß man ein wenig Gelcoat mit 2 % Härter vermischen und mit Pinsel und Spachtel die vorbereitete Stelle bedecken.
Nach ca. 2 Stunden muß man die Fläche mit Trockenschleifpapier (Körnung 120) abschleifen, bis die Oberfläche glatt ist.
Danach müßen Sie den Gelcoat - Auftrag wiederholen, und mit einem kleinen Pinsel die kleinen Löcher zu füllen.
Nach ca. 2 weiteren Stunden muß man die Fläche mit Trockenschleifpapier der Körnung 150 - 320 - 600 nacheinander schleifen, bis die Oberfläche glatt und matt ist. Als letztes muß man mit der Schleif- und Polierpaste und der Polierscheibe (möglichst mit der Bohrmaschine) die Fläche hochglänzend polieren.

Luftblasen

Luftblasen können sich manchmal zwischen der oberen Gelcoatschicht und der ersten Glasfaserschicht bilden. Diese Blasen bilden sich meistens an Kanten mit engen Radien. Luftblasen können sich aber auch nach einer Kollision bilden.

Material für die Reparatur

- Poyesterspachtel z.B. Ferro Elastic weiß
- Kleiner Spachtel
- Stecheisen
- Trockenschleifpapier der Körnung 80 – 320
- Trockenschleifpapier der Körnung 600
- Schleif- und Polierpaste
- Polierscheibe für Bohrmaschine z.B. 3 M - Superbuff
- Gelcoat mit Parafinzusatz und 2 % Härter (Katalysator)
- Pinsel und Spachtel
- Aceton und Putzlappen

Durchführung der Arbeit bei kleinen Luftblasen:

Mit dem Stecheisen müßen Sie als erstes die Luftblase komplett entfernen. Danach schleifen Sie die Reparaturstelle gut an. Die weiteren Arbeitsschritte sind identisch mit den bei Rissen.

Durchführung der Arbeit bei größeren Blasen und Brüchen:

Mit dem Stecheisen müssen Sie als erstes die Luftblase komplett entfernen und danach mit Aceton gut reinigen. Als nächstes bereiten Sie den Polyesterspachtel nach der aufgedruckten Vorschrift vor und füllen das Loch damit auf. Nach der Aushärtung schleifen Sie die Stelle mit Trockenpapier mit der Körnung 80 - 320. Diesen Arbeitsvorgang wiederholen Sie solange bis die Oberfläche glatt ist.
Danach muß man den Gelcoat vorbereiten und mit dem Pinsel auftragen. Wenn die Fläche sehr groß ist, sollte man eine Druckluft - Spritzpistole benutzen. Nach der Aushärtung gehen Sie genauso wie bei der Arbeitsbeschreibung von Rissen vor.

Kleine Kratzer

Kleine Kratzer die nicht sehr Tief in die Gelcoatschicht eingedrungen sind lassen Sich ohne viel Aufwand einwandfrei reparieren.

Arbeitsvorgang:

Die beschädigten Stellen werden mit Trockenschleifpapier (Körnung 600) geschliffen bis sich eine glatte Fläche gebildet hat. Danach polieren Sie die Fläche wie vorher beschrieben.

Mattierung und Alterung des Gelcoats

Durch Witterungseinflüsse verändert normalerweise das Gelcoat den Oberflächenglanz. In diesen Regionen wird die Oberfläche mit Trockenschleifpapier der Körnung 600 geschliffen und genauso poliert wie bei der Reparatur von Haarrissen.

Bruch des glasfaserverstärktem Polyesters

Dieses Problem besteht normalerweise nur bei der Kollision mit Felsen, Kaianlagen oder anderen Booten.

