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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen.

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  #1  
Alt 14.08.2008, 13:49
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Standard Eiche und Epoxy geht das?

Je länger ich suche, um so verwirrter werde ich.
Wiki sagt:
Zitat:
Amerikanische Weisseiche
Das Holz ist schwer und dauerhaft, es lässt sich gut bearbeiten und ist entsprechend geschätzt. Allerdings lässt es sich nur schwer imprägnieren, es nimmt keine Flüssigkeit auf. Aus diesem Grund wird es gerne für Fässer, etwa Wein- oder Whisky-Fässer, verwendet.

Lässt sich Weisseiche mit Epoxy verkleben oder nicht?

Wie beeinflusst die Gerbsäure die Verklebung?

Oder besser die heimische Eiche?

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Gruß Holger


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"Wie sprechen Menschen mit Menschen? Aneinander vorbei!" (Kurt Tucholsky)
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  #2  
Alt 14.08.2008, 14:47
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Standard

Hallo Monk,

habe zu diesem Thema schon alles und sein Gegenteil gehört, mein aktueller Wissensstand sieht so aus:
  1. Auch die heimische Eiche enthält Gerbsäure, die eine Verleimung unmöglich machen soll.
  2. Habe ich selber schon Eiche mit Kambala verleimt, und es hat gehalten.
  3. Hatte ich neulich eine Diskussion darüber mit einem Kollegen, der meinte, das Problem sei nicht die Gerbsäure, sondern die zu glatte Oberfläche des gehobelten Eichenholzes. Verleimungsprobleme ließen sich dadurch lösen, dass die Verleimungsfläche rauh angeschliffen wird. Scheint mir plausibel.
Gruß

Ulysses
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Vieles schwimmt, aber Wasser hat keine Balken.
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  #3  
Alt 14.08.2008, 14:54
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Hallo Ulysses,

das die heimische Eiche auch Gerbsäure enthält ist mir schon klar. Ich dachte auch nur daran weil die Weisseiche ja keine Flüssigkeit aufnimmt.

Du hast aber recht. Verleimen lässt sich Eiche schon. Wie sind sonst viele massive Möbelfronten hergestelllt. Auch verleimt.

Ich weiss nur nicht ob Gerbsäure und Epoxy sich vertragen und ob Epoxy sich überhaubt mit white Oak verbindet wg. nicht eindringen von Flüssigkeit.

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Gruß Holger


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  #4  
Alt 14.08.2008, 14:57
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Hallo Monk,

ich habe diese amerikanische Weisseiche in meinem Boot für die Stringer genommen und mit Epoxi eingeklebt.
Bis jetzt hält es. Ob es auch weiter so sein wird zeigt die Zeit.

Gruß Rüdiger
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Gruß Rüdiger
Geht der Meeresspiegel eigentlich kaputt, wenn man in See sticht?
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  #5  
Alt 14.08.2008, 15:35
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Hi Holger,

geht! anbei ein Datenblatt...

nur - die Eiche muss wirklich trocken sein. (ca 10-12% max!) und rauh anschleifen vor dem Verkleben. Ich habe mit 24er Riefen hineingeschliffen - hält ausgezeichnet.


LG Peter

p.s. ich bin mit SP weder verheiratet noch verschwägert!!
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  #6  
Alt 14.08.2008, 21:07
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Auf den Punkt.


Danke Peter
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Gruß Holger


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  #7  
Alt 15.08.2008, 22:29
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Hi !

Hier wird die chemische Verträglichkeit der Materialien diskutiert.
Sind nicht die mechanischen Eigenheiten ebenso von Bedeutung?

Vollholz arbeitet nun mal, abhängig von Feuchtigkeit und Temperatur.
Kann da Epoxy etc. 'mithalten'?
Entstehen da nicht gewaltige Scherkräfte, die zwangsläufig zur Delaminierung, zur Auflösung der Verbindung führen müssen?

Also m.M.n. sollte man sauber in Metall, Holz oder Plastik bauen...
Von so'm Mix halte ich nix...
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  #8  
Alt 16.08.2008, 09:41
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Hi John Silver,

was soll denn da noch arbeiten? Das Holz wird ja mit einem bestimmten Feuchtezustand eingebaut. Dann wird das Holz vor einer weiteren Feuchteänderung geschützt und somit arbeitet das Holz nur noch gering durch die Wärmeausdehnung. Und das kann das Epoxy schon noch ausgleichen.

Da arbeitet Stahl/Alu/Kunststoff schon wesentlich mehr.

Gruß René
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  #9  
Alt 17.08.2008, 21:19
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Zitat:
Zitat von René Beitrag anzeigen
Hi John Silver,

was soll denn da noch arbeiten? Das Holz wird ja mit einem bestimmten Feuchtezustand eingebaut. Dann wird das Holz vor einer weiteren Feuchteänderung geschützt und somit arbeitet das Holz nur noch gering durch die Wärmeausdehnung. Und das kann das Epoxy schon noch ausgleichen.

Da arbeitet Stahl/Alu/Kunststoff schon wesentlich mehr.

