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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Frage zu Ankerwinden
Hallo,
ich hab da ein paar Fragen zu einer Ankerwinde: 1. Wie muß ich mir die Freifall-Option vorstellen. Wickelt es mir da immer die ganze Kette ab, auch wenn nur 2m Wassertiefe sind. Wenn ja, kann ich das auch abschalten und die Kette normal runterlassen? 2. Wieviel Tiefe brauche ich mindestens im Kettenkasten, daß die Kette sich nicht türmt und nicht mehr nachlaufen kann(bei 6mm Kette ca. 30 - 40m lang). Oder ist das kein Problem, und die nachlaufende Kette schiebt die bereits liegende weg? 3. Ist ein normaler Ankerkasten-Deckel stabil genug um eine Ankerwinde darauf zu montieren. 4. Ist der Motor der Ankerwinde frei drehbar(zu der Position der Kettennuß), wegen des Platzbedarfs beim Einbau). Ich spiel gerade mit dem Gedanken eine Ankerwinde anzubauen, und würde das halt vorher gern abklären. Danke, Gruß Markus
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Wer die Freiheit aufgibt, um mehr Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren. |
#2
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Viele Frage auf einmal.
Also: Zu 1: Die meisten el. Ankerwinden haben eine Art Rutschkupplung, wo Du an einer Rändelschraube vorne an der Winsch die Rolle lockerst, dann rauscht der Anker durch sein Eigengewicht nach unten so weit Du willst (farbige Markierungen auf der Kette alle 5 - 10m sind hilfreich). Wenn genug, drehst Du das Rad zu und die Kette ist auf der gewünschten Länge gestoppt. Geht nur mechanisch vorne an der Winsch - wenn Du elektrisch vom Steuerstand den Anker fierst, musst Du eben so weit laufen lassen, bis die gewünschte Länge erreicht ist. Für ganz Vornehme gibt es da Kettenlängenzählwerke für viiiiiel Geld! Zu 2: Tiefe brauchst Du nicht viel - 50cm sind genug. Schau Dir so einen Haufen kette an, das ist nicht viel. Den Haufen wirst Du dadurch nicht vermeiden, denn das hat nix mit der Tiefe zu tun, sondern mit der Kette. Eine Edelstahlkette rutscht eben schön auf ihre Position und bildet keinen Haufen, eine 'normale' Kette, vor allen Dingen, wenn sie benutzt und etwas angerostet ist, wird sich immer türmen. Zu 3: Was ist normal? Ich würde sie nicht auf den Ankerkastendeckel montieren, denn dann musst Du ja immer die Winsch mit dem Deckel zusammen hochheben. Ausserdem geht ja die ganze Kraftverteilung beim Heben des Ankers über die Winsch ins Schiff, und da sollte etwas Stabiles drunter sein. Ausserdem kannst Du den Ankerkasten nicht öffnen, wenn der Anker unten ist und - last not least: Wenn (s.o.) die Ankerkette einen Haufen bildet, dann steht der ja bis oben im Kettenkasten an und Du musst ihn mit der Hand 'umwerfen' - wie willst Du das machen, wenn die Winsch mit der gespannten Kette auf dem Ankerkastendeckel sitzt??? zu 4: Kommt drauf an, ob Du eine Horizontal- oder Vertikal-Winsch willst. Bei den Winschen, wo das Kettenrad senkrecht steht, ist der Motor in der Regel nicht drehbar. Bei denen, wo das Kettenrad waagerecht steht, kannst Du den Motor - der in diesem Falle ja unter Deck ist und nur die Nuss oben) in 8 verschiedene Positionen drehen. Ich persönlich würde nie wieder eine Winsch holen, bei der der Motor unter Deck ist. Meine ist da total verrostet und letztendlich abgefackelt.... Gruss Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#3
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Re: Frage zu Ankerwinden
Zitat:
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#4
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Hallo Markus,
ich stimme Volker in allen Punkten voll zu. Auf dem Ankerkastendeckel kannst Du die Winsch auf gar keinen Fall montieren. Die Scharniere und das dünne Deckelchen müssten die ganze Last des Zuges aufnehmen. Das können schon einige 100 kg werden. Im Gegenteil, Du musst das Deck am Montageort tüchtig mit Sperrholz unterfüttern. Natürlich sicherst Du die Kette mit einem Stropp an der Bugklampe, nachdem der Anker gefasst hat und entlastest dadurch die Winsch. Ich hatte eine Vertikalwinsch, bei der es immer wieder Probleme beim Ketteneinlauf gab. Bei angerosteter Kette gibt es immer wieder "Klemmer". Ich habe jetzt die 5. Horizontalwinsch, vier davon elektrisch. Ich nutze die Freifallfunktion nur noch ganz selten. Fast alle elektrischen Winschen drehen in beide Richtungen und ein doppeltes Relais ist z.B. bei den Lofrans-Winschen dabei. Meine Ankermanöver sind mit dem elektrischen Fallen des Ankers besser und präziser geworden. Servus Paul |