Material für die Reparatur

- Einige Schichten Glasmatte 450 gr./qm
- Polyesterharz 44 - 85 mit 2 % Härter (Katalysator)
- Polyesterspachtel z.B. Ferro Elastic weiß
- Kleiner Spachtel
- Trockenschleifpapier der Körnung 80 – 320
- Trockenschleifpapier der Körnung 600
- Schleif- und Polierpaste
- Pinsel für das Polyesterharz
- Pinsel für das Gelcoat
- Polierscheibe für Bohrmaschine z.B. 3 M - Superbuff
- Gelcoat mit Parafinzusatz und Härter (Katalysator) 2 %
- Pinsel und Spachtel
- Aceton und Putzlappen

Durchführung der Arbeit

Als erstes muß man die Schadenstelle mit dem Stecheisen und Trockenschleifpapier der Körnung 80 von allen lockeren Materialien befreien. Dann schleift man die Ränder der Reparaturstelle schräg an so daß man eine gute Materialauflage bekommt. Wenn diese Arbeit erledigt ist mischt man das Polyesterharz mit dem Härter. Die Menge sollte doppelt so groß sein wie das Gewicht der zu verarbeitenden Glasfasermatte. Das Polyesterharz wird dann von innen (nicht auf die äußere Gelcoat - Oberfläche) rund um die Schadenstelle breit mit dem Pinsel aufgetragen. Auf diese Fläche wird dann die Glasfasermatte angeklebt und mit dem Polyesterharz getränkt. Dieser Vorgang muß von innen mehrmals wiederholt werden.
Nach der Aushärtung kann man mit der Außenarbeit beginnen. Als erstes wird die neu eingeklebte Glasfaserschicht geschliffen und gereinigt. Dann wird die Schadenstelle von außen mit Polyesterspachtel verfüllt. Die weiteren Arbeitsschritte entnehmen Sie der Reparaturanleitung für größere Luftblasen.
Auszug aus Hilfe, wie repariere ich den Schaden

Diese Anleitung gibt es nun auch zum Ausdrucken als Download:
Angehängte Dateien
Dateityp: pdf Reparatur von Gelcoatschäden.pdf (290,2 KB, 4078x aufgerufen)

Geändert von Ride The Lightning (12.10.2014 um 10:24 Uhr)
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  #3  
Alt 28.11.2006, 22:24
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Ersetzen einer Spiegelplatte eines Sportbootes mit Außenbordmotor

Zitat:
Zitat von Plata
"Hier das Problem:
Die Spiegelplatte besteht aus zwei (!) Holzplatten. Eine Platte (310mm x 1250mm) ist einlaminiert, darüber ist eine zweite Platte aufgeschraubt worden. Das habe ich erst nach der Montage eines neuen Motors festgestellt; beim Abschleifen und neu Lackieren war es mir überhaupt nicht aufgefallen...

Das Holz ist jedenfalls vergammelt, ziemlich morsch und muss raus."
Spiegelplatte beim Motorboot ersetzen

Geändert von Ride The Lightning (12.10.2014 um 10:39 Uhr)
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  #4  
Alt 29.11.2006, 18:56
Benutzerbild von Cyrus
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Woher bekommt man das Gelcoat in dem richtigen Farbton?

Bei http://www.minicraft.com/ kann man Gelcoat nach Hersteller und Modelljahr bestellen.

Wenn das Boot da nicht gelistet ist, kann man eine Probe einsenden.

http://www.minicraft.com/colormatch.htm


Alternative:
Zitat:
Zitat von Basti_1988 Beitrag anzeigen
Morgen

Ich hab einen guten Tipp hier im Forum bekommen
und kann dir deswegen diese Firma empfehlen.

http://www.harzspezialisten.de/

Ich habe zu dieser Firma eine Farbprobe eingeschickt (1cmx1cm)
Dann wurde das Stück mit einen Farbscanner eingescannt.

Kannst dir Topcoat oder Gelcoat an mischen lassen.