Gruß René
Das waren auch so meine Gedanken aber ich lasse mich da gerne eines besseren belehren.
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  #10  
Alt 17.08.2008, 21:19
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... oder die Spanten gleich auch aus Sperrholz
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  #11  
Alt 17.08.2008, 21:51
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Zitat:
Zitat von monk Beitrag anzeigen
... oder die Spanten gleich auch aus Sperrholz
Wenn Du das aufdoppelst (also das Grundmaterial in halber Spantenstärke) ,
gibt es viel weniger Verschnitt und es ist leichter das ganze symmetrisch zu machen!
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Gruss Konny

Das schwierige daran zu tun was man will,
ist es erstmal zu wissen was man will.
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  #12  
Alt 18.08.2008, 07:26
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Zitat:
Zitat von Ölfinger Beitrag anzeigen
Wenn Du das aufdoppelst (also das Grundmaterial in halber Spantenstärke) ,
gibt es viel weniger Verschnitt und es ist leichter das ganze symmetrisch zu machen!

Wie meinst du das ?

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  #13  
Alt 18.08.2008, 12:50
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Vielleicht noch mal zum Verständniss. Die Frage bezieht sich auf eine alte Bauanleitung. Dort werden die Spanten in Sperrholz und Eiche gebaut. Ich wollte es nicht verboltzen sondern mit Epoxy verkleben und versiegeln.

Am liebsten würde ich die Eiche ganz weglassen und alles in Sperrholz ausführen.

Die ursprüngliche Diskussion hier:

http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=52044&page=3

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  #14  
Alt 18.08.2008, 15:26
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Peter R Peter R ist offline
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Schade, dass du soweit weg wohnst, Holger!
meine Penelope ist 1949 so gebaut worden. Lamellenstücke (zwischen 30 und 60 cm Länge) miteinander verbolzt und verleimt, zu einem Spant konstruiert.
Ist eigentlich nichts anderes als die Vorstufen zum modernen Leimbinderbau.

Mein Bootsbauer meinte dazu, dass das eine äusserst günstige Möglichkeit ist, Holzboote herzustellen, da man kleinere Holzstücke wesentlich billiger bekommt, als grosse, lange, astfreie und richtig geschnittene...
Man braucht auch nicht zu biegen und hat genügend Festigkeit.

Das Problem, das ich sehe, ist: "nur" Epoxi - dazu hätte ich einfach nicht den Mut. Ich würde verkleben, beschichten und dann extra noch bolzen.

Bei meinen Spanten waren 3, bei denen die Verklebung aufgegangen ist. Ich weiss ja - 1949 gab es kein Epoxy und hat ja lang gehalten, aber...

LG Peter
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  #15  
Alt 18.08.2008, 19:11
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Hallo Peter,

ich glaube ich werde mal zwei Muster anfertigen und dann entscheiden.

Das erste aus Sperrholz in drei Schichten und mindestens Spantenbreite überlappung und komplett verklebt und versiegelt.

Das Zweite aus Douglasie und Sperrholz als Verstärkung an den Stössen so wie original in der Bauanleitung. Douglasie deshalb weil

a. in der Anleitung als Alternative zur Weisseiche und
b. ich Weisseiche hier nicht bekomme und mir das mit der Gerbsäure nicht geheuer ist.
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Gruß Holger


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  #16  
Alt 20.08.2008, 17:40
katsail katsail ist offline
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Eiche Epoxy ist grundsätzlich kein Problem, gute Infos zum Thema bietet die recht umfangreiche Lektüre von den West System Brüdern.

Wir haben unser Boot in Birke gebaut, von der Holzhärte her liegt die nahe bei Eiche.
Das Problem bei Harthölzern ist das diese nicht soviel Epoxy aufsaugen wie das Weichhölzer tun und das ist eine der wesentlichen Vorteile von Epoxy. Epoxy verbindet die Hölzer nicht nur mit einer Oberflächlichen Schicht sondern dringt in die Fasern ein und verleimt diese. Dabei ist Epoxy im Gegensatz zu Weisleim kraftübertragend, das bedeutet das auch eine Überbrückung mit Epoxy nicht in der Klebestelle reißen wird sondern im Trägermaterial, vorausgesetzt das man nicht an Epoxy gespart hat. Für größere Spalten benutzt man zusätzliche Füllstoffe wie Baumwollflocken um eine Kraftübertragende Verbindung zu erhalten. Natürlich hat auch das irgendwann seine Grenzen.

Bei Eiche und Teak würde ich empfehlen nach dem groben Anschleifen die Oberfläche gründlich mit Nitro Verdünnung abzuwaschen.

Das das Holz nicht mehr arbeitet wenn es mit Epoxy beschichtet ist, ist nicht ganz richtig. Holz arbeitet immer ein wenig, zudem kommen die dynamischen Belastungen. Epoxy hat im allgemeinen genügend Flexibilität um das arbeiten mit zu machen. Epoxy ist aber nicht gleich Epoxy. Das Material wird in verschidenen Bereichen eingesetzt z.B. Auch zur Betonversiegelung. Die hier eingesetzten Mischungen sind deutlich härter als die, die wir im Bootsbau einsetzen unddeshalb für die elastische Verklebung von Hölzern nur bedingt geeignet.

Ein fertig lameniertes Holzteil sollte möglichst keine Schrauben oder Bolzen enthalten, da diese das Material schwächen und das Eindringen von Wasser ermöglichen. Wenn eine Verbolzung notwendig ist sollte diese größer ausgebohrt und dann der Bolzen mit Epoxy eingesetzt werden.

Die Versiegelung des Bauteils sollte ebenfalls in ausreichend (min 3-5 Lagen) Epoxy geschehen und mit Lack abgeschlossen werden.
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