#5
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Hallo Markus,
1. Wir haben eine Lewmar Horizon 900 mit Freefall funktion montiert. Bei dieser Ankerwinde wird die Kupplung elektrisch per Fernbedienung gelöst. Die Kette rauscht nach unten und kann nachher wieder per Schalter gebremst werden. Zum montieren ist sie recht einfach auch wegen ihrem kleinen Gewicht. Die Winde hat aber trotzdem eine max. Zugkraft von 410 kg. 3. Auf den Ankerkastendeckel würde ich die Winde auf keinen Fall montieren. Hast Du schon mal gesehen was da für Kräfte auftreten? Dann addierst Du noch das Gewicht der Kette und des Ankers dazu! Das alles reisst ganz schön auf der Kettennuss! Zu guter letzt: Obwohl ich die Lewmar wieder kaufen würde und extrem zufrieden bin kann es sein das die Winde mal klemmt und du den Freefall nicht mehr bremsen kannst. Ist mir auch schon passiert. War irgendwas verhockt in der Winde, hat sich aber gelöst mit einem kleinen Schlag mit dem Gummihammer.
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Gruss Hermann Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen. |
#6
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Danke für Euere Antworten,
den Freifall hab ich jetzt verstanden. Wenn er zu bremsen geht ist er ja kein Nachteil, brauchen tu ich es bei meinen geringen Ankertiefen eigentlich nicht. Beim Ankerkasten wird mir wohl nichts anderes übrigbleiben, als die Winde darauf/darin zu montieren. Muß ihn dann halt evtl. verstärken. Es handelt sich auch nur um ein 6m Bötchen mit der kleinsten Ankerwinde die ich finden werde. Der Ankerkasten trägt einen ausgewachsenen Mann und die 400kg, die die Winde schafft hab ich noch nie gebraucht um den Anker hochzuziehen - täte ich mich auch schwer damit 400kg zu heben, vor allem meine Frau, und deren Aufgabe ist das normal. @Volker: Zitat:
Gruß Markus
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#7
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hi,
mal ehrlich stehen die Kosten und der Aufwand zum Nutzen? 6 Meter Boot, geringe Ankertiefen (2-7 Meter??) braucht man dafür wirklich ne Ankwerwinde? Ich denke das mit der Bootslänge hätte früher kommen müssen Bedenke auch, dass wenn du den Anker vorne montierst, der Ausstieg erschwert werden könnte (weis nicht wie dein Boot aussieht, wie und wo du einsteigst) Würde mir das nochmal gut überlegen. Anfangs dachte ich es handelt sich um ein größeres Boot und da kann ich mich den Vorschreibern nur anschließen. Auf den Kasten montieren ist nix, Nachteile siehe Volker und Hermanns Beitrag.
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Versuche die Zeit nicht festzuhalten, sondern gehe mit Ihr. Uhren die stehenbleiben werden nicht mehr beachtet. |
#8
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Hallo Tavi,
da kann man das ganze Bootfahren in Frage stellen, wenn man anfängt zu rechnen Das Boot hat schon eine Bugrolle um den Anker zu führen, und bei Gründl hab ich eine Horizontal Ankerwinde für 250€ mit Freifall entdeckt. Loch für Kette in den Ankerkasten gebohrt - die Winde mit 4 Schrauben auf den Kasten montiert - fertig. So war zumindest meine erste Überlegung. Der Ankerkasten ist sehr lang, ich müsste sonst die Winde kurz vor der Scheibe montieren. Ist aber alles nur mal so drüber nachgedacht, da ich das Boot noch nicht habe, kann ich noch nichts zu der Stabilität des Ankerkastens sagen. Gruß Markus
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#9
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Wenn der Ankerkasten so lang ist, vielleicht kannst Du den Deckel des Ankerkastens teilen?