Mfg Basti
Auszug aus Welche RAL-Farbe für Gelcoat Maxum 2400 SC3

Geändert von Ride The Lightning (12.10.2014 um 10:38 Uhr)
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Alt 05.12.2006, 10:32
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Epoxi oder Polyester? Vor- und Nachteile dieser Harze

Zitat:
Zitat von TomM
  1. Verarbeitung:
    Epoxidharze sind empfindlich bei falschem Mischungsverhältnis (MV) und reagieren darauf mit eklatanten Eigenschaftsveränderungen (spröder oder weicher als geplant, weniger diffusionsdicht). Der Aufwand zum Entlüften (das A und O zur Vermeidung von Osmoseschäden) ist wesentlich gößer (am besten Vakuumpumpe). Polyester kann mit jedem Material überlaminiert oder überstrichen werden, bei Epoxi ist überlaminieren mit Polyesther nicht möglich, ebenso sollten nur geeignete Farben verwendet werden.
  2. Mechanische Eigenschaften:
    Epoxidharze sind auch unter Last formstabiler als Polyestherharze. Laminate mit Kohlefaser sind sinnvoll nur mit Epoxi herzustellen, Die Kerbschlägzähigkeit eis wesentlich schlechter, ebenso die Biege und Torsionsfestigkeit in Bezug auf Microrisse. Beim Boot heißt das, "Sterne" wenn z.B. ein Bootshaken oder Schäkel auf die Oberfläche knallt oder wenn das Boot sich verwindet und das Material nachgibt.
  3. Chemische Eigenschaften:
    Bei Epoxidharzen läuft eine nahezu stöchiometrische Reaktion ab, das heißt ein Basisharzmolekül verbindet sich mit einem Härtermolekül (deshalb das exakte Mischungsverhältnis). Wenn nun zuviel oder zuwenig Härter verwendet wird bleibt entweder monomeres Basisharz oder monomerer Härter übrig, Der suppt aus (im besten Fall) oder führt zu Osmoseschäden (im schlechten Fall). Aufgrund vorhandener Doppelbindungen ist Epoxi nicht UV Beständig, es muß also überschichtet werden, wobei die Überschichtung i.d.R. eine Opferschiocht ist und entsprechend regelmäßig erneuert werden muß. Lack hält eben auch nicht ewig und muß dann erneuert werden bevor es zu Schädigungen des Faserverbundes kommt. UV-Wasserbelastung ist ähnlich und zum Teil noch schlimmer, weil monomere Bestandteile dafür sorgen, dass sich ein Lösepotentialausgleich (Osmodischer Druck) bildet und damit zu Osmoseschäden führt. Alle Alterungstests bei Airbus oder Siemens beziehen sich auf Labortestst, die hochgerechnet werden, selbst ein Florida Test dauert Jahre. Die Aussagekraft dieser Tests ist in der Wissenschaft immer wieder ein heißes Thema, denn in der Praxis zeigen sich Abweichungen zum "Guten" und zum "Schlechten".
  4. Gesundheit:
    Hier liegt ein entscheidender Vorteil bei Epoxidharzen, insbesondere der Härter bei Polyesther stellt ein gesundheitliches Risiko dar, Auch nach der Härtung gasen noch gesundheitsschädliche Bestandteile aus. Dies ist bei Epoxi (richtiges MV vorausgesetzt) nicht der Fall. Allerdings ist zu bedenken, dass ein Hobbybastler eine verhältnismäßig kurze Expositionszeit hat und damit ein ernster gesunheitlicher Schaden nicht zu erwarten ist. Wenn man auch ein ordentliches MV achtet und das material gut durchmischt aushärten lässt, dann ist i.d.R auch im Innenbereich nach etw 10 bis 14 tagen keine Gesundheitsschädigung mehr zu erwarten.
  5. Fazit aus diesen vier Punkten:
    Reparaturen sollten, wenn möglich mit Polyesther ausgeführt werden, insbesondere wenn es sich um ein Polyestherschiff handelt. Grund: Polyesther ist wesentlich elastischer als Epoxi, das Epoxi wird bei Belastung der Reparaturstellen schneller "abplatzen" oder Microrisse zeigen. Kleinere MV Fehler werden bei Polyesther "verziehen". Zu Vermeiden sind diese unter Reparaturbedingungen so gut wie nicht, Schon die Durchmischung der beiden Bestandteile ist aufwändig und eigentlich nur maschinell wirklich zufriedenstellend zu erreichen.
Auszug aus Unterschiede Epoxy / Polyester ?

Geändert von Ride The Lightning (12.10.2014 um 10:37 Uhr)
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  #6  
Alt 12.12.2006, 17:07
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Reparatur eines Loches im GFK

Zitat:
Zitat von navisnavis
Gaaaanz wichtig ist das Trocknen!
Bei einem Loch im Laminat (egal wie gross) hast Du ein oft unterschätztes Problem: Einige Glasfasern lagen frei. Das Problem ist die Kapillarwirkung dieser Fasern, damit meine ich, dass sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch Wasser ins Laminat-Innere gesogen hat. Also wenn es ums Loch herum trocken ist, heisst das noch lange nicht, daß Dein Laminat bereit ist für die Reparatur.

Das Folgeproblem könnte Osmose sein....

Ich empfehle Dir, daß Boot mindestens bis zum Frühjahr gut durchtrocknen zu lassen!

Du musst die Stelle um das Loch herum im Verhältnis 1:12 anschäften.

Das bedeutet, daß Du quasi eine Art Trichter schleifst, wobei das Loch selbst dann die tiefste Stelle ist und der Ring herum immer flacher wird.

Das Verhältnis ist ideal bei 1:12, d.h. bei einer Laminatdicke von 1 cm sollte der Radius dieses Kreises dann 12cm betragen.
Dann einzelne Lagen Gewebe nass in nass mit Epoxy auflaminieren.
Erst ein kleiner Kreis in Größe Deines Lochs, dann immer größere Kreise, der Letzte dann in der vollen Fläche des angeschliffenen Kreises als Abschluss.
Am Besten dann nach der letzten Lage einen Flicken Abreissgewebe aufrollen, damit Du Dein Ergebnis nachher leichter anschleifen kannst.

Ich würde das Loch von innen her "angreifen", damit Du Deinen Rumpf nicht unnötig aufschleifst.
Das Loch ist noch nicht so groß, sodass das gehen müsste.
Damit der Rumpf schön glatt wird, klebst Du von aussen einen Metallspachtel ohne Griff gegen die Schale und kannst dann von innen her auflaminieren.

Ich habe es bei mir auch so gemacht und das hat gut geklappt. Ok, bei mir wars nur das Verschließen eines ehemaligen Sumlog-Durchbruchs aber vom Prinzip her ist es dasselbe.
Auszug aus Loch im Bootskörper

Geändert von Ride The Lightning (12.10.2014 um 10:37 Uhr)
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  #7  
Alt 21.09.2007, 15:17
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Zur richtigen Verarbeitung von Epoxidharz

Handbuch Epoxidharz
(PDF-Dokument)

Geändert von Skibsplast (03.01.2015 um 09:59 Uhr) Grund: Link korrigiert
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  #8  
Alt 17.12.2007, 22:42
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Anpassen von Spanten an den Rumpf

Zitat:
Zitat von Dirk H. Beitrag anzeigen
Ich bin per PN gefragt worden, wie ich die Spanten in den Rumpf angepasst habe. Ich setz das für alle die es interessiert mal hier ein:
1. Benötigt werden Pappe, eine kurze Leiste, eine Leiste in der Länge der Breite des späteren Bootsbodens, Bleistift und ein Messer oder Schere



2. Mit einer kurzen Leiste habe ich mir eine sozusagen einen Bodenabtaster gebastelt. Das untere Ende anspitzen, oben ein Loch rein und mit einen Tropfen Kleber einen Bleistift fixieren



3. Die Pappe ganz grob in Form des Rumpfes ausgeschneiden, der einfach halt haber in der Breite der späteren Bodens.



4. Die grob ausgeschnittene Pappe in den Rumpf und mit dem Abtaster jetzt den Boden nachfahren, dabei immer senkrecht halten . Schon hat man die genaue Rumpfform auf der Pappe



5. Die Pappe ausschneiden und eventuell nachbessern



6. Jetzt braucht man nur noch die lange Leiste als imaginären Bootsboden in den Rumpf legen und die Pappe an der Leiste lang abschneiden.



Schon hat man die Form des Spanten. Nun braucht man diese Schablone nur noch auf z.B. 10mm AW100- Sperrholz zu übertragen und auszusägen.
Fertig.
Ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Bis dahin, Gruß,
Dirk
Zitat:
Zitat von Dirk H. Beitrag anzeigen
Moin moin.