Dann klappst Du nur die Hälfte auf - und den Rest legst Du still und - siehe Paul Petersik - unterfütterst ihn richtig! Andere Möglichkeit (und viel eleganter: Baue die Winsch in den Ankerkasten und führe die Kette nur durch eine Öffnung 'rein! Gruss Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#10
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Ok das sieht wieder anders aus =)
Volker hat Recht, würde ich auch in Betracht ziehen. Aber das mit den 50cm versteh ich nicht??? ich denke wenn da schon ein Ankerkasten ist, wird der schon ne gewisse Tiefe haben. Würde mir bei dem Umbau zusätzlich auch noch nen Ausstieg mit anschauen vllt. gibt es da etwas das dann zum Ankersystem passt. Anker z.b. aus dem Bug kommen lassen und drüber nen Tritt oder so ähnlich. Für mich sieht das nämlich schon bissl gefährlich aus wie das da vorne aufgebaut ist (nur meine Meinung)
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#11
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ganz krass gesagt: nie im Leben hält der Deckel des Ankerkastens den Belastungen stand, die beim Ankern entstehen. Wenn der Platz oben so knapp ist, würde ich es machen, wie Volker vorgeschlagen hat.
Alle Ankerkastendeckel, die ich kenne, halten dem Gewicht eines ausgewachsenen Mannes stand , aber halt auf Druck. Die Deckel sind nicht dafür gedacht, dass da mit mehreren hundert Kilo Last dran gezogen wird. |
#12
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Als Kompromiss kannst Du auch die Winsch nur für das Manöver belasten. Ist der Anker draussen die Last über Kettenkralle und Leine an eine Klampe abgeben, bringt daneben noch Ruhe ins Boot.
Gruß Kai |
#13
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Bei der Bootsgröße würde ich bei deinen " sprachgesteuerten System "bleiben
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Thomas ------------------- Gruß vom Rhein |
#14
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die Belastung während des Manövers wird schon zuviel sein. Wenn der Anker ordentlich eingefahren wird, kommt soviel Zug auf die Kette und die Winsch, dass der Deckel des Ankerkastens einfach abreißt.
So ein Ankerkastendeckel besteht aus ca 5mm GFK, das Scharnier ist besseres Klavierband mit drei, vier Schräubchen, die Verriegelung ist auch nur recht dünnes Blech. Nichts davon ist für schwere Last geeignet, schon garnicht auf Zug. Geändert von ToDi (20.03.2007 um 10:41 Uhr) |
#15
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Der war echt spitze. Schade das es keinen Danke Button mehr gibt
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Gruß Jürgen |
#16
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Hallo!
Ich hätte auch den "Danke" Button für Otok gedrückt. Es ist wirklich bei der Größe Boot viel bequemer ohne Winde zu arbeiten und ohne Winde sieht Dein Boot auch besser aus.Ich habe bei einem 10 kg Anker eine Winde, benutze sie aber fast nur zum Ausbrechen des Ankers. Die Kette hole ich von Hand ein, da das schneller geht. ( bin meistens alleine an Bord)
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#17
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Karl-Heinz hat schon recht. Von der großen Horizontal-Winde, die am günstigsten und einfachsten zu montieren wäre bin ich aus "optischen" Gründen nun auch abgekommen - und natürlich wegen eurer Warnungen, daß dies der Deckel nicht mitmacht. Der Einbau im innern des Ankerkastens scheidet aus, da würde nun wirklich zu wenig Fallhöhe für die Kette übrigbleiben.