Da das mit den Spantenanpassen so gut angekommen ist, schreib ich noch mal ein paar Takte zum Einbau derselbigen.
1. Nachdem wir nun die Pappschablonen für die Spanten fertig haben, was mit der obigen Methode eigentlich ziemlich schnell gehen sollte, werden diese auf Sperrholz o.ä. übertragen. Es macht sich deshalb sehr gut, erst alle Pappschablonen fertig zu haben, weil man dann diese alle auf der Holzplatte schön schachteln kann und somit einiges an Material einsparen kann. Auch ein Grund dafür, nicht gleich die Pappschablonen zu überspringen und von Anfang an auf das Holz anzuzeichnen. Am untersten Punkt der Spanten lässt man eine kleine Öffnung, damit Bilgewasser sich ungehindert am tiefsten Punkt des Bootes sammeln kann (Ansonsten bräuchte man für jeden Spantenabschnitt eine extra Bilgepumpe). Das Brett auf dem Bild war ein wenig zu klein, weswegen es an den Seiten stumpf aufhört und nicht spitz ausläuft. Es dient ja aber auch nur der Demonstration.



Die angezeichneten Spanten werden nun ca. 2-3mm kleiner als angezeichnet (außer Oberkante!) ausgesägt und zwar aus folgendem Grund:
2. Die Spanten werden auf keinen Fall direkt auf die GFK- Bootswand geklebt. Durch den Wasserdruck und Wellenschlag wird die Außenhaut immer wieder nach innen gedrückt. Als Richtwert wird angenommen, dass der Druck, der durch Wellenschlag auf die Bootswand einwirken kann, bis zu 1 Tonne (!) pro Quadratmeter betragen kann. Was dabei passiert, kann man sehr gut an großen Pötten sehen, bei denen im Laufe der Zeit jeder Spant von außen zu sehen ist, weil die Platten der Außenhaut eingedrückt sind. Hat man nun die Spanten direkt auf die Bootswand geklebt, wird diese beim Eindrücken an der Stelle der Spanten geknickt und es kommt zu Spannungsrissen im GFK (linke Bildhälfte).



Um dieses zu vermeiden, muss das GFK an dieser Stelle verstärkt werden, um den Druck zu verteilen (rechte Bildhälfte). Dies macht man am besten mit mehreren Lagen Laminat in abnehmender Breite. Ich habe als unterste Schicht ca. 12cm breite Streifen genommen, dann 9cm und als letzte Schicht 6cm. Als Mattengewicht hatte ich 1000g/ qm genommen. Das ergibt eine sehr gute Verstärkung als Grundlage für den Einbau der Spanten.

3. Jetzt können die Spanten mit einem Gemisch aus Epoxi- oder Polyesterklebemasse - bestehend aus Baumwollflocken zum Eindicken (oder was die Systemkomponenten der einzelnen Hersteller dafür hergeben) und Glasfaserschnipzel für die strukturelle Festigkeit (Bild 3) - eingeklebt werden.



Es schadet bei dieser Methode übrigens überhaupt nicht, wenn die Spanten nicht zu 100% passend gesägt sind, Spaltmaße von 3-4 mm sind kein Problem. Die Spachtelmasse bekommt auf beiden Seiten eine großzügige Hohlkehle. Ich habe dafür Zungenspatel verwendet, die es recht günstig in der Apotheke oder Sanitätshaus gibt.
4. Hier habe ich den Spant mal „eingebaut“, allerdings ohne Kleber. Das hier verwendete Gewebe ist allerdings um einiges dünner als das was ich genommen habe. Hat man nur relativ dünnes Laminatgewebe in 300g/qm o.ä. zur Verfügung, verdoppelt man halt die Schichten.



5. Als letztes habe ich immer noch Abreißgewebe – es geht auch ordinäre Plastikfolie – aufgedrückt. Das ergibt nach dem Abziehen eine gute glatte Oberfläche und man braucht nichts mehr zu schleifen.



Fertig.

Auszug aus Neubau eines kleinen Kajütbootes in einer vorhandenen Rumpfschale

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