Wenn ich dann doch eine anbaue, dann wie Volker geschrieben hat(war übrigens eine super Idee) den Deckel des Ankerkastens teilen, den einen Teil fest und stabil mit dem Boot verbinden und darin dann eine Vertikalwinde, bei der nur die Kettennuß herausschaut einbauen. Das ist dann aber tatsächlich ein Aufwand und Kosten, daß ich da noch mindestens 3x drüber nachdenken werde. Gruß Markus, danke für euere Hilfe
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#18
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Zitat:
Die Ankerwinsch ist zum Hieven der Kette da. Wenn die Kette geholt wird, fährt man gleichzeitig mit Motorkraft über den Anker. Wenn sie dann kurzstag steht, wird mit Maschinenkraft ausgebrochen, indem man den Anker überfährt. Meine 1200 Watt Winsch hat eine Zugkraft von gerade mal 340 kg. Das Boot, das hinten dran hängt 12 to. Servus Paul |
#19
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Hallo Paul!
Ich habe eine Handwinsch mit Ratsche.Da ich meistens alleine vor Anker bzw. Ankerauf gehe handhabe ich das so. Wenn der Anker natürlich sehr fest sitzt, mache ich es auch so wie von Dir beschrieben.Die Kette einholen geht aber von Hand einfach schneller und ich kann ,wenn Schlamm an der Kette ist ,auch besser nachspülen.( ich meine jetzt nicht mit dem Schlauch der auf die Kette gerichtet ist ,sondern durch nachtauchen/stippen )
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#20
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Hallo Karl-Heinz,
ganz klar, wenn der Anker in Sand oder auch Mud eingegraben ist, bekommt man ihn auf die von Dir geschilderten Weise meist gut ausgebrochen. In weichem Grund kann sich ein Plattenanker schon richtig festsaugen und wenn er hinter einem dicken Stein klemmt, hilft eh nur überfahren. Ich hab das eigentlich nur geschrieben, damit niemand auf den Gedanken kommt, man bräuchte ein Winsch, um den Anker auszubrechen. Wenn der Anker gut hält, ist das Ausbrechen per Elektrowinsch die beste Möglichkeit, seine Batterie leer zu orgeln oder auf Dauer sogar den Motor zu ruinieren. Mit der manuellen Winsch hast Du ohnehin mehr Power als mit einer kleinen Elektrowinsch. Servus Paul |
#21
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Zitat:
ob das Anker hochholen 2 Minuten länger dauert wäre mir persönlich völlig Wurscht, es sei denn "ich wäre auf der Flucht". . Da siegt bei mir die Bequemlichkeit und beim Boot fahren habe ich halt viel Zeit. Ich nehme an, das du eine verzinkte Kette hast? Bei Edelstahl ist das mit dem Schlamm anhaften vermutlich erheblich besser. Ich habe da keine, bzw. nur sehr wenig Probleme. Es gibt zwei Dinge, dich ich persönlich bei meinem 7 m Boot auf keinem Fall vermissen möchte: 1. Die elektrische Ankerwinde 2. Das Bugstrahlruder Viele Grüße von, Wolfgang |
#22
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Hallo!
Ich bin natürlich auch nicht auf der Flucht, aber wenn Du alleine bist muß es schon manchmal zügig gehen ,wenn das Anker zu slippen beginnt. Beim Bugstrahlruder stimme ich Dir voll zu.
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#23
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Zitat:
Moin Moin, bedenke bitte auch, das die Kabel zur Winde müssen!!! Und selbst bei einer kleinen Winde sollte die Batterie in der Nähe sitzen, damit unnötig lange Kabellängen und dementsprechend große Querschnitte vermieden werden. Da die Ansteuerung vom Cockpit geschehen sollte: wo willst Du die Kabel verlegen. So türmt sich ein`s auf das andere... Und so ganz verstehe ich Deinen Montagewunsch bei der 6m Bootslänge immer noch nicht... Da sind ein Haufen € fällig, da bei Nutzung einer E-Winch die Kette nach Möglichkeit aus Edelstahl sein sollte (diese noch kalibriert...). Gruß ALF
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... Wasserwandern macht auch Spaß - schönes Abenteuer ... |
#24
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Zitat:
Meiner Meinung nach das zweitwichtigste Teil an Bord (nach dem Motor), bei einem MOBO. Viele Grüße von, Wolfgang |
#25
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Zitat:
Insbesondere das Bugstrahlruder bei einem 7m Boot beansprucht meine Vorstellungskraft doch einigermaßen. Servus Paul |
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